Weltweit gibt es eine Vielzahl von Banknotenentwürfen, die aus unterschiedlichen Gründen nie zur Ausgabe gelangten. Darunter befinden sich Bleistiftskizzen sowie Tusche- und Farbzeichnungen. Es sind sowohl Einzeldrucke als auch ganze Serien bekannt. Es fällt auf, dass in den letzten Jahren eine Flut von Entwürfen bekannt geworden ist, die nicht aus Gestaltungswettbewerben der Notenbanken stammen. Meist handelt es sich um private Redesigns oder Fantasieentwürfe. Die Hintergründe für die Entstehung solcher Entwürfe – oder Essays, wie sie im Ausland genannt werden – sind teilweise historisch bedingt.
Entwürfe – nicht realisiert
Khartum/Schuldschein 1884
Der Entwurf in englischer Sprache diente während der Belagerung von Khartum als Vorlage für die in arabischer Sprache ausgegebene Serie der sogenannten „Khartoum currency“.
Der britische Gouverneur im Sudan, Generalmajor Charles George Gordon, ließ die Scheine in den Wertstufen 5, 10, 20, 100, 500, 1000, 2500 und 5000 Piaster lithographieren.
Der Text lautet „20 Twenty Government Piastre / This sum is accepted I will be paid from the Khartoum Treasury or Cairo after 6 months from this date (Diese Summe wird angenommen und vom Schatzamt in Khartum oder Kairo nach 6 Monaten von diesem Datum an ausgezahlt). Gordon Pasha / seal (Gordon) C. G. Gordon / 25th. April 1884“.
Ein ähnlicher, textlich veränderter Entwurf in englischer Sprache mit demselben Datum und der fiktiven Kontrollnummer 24268 wurde fünf Tage nach der Schlacht von einem britischen Unteroffizier in den Ruinen von Khartum gefunden.
Abb. 1: 20 Piaster, 25. April 1884, Vs., handschriftlicher Entwurf auf Briefpapier
(Quelle: Spink Auction Nr. 18015).
Wilhelmshaven, Notgeld 1945
Der damalige Wilhelmshavener Oberbürgermeister Dr. Müller beauftragte den ortsansässigen Grafiker Emil Georg Baumann mit Entwürfen für eine Notgeldserie.
Baumanns Unterschrift findet sich auf allen Entwürfen, auf der Rückseite des 50-RM-Scheins auch sein Namenskürzel „G-E-B“. Am 6. Mai 1945 wurde die Stadt von polnischen Soldaten besetzt. Wegen Papiermangels kam es nicht mehr zum Druck. Ähnliche einfarbige Entwürfe sind auch vom Mülheimer Notgeld 1945 bekannt.
Abb. 2: 1 Reichsmark, Mai 1945, Vs., Notgeld-Entwurf, einseitige Tuschezeichnung
(Quelle: Stadtarchiv Wilhelmshaven).
Türkei, Banknote um 1930
Eine farbige Zeichnung des englischen Künstlers Leonard Douglas Fryer entstand in der Werkstatt der Druckerei Waterlow & Sons Ltd. in London. Die Handzeichnung zeigt die Festung Rumeli im europäischen Teil Istanbuls. Der Name der Bank „Türkiye Cümhuriyet Merkez Bank“ wurde handschriftlich korrekt zu „... Bankasi“ ergänzt. Die grafische Darstellung der Rumeli Hisarı wurde Jahre später als Motiv auf der türkischen 500-Lira-Banknote von 1937 (TDLR) und nochmals auf der 100-Lira-Banknote von 1947 (ABNCo.) verwendet. Der gezeigte Entwurf wurde nicht realisiert.
Abb. 3: 5 türkische Lira o. D., Vs, Entwurf, einseitige Handzeichnung
(Quelle: Spink Auction Nr. 354).
Weitere farbige Entwürfe sind z.B. aus Deutschland bekannt: 1000 Reichsmark mit dem Motiv „Seemann“/Vs. und „... Juni 1941“, gezeichnet von Ernst Rudolf Vogenauer [1] - oder aus der UdSSR: die Banknote 100 Mark 1944, gezeichnet vom Goznak-Chefgrafiker Iwan Dubasow [2].
Bulgarien, Banknote um 1912
Nach 1910 vergab die Bulgarische Nationalbank den Auftrag für die Gestaltung künftiger Banknoten erneut an die renommierte englische Wertpapierdruckerei Bradbury, Wilkinson & Co. in New Malden. Der Druckauftrag ging damals jedoch an die Reichsdruckerei in Berlin.
Es blieb bei dem einen Entwurf mit dem Porträt von Zar Boris III. in Marineuniform – der Grafiker aus dem BW-Atelier ist namentlich unbekannt.
Abb. 4: 50 Leva Zlato, o. D., Vs. Entwurf, zweiseitiger einfarbiger Druck,
Wertangabe/Text: „ДВАДЕСЕТЬ ЛЕВА ЗЛАТО“ (= 20 Leva Gold), aber Wertzahlen: „50“ (!) (Quelle: Marciniak Auction Nr. 8).
Weitere einfarbig gedruckte Entwürfe sind aus der Schweiz bekannt: 10 Angolares (um 1920) mit „Republica Portugueza Angola / Junta de Moeda de Angola“ (Druckfehler beabsichtigt?); Entwurf: Art. Institut Orell Füssli, Zürich. Dort wurden auch doppelseitige und mehrfarbige Banknoten zu 1 Angolar hergestellt.
Preußen, Kassenanweisung 1833
Für die 1820 gegründete Preußische Hauptverwaltung der Staatsschulden wurde eine Nachfolgeserie der Talerscheine von 1824 vorbereitet. Es wurden Probedrucke auf sämischen Papier angefertigt, die eine verbesserte Qualität aufwiesen. Mit dem Datum
2. Januar 1835 kam die neue Serie in den Abschnitten 1, 5, 50 und 100 Thaler in Umlauf.
Ein ähnlicher zweiseitiger Druck mit Datum 1. Januar 1834 befindet sich ebenfalls im Münzkabinett Berlin.
Abb. 5: 1 Thaler Courant, 1. Januar 1833, Vs., zweiseitiger Probedruck,
Entwurf: mehrere Künstler unter Leitung von Karl Friedrich Schinkel;
Druck: Vorläufer der Königlich-Preußischen Staatsdruckerei
(Quelle: Münzkabinett Berlin/Staatliche Museen zu Berlin).
Bundesrepublik Deutschland, Banknote 1949
Die Bank deutscher Länder hatte die Grafiker Max Bittrof und Hermann Virl verpflichtet, für eine spätere Serie Banknoten-Entwürfe vorzulegen. Die 20-DM-Banknote kam jedoch nicht zur Druckausführung. Die Entwürfe zu 50 DM (1950, Porträt nach einem Dürer-Gemälde) und zu 100 DM (1949, Porträt von J. W. v. Goethe) wurden ebenfalls nicht realisiert.
Abb. 6: 20 D-Mark, 1. Jan. 1950, "Europa auf dem Stier",
7-stellige Kontrollnummer ➄ K 0206525 E und fünf angedeutete Unterschriften
(Quelle: Deutsche Bundesbank).
Entwürfe – realisiert: in Serien gedruckt, aber nicht ausgegeben
Viele Entwürfe wurden für den Druck umgesetzt und in großen Auflagen gedruckt.
Aus verschiedenen Gründen wurden manche Banknoten nicht ausgegeben und vorerst eingelagert. Meist handelt es sich hierbei um sog. Ersatz- oder Reserveserien. Dazu gehören die D-Mark-Serien für die Bundesrepublik („Bittrof-Serie“/BBk II, 1. Juli 1960) in einer Menge von 25,3 Mrd. DM. Dazu äußerte sich 1959 ein Mitarbeiter der Deutschen Bundesbank: „Meines Wissens haben einige Notenbanken für alle Fälle Ersatzplatten zur Hand, mit denen sofort der Druck neuer Ausgaben aufgenommen werden kann.“
Während des sog. „Kalten Krieges“ waren viele Fälle für die Verwendung der Ersatzserien denkbar. Deshalb ließ man auch für Westberlin („Berlin-Serie“, 1. Juli 1963, Grafiker: Rudolf Gerhardt) Ersatzbanknoten in Höhe von 3,9 Mrd. DM drucken, die aber 1988 durch Verkollerung vernichtet wurden.
Hier sind auch die in Leipzig überdruckten DM-Ost-Banknoten der Serie 1955 einzuordnen, die bis dahin nicht vernichtet wurden. Im Februar/März 1980 wurde im Nationalen Verteidigungsrat der DDR über Militärgeld diskutiert – mit den Aussagen: „Militärgeld soll bei Handlungen auf gegnerischem Territorium zur finanziellen Sicherstellung von Versorgungsaufgaben und Wehrsoldzahlungen der Nationalen Volksarmee eingeführt werden.“ und „Militärgeld zur Versorgung der Verbände und Truppenteile durch Feldbanken auf fremdem Territorium in Höhe von 4,8 Mrd. M ist in Sonderdepots eingelagert.“
Die Schweizer Nationalbank ließ 1984 ihre 7. Banknotenserie drucken; die nicht ausgegeben und somit zur Reserveserie wurde. Roger und Elisabeth Pfund gestalteten die sechs Werte umfassende Serie – den Druck besorgte Orell Füssli Arts Graphiques SA.
Polen, Banknoten 1939
Historisch bemerkenswert sind die Serien von gedruckten und ebenfalls nicht ausgegebenen Geldscheine der Bank Polski mit den Daten 15. und 20. August 1939. Nach Beginn der Besetzung Polens durch deutsche Truppen evakuierte man die Polnische Bank samt Goldbeständen seit dem 5. September 1939 über Rumänien und dann auf dem Seeweg nach Frankreich und später nach Großbritannien. Die im Oktober 1939 in Frankreich gegründete Exilregierung beschloss, neue Banknoten drucken zu lassen und nach der Befreiung Polens in Umlauf zu geben. Es wurden ab 1940 Druckaufträge nach England vergeben: eine erste Serie (Bradbury Wilkinson & Co. in New Malden fertigte die Scheine zu 1, 2 und 5 Złotych und in London stellte man bei Thomas de la Rue die Scheine zu 10, 20, 50, 100 und 500 Złotych her – alle mit dem Datum 15. August 1939); die zweite Serie wurden anschließend in New York bei der American Bank Note Co. gedruckt (20 und 50 Złotych mit dem Datum
20. August 1939). Insgesamt wurden 186 Mio. Banknoten im Wert von 7,328 Mrd. Złotych gedruckt. ABNCo. druckte die beiden Noten zwischen 1942 und 1943. Die eingelagerten und 1947 an die am 15. Januar 1945 gegründeten Narodowy Bank Polski in Warschau übergeben.
Abb. 7: 20 Złotych, 20. August 1939, Vs., zweiseitiger Druck,
Entwurf: nach einem Foto von M. Steckel, Ausgabe der polnischen Exilregierung,
bei der American Bank Note Co. gedruckt (Quelle: WCN E-Auktion Nr. 394).
Anfangs diskutierte die neuen Machthaber, ob man die neuen Banknoten in Verkehr bringen sollte. Angeblich entsprach die Gestaltung der Geldscheine nicht den Vorstellungen der Kommunisten; schließlich wurden 1951 alle Serien in der Papierfabrik Miłków fast vollständig vernichtet. Wenige Scheine haben überstanden und sind heute für 4-stellige Beträge auf dem Sammlermarkt erhältlich.
Auf den Banknoten der ersten Serie sind die französischen Gestalter und der polnische Graveur auf den Vorderseiten erkenntlich: Edmund Dulac, Eduard Meronti und Clément Serveau – gestochen wurden sie vom bekannten polnischen Graveur Włodzimierz Vacek, der nach seiner Flucht nach England im Atelier bei De La Rue angestellt wurde.
Eine andere polnische Banknotenserie (Datum 1. März 1990/Städteserie), die bei Giesecke & Devrient gedruckt wurde, gelangte ebenfalls nicht in Umlauf.
Entwürfe – nicht realisiert: Fantasiescheine und Redesigns
Viele Entwürfe entstanden ohne eine Autorisierung von Emissionsbanken, wie bspw. die 1949er Serie von Alfred Goldammer [3] oder die 20-D-Mark-Banknote mit Datum 9. Oktober 1954 aus dem Atelier von De la Rue. [4]
In den vergangenen 10 bis 15 Jahren wurden zahlreiche "Geldscheinentwürfe" bekannt,
die aus privaten Ateliers stammen. Besonders aktiv und kreativ ist Matej Gábriš. Der 1977 in Košice Geborene studierte Gebrauchsgrafik in Bratislava, war schließlich Abteilungsleiter bei ŠEVT und ist seit 2017 freischaffender Grafiker. Beeindruckt durch die Diskussionen über den Austritt Griechenlands aus der Eurozone entwarf er 2012 umgehend einen 100-Drachmen-Schein. Bemerkenswert sind seine "Banknotenentwürfe" (Fantasiescheine), die nie verwirklicht werden können. Beispiele sind Ausgaben für San Marino, Andorra und Monaco, wo Euro-Münzen geprägt werden, aber keine Lire-, Peseta- bzw. Francs-Scheine kursieren – oder Ausgaben für den Kongelige Grønlandske Handel, dem 1908 die Verwaltung Grönlands entzogen wurde. Auf Grönland gilt die Dänische Krone. Gábriš selbst bezeichnet seine Scheine als Geldkunst.
Abb. 8: 200 Lire, 2016, Vs., Repubblica di San Marino; Entwurf: Matej Gábriš, Gabrisbanknote.
Abb. 9: 200 Kroner, 2018, Vs., Kongelige Grønlandske Handel; Entwurf: Matej Gábriš, Gabrisbanknote.
Auch für die Pitcairn-Inseln – britisches Überseegebiet und bekannt durch die Geschichte um das Segelschiff „Bounty“ – schuf Gábriš eine ganze Dollar-Serie (auf den Pitcairn Islands gilt der neuseeländische Dollar). Unter dem Handelsnamen Gabrisbanknote sind weitere Entwürfe mit den Aufdrucken „Probe“, „Specimen“, „Test Essay Note“ usw. zu sehen.
Neben der Fantasienote 300 Mark der DDR von 2016 mit dem Abbild von Honecker fertigte Gábriš weitere Scheine z. B. für Åland, Sansibar, Schottland, Spitzbergen, Transsylvanien, Wales und für eine nordamerikanische Währungsunion an.
Siehe auch folgende Beiträge zu Matej Gábriš hier im Blog:
Als weitere Grafiker widmete sich der US-Amerikaner Richard J. Reed ebenfalls den Illusions-Banknoten. Die Aufzählung ließe sich fortsetzen. Der New Yorker Designer Richard Smith rief 2010 zu dem Gestaltungswettbewerb „Dollar ReDe$ign Project“ auf, bei dem sich viele Künstler weltweit beteiligten und recht unterschiedliche Ergebnisse lieferten. Smith wollte „dem US-Dollar ein neues Markenzeichen geben, um das finanzielle Vertrauen wiederherzustellen und unsere scheiternde Wirtschaft wiederzubeleben“.
Problematisch sind die Entwürfe von Daniel Berry oder Donnie Apted. Die Scheine sehen aus wie Plakate. Anspruchsvoller, dennoch gewöhnungsbedürftig, sind die Entwürfe von Richard Winchell. Und Nathan Tyler Allen entwarf neue US-Noten, die aussehen wie Flyer.
Die Agentur Mucho in San Francisco gewann die Aktion; deren Dollarnoten ähneln aber schlichten Umschlägen von Schulbüchern. Gefälliger und akzeptabel zeigen sich die grafischen Umsetzungen des Griechen Pavlos Vatikiotis einer Dollarschein-Serie von 2013.
Abb. 10: 50 Dollars, 2013, Vs.; United States of America; Entwurf: Pavlos Vatikiotis.
Entwürfe – nicht realisiert: Euro-Banknoten von 2025
Entsprechend der Pressemitteilung der Europäischen Zentralbank vom 6. Dezember 2021 sollen die Euro-Banknoten in den kommenden Jahren ein neues Gesicht bekommen.
Dafür wählte die EZB mögliche Themen aus. Die Entscheidung dazu begründete EZB-Präsidentin Christine Lagarde mit ihrer Aussage: „Nach 20 Jahren ist es an der Zeit, die Gestaltung unserer Banknoten unter die Lupe zu nehmen und sie so zu gestalten, dass sich Europäerinnen und Europäer unabhängig von Alter oder Hintergrund besser mit ihnen identifizieren können“. EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta sagte dazu: „Der Prozess zur Neugestaltung der Euro-Banknoten verläuft parallel zu unserer Untersuchungsphase zum digitalen Euro. Mit beiden Projekten wollen wir unser Mandat erfüllen, den Europäerinnen und Europäern sicheres Geld bereitzustellen.“
Im Jahre 2021 gab man vor: „Die EZB wählt neues Design der Euro-Banknoten voraussichtlich bis 2024 aus, die EZB wird öffentliche Meinungen einholen und eine Interdisziplinäre Gruppe wird den EZB-Rat zu neuen Themen beraten.“
Zeitlich ist das Projekt überholt, im Sommer 2023 hieß es aber: „Nach Abschluss des Gestaltungsverfahrens wird der EZB-Rat die Herstellung der neuen Banknoten genehmigen und über potenzielle Ausgabetermine entscheiden. So schnitten die besten Themen bei der ... durchgeführten Umfrage mit mehr als 23.000 teilnehmenden Menschen ab: »Europäische Kultur« 21 %, »Flüsse (Wasser des Lebens in Europa)« 18 % und »Vögel (frei, widerstandsfähig, inspirierend)« 17 Prozent.“
Wahrscheinlich werden von den nationalen Emissionsbanken der Euro-Zone wiederum einige Künstler benannt, die neue Serien der Euro-Banknoten entwerfen werden. Und es wird wieder Entwürfe geben, die den Siegerentwürfen unterliegen werden. Ähnlich war es fast sechs Jahre vor Einführung der ersten Euro-Banknoten: „Im Februar 1996 begann der Gestaltungswettbewerb, an dem 29 Grafiker und Grafikerteams teilnahmen, die von 14 nationalen Zentralbanken der EU nominiert wurden. Im September 1996 beurteilte eine Jury aus international renommierten unabhängigen Experten für Marketing, Grafik und Kunstgeschichte die eingereichten Entwürfe und wählte je fünf für beide Themenbereiche aus. Im Oktober 1996 erfolgte eine Umfrage unter insgesamt 2000 Personen aus allen EU-Ländern außer Dänemark und am 3. Dezember 1996 wählte der Rat des EWI schließlich den Vorschlag aus Österreich Nr. T 382 als Gewinner des Gestaltungswettbewerbs.“ [5]
Unklar bis heute ist die Ausgabe von neuen 500-Euro-Scheinen, da die derzeitigen 500er von den Banken und Kassen nach und nach eingezogen werden. Carl-Ludwig Thiele, bis April 2018 Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank, schloss in einem Interview das Comeback der 500-Euro-Scheine nicht aus.
Aktuell sind rund 400 Millionen 500-Euro-Scheine im Umlauf. Die Europäische Zentralbank nennt den lila Schein auch „Lieblingsschein der Kriminellen“. Aus diesem Grund wurden 500-Euro-Scheine seit 2016 nicht mehr gedruckt und seit April 2019 nicht mehr von der Bundesbank an andere Banken ausgegeben.
Abb. 11: 200 Euro, Vs.; EZB; Männerporträt vor europäischen Briefmarken;
Ausschnitt der Innenansicht der Börse von Amsterdam, darunter der Ausspruch Mephistos „Grau, teurer Freund, ist alle Theorie“ aus Goethes Faust, Teil 1, und im Grauton des Schaurands: Porträt von J. W. von Goethe.
Es ist zu hoffen, dass die neue Serie von der Gestaltung her qualitativ und technisch allen Bedingungen von heute entspricht. Ansprechend waren die Entwürfe der Euro-Noten von Roger Pfund seines Vorschlags T 835 „Zeitalter und Stile in Europa“ – nicht so die Entwürfe seines Vorschlags M 614 „Abstrakt und modern“ im Stil der 1990er- Jahre. Das Thema „Europäische Kultur“ wäre in einer entsprechenden Umsetzung wünschenswert.
Michael H. Schöne
Quellen:
[1] geldscheine-online.com, 25. Oktober 2022
[2] geldscheine-online.com, 12. April 2022
[3] geldscheine-online.com, 11. Januar 2022 ff
Vielen Dank für diesen interessanten und informativen Artikel.
Übrigens haben auch die norwegische und die schwedische Zentralbank, die bei den jeweiligen Designwettbewerben eingegangen Entwürfe, der jeweiligen aktuellen Banknotenserien, veröffentlicht und ins Internet gestellt.
Für meinen Geschmack haben die EZB als auch die schwedische Reichsbank die ''richtige'' Entscheidung getroffen. Die Designs von R. Pfund finde ich persönlich fürchterlich. Aber über Geschmack kann man bekanntlich nicht streiten.
Die aktuelle norwegische Banknotenserie ist übrigens ein Kompromiss aus zwei verschiedenen Entwürfen. Die Vorderseite ist die Vorderseite des ''The Metric System Design'' (die mir gefällt) und die Rückseite ist die Vorderseite des ''Snøhetta Design'' (welches mir überhaupt nicht gefällt). Für mich war das beste Design (sowohl Vorder- als auch Rückseite) das ''Blæst Design''
Hier das…