Fläche: 1.030.700 qkm
Einwohner: 3.597.000 (2015)
Hauptstadt: Nouakchott
Staatsform: Islamische Präsidialrepublik
Amtssprache: Arabisch
Währung: 1 Ouguiya = 5 Khoums
Bank Centrale de Mauritanie: 200 Ouguiya vom 28.11.2006
Während die Vorderseite streng islamisch nur Ornamente zeigt und auf bildliche Darstellungen verzichtet, zeigt die Rückseite einen verzierten Stab, eine Schüssel, ein Kanu, eine Palme und einen Wasserschöpfer.
Ab 1981 tragen alle Banknoten immer ein Ausgabedatum zum Nationalfeiertag,
dem 28. November.
Derzeit entspricht 1 Mauretanischer Ouguiya (MRO) = 0,0027 Euro.
Das heutige Mauretanien war ursprünglich von schwarzafrikanischen Ackerbauern besiedelt, die etwa ab dem 3. Jahrhundert v.u.Z. von Berbern verdrängt wurden. Mit den aus dem Norden Afrikas stammenden Berbern kamen Viehwirtschaft und Nomadentum, die das Land bis heute prägen. Ab dem 8. Jahrhundert verbreitete sich durch arabische Händler über die Handelswege durch die Sahara der Islam.
Im 11. Jahrhundert erreichte die Islamisierung ihren Höhepunkt. Aus dem Süden Mauretaniens zogen die radikal-islamischen Almoraviden in den Dschihad. Ihr Ziel war die Bekämpfung von Ungläubigen und „Ketzern“ und die Bildung eines strikt islamischen Staats. Sie zogen in den Norden, eroberten Marokko und schließlich rissen sie auch die Herrschaft über große Teile Spaniens an sich. Im Jahr 1147 übernahmen die Almohaden ihr Reich und der Norden Mauretaniens wurde nun von Marokko und der Süden von Mali beherrscht. Der Großteil der heutigen Bevölkerung – die Mauren, nach denen das Land seinen Namen hat – entstand aus der Vermischung zwischen Berbern und Arabern, während die Bevölkerung im Süden mit den Soudans hauptsächlich schwarzafrikanische Wurzeln hat.
1445 erreichten portugiesische Seefahrer auf dem Weg nach Indien als erste Europäer die südliche Küste Mauretaniens. Ihnen folgten mit Niederländern, Briten und Franzosen weitere See- und Handelsmächte, denen es um die koloniale Aufteilung der Welt und in Mauretanien um die Kontrolle des einträglichen Sklavenhandels ging.
Für die Franzosen war das Land als Bindeglied zwischen ihren Kolonien im Norden und in Westafrika außerdem von großer strategischer Bedeutung. Sie konnten ihren „Anspruch“ Anfang des 20. Jahrhunderts durchsetzen und 1920 wurde Mauretanien Teil der Kolonie Französisch-Westafrika. Die Mauren ließen sich aber nicht ohne Widerstand unterwerfen. Erst 1934 gewannen die Franzosen ihren letzten Kampf, was direkt in eine maurische Unabhängigkeitsbewegung mündete. Als Mauretanien am 28. November 1960 unabhängig wurde, gab es kaum städtische Strukturen. Die meisten Mauren waren Nomaden und lebten in Zelten statt in Häusern. Die heutige Hauptstadt Nouakchott war noch von der Kolonialmacht für nicht mehr als 15.000 Menschen angelegt worden.
Die Dürren der 1970er und 1980er Jahre führten jedoch zu einer starken Zuwanderung in die Stadt, deren Bevölkerung rasch anwuchs und heute rund 900.000 Einwohner zählt. Durch die Dürreperioden und die militärisch letztendlich erfolglose Teilnahme am Konflikt um Westsahara verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage Mauretaniens. Trotz mehrmaliger offizieller Abschaffung der Sklaverei (zuletzt 2007) besteht diese weiter fort, indem die Versklavung von Generation zu Generation übertragen wird.
Noch heute sind Hunderttausende Menschen in Mauretanien Sklaven, womit das politisch unruhige Land den höchsten Bevölkerungsanteil von Sklaven weltweit hat.
Die Hälfte der Bevölkerung sind Analphabeten.
Vor 1960 liefen in Mauretanien die Noten der Banque de l’Afrique Occidentale und damit der französischen Kolonialmacht um. Bis 1973 war das Land noch Mitglied der Westafrikanischen Währungsunion. Ab 1973 gibt die Banque Centrale de Mauritanie eigene Banknoten aus. Die mauretanische Währung Ouguiya ist die weltweit einzige, die vom Dezimalsystem abweicht.
Hans-Ludwig Grabowski
Münzen & Sammeln, Ausgabe 2016/03
Abbildungen: Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de
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