Mitte 1919 stellte der russische Oberst Awalow-Bermondt im lettischen Mitau eine konterrevolutionäre Freiwilligen-Armee, die hauptsächlich aus Deutschen bestand, zum Kampf gegen die Rote Armee auf. Zur Finanzierung der Armee wurden Kassenscheine
(in deutscher und russischer Sprache) mit Datum vom 10. Oktober 1919 in den Werten 1, 5,
10 und 50 Mark ausgegeben, deren Gegenwert durch den Staatsbesitz des von der Armee besetzten Gebiets gedeckt sein sollte.
Freiwillige Westarmee, Mietau: Kassenschein über 10 Mark vom 10. Oktober 1919, Vorderseite in Russisch und Rückseite in Deutsch.
Die Freiwillige Westarmee griff Anfang Oktober 1919 die lettische Hauptstadt Riga an, die jedoch von der Roten Armee heftig verteidigt wurde. Nur einen Monat später war die Freiwillige Westarmee aus Riga und ganz Lettland vertrieben.
Nicht fertig gedruckte Bogen der Kassenscheine wurden 1920/21 für die Herstellung von lettischen Briefmarken verwendet.
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Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)
Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte, Sammlung Grabowski
Literatur:
Die Kassenscheine der Freiwilligen Westarmee findet man jetzt auch im aktuellen Deutschland-Katalog:
Hans-Ludwig Grabowski:
Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine
Titel: Battenberg Verlag
ISBN: 978-3-86646-183-3
Auflage: 22. Auflage 2020
Format: 14,8 x 21 cm
Abbildungen: durchgehend farbig
Cover-Typ: Hardcover
Seitenanzahl: 928
Preis: 39,90 Euro
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