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AutorenbildSven Gerhard

"Reich wie ein Argentinier" – 100 Pesos Moneda Nacional der Caja de Conversion 1931

„Reich wie ein Argentinier“ – das war Anfang des 20. Jahrhunderts eine gebräuchliche Redewendung. Sie stand sprichwörtlich für den hohen Wohlstand Argentiniens, der noch heute in zahlreichen prachtvollen Bauen in der Hauptstadt Buenos Aires zum Ausdruck kommt. Heute kaum mehr zu glauben, hatte Argentinien vor dem Ersten Weltkrieg eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen der Welt, das sogar über dem von Deutschland lag.

Exporte von Weizen und Fleisch nach Europa hatten das Land wohlhabend gemacht. Argentinien profitierte zudem von der Nahrungsmittelknappheit in Europa während und nach dem Ersten Weltkrieg, als argentinische Nahrungsmittelexporte insbesondere nach England für die Bevölkerung überlebenswichtig waren. Durch die Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre wurde das argentinische Agrarexport-Modell, welches Grundlage der Wirtschaft war, schwer beeinträchtigt und nach dem Zweiten Weltkrieg verlor es zunehmend an Bedeutung – der Stern der argentinischen Wirtschaft begann zu sinken.


Im November 1881 löste der auf dem Goldstandard beruhende Peso Moneda Nacional den in Argentinien bisher umlaufenden Peso Corriente ab. Zunächst gaben zahlreiche private Notenbanken eigene Banknoten aus. Dieses System erwies sich jedoch aufgrund der zu schwach kapitalisierten Banken als instabil und mündete 1890 in eine Finanzkrise.

Um Ordnung in das System der Banknotenausgaben zu bekommen und die Einhaltung des Goldstandards der argentinischen Währung sicher zu stellen, wurde daher im selben Jahr die Caja Conversion gegründet. 1895 wurde den bis dahin emittierenden Notenbanken die Banknotenausgabe untersagt. Die Caja de Conversion emittierte im selben Jahr zunächst auf den Staat Argentinien (La Nacion) lautendes Papiergeld, bevor sie 1899 mit der Ausgabe eigener Banknoten begann.


Die Goldbindung des Peso Moneda Nacional wurde 1914 aufgehoben. 1927 erfolgte für kurze Zeit eine Bindung des Pesos an den US-Dollar. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise wertete, wie viele Währungen, auch der Peso gegenüber dem US-Dollar ab. Sein Wechselkurs blieb bis nach dem Zweiten Weltkrieg gegenüber dem US-Dollar mit einem Verhältnis von um die

vier Peso je US-Dollar recht stabil.

 

Ab Ende der 1940er Jahre verfiel der Wechselkurs des Peso zunehmend. Betrug er im Januar 1950 noch etwa 15 Pesos je US-Dollar, waren es im Ende 1959 bereits 83,30 Pesos, fünf Jahre später - im Januar 1965 - 215 Pesos und Ende 1969 schließlich 350 Pesos. Der Peso Moneda Nacional wurde am 1. Januar 1970 im Verhältnis 100:1 durch den Peso Ley ersetzt.


Die Banknotenemission in Argentinien ging durch Gesetz vom 28. März 1935 Ende Mai 1935 auf die Zentralbank von Argentinien über. Die Caja de Conversion beendete ihre Tätigkeit am 31. Mai 1935.


Im Ausgabejahr 1931 entsprach der vorgestellte Schein einem Gegenwert von etwa 30 US-Dollars oder 130 Reichsmark. Ende 1969 waren es nur noch 0,29 US-Dollar.

 
 

Objekttyp:

Banknote

Sammlung:

Sammlung Dr. Sven Gerhard

Authentizität:

Original

 

Land/Region/Ort:

Argentinien

Emittent:

Caja de Conversion

Nominal:

100 Pesos Moneda Nacional

Datierung:

ohne (Serie 1931)

Vorderseite:

Wertangabe und Unterschriften, sitzende Göttin (Progreso) mit Fackel und Staatswappen, den Fortschritt symbolisierend

Rückseite:

Ornamente, Staatswappen

Unterschriften:

Mallea Gill und Avellanda

Material:

Papier mit Wasserzeichen Wertangabe „100 Pesos“ und Logo „RA“

Format:

180 mm x 88 mm

Druck:

Casa de Moneda de la Republica Argentina

Auflage:

1.638.000 für diese Serie

Nummerierung:

06,344,197 B

Umlauf:

1931 bis 31. Dezember 1969

Zitate:

247a (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II–General Issues), B243f (The Banknote Book), 391 a (Colantonio).


Dr. Sven Gerhard


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