Historisch gehörte Luxemburg zum Heiligen Römischen Reich deutscher Nation und zum Deutschen Bund. Erst mit der Luxemburgkrise, die durch den beabsichtigten Kauf des Großherzogtums durch die französische Regierung unter Napoléon III. ausgelöst wurde und dem Zweiten Londoner Vertrag von 1867 mit der Festschreibung der luxemburgischen Neutralität und zum Ausscheiden aus dem Deutschen Bund. Bis 1890 wurde das Großherzogtum in Personalunion vom niederländischen König regiert.
Die wirtschaftliche Entwicklung Luxemburgs, vor allem die ab 1848 in Angriff genommenen Bahnbauprojekte, verstärkten den Wunsch nach mehr Kredit und einer eigenen Notenbank. Zu dieser Zeit entstanden in vielen deutschen Staaten Notenbanken, die eigene Geldscheine ausgaben, um die Großbauprojekte der Industriellen Revolution realisieren zu können.
Auf Wunsch von Prinz Heinrich der Niederlande befasste sich 1855 Jean-Pierre André in Sachsen-Weimar-Eisenach mit der Organisation der Weimarischen Bank. Bei der Ausarbeitung der Statuten der zu gründenden Bank halfen u.a. die Bankiers Mendelssohn,
G. Mevissen und A. Oppenheim.
Durch Großherzoglichen Beschluss vom 8. März 1856 wurde die Gründung der Internationalen Bank in Luxemburg (Banque Internationale à Luxembourg) genehmigt.
Die Bank durfte Noten in Beträgen von 25 bis 1000 Francs, von 5 bis 500 Gulden im 24 ½-, 20- oder 21-Guldenfuß, ferner niederländische Gulden sowie Noten von 10 bis 500 Taler ausgeben. Da sich jedoch die einzelnen deutschen Staaten immer mehr gegen die Zirkulation der Noten anderer Länder im eigenen Land durch Gesetze schützten, ließ man es bei der Ausgabe von 10-Taler-Noten bewenden.
Internationale Bank von Luxemburg: 100 Francs vom 8. März 1981, Vorder- und Rückseite. Abb. Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de
Im Streit zwischen den beiden luxemburgischen Notenbanken (1873 wurde die Großherzoglich-Luxemburgische Nationalbank gegründet) siegte die Internationale Bank, da 1881 die Nationalbank in Zahlungsschwierigkeiten geriet und geschlossen wurde.
Nach Einführung der Mark-Währung überdruckte die Bank ihre gerade hergestellten Franc-noten mit der neuen Währungsbezeichnung, bevor sie 20- und 50-Mark-Scheine mit Datum vom 1. Juli 1900 bei Giesecke & Devrient in Leipzig drucken ließ.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurden primitiv gedruckte 1-, 2- und 5-Mark-Scheine mit Datum vom 5. August 1914 ausgegeben. Während nach dem Ersten Weltkrieg die Staatsnoten des Großherzogtums im Zahlungsverkehr an Bedeutung gewannen, wurde das alte Notenausgaberecht der Internationalen Bank durch Beschluss vom 30. April 1920 revidiert. Die Bank gab fortan nur noch 100-Francs-Noten in verschiedenen Auflagen aus: 10. Februar 1923, 18. Dezember 1930, 1. August 1936, 15. Mai 1947, 21. April 1956, 1. Mai 1968 und 8. März 1981.
Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)
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