Blgarski banknoti Katalog 1885–2017
191 Seiten, jeder Schein vorder- und rückseitig farbig abgebildet,
Format 14,3 cm x 21,5 cm, Klebebindebroschur, Sofia 2017.
Preis 19,90 Euro
Deutsche Sammler wird es verwundern, wie viele verschiedene, gute Kataloge zu bulgarischem Papiergeld bereits erschienen sind. Eine Erklärung dafür ist, dass das Papiergeldsammeln in Bulgarien immer beliebt war und durch den umfangreichen Verkauf des Bestands der Bulgarischen Nationalbank vor einigen Jahren nochmals starke Impulse erhielt. Die Numismatische Gesellschaft in Sofia „Georgi S. Rakowski“ hat nun von Luben Angelowski und Iwan Iwanow als Verfasser mit den Konsultanten Latin Jurukow, Naycho Iwanow und Nikolai Jerew ein weiteres, ausgezeichnetes Werk zu den Geldscheinen von 1885 bis heute vorgelegt, das in Bulgarisch und Englisch verfasst und hervorragend illustriert ist. Grundlegend Neues gibt es angesichts der Literaturlage und dem Forschungsstand natürlich nicht, aber die sachkundigen Verfasser und Konsultanten können Handel und Sammler mit aktuellen Preisinformationen überraschen. Dem starken Anstieg der Sammlerschaft weltweit steht nur ein sehr kleines Kontingent gut erhaltener älterer und sogar modernerer Scheine gegenüber.
Das Buch beginnt mit den Ausgaben von 1878 bis zur Gründung des Königreichs 1908. Hier ist der erste Schein die 20-Lewa-Note von 1885, die den meisten Sammlern fehlen dürfte. Für diese Note sind von den fünf Preisspalten G, F, VF, EF und UNC nur zwei „gefüllt“, dies ist „schön“ mit 3.300 Lewa und „fine“ mit 7.000 Lewa (2 Lewa = 1 Euro). Dieser Preissprung nach oben dürfte Geldscheinfreunden zu denken geben, denn in früheren Katalogen (z. B. von 2016!) „kostete“ der Schein in VF in Erhaltung R5 mit Unterschrift Geschof/Tropchiev „nur“ 6.000 Lewa. Ähnliche Preissprünge von 100% sind bei älteren Noten mehrfach anzutreffen. Es gibt allerdings auch andere Einschätzungen bei den Preisen, bei denen die Steigerungsraten nicht so hoch sind. Auch im Kapitel „Königreich Bulgarien 1908 – 1946“ gibt es reichlich Überraschungen. Hier sind übrigens oft Musterscheine abgebildet, dazu gibt es auch Fotokopien von Unterschriftsleisten, was das Auffinden von Scheinen erleichtert. Beim ersten Schein, den 1910er 5-Lewa-Schein „Orlew“ (Pick 2) sind die Preise für die unzirkulierten Noten verdoppelt, bei den schlechteren Qualitäten hingegen nur wenig erhöht worden. Das spricht dafür, dass auch in Bulgarien immer mehr auf Qualität geachtet wird.
Es gibt dazu aber noch diverse „Nebengebiete“, wie die Kassen-Bonds, die Staats-Schatz-Bonds und Steuergutscheine „Tax Bonds“, dazu die Balkantourist-, Corecom-Gutscheine und Anleihen, die auch gern gesammelt werden.
Der Katalog kann Sammlern und Händlern schon wegen der neuen Preise empfohlen werden.
Falls es Beschaffungsprobleme gibt, so hilft gern der BMV MEHLHAUSEN, 13125 Berlin, Florastraße 24A, und liefert diesen für 19,90 plus 4,50 Euro Versandspesen als E-Brief. Bestellung auch über E-mail mehlhausen@snafu.de. Telefonische Bestellung sind nicht möglich.
Wolfgang J. Mehlhausen
Münzen & Sammeln, Ausgabe 2017/05
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