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AutorenbildDonald Ludwig

São Tomé und Príncipe: Neue 5-, 10- und 200-Dobras-Banknoten im Umlauf

Aktualisiert: 8. Okt. 2023

Die Banco Central de São Tomé e Príncipe hat am 26. August 2021 drei neue Banknoten herausgegeben: Neue Stückelungen von 5, 10 und 200 Dobras haben die bestehenden Scheine der aktuellen Serie ersetzt. Von den anderen Stückelungen zu 20, 50 und 100 Dobras kamen keine neuen Noten in Umlauf.


Die neuen Scheine enthalten moderne Designs, neue Motive sowie neue Sicherheitsmerkmale. Während die alten 200-Dobras-Noten bereits 2019 eingezogen worden sind, zirkulieren die neuen Scheine zu 5 und 10 Dobras zusammen mit den bisherigen Polymerbanknoten dieser beiden Nominale.








Am 27.11.2019 wurde bekanntgegeben, dass:

  1. die 200-Dobras-Banknote aus Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Glaubwürdigkeit eingezogen wurde; ihr Ersatz würde eine vollkommen neue Gestaltung erhalten.

  2. die 5- und 10-Dobras-Polymer-Banknoten bereits abgenutzt waren und ersetzt werden mussten: Polymer-Banknoten hätten dem heißen und feuchten Klima von São Tomé und Príncipe nicht standgehalten und begannen zu schmelzen. Die neuen Scheine sollen auf 100 % Baumwollpapier gedruckt werden.


Die Entwürfe der neuen 5- und 10-Dobras-Papierbanknoten entsprechen im Wesentlichen jenen der Polymer-Banknoten, die sie ersetzt haben. Die Gestaltung des neuen Zweihunderters unterscheidet sich jedoch deutlich von seinem Vorgänger: Die neue Banknote ist blau mit einem Porträt von Rei Amador auf der Vorderseite. Amador Vieira, besser bekannt als Rei Amador, war ein König der Angolares und Anführer einer berühmten Sklavenrebellion, die 1595 in São Tomé und Príncipe stattfand. Auf der Rückseite der Banknote ist der Principe-Sonnenvogel abgebildet, der auch auf der alten 200-Dobras-Banknote zu sehen war.


Die neuen Banknoten wurden von De La Rue entworfen und gedruckt. Die Stückelungen zu

5 und 10 Dobras enthalten GEMINI™; die Zweihunderter verfügen über Enhanced GEMINI™ mit Mikrotext und einem PUREIMAGE™-Faden (alle DLR-Sicherheitsmerkmale).


Man könnte fragen, wenn Polymer-Banknoten sicherer, haltbarer, kostengünstiger, sauberer und umweltfreundlicher sind, warum sollte dann eine Zentralbank wieder auf Papier umsteigen? Die folgenden ALLGEMEINEN Gründe können bei der Entscheidung einer Zentralbank eine Rolle spielen:

  • Missfallen der Bevölkerung;

  • Druck und Lobbyarbeit von Papierbanknoten-Druckereien;

  • Veränderungen in der Führung der Zentralbanken;

  • Es kann auch Umlaufprobleme geben (dies wurde hier als Grund für die Entscheidung der Bank angegeben).

Diese Gründe könnten jedoch selbstverständlich auch umgekehrt für Papierbanknoten gelten und einem Wechsel von Papier zu Polymer vorausgehen.


Polymersubstrate sind äußerst haltbar, während ihnen die Tinten in puncto Haltbarkeit um einiges nachstehen. Obwohl sie seltener ersetzt werden als Papierbanknoten, müssen Polymerbanknoten zu einem bestimmten Zeitpunkt ersetzt werden; einige Zentralbanken sind jedoch langsam und ziehen die Noten nicht früh genug aus dem Verkehr. Werden die Scheine nicht zu einem angemessenen Zeitpunkt aussortiert und ersetzt, bleiben abgenutzte Polymerbanknoten im Umlauf – dies kann oft den Eindruck erwecken, Polymerbanknoten wären von schlechter Qualität, was sie jedoch nicht sind. Papierbanknoten wären zu diesem Zeitpunkt nämlich längst zerfallen.


Donald Ludwig (www.polymernotes.org)

Abb. Stane Straus (www.polymernotes.org)

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