Die meisten Geldscheinsammler haben schon mal chinesisches Höllengeld in den Händen gehabt. Hergestellt wurden und werden die bunten Scheine, die oft sehr fantasiereich oder aber sogar nach existierenden Währungen – beliebt war einst auch die Deutsche Mark und ist bis heute der US-Dollar – gestaltet sind, um bei Totenfeiern verbrannt zu werden. Das soll den Verstorbenen Glück und Reichtum im Totenreich bringen. Deswegen findet man auch nicht selten Höllengeldscheine mit vielen Nullen. Wurden früher meist klassische Motive genutzt, so findet man heute sogar Höllengeld mit Darstellungen von Häusern, Autos und Mobiltelefonen, die so symbolisch den Verstorbenen mit auf den Weg gegeben werden. Typisch für Höllengeldscheine ist aber das Motiv des Höllenfürsten.
Höllengeld gibt es aber nicht nur in China, sondern auch in anderen Ländern, in denen viele Chinesen leben. Weniger bekannt ist Höllengeld aus Singapur. Hier nutzt man die Motive von Geldscheinen des Stadtstaates als Vorlage für das Höllengeld. Aber auch aus Thailand ist Höllengeld bekannt. Die abgebildeten Höllengeldscheine nutzen ebenfalls real existierende Scheine als Vorlage. Hier die 50 Baht von 1997 (THL-102), die 50 Baht von 2012 (THL-119), 100 Baht von 2015 (THL-120), 500 Baht von 2014 (THL-121) und 1000 Baht von 2015 (THL-122). Den thailändischen Höllengeldscheinen gemeinsam ist die zusätzliche Abbildung des Höllenfürsten auf der Vorderseite. Zusätzlich sind die Scheine, die auf einfachem Papier gedruckt sind, mit einem Hinweis versehen, der sie als Nachdruck ausweist – entweder auf Thai oder durch das Wort "COPY".
Neben den einheimischen Noten dienten aber auch in Thailand US-Dollar-Scheine als Vorlage. Aber das vielleicht in einem anderen Blogbeitrag.
Hans-Ludwig Grabowski
Abb. Hans-Ludwig Grabowski
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