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AutorenbildHans-Ludwig Grabowski

Russland: Neue 100-Rubel-Note zum "Heldengedenken" ist in Umlauf

Die Bank von Russland hat am 30. Juni 2022 eine neue 100-Rubel-Note mit der Darstellung eines Denkmals zu Ehren der sowjetischen Soldaten auf der Rückseite in Umlauf gegeben.



Beschreibung laut Angaben der Bank:

Die vorherrschenden Farben der Banknote (Format 150 x 65 mm) sind Oliv und Orange.

Das Hauptmotiv auf der Vorderseite ist ein Fragment des Spasski-Turms (Erlöserturms) des Moskauer Kremls mit Glockenspiel, links davon die Lomonossow-Universität sowie rechts der Moskauer Konzertsaal Sarjadje und der Fernsehturm Ostankino.

Das Hauptmotiv auf der Rückseite zeigt das Rschew-Denkmal für den sowjetischen Soldaten.

Auf der Vorderseite der Banknote ist oben links das Wappen der Russischen Föderation abgebildet. Die Rückseite trägt oben rechts die Aufschrift "2022" – das Jahr der Ausgabe der Banknote. Unten rechts auf der Vorderseite der Banknote befindet sich ein QR-Code, der einen Link zu einer Seite auf der Internetpräsenz der Bank von Russland mit einer Beschreibung der Sicherheitsmerkmale der Banknote enthält.

Die Banknote ist auf weißem Baumwollpapier gedruckt. In das Papier wurden zwei Arten von Sicherheitsfasern eingebettet – farbige Fasern mit abwechselnd roten und blauen Bereichen und graue Fasern. Vier Fragmente von holografischen Sicherheitsfasern von 2 mm Breite erstrecken sich bis zur Oberfläche der Vorderseite der Banknote.

Auf der Rückseite der Banknote befinden sich zwei Kontrollnummern: eine zweistellige Serienbezeichnung und eine neunstellige Zahl. Die linke Zahl ist auf der kurzen Seite der Banknote lesbar, die rechte Zahl auf der langen Seite.

Zu den weiteren Sicherheitsmerkmalen zählen ertastbare Streifen an den kurzen Seiten für Menschen mit Sehbehinderung, Elemente, die im UV-Licht bzw. Infrarot sichtbar werden, Mikroschrift sowie Kippelemente.


Die Gedenkstätte Rschew

Die Gedenkstätte für den sowjetischen Soldaten von Rschew nordwestlich von Moskau ist ein Gedenkkomplex, der dem Andenken an die sowjetischen Soldaten gewidmet ist, die während des Großen Vaterländischen Kriegs in den Jahren 1942–1943 in den Kämpfen bei Rschew gefallen sind. Errichtet wurde die Gedenkstätte am Ort der erbitterten Kämpfe der Operation Rschew-Wjasemskaja auf Initiative von Veteranen des Zweiten Weltkriegs durch die Russische Militärhistorische Gesellschaft mit Unterstützung des Unionsstaates, des Kulturministeriums der Russischen Föderation, der Regierung der Region Twer und des Siegesmuseums. Es wurde ausschließlich durch öffentliche Spenden finanziert und am

30. Juni 2020 eröffnet.


Gegenwartsbezug

Natürlich kann man davon ausgehen, dass die Ausgabe einer Banknote mit einem solchen Motiv mitten in Kriegszeiten auch eine propagandistische Wirkung erzielen und auf die vermeintliche Unbesiegbarkeit Russlands anspielen soll. Immerhin zeigt die Landkarte Russlands (Zentralrussland hervorgehoben) auf der Rückseite, abgesehen von der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim, "noch" die russischen Grenzen vor Beginn des Überfalls auf die Ukraine.


Zwar kündigte die Bank Rossii an, die neuen 100-Rubel-Scheine "nach und nach" in Umlauf zu bringen, jedoch stößt sie dabei auf ein erhebliches Problem: Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hatten sich zahlreiche ausländische Unternehmen aus Russland zurückgezogen – darunter auch die US-amerikanischen Bankomat-Hersteller NCR und Diebold Nixdorf, die nach einem Bericht des Russischen Bankenverbands vom Frühling für mehr als 60 % aller Geldautomaten in Russland verantwortlich sind. Aufgrund dieser Umstände steht die Russische Föderation vor der großen Schwierigkeit, die Programme der bestehenden Geldautomaten an die 100-Rubel-Noten mit den neuen Sicherheitsmerkmalen anzupassen. Wann damit zu rechnen ist, dass die breite Bevölkerung den neuen Hunderter auch tatsächlich in die Hand bekommt, bleibt also unklar.


Hans-Ludwig Grabowski und Kana Totsuka

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