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AutorenbildDonald Ludwig

Nigeria und die Bargeldhändler

In ganz Nigeria hat der zu unverschämten Preisen betriebene illegale Handel mit Naira-Banknoten zugenommen, was durch die eingeschränkte Bargeldversorgung der Banken noch verschlimmert wird. Trotz Warnungen der Central Bank of Nigeria (CBN) und der Androhung, nachlässige Institute zu bestrafen, ist diese Praxis nach wie vor verbreitet. Berichten zufolge arbeiten Bankangestellte und Bargeldhändler zusammen, um die Verbraucher auszunutzen, indem sie Bargeld horten und es zu überhöhten Preisen weiterverkaufen, insbesondere für kürzlich ausgegebene Banknoten. Da einige Bankangestellte höhere Gebühren verlangen, räumen die Bargeldhändler freimütig ein,

dass sie ebenfalls mehr für Bargeld verlangen.



So verdienen Bankangestellte beispielsweise mit dem Verkauf von 200.000 ₦ für 230.000 ₦, während in Lagos 20.000 ₦ in kassenfrischen Scheinen für 7.000 ₦ mehr verkauft werden. Bei geselligen Zusammenkünften wird Bargeld ebenfalls weiterverkauft, wovon die Bargeldhändler reichlich profitieren. Ähnliche Fälle sind im Bundesstaat Imo, in Osogbo und Ibadan zu beobachten, wo sich Geschäfte und Supermärkte dem Hausierer-Wahn angeschlossen haben und durch den Verkauf an Point-of-Sale (PoS)-Betreiber Geld verdienen. Obwohl die CBN darauf besteht, dass ein solches Verhalten illegal ist, wird kaum etwas dagegen unternommen. Bankdirektoren und andere Beteiligte verurteilen diese Praxis und machen dafür die unzureichende Bargeldversorgung verantwortlich, die durch die Politik der CBN zur Stabilisierung des Wechselkurses und zur Senkung der Inflation verursacht wurde.



Die Zentralbank hat jetzt eine Geldstrafe in Höhe von 150 Millionen Naira (ca. 93.100 €) gegen inländische Geschäftsbanken eingeführt, die sich der Ausgabe von kassenfrischen Naira-Banknoten an Bargeldhändler im ganzen Land schuldig gemacht haben. Dies teilte der amtierende Direktor für Unternehmenskommunikation der CBN, Sidi Ali Hakama, kürzlich in Abuja mit.


In einem Rundschreiben, das vom amtierenden Direktor der Abteilung für Währungsgeschäfte, Mohammed Olayemi, am 13. Dezember 2024 unterzeichnet wurde, erklärte die CBN, sie sei besorgt über die zunehmende Verbreitung von kassenfrischen Naira-Banknoten, die von Hausierern gehandelt werden. Die CBN bezeichnete diese Praxis als Hindernis für eine effiziente Bargeldverteilung an Kunden und die Öffentlichkeit.

Das Rundschreiben, das sich auf eine frühere Richtlinie vom 13. November 2024 bezieht, unterstreicht die Entschlossenheit der CBN, gegen die Kommerzialisierung des Naira vorzugehen. Gemäß der Richtlinie wird jede Zweigstelle eines Finanzinstituts, die sich eines Verstoßes schuldig macht, beim ersten Mal mit einer Strafe von 150 Millionen Naira belegt. Alle weiteren Verstöße werden gemäß den Bestimmungen des Gesetzes über Banken und andere Finanzinstitute (Banks and Other Financial Institutions Act, BOFIA, 2020) strenger geahndet.


Um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten, erklärte die CBN, dass sie regelmäßige stichprobenartige Kontrollen in den Banken und an den Geldautomaten verstärken und Testkäufer einsetzen werde, um illegale Bargeldverkaufsstellen im ganzen Land aufzudecken.


Donald Ludwig

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