Fläche: 4.271 qkm
Einwohner: 1.049.000 (2015)
Hauptstadt: Hauptstädte der Einzelstaaten (Basseterre)
Staatsform: Supranationaler Staatenbund
Amtssprachen: Englisch/Französisch
Währung: 1 Ostkaribischer Dollar = 100 Cents
Die Organisation der Ostkaribischen Staaten (OECS) wurde durch den Vertrag von Basseterre am 18. Juni 1981 gegründet. Der Staatenbund umfasst die Inselstaaten Anguilla (96 km, 16.086 Einwohner, Hauptstadt: The Valley, Mitglied ab 1995), Antigua und Barbuda (442 qkm, 91.295 Einwohner, Hauptstadt: Saint John’s), die Britischen Jungferninseln (qkm, 32.680 Einwohner, Hauptstadt: Road Town, Mitglied ab 1984), Dominica (746 qkm, 73.449 Einwohner, Hauptstadt: Roseau), Grenada (344 qkm, 110.152 Einwohner, Hauptstadt: St. George’s), Martinique (1128 qkm, 386.486 Einwohner, Hauptstadt: Fort-de-France, Mitglied ab 2015), Montserrat (102 qkm, 5.215 Einwohner, Hauptstadt: Plymouth), St. Kitts und Nevis (269 qkm, 51.538 Einwohner, Hauptstadt: Basseterre), St. Lucia (616 qkm 163.362 Einwohner, Hauptstadt: Castries) und St. Vincent und die Grenadinen (389 qkm, 102.918 Einwohner, Hauptstadt: Kingstown). Bis auf Martinique, das ein französisches Überseegebiet mit französischer Amtssprache ist, wird auf allen anderen Inseln englisch gesprochen. Anguilla, die Jungferninseln und Montserrat sind britische Überseegebiete. Der Rest sind unabhängige Staaten im Commonwealth of Nations.
Eastern Caribbean Central Bank: 10 Dollars ohne Datum (2015)
Die Vorderseite zeigt ein Porträt von Königin Elisabeth II., eine Meeresschildkröte, Fische, einen Kolibri und das Gebäude der Ostkaribischen Zentralbank. Die Ausgabe 2015 erkennt man an dem weit unterbrochenen Sicherheitsstreifen. Der Schein trägt, wie alle ostkaribischen Ausgaben, kein Datum. Auf der Rückseite sieht man die Admiralitäts-Bucht auf St. Vincent und den Grenadinen, die Inselkette, das Segelschiff „Warspite“, einen Pelikan und Fische.
1 Ostkaribischer Dollar (XCD) entspricht 0,31915 Euro.
Bis auf die Jungferninseln, auf denen seit 1959 der US-Dollar und Martinique, wo seit 2002 der Euro gilt, wurde die Gemeinschaftswährung „Ostkaribischer Dollar“ auf den anderen Inselstaaten bereits 1965 eingeführt. Die ersten Scheine wurden im gleichen Jahr durch die East Caribbean Currency Authority ausgegeben.
1976 wurde der Ostkaribische Dollar an den US-Dollar gebunden. Der Kurs beträgt seitdem 1 US-Dollar = 2,7 Ostkaribische Dollars. Gültig ist der Ostkaribische Dollar nur in zwei britischen Überseegebieten und sechs unabhängigen Staaten, die ehemals britische Kolonien oder Schutzgebiete waren. Nur Dominica hat ein eigenes Staatsoberhaupt. Staatsoberhaupt der fünf anderen Inselstaaten ist Königin Elisabeth II., ihr Porträt findet man deshalb auch auf allen Geldscheinen.
Die Ostkaribische Zentralbank (Eastern Caribbean Central Bank) löste am 5. Juni 1983 die staatliche britische Currency Authority ab. Der Sitz der Bank befindet sich in Basseterre auf St. Kitts. Ihre ersten Banknoten gab sie 1985 aus.
Der Ostkaribische Dollar ist Nachfolgewährung des Westindischen Dollars, der in der kurzlebigen Westindischen Föderation verwendet wurde, die die britischen Kolonien in der Karibik umfasste, aber nur von 1958 bis 1962 existierte. Sie hatte aus zwölf Bundesstaaten bestanden. Als 1961 Jamaika nach einer Volksabstimmung unabhängig wurde und aus der Föderation austrat, löste sie sich schon bald selbst auf.
Der Ostkaribische Dollar ist heute offizielle Währung in den sechs unabhängigen Staaten Antigua und Barbuda, Dominica, Grenada, St. Kitts und Nevis, St. Lucia und St. Vincent und die Grenadinen sowie in den britischen Überseegebieten Anguilla und Montserrat. Die Noten der Ostkaribischen Zentralbank sind durch Länderbuchstaben den einzelnen Staaten bzw. Gebieten zuordenbar, ähnlich, wie dies auch bei der ersten Euro-Serie der Fall war. Es handelt sich hier um den Buchstaben vor der Kontrollnummer (A = Antigua, D = Dominica, G = Grenada, K = St. Kitts und Nevis, L = St. Lucia, M = Montserrat, U = Anguilla und V = St. Vincent).
Die Länderkennungen wurden jedoch nur von 1985 bis 2003 genutzt und entfielen schließlich mit den ab 2008 ausgegebenen Banknoten.
Hans-Ludwig Grabowski
Münzen & Sammeln, Ausgabe 2017/12
Abbildung: Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de
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