Janusz Parchimowicz:
Katalog banknotów polskich i z Polska zwiazanych + polskie banknoty 0 Euro 2022
385 Seiten, jeder Schein vor- und rückseitig abgebildet,
Format 12 x 18,5 cm, Festeinband,
17. völlig überarbeitete und ergänzte Auflage, Stettin 2022,
Preis 29,90 Euro
ISBN- Nr. 978-83-87355-00-5
Ende März 2022 erschien die 17. Auflage des Katalogs polnischer Banknoten, der in der Regel alle zwei Jahre überarbeitet und ergänzt wird. Polnische Sammler erwarteten diesen mit Spannung, weil Fachleute einschätzen, dass die Marktpreise für Papiergeld noch stärker angezogen sind als die für Münzen. Bei Banknoten in guter Erhaltung werden heute schon Preise erzielt, die bei 100% und weit mehr über denen liegen, die man um 2020 zahlte.
Auf dem Einband des Buches ist die 20-Zloty-Note auf die Schlacht von Warschau 1920 zu sehen, die am 11. August 2020 in Auflage von 60.000 Stück erschien. Meist sind die Gedenkbanknoten in wenigen Tagen ausverkauft. Zur gleichen Zeit gab es 10-Zloty-Silbermünzen mit Auflage von nur 10.000 Exemplaren, von denen einige noch immer bei den Nationalbankfilialen erhältlich sind. Das zeigt deutlich, welch hohen Stellenwert das Papiergeld in der polnischen Numismatik hat.
Was die 17. Auflage angeht, so ist das Buch augenscheinlich deutlich dicker, ist nun von 335 auf 385 Seiten angewachsen und umfasst jetzt 14 Kapitel, früher waren es nur 12.
Katalogisiert sind alle staatlichen Geldscheine von der Kosciuszko-Zeit bis heute.
Enthalten sind die deutschen Ausgaben in beiden Weltkriegen sowie die Scheine von Danzig. Zu jedem Schein gibt es sehr gute Farbfotografien und alle notwendigen Angaben.
Was Preise anbelangt, so gibt es diese nur für real vorhandene Erhaltungen, nicht in allen Stufen von I bis V bei jedem Schein. Bei den Ausgaben des 18. Und 19. Jahrhunderts wird nur in den beiden Stufen II und IV (leicht gebraucht, stärker gebraucht) bewertet. Oft finden wir c.a., was „Liebhaberpreis“ bedeutet. Bei den Scheinen des 19. Jahrhunderts gibt es meist nur diese Angabe und keine Preise, denn diese Noten sind extrem selten und werden fast nur auf Auktionen gehandelt. Mit Preissteigerungen hingegen geht es bereits ab Seite 45 los, wo die Darlehnskassenscheine Ost aus Posen zu finden sind. Selbst bei den Erhaltungen in III sind hier viele Notierungen verdoppelt gegenüber der 16. Auflage. Selbst den Danziger 10-Millionen-Marek-Schein von 1923 hat man in mäßiger Erhaltung von 800 auf 1.800 bzw. 1.300 hochgesetzt. „Traumpreise“ gibt es bei guten Erhaltungen der Zloty-Scheine der Zwischenkriegszeit, ebenso wie bei Danzig. Verdoppelung der Preise bei den frühen Papiergeldscheinen der VR Polen sind die Regel, aber selbst 300% sind nicht außergewöhnlich, so bei dem „roten 100er“ von 1948, der lange umlief und als Nr. 188 in sieben Varianten notiert wird. Auch bei den umlaufenden heutigen Noten und früheren Ausgaben sind die Preise tüchtig angehoben worden. Es gibt auch neue Varianten von Scheinen, so beispielsweise bei den Scheinen 500.000 Zloty und 1.000.000 Zloty 1990, wo neue Serien extra bewertet werden. Übrigens gab es auch hier drastische Preissteigerungen.
Ganz neu sind die Kapitell X und XL, diese nennen sich „Banknoty 0 euro souvenir und „Banknoty pamiatkowe memo euro“. Auf diese Scheine wurde auf dem Titelblatt des Buches verwiesen. Das Kapitel X beginnt mit einer Überraschung. In einer Plastikhülle eingelegt ist eine „echte“ Note zu 0 Euro 2022 mit Motiven zu finden. Von ihr wurden 5000 Stück gedruckt, von denen nun viele in die Bücher gelangt sind. Immerhin erstreckt sich das Kapitel über 45 Seiten und zeigt neben Varianten auch Preise, über die man nur staunen kann.
„Nur“ 30 Zloty (ca. 6,35 €) ist die untere Grenze für diese „0-wertigen“ Euroscheine, die nur lizensierte Firmen herstellen dürfen. Sie verstehen es, auch verschiedene Sicherheitsmerkmale und Wasserzeichen perfekt einzubringen.
Konservativen Sammlern gegenüber verteidigen die recht große Zahl von „0-Sammlern“ ihre Produkte mit dem Bemerken, dass die Masse der modernen Briefmarken niemals zum Frankieren gedruckt, gekauft und durch verschiedene Umstände de facto wertlos wurden. Das Kapitel XI zeigt einige Noten einer slowakischen Firma mit „0“ als Nominalwert.
Die Testbanknoten der Papiergelddruckerei Warschau sind in Kapitel XIII aufgeführt und haben keine oder ungewöhnliche Wertangaben.
Der neue Parchimowicz-Papiergeldkatalog kann wegen der bekannten Genauigkeit bei Beschreibungen und realen Preisbewertungen und der guten Ausstattung nur empfohlen werden. Auch im Internet-Zeitalter ist es bei der Fülle von Papiergeldausgaben Polens oft schneller, Angaben im Buch denn im „Netz“ zu suchen und zu finden.
Falls es Probleme im Buch- und Fachhandel gibt, kann gern bei der Beschaffung des Buchs helfen: BMV Mehlhausen, 13125 Berlin, Florastraße 24 A. E-Mail-Adresse: mehlhausen@snafu.de zum Preis von 29,90 € plus 4,50 € Versandspesen.
Wolfgang J. Mehlhausen
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