Der Hochdruck oder auch Buchdruck ist ein Druckverfahren, bei dem nur die höher liegenden Teile der Druckform eingefärbt werden und drucken. Ist die Druckform eben, spricht man auch vom Flachdruck (nicht zu verwechseln mit dem chemischen Druckverfahren Flachdruck) im Gegensatz zum Rotationsdruck mit zylindrischer Druckform. Der Hochdruck lässt sich vom Tiefdruck dadurch unterscheiden, dass er auf dem Papier Druckstellen hinterlässt, so dass also der druckende Teil eingedrückt erscheint, während beim Tiefdruck der druckende Teil durch die aufliegende Farbe auf dem Papier erhoben und oft reliefartig erscheint. Der Hochdruck ist das älteste Druckverfahren. Alle frühen Geldscheine wurden mit diesem Verfahren hergestellt, teilweise noch mit Hilfe von Holzschnitten. Die Art des einseitigen und einfarbigen Druckes von Geldscheinen hat sich auch trotz der Verbesserung der Techniken und dem Wechsel zum Tiefdruck vereinzelt noch bis in unsere Zeit erhalten.
So waren die englischen Banknoten bis nach dem Zweiten Weltkrieg einseitig und in Schwarzdruck hergestellt.
Bank of England: 5 Pounds vom 5. November 1945, ausgeführt in einfachem Hochdruck (Schwarzdruck), Vorder- und Rückseite.
Deutsche Bundesbank: 100 Deutsche Mark vom 2. Januar 1980, Vorder- und Rückseite.
Anfang des 19. Jahrhunderts gewann der Tiefdruck, vor allem der Kupfertiefdruck und später der Stahltiefdruck, immer mehr an Bedeutung. Obwohl der Tiefdruck exakter und fälschungssicherer ist, konnte er bei der Geldscheinherstellung den preisgünstigeren und schnelleren Buchdruck nie ganz verdrängen. Als der Geldschein im 20. Jahrhundert zum bedeutendsten Zahlungsmittel wurde, erlebte der Buchdruck bei der Papiergeldherstellung sogar eine Renaissance. Neue Technicken wurden entwickelt, so der indirekte Buchdrucl, bei dem, ähnlich wie beim Offsetdruck, der Druck nicht direkt auf das Papier, sondern erst auf ein Gummituch des Hauptzylinders und von diesem auf das Papier erfolgt (Beispiel: Die Banknoten der Deutschen Bundesbank).
Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)
Abb. 5 Pounds: Sammlung Schilde, 100 DM: Archiv für Geld- und Zeitgeschichte, Sammlung Grabowski
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