Josip Broz, genannt Tito, (* 7. Mai 1892 in Kumrovec, Österreich-Ungarn; † 4. Mai 1980 in Ljubljana, Jugoslawien) regierte mehrere Jahrzehnte den künstlich erschaffenen Vielvölkerstaat Jugoslawien mit eiserner Hand. Mit seinem Tod endete die Diktatur und mit dem Fall des Kommunismus folgte die Auflösung der „Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien“.
Die wachsende Unzufriedenheit mit der zentralen Belgrader Führung während der 1980er Jahre mündete in die Unabhängigkeitserklärung Sloweniens am 25. Juni 1991. Kroatien, Bosnien und (Nord)-Mazedonien folgten dem Beispiel. Der serbische Präsident und Nationalistenführer Slobodan Milošević wollte diese Abspaltungen nicht kampflos hinnehmen. Es folgte ein mehrjähriger Bürgerkrieg mit Vertreibungen und „ethnischer Säuberung“.
Das serbische Parlament schränkte 1989 im Rahmen der sog. "Antibürokratischen Revolution" den Autonomiestatus des Kosovo aus dem Jahr 1974 stark ein. Daraufhin riefen die albanischen Politiker des Kosovo zum Boykott aller serbischen staatlichen Einrichtungen auf. Bei der Friedenskonferenz von Dayton 1995 wurde der Konflikt zwischen den Volksgruppen im Kosovo ausgeklammert. Dies führte dazu, dass der gewaltfreie Widerstand der Albaner umschlug. Etwa ab 1996 kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen albanischen Freischärlern und den serbischen Streitkräften. Wieder setzte eine Flüchtlingswelle Richtung Europäische Union ein.
Um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern, begann die NATO ab 24. März 1999 strategische Ziele in Jugoslawien zu bombardieren. Internationale Truppen besetzten das Kosovo, um Gewalttätigkeiten zwischen der serbischen und albanischen Bevölkerung zu verhindern. Nach Ende des Kosovo-Krieges (9. Juni 1999) übernahmen die Vereinten Nationen (UN) die Verwaltung des Gebiets. Das Kosovo blieb formell integraler Bestandteil der Bundesrepublik Jugoslawien und später von Serbien und Montenegro und als sich 2006 Montenegro für unabhängig erklärte, Teil der Republik Serbien.
Am 17. Februar 2008 proklamierte das Parlament in Pristina die Unabhängigkeit des Kosovo. Bis heute haben mehr als 100 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen die Republik Kosovo als Staat anerkannt.
Das Land ist seit Juni 2009 Mitglied im Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbankgruppe. Seit November 2012 gehört es auch der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung an. Es hat jedoch keine eigene Währung. Seit den 1980er-Jahren zogen viele Kosovaren die D-Mark dem inflationsgeplagten jugoslawischen Dinar im Zahlungsverkehr vor. 1999 wurde dann der Dinar völlig verdrängt, als die UN-Verwaltung die Mark zur offiziellen Währung des Kosovo erklärte. Als dann am 1. Januar 2002 Euro-Banknoten und -Münzen in den Ländern der Eurozone emittiert wurden, wurden auch Flugzeugladungen voller neuer Euro-Scheine und -Münzen ins Land gebracht und in Umlauf gesetzt. Der Kosovo ist nicht Mitglied der Europäischen Währungsunion, sondern hat den Euro unilateral als Fremdwährung übernommen.
Die Kosovo Liberation Army (KLA) versah Banknoten der Nationalbank von Makedonien aus dem Jahr 1992 mit einem schwarzen Überdruck. In der linken oberen Ecke klein „Prishtinë, 1 prill 1999“, darunter der doppelköpfige albanische Adler und zweizeilig „Ushtria Çlirinitare / e Kosovës“ (Kosovo-Befreiungsarmee). Auf der rechten Seite groß dreizeilig „BANKA PROVIZORE / E REPUBLIKES SË / KOSOVËS“ (Vorläufige Bank der Republik Kosovo). Es folgt die Wertangabe in „DINARË“. Die Angabe in Worten und Ziffern. Auf der Rückseite wurde der Name des mazedonischen Emittenten durchgestrichen. Am oberen Rand der Propagandaaufdruck: „Eshtë dhënë për të ndihmnar viktimat e Krizës së Kosovës“ (Es soll Opfern der Kosovo-Krise helfen); und am unteren Rand: „Asht dhan për me ndihmne viktimat e Krizës së Kosovës“ (Es hilft Opfern der Kosovo-Krise).
In gleicher Ausführung gelangten Scheine zu 10, 25, 50, 100, 500 und 1000 Dinare zur Ausgabe. Hierbei wurden die bildgleichen mazedonischen Noten des selben Wertes überdruckt.
Uwe Bronnert
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