Fläche: 1.285.216 qkm
Einwohner: 32.512.000 (2017)
Hauptstadt: Lima
Staatsform: Republik
Amtssprachen: Spanisch/Ketschua/Aimara
Währung: 1 Sol= 100 Céntimos
Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung im heutigen Peru stammen aus dem 20. Jahrtausend vor unserer Zeit. Die erste Hochkultur in den Anden war die Chavínkultur um 1000 bis 300 v.u.Z., mit der auch die Metallbearbeitung begann. Bis ins Jahr 600 reichte die klassische Periode mehrerer Regionalkulturen an der Küste und im Hochland. Danach entstanden gut organisierte Reiche, unter ihnen das Reich der Inka, die von 1438 bis 1532 alle anderen Kulturen vom heutigen Südkolumbien bis nach Nordchile unterwarfen und damit das einzige Imperium Südamerikas in vorkolumbianischer Zeit schufen.
Banco Central de Reserva del Peru: 500 Soles de Oro vom 18.3.1982
Die Vorderseite zeigt neben dem Staatswappen rechts ein Porträt des per Gesetz von 1966 zum Nationalhelden erklärten peruanischen Kriegsfliegers José Abelardo Quiñones Gonzales (1914 – 1941), der sich im Peruanisch-Ekuadorianischen Krieg während eines Luftangriffs auf ekuadorianische Truppen opferte. Auf der Rückseite ist ein Holzfäller-Lager im Urwald mit Sägewerk und Holztransport zu Land und zu Fluss dargestellt.
Der Sol de Oro (Gold-Sol, Sol = Sonne) hatte 1962 den Sol abgelöst. 1985 löste der Inti den inflationären Sol de Oro ab und 1991 waren 1 Million Intis dann 1 Nuevo Sol (Neuer Sol), der derzeit 0,25 Euro entspricht.
1532/1533 wurde das Kerngebiet der Inkas unter Francisco Pizarro erobert. 1543 wurde das Vizekönigreich Peru mit der Hauptstadt Lima gegründet. 1572 führte der spanische Vizekönig die Eroberung des restlichen Inkareichs an. Der letzte Inka-Herrscher Tupac Amaru wurde enthauptet. Im 16. und 17. Jahrhundert umfasste das Vizekönigreich Peru das gesamte spanische Südamerika. Es war durch seinen Reichtum an Silber eine der wertvollsten spanischen Kolonien.
Im 18. Jahrhundert teilten die Spanier das Vizekönigreich auf. 1739 wurden die Gebiete der heutigen Staaten Ekuador, Kolumbien und Panama als Vizekönigreich Neugranada ausgegliedert und 1776 die Gebiete des heutigen Boliviens, Uruguays, Chiles und Argentiniens als Vizekönigreich Río de la Plata. Ein 1780 ausgebrochener Indianer-Aufstand wurde blutig niedergeschlagen.
In den Befreiungskriegen von 1810 bis 1824 blieb Peru Zentrum der spanischen Herrschaft. Als der argentinische General José de San Martín in Lima eingezogen war, wurde am 28. Juli 1821 die Unabhängigkeit ausgerufen, die aber erst nach weiteren Siegen gegen die Spanier 1824 umgesetzt werden konnte.
In der jungen Republik kam es zu blutigen Wirren und nach der Niederlage im Salpeter-Krieg (1879 – 1883) musste Peru seine Salpeter-Provinzen an Chile abtreten. In der Folgezeit gewann britisches und US-amerikanische Kapital immer mehr an Einfluss und das Land wurde schließlich von einer Clique von Bankiers, Großgrundbesitzern und Industriellen beherrscht. 1919 folgte ein Staatsstreich, der einen ständigen Wechsel zwischen legalen Regierungen und Militärdiktaturen einleitete.
Gleich nach der Befreiung durch General San Martín gab es 1822 das erste peruanische Papiergeld, das durch die Banco de la Emancipación ausgegeben wurde. Es folgten Ausgaben verschiedener regionaler und zentraler Notenbanken. Ab 1922 war die Banco de Reserva del Peru und ab 1935 ist die Banco Central de Reserva del Peru Zentrale Notenbank des Landes. Es gab mehrere peruanische Währungen, wie Pesos, Intis und Soles, die immer wieder auch Inflationen durchmachten.
Hans-Ludwig Grabowski
Münzen & Sammeln, Ausgabe 2018/05
Abbildungen: Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de
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