Fläche: 269.652 qkm
Einwohner: 4.242.000 (2013)
Hauptstadt: Wellington
Staatsform: Parlamentarische Monarchie
Amtssprachen: Englisch, Maori
Währung: 1 Neuseeland-Dollar = 100 Cents
Die abgelegenen Inseln Neuseelands sind wahrscheinlich das zuletzt besiedelte Land im gesamten asiatisch-pazifischen Raum. Selbst die Osterinseln waren vor ihnen bewohnt. Im 9. Jahrhundert kamen sog. „Maojäger“ auf die Inseln. Sie lebten von den heute ausgestorbenen Riesenstraußen, die sie Mao nannten. Lange waren sie allein auf den Inseln bis im 14. Jahrhundert eine zweite Einwanderungswelle aus Polynesien folgte. Dabei handelte es sich um die Vorfahren der heutigen Maori. Der Holländer Abel Tasman war 1642 der erste Europäer, der das Land betrat und „Nieuw Zeeland“ nannte. Als James Cook 1769/1770 die Inseln umsegelte, entdeckte er die nach ihm benannte Meeresstraße zwischen Nord- und Südinsel.
Reserve Bank of New Zealand: 1 Dollar ohne Datum (1981 bis 1992)
Die Vorderseite zeigt ein Porträt der englischen Königin Elisabeth II., dem offiziellen Staatsoberhaupt Neuseelands. Die Rückseite einen Fächerschwanz und Clematis. 1 Neuseeland-Dollar (NZD) entspricht derzeit 0,6746 Euro.
Die Besiedlung durch Europäer, vorwiegend Engländer, begann erst am Ende des
18. Jahrhunderts. Es entstanden Stationen für Wal- und Robbenfang sowie Holzfällerlager und 1814 dann die erste anglikanische Missionsstation. Am 6. Februar 1840 stimmten im Vertrag von Waitangi 46 Maori-Häuptlinge der Nordinsel zu, ihre Herrschaftsansprüche an die britische Krone abzutreten. Wie so oft in solchen Fällen, konnten sie kaum ahnen, was das für Auswirkungen für ihr Volk und Land haben sollte. Der Land- und Machthunger der Briten sollte schließlich die halbe Welt verschlingen. Von den ursprünglich bis zu 200.000 Maori auf den Inseln hatten bis zu diesem Zeitpunkt nur 70.000 überlebt. Bereits im Mai 1840 proklammierten die Briten ihre Herrschaft über ganz Neuseeland und 1841 wurde das Land Kronkolonie. Bis 1844 kamen rund 20.000 Siedler. Weil die sich das Land der Maori einfach nahmen, kam es unvermeidbar zu Konflikten mit den Ureinwohnern. Von 1843 bis 1848 mündeten die in den ersten Maori-Krieg. Im „Constitution Act“ von 1852 gestanden die Briten Neuseeland innere Selbstverwaltung zu. Das kam zwar den Siedlern entgegen, doch die Maori mussten sich gegen noch zunehmende Verdrängung wehren. Im zweiten Maori-Krieg von 1860 bis 1871 fiel den britischen Truppen mehr als die Hälfte des Maori-Volks zum Opfer. 1907 wurde Neuseeland als Dominion im britischen Commonwealth praktisch unabhängig, aber erst 1931 wurde die volle Unabhängigkeit Neuseelands in einem Statut anerkannt. Der Dominion-Status Neuseelands änderte nichts daran, dass neuseeländische Truppen an der Seite der Briten in beiden Weltkriegen kämpfen mussten. Im Ersten Weltkrieg besetzten die Neuseeländer die deutsche Kolonie Samoa, die sie von 1920 bis zu deren Unabhängigkeit 1962 als Mandatsgebiet der UNO verwaltete. Die UNO war überhaupt sehr großzügig in der Vergabe ehemaliger deutscher Kolonien als „Mandatsgebiete“ an die vermeintlichen Sieger des Ersten Weltkriegs. Auch im Zweiten Weltkrieg kämpften neuseeländische Verbände unter britischem Kommando in Europa. Weil sich die neuseeländische Politik gegen Kernwaffen und Atombombenversuche im Südostpazifik aussprach, kam es zu Spannungen mit Frankreich. Als die Neuseeländer schließlich sämtliche Häfen für Schiffe mit Kernwaffen sperrten und ihr Land zur kernwaffenfreien Zone erklärten, kam es auch zum Bruch mit den USA, die 1986 jegliche militärische Zusammenarbeit für beendet erklärten. Immerhin auch ein Weg, um sich von ewigen „Besatzern“ zu befreien.
Bis 1934 liefen Noten australischer Banken um, die teilweise für Neuseeland eigene Scheine ausgaben. Daneben existierten auch neuseeländische Notenbanken. Sogar ein Maori-Häuptling, der auf einer Europa-Reise von Kaiser Franz Josef von Österreich eine Druckmaschine geschenkt bekam, gründete eine eigene Notenbank. Zwar galt die Bank of New Zealand durch Regierungsbeteiligung als Zentralbank, doch erst mit Gründung der Reserve Bank of New Zealand 1934 und der Abschaffung der anderen Notenbanken entstand ein Zentralbanksystem.
Hans-Ludwig Grabowski
Münzen & Sammeln, Ausgabe 2017/03
Abbildungen: Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de
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