Schon lange verdienen Staaten und der Handel mit der Ausgabe von Gedenkmünzen über den Münzgewinn hinaus zusätzlich Geld mit Sammlern. Thailand ist bei Geldscheinsammlern bekannt für seine zahlreichen Gedenkbanknoten. Ein Teil davon steht in direktem Zusammenhang mit dem Königshaus, wobei die erzielten Gewinne einem königlichen Hilfsfonds zugeführt werden. Aus diesem Fonds wurden bereits eine Vielzahl von gemeinnützigen Projekten, wie die Entwicklung ländlicher Regionen, unterstüzt. Auch den Tsunami-Opfern von 2004 wurde mit Geld aus dem königlichen Hilfsfonds geholfen.
Bank of Thailand:
Gedenkbanknote zu 500.000 Baht zur Goldenen Hochzeit des Königspaars im Jahr 2000 mit Widmung auf der Vorderseite links oben hinter der Wertzahl für König Rama IX. und mit dreistelliger Kontrollnummer „050“ (von 999).
Die erste „königliche Gedenkbanknote“ Thailands wurde zum 60. Geburtstag von
König Bhumipol (Rama IX.) am 5. Dezember 1987 über 60 Baht ausgegeben. Es folgten eine besondere Ausgabe zum 50. Thronjubiläum des Königs über 500 Baht 1996 und schließlich 2000 eine großformatige und bei Sammlern beliebte 50-Baht-Note zur Goldenen Hochzeit des Königspaars. Die Vorderseite zeigt links je ein Symbol für Rama IX. und für Königin Sirikit und darunter die Trau-Szene. Mittig ist das königliche Paar abgebildet. Oben rechts findet sich ein optisch variables Element mit wechselnden Porträts des Königs und der Königin im Hologramm und darunter das Staatswappen Thailands, der königliche Geruda. Unten rechts ist der junge König bei einer Amtshandlung auf dem Thron zu sehen. Die Rückseite zeigt Szenen aus dem Leben des
Königspaars und der königlichen Familie.
Als wirkliche Besonderheit entstand zu diesem Anlass mit gleichen Motiven auch eine Gedenkbanknote zu 500.000 Baht in geringer Auflage mit nur dreistelligen Kontrollnummern. Jeweils 999 Noten wurden für den König und die Königin gefertigt. Man erkennt die unterschiedlichen Ausführungen an den roten Symbolen neben der Wertzahl oben links auf der Vorderseite. Wiederholt sich hier das linke der beiden über der Trau-Szene nebeneinander stehenden Symbole (siehe Abb.), so handelt es sich um einen Schein für den König. Wiederholt sich hier das rechte Symbol, so handelt es sich um einen Gedenkschein für die Königin. Die Gedenkbanknote mit den vielen Nullen (heute immerhin umgerechnet rund 13.000 Euro) wurde damals in einem verzierten goldenen Rahmen in einer Schatulle verkauft. Zu den Käufern gehörten wahrscheinlich überwiegend Personen, die über gute Beziehungen zum Herrscherhaus, zur Regierung oder zur Bank von Thailand und schließlich auch über das nötige „Keingeld“ verfügten.
Bhumibol Adulyadej wurde am 5. Dezember 1927 in den USA geboren, wo sein Vater Medizin studierte. Seine Ausbildung absolvierte er in der Schweiz. Als sein Bruder, König Ananda Mahidol, am 9. Juni 1946 erschossen aufgefunden wurde, folgte ihm Buhmipol als Rama IX. auf den Thron. Bis zu seinem Tod am 13. Oktober 2016 war Bhumipol eines der am längsten regierenden Staatsoberhäupter der Welt. Er war beim Volk äußerst beliebt und mit einem geschätzten Vermögen von rund 35 Milliarden US-Dollars auch einer der reichsten Monarchen weltweit.
Weitere „königliche Gedenkbanknoten“ gab es u.a. zum 72. Geburtstag von Königin Sirikit 2004, zum 60. Thronjubiläum 2006 und zum 80. Geburtstag des Königs 2007. Während der wirklich „besondere Geldschein“ über 500.000 Baht in den wenigsten Sammleralben zu finden sein wird, so sind der motivgleiche Fünftausender wie
auch die anderen thailändischen Gedenkbanknoten, für viele Sammler erschwinglich.
Hans-Ludwig Grabowski
Münzen & Sammeln, Ausgabe 2018/02
Abbildungen: Note Printing Works, Thailand
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