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AutorenbildHans-Ludwig Grabowski

Wieder mehr Falschgeld im Umlauf

Wie die Deutsche Bundesbank in einer Pressenotiz vom 28. Juli 2023 bekannt gab, wurden im ersten Halbjahr 2023 in Deutschland rund 26.700 falsche Banknoten im Nominalwert von knapp 2,9 Millionen Euro aus dem Verkehr gezogen.



Das waren rund 35 Prozent mehr Fälschungen als im ersten Halbjahr 2022 und zehn Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2022. Besonders stark ist der Anteil an falschen 200- und 500-Euro-Scheinen gestiegen.

Das Falschgeldaufkommen ist trotzdem immer noch sehr gering. Rein rechnerisch entfallen nur sechs falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner. Dennoch überstieg der Schaden mit 2,9 Millionen Euro wegen der vermehrt gefälschten hohen Nennwerten bereits den des gesamten Vorjahrs 2022, in dem Falschgeld im Wert von 2,7 Millionen Euro angehalten wurde. Die Qualität der falschen 200- und 500-Euro-Scheine sei dabei nicht einmal besonders gut. Die Bundesbank verglich sie mit einfachen "Blüten", die im Internet als "Movie Money" oder "Prop copy" angeboten werden. Trotzdem konnten Kriminelle damit mehrfach Schmuck, Gold, Luxusuhren und sogar teure Autos in fünf- bis sechsstelligen Beträgen "bezahlen".

Laut Polizei waren bei den 26.690 "Blüten" im ersten Halbjahr 2023 prozentual folgende Stückelungen vertreten:

  • 5 Euro mit 1,2 %

  • 10 Euro mit 6,4 %

  • 20 Euro mit 19,9 % (5.305 Stück)

  • 50 Euro mit 37 % (9.862 Stück)

  • 100 Euro mit 12,1 %

  • 200 Euro mit 15,4 % (4.111 Stück)

  • 500 Euro mit 8,2 % (2.178 Stück)

Die Anzahl der angehaltenen falschen Fünfhunderter vervierfachte sich dabei fast von zuvor 554 auf nun 2.178 Stück.

Vergleicht man das Falschgeldaufkommen im ersten Halbjahr 2023 mit den Vergleichszeiträumen von Vorjahren ergibt sich folgendes Bild:

  • 1. Halbjahr 2015: 50.400 Fälschungen

  • 1. Halbjahr 2019: 27.600 Fälschungen

  • 1. Halbjahr 2021: 34.100 Fälschungen

  • 1. Halbjahr 2022: 19.800 Fälschungen

  • 1. Halbjahr 2023: 26.700 Fälschungen

Lesen Sie auch unseren Beitrag "Ein falscher Fünfziger".


Hans-Ludwig Grabowski


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