Die Banknote der Oesterreichischen Nationalbank zu 1000 Schilling mit Datum vom 29. Mai 1945[1] gehört zu den von Sammlern gesuchten Seltenheiten unter den österreichischen Geldscheinen. Die wenigen am Sammlermarkt verfügbaren Exemplare sind (mit Ausnahme der Musternoten) zumeist stärker gebraucht. Der 185 mm x 92 mm große Schein in Druckfarbe Grün wurde ab 13. Dezember 1945 als höchster Nennwert der ersten Ausgabe der Schillingnoten der Zweiten Republik ausgegeben, und mit Ablauf des 24. Dezember 1947 wertlos. Er lief also nur zwei Jahre um.
Der Schein zeigt auf der Vorderseite eine Frau, die eine Figur der Pallas Athene[2] betrachtet. Auf der Rückseite ist eine Ansicht der Stadt Salzburg zu sehen. Er ist – bis auf das Datum, Unterschriften und Farbgebung – identisch mit der 1000-Schillingnote der Ersten Republik, die vom 15. Mai 1931 bis zum 25. April 1938 im Zahlungsverkehr war[3], sowie mit der ab
11. Dezember 1947 ausgegeben (und bis Ende Juni 1957 umlauffähigen) 1000-Schillingnote der 2. Ausgabe 1947. Das Motiv der österreichischen 1000-Schillingnote blieb also – mit Unterbrechung zwischen März 1938 und Dezember 1945 – weit über zwei Jahrzehnte unverändert, auch wenn in diesem Zeitraum nur wenige Menschen tatsächlich einen solchen Schein in Händen gehalten und die Pallas Athene betrachtet haben dürften. Zu betrachten waren für die Bevölkerung Österreichs im Frühjahr 1945 statt einer Pallas Athene vielmehr Ruinen und Elend.
Übergabe des Parlamentes in Wien durch den sowjetischen Generalleutnant Blagodatow an die provisorische österreichische Regierung unter Karl Renner am 29. April 1945 (Quelle: https://www.demokratiewebstatt.at/thema/thema-der-staatsvertrag/oesterreich-nach-1945-wiederherstellung-der-republik
Ende März 1945 rückten sowjetische Truppen von Ungarn kommend erstmals auf österreichisches Gebiet vor. Am 13. April 1945 endeten die Kämpfe um Wien; die Stadt wurde durch die Rote Armee besetzt. Am 27. April 1945 konstituierte sich die erste provisorische österreichische Regierung der Nachkriegszeit; mit der Proklamation über die Selbstständigkeit Österreichs vom selben Tag durch Vertreter der drei Gründungsparteien der Zweiten Republik im Rathaus in Wien war der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich vom 13. März 1938 für „null und nichtig“ erklärt worden. Diese Proklamation gilt als die Wiederherstellung der Staatlichkeit Österreichs. Bis zur vollen Wiedererlangung der staatlichen Souveränität sollte es noch ein ganzes Jahrzehnt dauern.
Bereits am 16. April 1945 begannen frühere Mitarbeiter der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) mit der Sichtung der vorhandenen Banknoten- und Papierbestände im Hauptgebäude der OeNB am Otto-Wagner-Platz in Wien, die zwischen 1938 und 1945 als Reichsbankhauptstelle Wien fungierte. Am 14. Mai 1945 konstituierte sich ein Beirat als Vorläufer des Generalrats der OeNB; dem höchsten Lenkungsgremium der Bank.
Erste Überlegungen wurden angestellt, den Banknotenumlauf auf dem Gebiet der wiederhergestellten Republik Österreich vom restlichen Umlaufgebiet der Reichsmark zu trennen.
In seiner ersten Sitzung am 14. Mai 1945 beschloss der Beirat, eine Abstempelung der in Österreich umlaufenden Reichsmarknoten[4] vorzunehmen. Mit den Vorbereitungen dazu wurde auch begonnen, allerdings wurden diese Pläne bereits Ende Mai 1945 wieder verworfen, weil die verfügbaren Kapazitäten an Druckerpressen für eine Überdruckung der notwendigen Mengen an Banknoten nicht ausreichten und eine Abstempelung mit Handstempeln dagegen als zu fälschungsanfällig angesehen wurde. Entsprechend abgestempelte Reichsmarknoten sind im Sammlermarkt bisher nicht bekannt geworden; etwaige Bestände dürften vernichtet worden sein.
Zwecks Separierung des Geldumlaufs auf dem Gebiet Österreichs wurde sodann geplant,
die umlaufenden Reichs- und Rentenmarknoten in der ersten Oktoberhälfte 1945 zunächst in Alliierte Militärschillinge umzuwechseln[5] und diese dann etwas später gegen neu zu druckende Schillingnoten. Eine ausschließliche Verwendung von Alliierten Militärschillingen übergangsweise als alleiniges Zahlungsmittel in Österreich wurde möglicherweise bereits vor Kriegsende erwogen; dadurch erklärt sich eventuell die im Verhältnis zu den für Deutschland hergestellten Alliierten Militärmarknoten hohe Auflage dieser Scheine[6], die in etwa dem geschätzten Bargeldumlauf auf dem Gebiet Österreichs bei Kriegsende entsprach.
Diese Pläne wurden kurzfristig im Oktober 1945 durch die Alliierten verworfen[7] mit der Begründung, dass die provisorischen Regierung Österreichs durch die Alliierten anerkannt worden war[8], weshalb die Ausgabe von Besatzungsgeld in Österreich nicht mehr tunlich sei. Noch Ende Oktober 1945 war der genaue Ausgabezeitpunkt neuer Schillingbanknoten aber ungeklärt.
Unabhängig von den Überlegungen zur technischen Durchführung eines Geldumtauschs wurde am 29. Mai 1945 durch den Beirat der OeNB der Neudruck von Banknoten beschlossen, wobei wegen der Dringlichkeit auf die vorhandenen Klischees der letzten Ausgabe der Schillingnoten der Ersten Republik[9] zurückgegriffen und die Scheine im Offsetdruck hergestellten werden sollten. Eine Verwendung des Staatswappens der Ersten Republik hielt man für unverfänglich[10]. Das Ausgabedatum der Scheine wurde auf den Tag des Ausgabebeschlusses am 29. Mai 1945 festgelegt. Die 1000-Schillingnote sollte dabei die Unterschriften der Beiratsmitglieder Dr. Viktor Kienböck[11], Eugen Kaniak und Dr. Franz Bartsch tragen. Auflagenzahlen je Wertstufe wurden nicht festgelegt. Angestrebt wurde jedoch eine Gesamtauflage an neuen Noten, die dem Notenumlauf zum Schluss des Jahres 1938 entsprechen sollte[12].
Der Fokus der Banknotenproduktion der OeNB lag in den kommenden Monaten auf Scheinen zu 10, 20 und insbesondere zu 100 Schilling. Einbezogen in die Produktion wurden neben der Druckerei für Wertpapiere der OeNB auch die Österreichische Staatsdruckerei sowie, jedenfalls für die Noten zu 10 Schilling, die private Druckerei Steyrermühl, beide mit Sitz in Wien.
Am 21. September 1945 traf der Generalrat erstmals einen ausdrücklichen Beschluss zum Druck von 400.000 Banknoten zu 1000 Schilling[13], die in der Druckerei für Wertpapiere der Oesterreichischen Nationalbank hergestellt werden sollten. Bei dieser Erstauflage ist es möglicherweise nicht geblieben. Leider finden sich in den Archiven der OeNB keine weiteren Hinweise hinsichtlich Auflagen und Druckereien der Banknote zu 1000 Schilling. Es dürfte allerdings davon auszugehen sein, dass jedenfalls die 1000-Schillingnote 1945 allein in der Druckerei für Wertpapiere der OeNB hergestellt worden ist[14].
Neben dem Druck neuer Banknoten mussten auch die gesetzlichen Grundlagen für eine Wiedereinführung einer eigenen österreichischen Währung gelegt werden. Am 3. Juli 1945 wurden das Notenbanküberleitungsgesetz zur Inkraftsetzung des Statuts der Oesterreichischen Nationalbank, das Schaltergesetz und das Kreditlenkungsgesetz beschlossen. Das Schaltergesetz ermöglichte den seit Kriegsende geschlossenen Banken, ihre Geschäfte eingeschränkt wieder aufzunehmen. Bestehende Altguthaben wurden zu 60 % gesperrt, über die restlichen 40 % konnte nur für bestimmte Zahlungen verfügt werden.
Mit dem Erlass des Gesetzes über Maßnahmen auf dem Gebiet der Währung (Schillinggesetz) am 30. November 1945[15] wurden die rechtlichen Grundlagen für die Ausgabe der neuen Banknoten gelegt. Es regelte zum einen die Wiedereinführung des Schilling als alleinige österreichische Währung ab dem 21. Dezember 1945. Zum anderen wurde ein Umtausch von Reichsmark und Alliierten Militärschillingen in den Wertstufen ab 10 RM/Schilling und darüber in neue Schillingnoten im Verhältnis 1:1 im Zeitraum vom 13. bis zum 20. Dezember 1945 (für Einzelhändler bis zum 22. Dezember 1945) verfügt. Natürlichen Personen wurden im Rahmen des Geldumtauschs ein Betrag von 150 Schilling in neuen Noten bar ausbezahlt. Darüber hinausgehende, in bar eingezahlte Beträge wurden auf ein beschränkt verfügbares Konto gutgeschrieben. Festgelegt wurde außerdem ein (künstlicher) Wechselkurs von 10 Schilling je US-Dollars. Banknoten von 10 Reichsmark und darüber wurden ab dem 21.12.1945 als Devisen behandelt sowie die Einfuhr von Reichs- und Rentenmarknoten im Nennwert bis 5 RM nach Österreich auf 10 RM pro Kopf beschränkt.
Im Zuge des Geldumtauschs gelangte auch die 1000-Schillingnote in den Zahlungsverkehr. Der Gegenwert der 1000-Schillingnote nach dem offiziellen Wechselkurs betrug 100 US-Dollars. Wegen der aufgrund der Verordnung vom 23. Dezember 1945[16] auch weiterhin bestehenden, zahlreichen Beschränkungen hinsichtlich der Abhebung von Bargeld von Konten war in der Folgezeit ein Bargeldbetrag von 1000 Schilling, den eine solche Banknote repräsentierte, im Ergebnis nur in wenigen Ausnahmefällen am Bankschalter überhaupt zu erhalten. Auch ausgeführt werden durfte der Schein nicht. Denn bis zum 30. August 1947 war die Ausfuhr von Schillingbeträgen für Reisende aus Österreich auf einen Betrag von 25,- Schilling pro Person begrenzt, danach wurde der Betrag auf 100,- Schilling erhöht.
Schon Ende 1945 trat in Österreich eine starke inflationäre Entwicklung ein, weil die bis 1945 eingefrorenen Preise sich inflationsbedingt deutlich erhöhten. So lag die Inflationsrate im Jahr 1947 bei 97%[17]. In den Jahren 1946 bis 1947 führten die prekäre wirtschaftliche Lage des Landes sowie die hohen Besatzungskosten, welche etwa ein Drittel der Staatsausgaben ausmachten, zu einem deutlichen Anstieg des Banknotenumlaufs[18]. Nach wie vor stand auch eine Überliquidität bei Privatpersonen infolge des fehlenden Warenangebots einem Bargeldmangel bei den Kreditinstituten gegenüber[19]. Diese Entwicklung führte zu einem zweiten Banknotenumtausch im Dezember 1947, verbunden mit einer Abwertung von Geldbeträgen oberhalb gesetzlicher Freigrenzen im Verhältnis 1:3. Mit Ablauf des 24. Dezember 1947 wurden neben den noch umlaufenden Renten-, Reichsmark- und Alliierten Militärschilling-Noten im Nennwert bis zu 5 RM/Schilling alle Banknoten der Ausgabe 1945 ungültig, darunter auch die 1000-Schillingnote von 1945[20].
Trotz inflationärer Preisentwicklungen und diverser Lohnerhöhungen entsprach ein Betrag von 1000 Schilling zwischen Ende 1945 und Ende 1947 dem Mehrfachen eines durchschnittlichen Monatsgehalts. Eine Aufstellung der Monatsbezüge der Mitarbeitenden der OeNB aus dem Jahr 1946 gibt interessante Einblicke in die Lohnstrukturen der Zeit:
So verdienten Arbeiter der OeNB (etwa in der Banknotendruckerei) zwischen 272 und 361 Schilling monatlich, Kanzleibeamte zwischen 221 und 469 Schilling und Inspektoren zwischen 613 und 694 Schilling. Der Nennwert der 1000-Schillingnote überstieg damit die monatlichen Gehälter selbst gut dotierter leitender Mitarbeiter der OeNB im Jahr 1946 deutlich.
Wie hoch war die Kaufkraft des Scheins? Nach einem Währungsrechner auf der Webseite der OeNB[21] sollen 1000 Schilling 1947 in etwa der heutigen Kaufkraft von 2.400 Euro entsprochen haben. Dieser Kaufkraftvergleich ist mit großer Vorsicht zu sehen, da der umlaufenden Geldmenge damals nur ein sehr unzureichendes Warenangebot gegenüberstand. Zwar erhöhten sich auch die Preise rationierter Lebensmittel in Österreich bis Ende 1947 deutlich, jedoch ausgehend von einem (in Deutschland bis 1945) sehr niedrigen Niveau, und wenn die entsprechenden Waren überhaupt verfügbar waren. Die wöchentlichen Kosten für zugeteilte Lebensmittel betrugen für eine Arbeiterfamilie mit zwei Kindern im Januar rd. 11 Schilling/Woche, im Dezember 1946 23 Schilling/Woche[22]. Für entsprechende Zahlungen passte der Schein also nicht. Mit Blick auf die Preise des Schwarzmarktes in Wien und anderen Städten Österreichs konnte er jedenfalls dort Verwendung finden: In der Generalratssitzung vom 22. Februar 1946 berichtete die OeNB über Schwarzmarktkurse von 160 – 180 Schilling für einen US-Dollar, ferner für Wien über Preise von 200 bis 300 Schilling für ein Kilo Zucker sowie von 100 – 150 Schilling für ein Kilo Rindfleisch. Danach konnten für eine 1000-Schillingnote Anfang 1946 „im Schleich“ auf dem Wiener Naschmarkt ganze 7 US-Dollars oder 4 bis 5 Kilo Zucker erworben werden.
Festzuhalten bleibt: Der Nennwert des Scheins war – den Schwarzmarkt außen vor gelassen - jedenfalls für den täglichen Zahlungsverkehr zu hoch, seine (legale) Verwendung damit auf größere kommerzielle Bargeldgeschäfte in Handel und Industrie sowie durch die Alliierten Besatzungstruppen in Österreich beschränkt.
Trotz der eingeschränkten Verwendungsmöglichkeiten zog der hohe Nennwert und die einfache Ausführung im Offsetdruck Fälscher an. In der Direktoriums-Sitzung vom 26. März sowie in der Generalratssitzung vom 24. April 1947 wird erstmals über das Auftauchen von Fälschungen der 1000-Schillingnote Ausgabe 1945 berichtet, deren Ursprung man in einem Lager für Displaced Persons in Wien vermutete[23]. Bis Mitte September 1947 wurden durch die OeNB insgesamt 213 falsche 1000-Schillingnoten der Ausgabe 1945 eingezogen.
Die OeNB warnte in einem Merkblatt vor diesen Fälschungen. Eine größere Bedrohung des Zahlungsverkehrs sah man in ihnen – anders als bei den in der Anzahl deutlich häufigeren Fälschungen der 100-Schillingnote[24] – allerdings nicht.
Unterlagen zur insgesamt gedruckten Auflage der 1000-Schillingnote 1945 sowie zu den in Verkehr gegebenen Stückzahlen sind in den Archiven der OeNB nicht erhalten geblieben.
Ein Blick auf die Kontrollnummern kann im Hinblick auf die mögliche Druckauflage eine Einschätzung der maximalen Druckauflage ergeben: Die Kennziffer der 1000-Schillingnote umfasst stets 8 Ziffern (im Stil der im Wien gedruckten Banknote zu 20 Reichsmark mit Datum 16.9.1939 Typ "Tirolerin"), wobei die ersten drei Ziffern stets eine „Null“ sind. Zudem wird auf dem Schein eine Serie angegeben, was für österreichische Banknoten bis 1953 typisch war. Dem Autor sind Serien zwischen 1001 und 1024 bekannt. Eine Serie dürfte bei der Verwendung von fünf Kontrollziffern beginnend mit 000001 und endent mit 100000 damit 100.000 Scheine betragen haben, wenn sie voll ausgedruckt wurde, wofür es keine Nachweise gibt und was insofern zweifelhaft erscheint, als dass die höchste dem Autor bekannte Kontrollnummer 00052002 beträgt. Unterstellt, dass alle Serien von 1001 bis 1024 voll ausgedruckt wurden, wäre eine maximale Auflage von 2,4 Millionen Stück denkbar. Möglicherweise lag die Auflage des Scheins aber deutlich darunter.
Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kam zudem nicht die gesamte gedruckte Auflage zur Ausgabe. Hierfür gibt es zwei Indikatoren: Zum einen wurde in der Direktoriums-Sitzung der OeNB vom 3. Juni 1947 beschlossen, dass der in den Tresoren vorhandene Vorrat an ungebrauchten 1000-Schillingnoten mit einem Trocken-Prägestempel versehen werden sollte, um diese Scheine gegebenenfalls im Austausch gegen die umlaufenden Scheine neu auszugeben, sollte die Anzahl der auftretenden Fälschungen überhandnehmen. Dazu ist es u. a. wegen des Geldumtauschs wenige Monate später nicht mehr gekommen. Gestempelte Exemplare der 1000-Schillingnote Ausgabe 1945 sind nicht bekannt, so ist davon auszugehen, dass jedenfalls ein (gestempelter) Teil der insgesamt gedruckten Auflage die Tresore der OeNB nie verlassen hat. Zum anderen geben die Übersichten über die Mengen der bei Zweiganstalten der OeNB am 20.12.1947 vorhandenen Stückzahlen von Banknoten zu 1000 Schilling der Ausgabe 1945 interessante Hinweise auf die Anzahl der tatsächlich in Verkehr befindlichen Scheine: Danach waren dort insgesamt 110.000 Scheine zu 1000 Schilling der Ausgabe 1945 im Bestand. Dazu kamen die Kassenbestände der OeNB in Wien, sowie bei den Alliierten. Auch wenn für Wien und die Alliierten keine Zahlen vorliegen, dürften die Kassenbestände bei Umtausch des Scheins im Dezember 1947 insgesamt vermutlich noch unter der im September 1945 beschlossenen (Erst-) Auflage von 400.000 Stück gelegen haben.
Überlegt wurde Ende 1946 eine verstärkte Ausgabe von 1000-Schillingnoten im Falle der Einziehung der umlaufenden 100-Schillingnoten aufgrund auftretender Fälschungen. Hierzu ist es bis Dezember 1947 aber nicht gekommen.
Die im Zuge des Geldumtauschs im Dezember 1947 eingezogenen Noten der Ausgabe 1945 wurden im Frühjahr 1948 durch Verkollerung vernichtet.
Dr. Sven Gerhard
Anmerkungen [1] Kodnar/Künstner Nr. 224, Pick 120. [2] Pallas Athene – griechische Göttin der Weisheit [3] Gemäß Vermerk vom 19. April 1945 waren von dieser Wertstufe am 31. Dezember 1937 nur 17.000 Stück im Umlauf, von denen per 31. Dezember 1944 nur noch ganze 121 Stück ausstehend waren.
[4] Analog der im März 1919 erfolgten Abstempelung der Kronennoten der Oesterreichisch-ungarischen Bank
[5] Protokoll der Generalratssitzung vom 21. September 1945 [6] Instruktiv dazu Michael H. Schöne, Österreich: AMB-Scheine 1944, Münzen & Sammeln, Heft 3/2017 [7] Protokoll der Generalratssitzung vom 26. Oktober 1945 [8] Diese erfolgte am 20.Oktober 1945 durch Beschluss des Alliierten Rates
[9] Die Druckplatten der Scheine waren 1938 vernichtet worden [10] Der Adler als Staatswappen unterscheidet sich in einem Detail – das 1945 wiedereingeführte Staatswappen zeigt zur Erinnerung an die Wiedererlangung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens eine gesprengte Eisenkette, die die beiden Fänge des Adlers umschließt. [11] Viktor Kienböck war bereits zwischen 1932 und 1938 Präsident der OeNB [12] Bericht zur 1. Generalratssitzung vom 3. August 1945. Tatsächlich war der Betrag höher: Angestrebt war bis Mitte Dezember ein Betrag von 3,3 Milliarden Schilling; erreicht wurden knapp 4 Milliarden Schilling, von denen 1,5 Milliarden den Alliierten zur Verfügung gestellt wurden.
[13] Den Umlauf an Banknoten zu 1000 Reichsmark schätze man im April 1945 auf 275.000 Stück, dazu kamen die Scheine zu 1000 Alliierten Militärschilling, s. Vermerk der OeNB vom 19. April 1945 [14] Vgl. auch den Geschäftsbericht des Präsidenten der OeNB als Anhang zum Protokoll der Generalratssitzung vom 30. November 1945
[15] StGBL 1945, Nr. 231
[16] BGLB 1945, Nr. 1
[17] Beer u. a., Die wechselvolle Geschichte der Inflation in Österreich, in: MONETARY POLICY & THE ECONOMY Q3– Q4/2016, S. 19 [18] Von 3,3 Milliarden Schilling Ende 1945 auf 5,7 Milliarden Schilling Ende 1946 [19] Oesterreichische Geldgeschichte. Vom Mittelalter bis zum Euro. Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank Wien, 2. Auflage 2020 [20] Aus den Archivunterlagen ergibt sich, dass ein Umtausch von Banknoten nach diesem Datum durch die OeNB konsequent abgelehnt wurde.
[21] https://www.eurologisch.at/ [22] Monatsbericht des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung, Heft 10/12 1946, S. 186.
[23] Protokoll der Sitzung des Direktoriums der OeNB vom 21. Mai 1947 [24] S. dazu Johann Kodnar, Schilling Fälschungen der Ausgaben von 1945 und 1947, https://www.geldschein.at/schilling-faelschungen-der-ausgaben-von-1945-und-1947.html
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