Im vergangenen November fand in der Kammer des philippinischen Senats eine Anhörung zum Thema "Polymerbanknoten auf den Philippinen" statt. Zwei Senatoren lieferten sich zu diesem Thema eine recht harte Auseinandersetzung. Auf der einen Seite ein Befürworter der Polymerbanknoten mit den bekannten Argumenten (u.a. längere Lebensdauer, Hygiene, Fälschungssicherheit), auf der anderen Seite ein Gegner der Kunststoffscheine.
1000 Piso aus Polymer-Kunststoff von 2022, Vorder- und Rückseite. Abb. Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de.
Auf der Gegenseite wird bezweifelt, dass die Polymerbanknoten auf den Philippinen wirklich länger im Umlauf „durchhalten“. Die Gegner stören sich auch daran, dass die Banknoten (bisher allerdings nur die 1000-Piso-Note) derzeit in Australien und nicht auf den Philippinen hergestellt werden. In diesem Zusammenhang wiesen sie darauf hin, dass ein Gesetz mit dem Titel "Tatak Pinoy" in Kraft treten wird, das die philippinischen Behörden unter anderem verpflichtet, Beschaffungen zuerst auf den Philippinen und erst dann im Ausland durchzuführen. Das Gesetz wurde am 6. November 2023 vom philippinischen Senat verabschiedet.
Kritisiert werden von den Gegnern auch die Kosten für die neuen Produktionsanlagen
für Polymerbanknoten, die in den nächsten Jahren im neuen, derzeit im Bau befindlichen Banknoten- und Münzzentrum der Zentralbank angeschafft werden sollen.
Zudem übt die Lobby der Abaca-Produzenten Druck aus, da sie Umsatzeinbußen durch den Verlust von Absatzmärkten befürchtet. Abaca ist ein philippinisches Pflanzenprodukt, das zu 20 Prozent in konventionellen Banknoten verarbeitet wird.
Insgesamt ist das Parlament verärgert darüber, dass die philippinische Zentralbank auf Polymerbanknoten setzt - es ist bekannt, dass in naher Zukunft auch 500-Piso-Polymerbanknoten eingeführt werden sollen -, obwohl es sich dagegen ausgesprochen hat.
Übrigens gibt es immer noch einige Probleme mit der 1000-Piso-Polymernote.
Die philippinische Zentralbank hat kürzlich erneut dazu aufgerufen, dass gefaltete Polymer-Scheine von Händlern und Geschäften akzeptiert werden sollen. Viele tun das nicht.
Das widerspricht natürlich dem Ziel der Zentralbank, die Verwendung von Polymerbanknoten zu fördern. Zudem sind Teile der Bevölkerung verärgert darüber, dass die bisher auf den Banknoten abgebildeten "Helden der Philippinen" durch Fauna und Flora ersetzt werden sollen.
Ralf Faust
Richtig. Das SPC druckt weiterhin philippinische Papierbanknoten. Gleichzeitig lässt die Zentralbank auch Papierbanknoten bei ausländischen Druckereien drucken. Ganz offensichtlich reicht die Kapazität des SPC nicht aus.
Die Polymer Banknoten werden z.Z. ausschließlich in Australien produziert.
Linzmayers BNB ist ein unvollendetes Werk und wird es bleiben. Regelmäßig werden neue Banknoten hinzugefügt und/oder Fehler korrigiert. Das BNB ist zwar sehr gut, aber Fehler lassen sich nicht vermeiden. Irren ist menschlich. 😉
Nicht nur in den Jahresberichten kann man in der Tat häufig interessante Infos finden. Ebenso übrigens in den Informationen über ''Auftragsausschreibungen'' oder ''Bekanntgabe von Auftragsvergaben.''
Ich bin mal gespannt, ob die philippinsche Zentralbank diese Infos aus der zweiten Jahreshälfte 2023 ebenso veröffentlicht, wie die aus dem ersten Halbjahr und, falls ja,…
Hallo,
Der SPC wurde zwar 1975 eröffnet, aber seit wann dort auch Geldscheine gedruckt werden ist mir nicht bekannt. Ich habe dazu -- stand jetzt -- auch leider nichts herausgefunden.
Philippinische Banknoten wurden und werden sowohl im SPC als auch bei ausländischen Druckereien. Linzmayer hat wohl keine (gesicherten) Informationen wer, wann, welche Geldscheine zw. 1980 und 2010 gedruckt hat.
Alle sechs Wertstufen der NGC Banknoten (Serie seit 2010) wurden von De La Rue entwickelt und entworfen (natürlich nach Vorgaben der BSP). Gedruckt wurden sie allerdings von Oberthur. Entwicklung und Druck waren zwei verschiedene Ausschreibungen.
Linzmayer ist wohl einfach davon ausgegangen, dass das so geblieben ist. Das ist jedoch nicht der Fall. Die NGC Banknoten wurden und werden auch im SPC…
Interessant, danke...
das wirft dann aus meiner Sicht allerdings noch ein paar weitere Fragen auf.
Warum sind im Linzmayer dann alle Noten zwischen 1980-2010 als "Printer: unknown" gekennzeichnet (mit Ausnahme des 100.000ers)? Ich würde dann mal davon ausgehen dass die alle bei SPC gedruckt wurden? Die Info hätte dann aber sicherlich bis zu Herrn Linzmayer vordringen können..
Laut Linzmayer wurde die neue Serie ab 2010 ausschließlich von Oberthur gedruckt (mit Ausnahme des neuen Polymer 1000ers) - das würde ja, wenn der Katalog stimmt, im Umkehrschluss bedeuten, dass seit 2010 gar keine Banknoten mehr bei SPC gedruckt werden, aber warum?
So ganz erschließt sich mir die Sache noch nicht.
Ein gutes Beispiel für "do not change a running system" - es mag einige Argumente für die Nutzung von Polymerbanknoten geben, wenn ein Land aber aus vielerlei Gründen nicht dazu bereit ist (vor allem hinsichtlich Akzeptanz der Bevölkerung), dann sollte man die Weiterführung des Projekts tatsächlich überdenken und nicht de Sache wegen durchziehen. Eine wenige Länder haben ja auch wieder auf Papier zurück gewechselt, es geht also auch ohne Gesichtsverlust oder Aufsehen zu erregen.
Generell aber war mir neu, dass die Philippinen eine eigene Banknotendruckerei hätten, steht zwar so konkret nicht im Text, lässt sich aber aus dem Abschnitt vermuten, wo es um das Gesetz geht, nach dem Beschaffungen zunächst im Inland durchgeführt werden sollen - wie ist da die…