Fläche: 446.550 (710.850) qkm
Einwohner: 33.500.000 (2015)
Hauptstadt: Rabat
Staatsform: Konstitutionelle Monarchie
Amtssprachen: Arabisch/Tamazight
Währung: 1 Dirham = 100 Centimes
Bank Al-Maghrib: 20 Dirham 1426/2005
Die Vorderseite zeigt neben einem Porträt von König Mohamed VI. das Portal der meridinischen Totenstadt Bab el Chellah in Rabat.
Das Motiv der Rückseite gewährt dem Betrachter einen Blick auf die Kasbah des Oudaïas. Im Vordergrund ein Portal des Mausoleums für König Mohamed V.
Derzeit entspricht
1 Marokkanischer Dinar (MAD) 0,0925 Euro.
Etwa 1100 vor unserer Zeitrechnung entstanden erste Handelsstationen der Phönizier an der Mittelmeerküste. Auf dem Gebiet des heutigen Marokko lebten damals schon seit 2000 Jahren Berber. Jahrhunderte lang blieb der phönizische Einfluss auf die Küstenregion beschränkt, während sich die Berber im Innern des Landes im
4. Jahrhundert v.u.Z. zum Königreich Mauretanien zusammenschlossen. Nach der Zerstörung von Karthago fiel dieses ab 146 v.u.Z. unter römische Herrschaft. Die Berber konnten jedoch weder durch die Römer, noch durch die germanischen Wandalen, die Byzantiner und die Araber vollständig unterworfen werden. Mit den Arabern gewann der Einfluss des Islam jedoch immer mehr an Bedeutung. Nach zahlreichen Wechseln der Herrscher-Dynastien regieren seit 1666 die Hasaniden.
Im 15. Jahrhundert hatten die Spanier und Portugiesen Handelsniederlassungen in Marokko gegründet. Deren Einfluss war jedoch gering und es blieben lediglich die heutigen spanischen Exklaven Ceuta und Melilla an der Küste bestehen.
Nachdem Frankreich Algerien besetzt hatte, geriet Marokko ab 1830 in den Fokus der beiden größten Kolonialmächte, Frankreich und Großbritannien. Erst 1904 einigten sich die beiden Konkurrenten um die „Weltherrschaft“ darauf, ihre Einflussbereiche in der Region festzulegen. Danach besetzten französische Truppen den Osten Marokkos. Nur ein Jahr später war bereits das gesamte marokkanische Kerngebiet zum französischen Protektorat geworden, während der Norden und Süden unter spanischer Herrschaft stand.
Bereits in den 1930er Jahren formierte sich eine Unabhängigkeits-Bewegung. Nachdem König Mohamed V. wiederholt die Souveränität gefordert hatte, musste er von 1953 bis 1955 ins Exil. Seine Unabhängigkeit erlangte Marokko schließlich am 2. Februar 1956.
Es folgte eine autoritär geführte konstitutionelle Monarchie und die königistreuen Kräfte sollten noch bis 1993 die Macht im Parlament behalten. Seit 1996 ist man auf dem Weg der Demokratisierung. Außenpolitisch ist das Land jedoch nicht zur Ruhe gekommen. 1963 kam es zum Grenzkrieg mit Algerien. Nachdem die Spanier 1975 die Hoheit über Westsahara abgegeben hatten, besetzten die Marokkaner das Gebiet, das größer als die alte Bundesrepublik ist, aber nur etwa 500.000 Einwohner hat. Als hier 1976 die Demokratische Republik Sahara ausgerufen und 1980 von der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) anerkannt wurde, trat Marokko 1985 aus der OAU (heute Afrikanische Union) aus und isolierte sich als einziges afrikanisches Land von deren Zielen. 2002 kam es zum Konflikt mit Spanien um die Petersilien-Insel und Marokkos König forderte wiederholt die Übernahme von Ceuta und Melilla.
Die 1907 gegründete Staatsbank emittierte Noten und Kassenscheine in Rials bzw. Hassani. 1919 gab es dann Staatspapiergeld im französischen Protektorat.
1923 gründeten Aufständische unter Abd el-Krim eine eigene Bank (State Bank of the Riff), die Riffan-Noten ausgab.1944 gab es dann noch einmal Staatspapiergeld. Nach der Unabhängigkeit wurde 1959 die Dirham-Währung eingeführt. Aus der
damals gegründeten Banque du Maroc wurde 1987 die Bank Al-Maghrib.
Hans-Ludwig Grabowski
Münzen & Sammeln, Ausgabe 2016/02
Abbildungen: Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de
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