Fläche: 462.840 qkm
Einwohner: 8.251.000 (2017)
Hauptstadt: Port Moresby
Staatsform: Parlamentarische Monarchie
Amtssprachen: Hiri Motu/Tok Pisin/Englisch
Währung: 1 Kina = 100 Toea
Bank of Papua New Guinea: 5 Kina von 2010
Die Vorderseite der Banknote aus Polymer-Kunststoff, die zum 35. Jahrestag der Unabhängigkeit mit einem zusätzlichen Logo versehen wurde, zeigt das National-Parlament in der Hauptstadt Port Moresby, das Staatswappen – der von den Neuguinea-Münzen bekannte Paradiesvogel – mit Harpune und Kundutrommel. Auf der Rückseite sind eine Maske und kultische Gegenstände zu sehen.
Gedruckt wurde der Schein bei der Note Print Australia.
1 Papua-Neuguinea-Kina (PGK) entspricht etwa 0,263 Euro.
Im drittgrößten Inselstaat der Welt leben – teilweise noch auf dem kulturellen Entwicklungsstand der Jungsteinzeit – etwa 1000 verschiedene, in Stämmen organisierte Ethnien. Die meisten Ureinwohner, die unter dem Begriff Papua (Krausköpfe) zusammgefaßt werden, leben im Landesinneren, während die Küsten und Inseln von Melanesiern bewohnt werden. Die heutige Amtssprache Englisch beherrschen nur 2% der Bevölkerung. Es werden über 700 unterschiedliche Eingeborenen-Sprachen genutzt, die meist nur aus einer stark eingeschränkten Anzahl von Wörtern bestehen. Selbst die Amtssprache Tok Pisin, die sich als Mischsprache über den Kontakt der ersten melanesischen Siedler mit den Papua entwickelte, verfügt über weniger als 1800 Wörter.
Als europäischer Entdecker gilt der Portugiese Jorge de Meneses, der 1526/27 die Nordküste samt vorgelagerter Inseln erkundete. 1828 nahmen die Niederländer den Westteil der Insel in Besitz. Der Ostteil blieb dagegen noch von kolonialen Interessen verschont. Es dauerte aber nicht lange, bis sich Deutschland und Großbritannien ein Wettrennen um die Inbesitznahme des Landes lieferten. Bereits 1850 hatte das Hamburger Handelshaus Godeffroy mit dem Landerwerb und der Gründung von Handelsniederlasssungen im Westpazifik begonnen. 1879 wurde die deutsche Südsee-Handelsgesellschaft und 1882 die Südsee-Kolonialgesellschaft gegründet, der Reichskanzler Bismarck im August 1884 die Erlaubnis zur Kolonialisierung aller noch nicht in niederländischen oder britischen Interessengebieten befindlichen Südseegebiete erteilte. Sämtliche Erwerbungen der zwischenzeitlich in „Neuguinea-Kompagnie“ umbenannten Gesellschaft wurden am 17. Mai 1885 unter deutschen Schutz gestellt. Hierzu zählten neben dem Norden als „Kaiser-Wilhelmsland“ auch der Bismarck-Archipel mit Neu-Pommern und Neu-Mecklenburg. Am 1. April 1899 gingen dann die Hoheitsrechte der Kolonialgesellschaft auf das Deutsche Reich über und mit den Marshall-Inseln, den Karolinen, Teilen der Salomonen und Nauru erwarb man weitere Gebiete, die zur Kolonie Deutsch-Neuguinea gehörten.
Vor der Errichtung des deutschen Schutzgebiets wurde hauptsächlich Primitivgeld genutzt. Am 1. April 1887 war die Reichswährung als Rechnungseinheit eingeführt worden. Der Mangel an deutschen Münzen führte dazu, daß man ab 1. August 1894 neben den deutschen Geldscheinen eigene Neuguinea-Münzen einführte, womit die Mark endgültig zum allgemein anerkannten Zahlungsmittel im Schutzgebiet wurde.
Gleich zu Beginn des Ersten Weltkriegs besetzten australische Truppen Kaiser-Wilhelmsland, der Bismarck-Archipel, die Salomonen und Nauru. Die restlichen deutschen Südseebesitzungen übernahm fast kampflos Japan. Nach der Kapitulation der kleinen deutschen Freiwilligen-Truppen Ende September 1914, forderten deren Angehörige die noch ausstehenden Soldzahlungen von den australischen Besatzern. Nachdem diese das Geld der deutschen Firmen beschlagnahmt hatten, gaben sie primitive Schatzscheine auf Mark-Beträge aus, die heute zu den seltensten Geldscheinen der Welt zählen. 1949 wurde das ehemals britisch kolonisierte Süd-Territorium mit dem der ehemals deutschen Kolonie zum „Territory of Papua New Guinea“ vereint, das 1975 offiziell unabhängig im Verband des Commonwealth of Nations wurde. Staatsoberhaupt ist die britische Königin, vertreten durch einen Gouverneur.
Hans-Ludwig Grabowski
Münzen & Sammeln, Ausgabe 2018/02
Abbildung: Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de
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