Fläche: 796.095 qkm (ohne Kaschmir)
Einwohner: 207.800.000 (2017)
Hauptstadt: Islamabad
Staatsform: Islamische Bundesrepublik
Amtssprachen: Urdu/Englisch
Währung: 1 Pakistanische Rupie = 100 Paisa
Die Harappa-Kultur bestand vom 4. bis 2. Jahrtausend v.u.Z. Damals wurde vor allem Handel getrieben und die Bauern in dieser Region kultivierten als erste überhaupt Reis und Baumwolle. Im Ergebnis des Feldzugs Alexanders des Großen wurde das Gebiet des heutigen Pakistan Teil des Maurya-Reichs und ab 320 des nordindischen Gupta-Reichs. Der Hinduismus verdrängte den Buddhismus. Im Jahr 712 eroberten die Araber im Süden die heutige Provinz Sindh. Ab 1000 herrschten dann hier die muslimischen Ghasnawiden aus Afghanistan. Im 14. Jahrhundert fielen die Mongolen ein. 1526 konnte Babur, ein Nachfahre von Dschngis Khan, die Herrschaft über ganz Indien erringen und gründete das legendäre Mogulreich. Zu dieser Zeit hatte der Islam bereits viele Anhänger im Norden Indiens, vor allem im Kampf gegen die Ende des 15. Jahrhunderts
gestiftete Religion der Sikhs.
State Bank of Pakistan: 20 Rupien von 2013
Die Vorderseite zeigt das auf allen modernen Noten der Staatsbank zu findende Porträt des Widerstandskämpfers gegen die Briten und Staatsgründers von Pakistan Muhammad Ali Jinnah (1876 – 1948) sowie Ornamente. Jinnah wird in Pakistan als „Größter Führer“ und „Vater der Nation“ verehrt.
Die Rückseite zeigt das ausgegrabene Mohenjo-Daro, das vermutliche Hauptzentrum der Harappa- und Indus-Kultur vor rund 5000 Jahren.
100 Pakistanische Rupien (PKR) entsprechen 0,82 Euro. Münzen auf Paisa werden wegen ihres geringen Werts nicht mehr genutzt.
1843 wurde Sindh von den Briten annektiert und 1849 nach erbitterten Kämpfen gegen die Sikhs auch das Pandschab, das später zu einer Provinz Britisch-Indiens werden sollte. Die britische Ostindien-Kompanie beseitigte den bereits ab 1505 bestehenden Einfluss anderer europäischer Länder (Portugal, Niederlande, Dänemark und Frankreich) und loyalen Fürsten wurden Staaten mit begrenzter Souveränität zugestanden. Ab 1877 waren die britischen Monarchen sogar Kaiser von Indien.
Britisch-Indien zerfiel nach dem Zweiten Weltkrieg. Bereits 1940 griff die 1906 gegründete Muslim-Liga die Theorie auf, dass Hindus und indische Muslime zwei Nationen seien. Am 14. August 1947 wurde aus den vorwiegend muslimischen Gebieten im Nordwesten Britisch-Indiens ein neuer Staat namens Pakistan gebildet. Nur einen Tag später wurde die verbliebene Indische Union unabhängig im Verband des Commonwealth of Nations.
Die Landesbezeichnung geht auf keine historische Region oder gar ein Volk zurück.
Das neue Land bekam einen neuen Namen, der bereits 1933 von der Nationalbewegung vorgeschlagen worden war und sich aus den Anfangsbuchstaben der Landesteile (Pandschab, Afghanistan, Kaschmir, Indus, Sindh) und der Endung von Belutschistan zusammensetzt. Gleichzeitig bedeutet „Pak“ im neupersischen Farsi „heilig“ und „stan“ in Urdu „Land“ – also das „heilige Land“.
Der ehemalige Fürstenstaat Kaschmir im Himalaja und Hindukusch ist bereits seit 1947 umkämpft. Nach der Teilung Britisch-Indiens hatte der Maharadscha den Beitritt zur Indischen Union erklärt. Darauf hin besetzten die Inder Gebiete im Süden und die Pakistani im Osten Kaschmirs. Teile des nördlichen Kaschmir gehören heute sogar zu China. Eine Demarkationslinie trennt die Konfliktparteien, doch es kam immer wieder zu militärischen Auseinandersetzungen und Pakistan und Indien haben sich zu Atom-Mächten hochgerüstet.
1948 liefen zunächst indische Banknoten mit dem Aufdruck „Government of Pakistan“
in Englisch und Urdu um. 1948/1949 gab es dann auch das erste Staatspapiergeld des „Government“ und ab 1949 kamen Noten der State Bank of Pakistan ohne Datum in Umlauf. Offiziell wurde die Bank aber erst 1953 gegründet. Der Wert zu 1 Rupie blieb bis heute Staatspapiergeld.
Sowohl die Regierung (100 Rupien), als auch die Staatsbank (10 Rupien) gaben 1950 Scheine ohne Datum mit Aufdruck zur regional eingeschränkten Nutzung durch Pilger aus, die nur in Saudi-Arabien und dem Irak gültig waren.
Hans-Ludwig Grabowski
Münzen & Sammeln, Ausgabe 2018/01
Abbildung: Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de
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