Sind Banknoten nur durch ein Fenstermerkmal sicher? Das kürzlich veröffentlichte Fogra White Paper kommt zu einem interessanten Schluss.
In Ausschreibungen für Sicherheitsdokumente wird immer häufiger das Vorhandensein eines durchsichtigen Fensters verlangt. Ein Fenstermerkmal ist ein definierter transparenter Bereich in einem Sicherheitsdokument oder einer Banknote. Wichtig für die Charakterisierung ist die Randschärfe des Fensters sowie der Gradient der Opazität im Randbereich. Es wird davon ausgegangen, dass ein durchsichtiges Fenster zu einem hohen Maß an Einzigartigkeit und Fälschungssicherheit beiträgt. Im kürzlich erschienenen Fogra White Paper Nr. 2 wird untersucht, ob diese Annahme richtig ist.
Es kann zusammengefasst werden, dass ein durchsichtiges Fenster kein wesentliches Sicherheitsmerkmal von Banknoten und ID-Dokumenten darstellt. Vielmehr muss es durch weitere mehrschichtige Sicherheitsmerkmale ergänzt werden. Diese Erkenntnis ergibt sich aus zwei Perspektiven:
Zum einen werden Messtechniken zur Charakterisierung der Transparenz-Eigenschaften
von durchsichtigen Fenstern und/oder der Opazität von überdruckten Folien untersucht.
Zum anderen werden Systemverfügbarkeiten zur Erzeugung von Überdrucken auf durchsichtigen Fenstern und ihre potenziellen Druckqualitäten für Fälschungen beschrieben. Sowohl Originalprodukte (z. B. Banknoten und Ausweisdokumente) mit durchsichtigen Fenstern als auch verschiedene Testdrucke auf Klarsichtfolien werden für die experimentellen Untersuchungen herangezogen. Angewandte Messmethoden werden dargestellt und hinsichtlich ihrer visuellen Eigenschaften charakterisiert. Darüber hinaus werden – nach umfassender Recherche im Internet und mithilfe von Herstellerkontakten – verfügbare Drucksysteme aufgelistet.
White Paper der Fogra liefern grundlegendes Wissen und Forschungsergebnisse für die Prüfung und Gestaltung von Sicherheitsdokumenten.
Das neue White Paper Nr. 2 auf englischer Sprache ist kostenlos als PDF verfügbar:
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Beurteilen Sie selbst: Welche der vier Teile des Bildes gehören zu einer Originalbanknote? Tipp: Zwei Details gehören zu einer Banknote und zwei nicht!
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Über das Fogra-Prüflabor für Sicherheitsanwendungen
Das Fogra-Prüflabor für Sicherheitsanwendungen wurde 1992 gegründet. Seitdem wurden über 20.000 Prüfungen durchgeführt. Das Labor betreut 220 Kunden aus 50 Ländern und bietet mehr als 100 akkreditierte Prüfungen für Pässe und Smart Cards an. Seit gut 25 Jahren ist das Prüflabor für Sicherheitsanwendungen nach der Norm DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert. Damit wird die Qualität der Prüfergebnisse sowie die technische Glaubwürdigkeit und Kompetenz sichergestellt. Im Bereich der Sicherheitsanwendungen werden Mitglieder und Kunden mit individuellen Prüfleistungen unterstützt. Das Prüflabor für Sicherheitsanwendungen ist weltweit das einzige akkreditierte Labor mit allen drei flexiblen Akkreditierungsstufen für sämtliche Prüfungen von Pässen und Karten.
Über das Forschungsinstitut für Medientechnologien (Fogra)
Die Fogra betreibt anwendungsorientierte Forschung auf den Gebieten der Druck- und Medientechnologien und konnte schon oft Standards für Prozesse und Qualitätsprüfungen schaffen. Die internationalen Mitglieder der Fogra sind Unternehmen aus dem gesamten Branchenspektrum, von der Produktion von Print- und elektronischen Medien bis zum Anlagenbau. Die Fogra versteht sich als moderner Dienstleister, der aussagekräftige Prüfungen und Zertifizierungen durchführt, Unternehmen zu Qualitätsfragen berät und in fachlichen Streitfällen schlichtet. Ihr Kapital ist ein großes Fachwissen in Verbindung mit hoher technologischer Kompetenz und genauen Kenntnissen über aktuelle Entwicklungen. In allem, was die Fogra tut, orientiert sie sich an ihren Werten: wissenschaftlich, unabhängig und vertrauenswürdig.
Monika Lohmaier
Fogra Forschungsinstitut für Medientechnologien e.V.
Einsteinring 1a
85609 Aschheim bei München
Tel. +49 89 431 82-251
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