Die Firma J. P. Himmer war eine Großdruckerei in Augsburg, die während des Ersten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit sehr viele deutsche Notgeldscheine herstellte.
Die Scheine sind meist schlicht und schmucklos gestaltet. Auf der Rückseite fehlt oft der Druck, um Platz für einen Stempel (z.B. Magistratsstempel) zu schaffen. Die häufige Verwendung des sogenannten Tauenglanzpapiers der Fabrik Otto Günther aus Greiz in Thüringen, das eigentlich für Schulbuchumschläge und als besseres Packpapier gedacht war, führte zu vielen farbigen Papiervarianten.
Berneck i. Fichtelgebirge, Stadt: Kleingeldschein über 10 Pfennig vom 1.1.1917 auf normalem Papier mit Wasserzeichen Verschlungene Kreise, Druck: J. P. Himmer, Augsburg, Vorder- und Rückseite.
Eichstätt, Stadt: Kleingeldschein über 10 Pfennig vom 20.1.1917 auf sog. Tauenglanzpapier, Druck: J. P. Himmer, Augsburg, Vorder- und Rückseite.
Es gibt mehr als 60 Notgeldausgaben, die von der Druckerei Himmer hergestellt wurden. Einige besonders charakteristische Beispiele sind: Augsburg-Stadt, Augsburg-Himmer (Eigenausgabe), Berneck, Bielschowitz, Creussen, Demmin, Eichstätt, Ettal, Hof, Langenaltheim, Mittenwald, Penzberg, Selb, Stammbach, Ueckermünde; Celle (Lagergeld).
Staßfurt, Stadt: Großgeldschein über 5 Mark vom 1.10.1918 auf Normalpapier, Druck: J. P. Himmer, Augsburg, Vorder- und Rückseite.
Als viele Ausgabestellen weitere Scheine motivreicher wünschten und bei anderen Druckereien bestellten, wurden auch die bei der Druckerei Himmer hergestellten Ausgaben ansprechender ( Augsburg-Großgeld, Staßfurt, Thannhausen).
Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)
Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte, Sammlung Grabowski
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