Die einstige deutsche Kolonie kam nach dem Ersten Weltkrieg unter das Mandat des Völkerbunds, der Neuseeland mit der Verwaltung der Inselgruppe West-Samoa einsetzte. Ost-Samoa ist heute eine Außengebiet der USA.
Die ersten Geldscheine des Territory of Western Samoa waren Schatzscheine über 10 Shillings und 1 Pound, die ab 1922 in Umlauf kamen und für rund vier Jahrzehnte im Verkehr blieben. Erst 1960 entstand die Bank of Western Samoa, die noch eine vorläufige Ausgaben von Banknoten über 10 Shillings sowie 1 und 10 Pounds realisierte.
West-Samoa erlangte 1962 seine Unabhängigkeit von Neuseeland.
1963 gab die Bank die ersten Noten des unabhängigen West-Samoa aus, allerdings noch in Pfund-Währung. Erst 1967 führte man den Tala ein, dessen Name vom neuseeländischen Dollar und damit vom deutschen Taler abgeleitet ist.
Die ersten Scheine über 1, 2 und 10 Tala ohne Datum kamen 1967 in Umlauf.
Von ihnen wurden jetzt dem Handel moderne Nachdrucke angeboten, die offensichtlich mit Original-Druckplatten hergestellt wurden.
Bank of Western Samoa: Moderner Nachdruck einer 1-Tala-Note ohne Datum (1967) mit Signatur von K. W. Taylor als Senior Manager (WSM-16d).
Bank of Western Samoa: Moderner Nachdruck einer 2-Tala-Note ohne Datum (1967) mit Signatur von K. W. Taylor als Senior Manager (WSM-17c).
Bank of Western Samoa: Moderner Nachdruck einer 10-Tala-Note ohne Datum (1967) mit Signatur von K. W. Taylor als Senior Manager (WSM-18d).
Der Redaktion liegt eine Angebotskopie vor, wonach der 1-Tala-Schein für 11, der 2-Tala-Schein für 18 und der Zehner für 22 Euro offeriert wurde, zusammen also für rund 50 Euro. Der Standard Catalog of World Paper Money bewertet den Einser in dieser Variante schon allein mit 40 US-Dollars, den Zweier mit 50 und den Zehner mit 165 US-Dollars, zusammen also rund mit 250 US-Dollars. Tatsächlich werden aber noch höhere Preise verlangt und bezahlt.
Wer glaubt hier ein Schnäppchen zu machen, übersieht, dass es sich um moderne Nachdrucke handelt, also eben nicht um Original-Banknoten. Problematisch ist, dass die Nachdrucke nicht als solche gekennzeichnet sind. Man kann also davon ausgehen, dass sie zum Schaden der Sammler hergestellt wurden, was dem gesamten Sammlerbereich und auch dem Handel selbst schadet, wenn er diese Machwerke nicht als solche auch ausweist.
Ein wichtiges Erkennungsmerkmal ist ein "S" vor der Kontrollnummer. Was sich die Macher dabei gedacht haben, bleibt ihr Geheimnis. Vielleicht dachten sie ja an "Specimen". Da die Originale nur je zwei Kontrollnummern ohne Serienbezeichnung haben, kann man anhand dieses Merkmals die Nachdrucke schnell und einwandfrei identifizieren!
Hans-Ludwig Grabowski
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