Am 11. August 2020 gibt die Narodowy Bank Polski (Polnische Nationalbank) eine 20-Złotych-Sammlerbanknote in einem Folder zum Gedenken an die Schlacht bei Warschau im Jahr 1920 aus.
Die Schlacht, die auch als Wunder an der Vistula (Weichsel) bekannt ist, war eigentlich eine Reihe von Schlachten, die 1920 während des Polnisch-Sowjetischen Krieges zu einem entscheidenden polnischen Sieg führten. Polen, das nach dem Ersten Weltkrieg wieder selbständig geworden war, hatte 1919 die Schwäche des vom Bürgerkrieg gezeichneten Russlands ausgenutzt und fiel in Weißrussland und der Ukraine sowie in Litauen ein, um seine Grenzen nach Osten zu verschieben, ein neues Großpolnisches Reich und eine osteuropäische Koalition unter polnischer Führung zu schaffen. Polnische Truppen rückten bis Kiew vor, wurden aber bis auf das eigene Territorium zurückgedrängt. Kurz vor der totalen Niederlage an der Weichsel schlugen die Polen schließlich die Rote Armee zurück und besiegten sie, was der bolschewistische Führer Lenin als "enorme Niederlage" für seine Streitkräfte bezeichnete.
Die Schlacht bei Warschau wurde vom 12. bis 25. August 1920 ausgetragen, als sich die von Michail Tuchatschewski kommandierten Streitkräfte der Roten Armee der polnischen Hauptstadt und der nahe gelegenen Festung Modlin näherten.
Am 16. August griffen polnische Truppen unter dem Kommando von Józef Piłsudski aus dem Süden an, unterbrachen die feindliche Offensive und zwangen die russischen Streitkräfte zu einem unorganisierten Rückzug nach Osten und hinter den Fluss Neman. Die geschätzten russischen Verluste betrugen 10.000 Tote, 500 Vermisste, 30.000 Verwundete und 66.000 Gefangene, verglichen mit polnischen Verlusten von rund 4.500 Toten, 10.000 Vermissten und 22.000 Verwundeten.
In den folgenden Monaten sicherten mehrere weitere polnische Nachfolge-Siege nicht nur die Unabhängigkeit Polens, sondern führten 1921 zu einem Friedensvertrag mit Sowjetrussland und der Sowjetukraine, der die Ostgrenzen des polnischen Staates 250 km weit über die international auf der Grundlage der Sprachen-Grenze empfohlenen Curzon-Linie hinaus verschob. Erst mit Beginn des Zweiten Weltkriegs und im Rahmen des geheimen Zusatzprotokolls zum Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspakt konnte die Sowjetunion im September 1939 ihre 1921 von Polen in Besitz genommenen Gebiete zurück gewinnen, für die Polen nach dem Zweiten Weltkrieg die deutschen Ostgebiete als Ausgleich zur "Verwaltung" zugesprochen bekam.
Auf der Vorderseite der Banknote ist Józef Klemens Piłsudski (1867–1935) abgebildet, der zusätzlich ein polnischer Staatsmann war, der als Staatsoberhaupt (1918–1922) und Erster Marschall Polens (ab 1920) diente. Die Rückseite der Banknote gibt eine Kampfszene und die "Gedenkmedaille des Krieges 1918–1921" wieder. Die Medaille wurde ab 1928 verliehen und die Empfänger mussten sie aus eigener Tasche bezahlen.
Sammlerbanknoten werden wie Umlaufbanknoten auf Anfrage der polnischen Nationalbank von Polska Wytwórnia Papierów Wartościowych (PWPW) SA in Warschau hergestellt.
Die vorherigen 11 Sammlerbanknoten mit Ausgabejahr sind wie folgt:
2019: 100. Jahrestag der Gründung der polnischen Sicherheitsdruckerei
2018: 100. Jahrestag der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens
2017: 300. Jahrestag der Krönung des Bildnis Unserer Lieben Frau von Jasna Góra
2016: 1050. Jahrestag der Taufe Polens
2015: 600. Geburtstag von Jan Długosz
2014: 100. Jahrestag der Gründung der polnischen Legionen (Polymerbanknote)
2011: 100. Jahrestag der Verleihung des Maria Skłodowska-Curie-Nobelpreises auf dem Gebiet der Chemie
2010: 200. Geburtstag von Fryderyk Chopin
2009: 200. Geburtstag von Juliusz Słowacki
2008: 90. Jahrestag der Wiedererlangung der Unabhängigkeit
2006: Wahl von Karol Wojtyła zum Papst
Donald Ludwig
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