top of page

3108 Ergebnisse gefunden für „“

  • 35 Jahre "Politische Wende" in der DDR und "Mauerfall"

    Ein interessanter Rückblick auf den Herbst 1989 anhand von Propaganda- und Fantasie-Banknoten. Geld begleitet und gestaltet Geschichte und Geschichte gestaltet und begleitet Geld. An keinen anderen Zeugnissen der Geschichte lassen sich deren Verlauf und Umbrüche so unmittelbar und direkt ablesen, wie am Geld. Geld ist deshalb auch schon seit frühesten Zeiten neben seiner Funktion als Zahlungs- auch Propagandamittel. Bis heute nutzt Propaganda und Spott aber auch das Erscheinungsbild von Geld, um für ganz besondere Aufmerksam zu sorgen, wie sie eben vor allem Geld zuteil wird. Als 1989 eine nur mit dem Revolutionsjahr 1848 vergleichbare revolutionäre Welle Mittel- und Osteuropa ergriff, hatte das in letzter Konsequenz auch Auswirkungen auf das Geld. Mit der Währungs- und Wirtschafts- und Sozialunion zum 1. Juli 1990 und der Einführung der Deutschen Mark in der DDR wurde deren eigenes Geld abgeschafft. Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 3. Oktober 1990 dann schließlich auch die DDR als Staat selbst. In den Zeiten der "Politischen Wende" in der DDR (richtiger währe im wahrsten Sinne des Wortes der "bürgerlichen …" bzw. "Volksrevolution") hatte man auch das Papiergeld als Propagandamittel neu entdeckt, nun im echten Interesse des Volkes, das nicht mehr vertreten werden wollte, sondern sich selbst vertrat ("Wir sind das Volk!"). Während der überall in der damaligen DDR stattfindenden Demonstrationen gegen die Staatsmacht, die nicht nur wegen Jahrzehnte langen Wahlbetrugs längst ihre Legitimation verloren hatte, tauchten auf vielen Kundgebungen und an Werkstoren auch Plakate mit Erich Honecker und anderen "Genossen" in Häftlingskleidung auf. Sie standen beispielhaft für den Willen eines sich emanzipierenden Volkes, das sich weder länger den Tonfall seiner Sprache, noch seine Art zu denken und zu leben diktieren lassen wollte. Leider hat uns die Aktualität auch da schon längst wieder eingeholt. Was früher in der DDR "linientreu" genannt wurde, ist heute die Anpassung an den von Politik, Medien und Schulen vorgegebenen "Mainstream". Der Zweck "heiligt" bekanntlich die Mittel, doch scheinheilige Mittel verderben den Zweck. Nachstehend möchte ich einige Beispiele für Propaganda- und Fantasiescheine vorstellen, die direkt aus der Zeit der friedlichen Revolution in der DDR stammen, politischer Propaganda dienten oder nachträglich entsprechende Motive aufgriffen. Einseitiger Propagandaschein ähnlich 100 Mark der Staatsbank der DDR von 1975 mit dem Porträt von Erich Honecker in Häftlingskleidung, Format 310 x 142 mm. Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Staatsbank der DDR: Banknote zu 100 Mark von 1975, Vorderseite mit Porträt von Karl Marx. Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Honecker als Häftling Das Häftlingsmotiv findet sich auch auf einem einfach gestalteten aber immerhin farbigen Propagandaschein aus den Tagen vor dem "Mauerfall" bzw. der "Grenzöffnung" (die Grenze zur Bundesrepublik und zu Westberlin bestand bekanntlich aus mehr als nur der Berliner Mauer), der dem Hunderter der Staatsbank der DDR von 1975 nachempfunden war. Ich habe solch einen Schein unlängst auf einem Sammlertreffen im Bayerischen Wald kaufen können. Wie er da hin kam, ist leider unklar. Er war mir aber noch recht gut in Erinnerung aus meiner Zeit als "Demonstrant" und Angehöriger eines Volkes, das seine eigene Stärke wieder entdeckt hatte, doch damals hatte man selbst als Geldscheinsammler andere Sorgen, als ausgerechnet Propagandascheine aufzubewahren, die nicht einmal "echtes Geld" sind. So wurden zum Beispiel auch meine und viele andere mit Momentaufnahmen von Demonstrationen vollgeknipsten privaten Filme in den Fotostudios der DDR vernichtet. Viele trauten sich überhaupt gar nicht erst die historischen Momente zu fotografieren, um nicht irrtümlich für Stasi-Spitzel gehalten zu werden. Ganz offensichtlich gab es diesen Schein in verschiedenen Größen, denn ich kenne ihn in etwa der Größe der Originalvorlage für die Verbreitung von Hand zu Hand, aber eben auch deutlich größer, so dass er immer noch sichtbar war und seinen Zweck erfüllte, wenn er an Litfaßsäulen oder Häuserwände geklebt wurde. Wer den Schein gestaltet hat und wo er letztlich produziert oder vervielfältigt wurde, all das ist leider nicht bekannt. So etwas geschah natürlich im Verborgenen, denn die Staatssicherheit war immer noch aktiv und dass bereits mehrere Lager zur "Konzentration reaktionärer und subversiver Kräfte" vorbereitet worden waren, erfuhr man unter vorgehaltener Hand. Vielleicht kam dieser Schein ja auch vom bösen "Klassenfeind", womit das Geschichtsbild wieder stimmen würde. Dem war wohl aber nicht so, im Improvisieren waren gelernte DDR-Bürger schließlich Weltspitze. Ganz anders nahm die Partei- und Staatsführung die aktuellen Entwicklungen in der DDR "wahr". Realitätsverlust spielte und spielt in der Politik – ganz besonders wenn von Ideologien und Religionen geprägt – schon immer eine herausragende Rolle. Interne Parteiinformation der SED "Zum ‘Neuen Forum’ und zu anderen illegalen oppositionellen Gruppierungen in der DDR" Nr. 21/1989 (Seite 1). Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Wegen der damals gebräuchlichen Thermo-Kopien in der DDR hat die Qualität des Schriftbilds im Laufe der letzten über dreißig Jahre arg gelitten. Eine kurze Transkription (Auszug) möchte ich dem Leser dennoch nicht vorenthalten: Am 11. Oktober hat sich das Politbüro des Zentralkomitees der SED mit einer Erklärung an die Partei und das Volk der DDR gewandt. Darin wird betont, daß der politische Wille unserer Partei, ein für alle zukunftssicheres Leben aufzubauen in den vier Jahrzehnten Deutsche Demokratische Republik, zum bewußten Wollen von Millionen Werktätigen in Stadt und Land geworden ist. In diesem Miteinander hat sich unsere Republik entwickelt. Dieses Miteinander ist auch die entscheidende Gewähr für die Bewältigung aller bei der weiteren Gestaltung unserer sozialistischen Gesellschaft herangereiften und neu auftauchenden Probleme. Die Parteiführung rief alle Bürger auf, den Sozialismus zu stärken und zu verteidigen, in einer öffentlichen, kritischen und konstruktiven Diskussion über alle grundlegenden Fragen zu beraten, die heute und morgen zu lösen sind. Alle Meinungsäußerungen und Vorschläge für einen attraktiven Sozialismus in der DDR sind gefragt. Für diesen schöpferischen Dialog verfügen wir mit den in der Nationalen Front der DDR vereinten Parteien und Massenorganisationen, mit den etwa 200 Vereinigungen, Verbänden. Komitees, Ligen und weiteren demokratischen Gremien über alle erforderlichen Formen und Foren. Sie gilt es noch umfassender zu nutzen, um – getragen von politischer Vernunft und staatsbürgerlichem Verantwortungsbewußtsein – die Antworten zu finden, mit denen wir dem Wohl des Volkes am besten dienen. Seit längerem unternehmen äußere und innere sozialismusfeindliche Kräfte intensive Versuche, in der DDR oppositionelle Gruppierungen und Strukturen zu schaffen und sie zu legalisieren. Unter Bruch der Verfassung und des geltenden Rechts, zum Beispiel der Verordnung über die Gründung und Tätigkeit von Vereinigungen vom 6. November 1975, wurden in jüngster Zeit mehrere oppositionelle personelle Zusammenschlüsse illegal gebildet. Bekannt wurden u.a. das "Neue Forum", die sogenannte Sammelbewegung "Demokratischer Aufbruch", die "Bürgerbewegung Demokratie jetzt" und die Sozialdemokratische Partei. Dies geschieht nicht zufällig in der gleichen Zeit, da maßgebliche imperialistische Kräfte mit einer haßerfüllten Kampagne gegen die DDR den Sozialismus diffamieren und Zweifel an seiner Perspektive verbreiten. Eine zentrale Rolle ist dem "Neuen Forum" zugedacht, das sich illegal in Berlin sowie in den Bezirken Leipzig, Halle, Gera, Karl-Marx-Stadt und Frankfurt (Oder) konstituiert hat und in allen anderen Bezirken über sogenannte Kontaktstellen bzw. Kontaktadressen verfügt. Die Autoren dieses "Neuen Forum" betreiben das Geschäft der Feinde des Sozialismus. Ihnen ist es gelungen – anknüpfend an reale Probleme und Widersprüche unserer sozialistischen Entwicklung – bei nicht wenigen Bürgern der DDR, darunter auch junge Menschen, Gehör zu finden und Verwirrung zu stiften. Notwendig ist es, sich von denen zu distanzieren, die wären sie, wie sie vorgeben, tatsächlich für den Sozialismus und seine weitere Ausgestaltung, wären sie also ehrlich, dann könnten sie im breiten Spektrum demokratischer Organisationen unseres Landes tatkräftig mitwirken und verändern. … Foto vom Protest von rund 30.000 Demonstranten auf dem Ernst-Thälmann-Platz vor der Stadthalle in Suhl (heute Platz der Deutschen Einheit) am 4. November 1989 [1] Ich erinnere mich an meine Teilnahme an einer Demonstration mit rund 30.000 Bürgern am 4. November 1989 in der damaligen Bezirksstadt Suhl, zu der neben Vertretern des "Neuen Forums" auch einer der SED an das Rednerpult trat. Bereits nach den ersten Worten im alten Tonfall holte ihn die Realität ein und er wurde von einer wütenden Menge ausgebuht. Auf vielen Plakaten fand man bereits die Losung "Deutschland, einig Vaterland!". Die von Westmedien immer wieder gern gezeigte Losung "Kommt die D-Mark bleiben wir, kommt sie nicht, geh‘n wir zu ihr!" habe ich hier nicht gesehen. Dem ist kaum etwas hinzuzufügen, um die historische Fehleinschätzung einer ideologisch ausgerichteten Partei zu unterstreichen, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt hatte. Vom "Mauerbau" zum "Mauerfall" Wenn man an den Bau und den Fall der Berliner Mauer denkt, dann fallen dem Geschichtsinteressierten vor allem zwei berühmte Zitate ein: Zum Bau eine historische Lüge von Walter Ulbricht und zum Fall ein historisches Versehen von Günter Schabowski . Postkarte mit Mauergraffiti "Erich rück den Schlüssel raus!" aus dem Jahr 1989 mit schönen Grüßen aus Kassel. Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Dass derartige Mauerkunst nur auf der Westseite möglich war, versteht sich von selbst. Von der Ostseite her erfüllte der sog. "antifaschistische Schutzwall", dessen Bau 1961 Honeckers "Gesellenstück" gewesen war, nur einen Zweck, das letzte Schlupfloch Berlin zu schließen und als "Volksfluchtverhinderungsanlage" dafür zu sorgen, dass Deutsche in Deutschland nicht von Deutschland nach Deutschland fliehen konnten. Walter Ulbrichts berühmte Antwort, die auch als "größte Lüge des Jahrhunderts" bezeichnet wurde, fiel auf einer Pressekonferenz über einen "Friedensvertrag" am 15. Juni 1961 in Ostberlin – nur knapp zwei Monate vor dem Mauerbau. Relativ spät durfte hier auch die "Westpresse" Fragen stellen und in Ulbrichts Antwort fiel zum ersten Mal das Wort "Mauer" . Annamarie Doherr, Journalistin, Frankfurter Rundschau: Bedeutet die Bildung einer Freien Stadt Ihrer Meinung nach, dass die Staatsgrenze am Brandenburger Tor errichtet wird? Und sind Sie entschlossen, dieser Tatsache mit allen Konsequenzen Rechnung zu tragen? Walter Ulbricht, Erster Sekretär des Zentralkomitees der SED und seit 1960 Vorsitzender des Staatsrates und des Nationalen Verteidigungsrates der DDR: Ich verstehe Ihre Frage so, dass es in Westdeutschland Menschen gibt, die wünschen, dass wir die Bauarbeiter der DDR dazu mobilisieren, eine Mauer aufzurichten. Mir ist nicht bekannt, dass eine solche Absicht besteht. Die Bauarbeiter unserer Hauptstadt beschäftigen sich hauptsächlich mit Wohnungsbau, und ihre Arbeitskraft wird dafür voll eingesetzt. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten. Fantasieschein der "Staatsbank der DDR" über 1 Mark von 1997, Vorderseite mit Porträt von Walter Ulbricht. Abb. Manfred Dietl. Fantasieschein der "Staatsbank der DDR" über 1 Mark von 1997, Rückseite mit Blick in die Volkskammer der DDR im "Palast der Republik", der allerdings zu Ulbrichts Zeiten noch überhaupt nicht gebaut war. Abb. Manfred Dietl. Vom "Ulbricht-Schein" aus dem Jahr 1997 soll es eine ganze Serie geben, die vor längerer Zeit bei eBay angeboten wurde. Warum gerade 1997 als Datierung gewählt wurde, ob sich hinter der Serienbezeichnung "SJ" und der Kontrollnummer ein tieferer Sinn verbirgt und wer die Quelle für so viel "(N)Ostalgie" ist, bleibt derweil unbekannt. Der "Mauerbau" verfolgte indes einen ganz praktischen Nutzen. Die DDR blutete förmlich aus und verlor in allen Bereichen Fachkräfte. Seit deren Gründung waren dem Staat Millionen Menschen weggelaufen und im Sommer 1961 waren es aktuell täglich immer noch rund 300 DDR-Bürger, die in Berlin dem Staat der Arbeiter und Bauern den Rücken kehrten. Der Schaden wurde 1961 auf 1 Milliarde Mark beziffert. An einem Sonntag, den 13. August 1961, wurde die Staatsgrenze der DDR dicht gemacht. 28 Jahre später an einem Donnerstag, den 9. November 1989 fielen die berühmten Worte von Günter Schabowski, ebenfalls in einer Pressekonferenz. Wieder einmal wurde ein 9. November zum Schicksalstag der Deutschen. 9. November 1848: Hinrichtung von Robert Blum in Wien als einer der führenden Köpfe der deutschen Revolution und Nationalversammlung 9. November 1918: Novemberrevolution, Ausrufung der Deutschen Republik in Berlin 9. November 1923: Hitler-bzw. Hitler-Ludendorff-Putsch in München 9. November 1938: Reichskristallnacht und Ausgangspunkt der Novemberpogrome gegen Juden im gesamten Deutschen Reich 9. November 1967: Beginn der 68er Bewegung der Studenten in Hamburg 9. November 1989: Mauerfall in Berlin Die friedliche Revolution sorgte für immer mehr Druck im Kessel, den auch die Fluchten von DDR-Bürgern über Ungarn oder über bundesdeutsche Botschaften nicht mehr kontrollieren konnten. Auf die Frage nach einer neuen Reiseregelung der DDR, die Druck aus dem Kessel nehmen und das Überleben des Staates sichern sollte, entfaltete Politbüromitglied Schabowski, der von 1978 bis 1985 Chefredakteur der Parteizeitung "Neues Deutschland" gewesen war, ab 1985 den in Ungnade gefallenen und gestürzten Konrad Naumann als Erster Sekretär der Bezirksleitung der SED von Ostberlin abgelöst hatte und erst seit dem 6. November 1989 das neu geschaffene Amt des Sekretärs für Informationswesen inne hatte, lim Live-Fernsehen der DDR einen Zettel, den er am Nachmittag von Honecker-Nachfolger Egon Krenz in die Hand gedrückt bekommen hatte, und es kam zum "glücklichsten Irrtum der deutschen Geschichte".   Riccardo Ehrman , italienischer Journalist und  ANSA -Korrespondent: „Herr Schabowski, Sie haben von Fehler gesprochen. Glauben Sie nicht, dass es war ein großer Fehler, diesen Reisegesetzentwurf, das Sie haben jetzt vorgestellt vor wenigen Tagen?“ Günter Schabowski nach kurzer Verwunderung aus dem Text eines Regierungsentwurfs: „Privatreisen nach dem Ausland können  ohne Vorliegen von Voraussetzungen  (Reiseanlässe und Verwandtschaftsverhältnisse) beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt. Die zuständigen Abteilungen Pass- und Meldewesen der  Volkspolizeikreisämter  in der DDR sind angewiesen, Visa zur ständigen Ausreise unverzüglich zu erteilen, ohne dass dafür noch geltende Voraussetzungen für eine ständige Ausreise vorliegen müssen. […] Ständige Ausreisen können über alle  Grenzübergangsstellen  der DDR zur BRD bzw. zu West-Berlin erfolgen.“ Auf die Nachfrage eines Journalisten [2]  „Wann tritt das in Kraft?“ antwortete Schabowski: „Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich.“ Damit löste Schabowski ohne, dass er es ahnen konnte, nicht nur den Fall der Mauer, sondern auch den Zusammenbruch der DDR aus. An diesem Abend machte er die Deutschen in Ost und West zum "glücklichsten Volk der Welt". Während die einen vor der Weltpresse auf der Berliner Mauer tanzten, rieb man sich im Rest der DDR und sicher auch der Bundesrepublik und der ganzen Welt immer noch verwundert die Augen. Am 10. November 1989 früh morgens bildete sich auch am Volkspolizeikreisamt in Suhl eine riesige Menschenschlange, in der ich Stunde um Stunde auf einen Stempel im Personalausweis wartete. Dann ging es Mittags ohne Essen- und Getränkepause in die nächste Schlange vor der Filiale der Staatsbank der DDR, wo man 15 Mark Ost 1:1 in 15 DM West tauschen konnte. Viele gaben nach Stunden des Wartens wegen Erschöpfung einfach auf, ich auch. Am 11. November saß ich dann im PKW von Freunden aus Hessen und wir reihten uns ein in eine schier endlose Karawane aus Trabis, Wartburgs, Škoda s und ein paar wenigen Westwagen, die sich aus der DDR Richtung Westen quälte. Auch Schabowski wurde auf einem Fantasieschein dargestellt, mit dieser Pressekonferenz ging er – wenn auch ungewollt – in die Weltgeschichte ein. Fantasienote über 60 Mark der Deutschen Notenbak der DDR mit dem Porträt von Günter Schabowski mit Datierung 1989. Als Vorlage diente offensichtlich der 50-MDN-Schein der Deutschen Notenbank aus dem Jahr 1964, jedoch in der Farbe des Zwanzigers von 1964. Abb. Manfred Dietl. Deutsche Notenbank der DDR: Banknote zu 50 Mark der Deutschen Notenbak (MDN) Vorderseite mit dem Porträt von Friedrich Engels aus dem Jahr 1964. Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Deutsche Notenbank der DDR: Banknote zu 20 Mark der Deutschen Notenbak (MDN) Austauschnote mit Serie ZU, Vorderseite mit dem Porträt von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahr 1964. Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Von dem Schein sollen angeblich nur wenige gedruckte Exemplare existieren. Er wurde zuerst im Forum www.banknotesworld.com vorgestellt. Die Kontrollnummer lässt Interpretation als Datum (13. Januar 2019) zu. Das wären dann von der Jahreszahl her 30 Jahre nach dem Mauerfall. Warum aber der 13. Januar und warum die Serie CH und der merkwürdige Nennwert zu 60 Mark (der am 4. Januar 1929 geborene Schabowski war zum Zeitpunkt der Pressekonferenz 60 Jahre alt)? Fragen, die leider offen bleiben, weil auch die Quelle des Fantasiescheins unbekannt ist. Fest steht nur, dass er nicht unmittelbar aus der "Wendezeit" stammt, wahrscheinlich aus dem Jahr 2019. Ganz sicher ein echtes Zeitdokument der "Wende" und des "Mauerfalls" ist der nachfolgende Propagandaschein, der in seiner primitiven Ausführung Authentizität ausstrahlt und tatsächlich 1989/90 von mir aufbewahrt wurde. Propagandaschein der politischen "Wende" in der DDR und des "Mauerfalls" über "40 Jahre umsonst" mit Porträt von Erich Honecker. Als Vorlage diente ein 50-DM-Schein der Deutschen Bundesbank, deren Noten seit dem 1. Juli 1990 auch in der DDR gültig waren. Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Deutsche Bundesbank: 50 Deutsche Mark vom 1. Juni 1977, Vorderseite mit einem Männerporträt nach dem Gemälde "Mann mit Kind" von Berthel Beham (1527). Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Interessant sind die über die Beschriftung und Nummerierung vermittelten Botschaften: Bankrott statt Banknote Vierzig verlorene Jahre – 40 Jahre umsonst (40 Jahre DDR: 1949–1989) Den Opfern des Systems (in der Guilloche) "Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf" (Zitat von Erich Honecker aus der "Wendezeit" 1989) 13861 91189 (Kontrollnummer mit dem Datum des Mauerbaus und Mauerfalls) Der Schein wurde bereits hier im Geldscheinblog vorgestellt und beschrieben: https://www.geldscheine-online.com/post/aus-privaten-sammlungen-propagandaschein-zur-politischen-wende-1989 Der "Honecker-Tausender" Als nach der "Wende" die Probleme des real existierenden Sozialismus öffentlich thematisiert wurden und schließlich auch aus dem "Geldgrab" der DDR 200- und 500-Mark-Scheine bekannt wurden, die jedoch nie in den Umlauf gelangt waren, nahm man sich den höchsten Nennwert zum Vorbild, um einen Fantasie-Tausender mit Karikatur von Erich Honecker zu gestalten. Fantasieschein zu 1000 Mark der Staatsbank der DDR mit Karikatur von Erich Honecker, als Vorlage diente der nicht ausgegebene 500-Mark-Schein von 1985. Serie EH für Erich Honecker. Abb. Manfred Dietl. Staatsbank der DDR: nicht ausgegebene Banknote zu 500 Mark von 1985, Austauschnote mit Serie ZA, Vorderseite mit Staatswappen der DDR, Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Noch mehr "N(O)stalgie" Fantasiescheine mit Porträt von Erich Honecker gibt es noch mehr, sogar noch einen weiteren "Honecker-Tausender", nun mit der Jahreszahl 1995. Auch hier dürfte es sich, wie bei den anderen Fantasiescheinen auch, um eine private Anfertigung handeln. Fantasieschein zu 1000 Mark der DDR mit Jahr 1995, Vorderseite mit Porträt von Erich Honecker.  Abb. Manfred Dietl. Fantasieschein zu 1000 Mark der DDR mit Jahr 1995, Rückseite mit Darstellung eines "DDR-Volkswagens" der Marke Trabant P 601.  Abb. Manfred Dietl. Spätestens mit dem Mauerfall und den um die Welt gehenden Bildern von Trabi-Karawanen Richtung Westen wurde der Trabant zum Synonym für die untergegangene DDR. Der slowakische Künstler Matej Gábriš schafft seit 2012 "Geldkunst". Er entwirft hochwertige Fantasie-Banknoten für verschiedene Staaten und Regionen, die nie eigene Staaten mit eigenem Geld waren (zum Beispiel für Lappland oder die von den Pircairn-Inseln, auf denen einst die Meuterer der Bounty Zuflucht gefunden hatten) sowie für untergegangene Staaten wie die DDR. Lesen Sie hier mehr zur "Geldkunst" des Matej Gábriš: https://www.geldscheine-online.com/post/die-geld-kunst-des-matej-g%C3%A1bri%C5%A1 https://www.geldscheine-online.com/post/noch-mehr-geld-kunst-des-matej-g%C3%A1bri%C5%A1 Der Künstler schuf ebenfalls einen Fantasieschein der DDR, der Honecker und einen (alten) Trabant auf einem Schein vereint, und für den der bereits oben abgebildete Zwanziger der Deutschen Notenbank von 1964 als Vorlage diente. Matej Gábriš: Fantasieschein zu 300 Mark der DDR von 2016 (Druck: 21. Mai 2016) Auflage 600 Scheine, Vorderseite mit Porträt von Erich Honecker. Serie EH für Erich Honecker. Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Matej Gábriš: Fantasieschein zu 300 Mark der DDR von 2016 (Druck: 21. Mai 2016) Auflage 600 Scheine, Rückseite mit sozialistischer Idealfamilie und Trabant P 600. Serie EH für Erich Honecker. Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Damit will ich meinen kleinen Rückblick auf "Wende" und "Mauerfall" vor 35 Jahren anhand von Propaganda- und Fantasiescheinen beenden. Ich würde mich freuen, wenn Ihnen der Beitrag gefallen hat und der eine oder andere Leser sogar noch weitere ähnliche Scheine melden oder zusätzliche Informationen mitteilen kann. Hans-Ludwig Grabowski Herzlichen Dank an Manfred Dietl für die freundliche Bereitstellung von Abbildungen. Anmerkungen [1] Wir waren so frei , aufgerufen am 19.11.2024 : https://www.wir-waren-so-frei.de/index.php/Detail/Object/Show/object_id/1104/set_id/409 [2] Andreas Conrad: " Wer stellte Schabowski die alles entscheidende Frage?" in " Der Tagesspiegel" , 17. Februar 2019.

  • COINSTORE E-LIVE 7 startet am 7. Dezember 2024: Vorschau

    Am 7. Dezember 2024 um 10 Uhr beginnt online die 7. E-Live-Auktion des jungen lettischen Münzhandels- und Auktionshauses COINSTORE mit insgesamt 1324 Losen, davon rund 770 Angebote zu Banknoten. Ende der Auktion ist am 8. Dezember 2024. Der Auktionsaufschlag beträgt 24 %. Internet: www.coinstore.lv Zur Auktion: https://rcoinstore.com/auctions/5-1JCAL1/coinstore-e-live-7-auction-coins-medals-and-banknotes Zum Start des Geldschein-Teils: https://rcoinstore.com/auctions/5-1JCAL1/coinstore-e-live-7-auction-coins-medals-and-banknotes?page=15&limit=36 Neben dem Startpreis (oft sogar 1 Euro) ist der aktuelle Stand der Gebote bei jedem Los sichtbar! Nachstehend eine kleine Auswahl zu den angebotenen Geldscheinen: Description: Germany / Occupation of Lithuania WWI Pick# R130 CM#K4 1918 5 Mark - Wmk: 6 Point Stars S/N C659272 - State Loan Bank East Nominal: 5 Marks, Condition: 66 Gem Uncirculated  Description: German States, Saxon Bank Pick# S952as 1890 100 Mark Printer: G&D Nominal: 100 Mark Condition: 65 Gem Uncirculated  Description: Germany - Federal Republic "SPECIMEN" Pick# 17s 1949 20 Deutsche Mark - Printer: ABNC S/N 000000000 - Bank of German States   Nominal: 20 Deutsche Marks Condition: 64 Choice Uncirculated Description: Ukraine, State Note Pick# 41a ND (1920) 5 Hryven With "P" on Back Nominal: 5 Hryven Condition: 64 Choice Uncirculated  Description: Lithuania, Bank of Lithuania Pick# 68* RE7 2007 10 Litu - Printer: F-CO S/N AV0040233 - Wmk: Arms "Vytis" 66 Gem Uncirculated  Nominal: 10 Litu  Condition: 66 Gem Uncirculated  Hans-Ludwig Grabowski Zur Auktion: https://rcoinstore.com/auctions/5-1JCAL1/coinstore-e-live-7-auction-coins-medals-and-banknotes Zum Start des Geldschein-Teils: https://rcoinstore.com/auctions/5-1JCAL1/coinstore-e-live-7-auction-coins-medals-and-banknotes?page=15&limit=36 COINSTORE INFO: www.coinstore.lv auction.coinstore.lv   service@coinstore.lv ☎ +371 25370706 SIA COINSTORE | Reg.Nr . 40203071934 Pils laukums 4 Centra rajons, Rīga, Latvia LV-1050

  • Argentiniens neue 20.000-Pesos-Banknote wurde ausgegeben

    Die Banco Central de la República Argentina (BCRA) hat ihre neue 20.000-Pesos-Banknote am 14. November 2024 ausgegeben. Die bevorstehende Ausgabe wurde HIER im Blog angekündigt. Wie bereits berichtet, ist diese Banknote Teil der neuen argentinischen Serie "Heldinnen und Helden des Vaterlandes", die erstmals im Mai 2022 angekündigt wurde. Die Banknote zeigt auf der Vorderseite das Porträt des Nationalhelden Juan Bautista Alberdi (1810-1884). ie Rückseite zeigt dessen Geburtshaus und oben rechts die Unterschriften von Martín Menem (Presidente H.C. Diputados) und Santiago Bausili (Presidente B.C.R.A.). Die Papierbanknote misst 155 x 65 mm und wurde von der China Banknote Printing and Minting Corporation gedruckt. Während ältere Banknoten den Aufdruck "Casa de Moneda Argentina" tragen, unabhängig davon, wo sie tatsächlich gedruckt wurden, haben die neuen 10.000- und 20.000-Pesos-Banknoten diesen Aufdruck nicht mehr. Die BCRA erklärte, dass durch den Druck der Banknoten im Ausland die Kosten von 126 USD auf 48 USD pro 1000 Banknoten gesenkt werden konnten, was einer Einsparung von mehr als 60 % entspricht. Die Banknote weist die folgenden Sicherheitsmerkmale auf: Ein Wasserzeichen mit dem gleichen Porträt von Juan Bautista Alberdi, das auch auf der Banknote zu sehen ist, zusammen mit den Elektrotypie-Initialen JBA. Ein gefensterter, blauer Sicherheitsfaden mit einem dynamischen Effekt, wenn die Banknote gekippt wird. Wenn man die Banknote gegen das Licht hält, sieht sie wie ein durchgehendes Band aus und das Bankkürzel BCRA ist sichtbar. Ein SPARK Flow® Sicherheitsmerkmal mit optisch variabler Druckfarbe in Form der nationalen Verfassung. Sie befindet sich in der oberen rechten Ecke auf der Vorderseite der Banknote. Sie wechselt von Magenta zu Grün mit einem dreidimensionalen Effekt. Ein latentes Bild unten rechts auf der Vorderseite der Banknote. Die Buchstaben RA und die "Sol de Mayo" (Maisonne) erscheinen, wenn die Banknote gekippt wird. Das Porträt und der Nennwert oben links auf der Vorderseite, gedruckt im Stichtiefdruck (Intaglio). Der Unterdruck ist im Offsetdruck mit Mikrotext gedruckt. Die Rückseite ist vollständig im Offset-Druckverfahren hergestellt. Auf der Vorderseite der Banknote befindet sich ganz links eine vertikale Registrierungs-Markierung des Nennwerts. Taktile Linien rechts und links an den Rändern für sehbehinderte Menschen. Das folgende Video stellt die neue Banknote vor: Donald Ludwig

  • Leserpost: Zuordnung 20 Mark der DDR von 1975

    Hallo Herr Grabowski, m it der 21. Auflage Ihres Kataloges "Die deutschen Banknoten ab 1871" haben sie uns Sammlern eine weitere "Aufarbeitung" der   deutschen Geschichte betreffend Banknoten, Gutscheinen etc. zur Verfügung gestellt. Danke! Nun meine Anfrage/ Ergänzung: In der Anlage ist eine 20-Mark-Banknote der DDR von 1975 (OS 0472832) abgebildet. Ich würde diese Banknote wegen der Nummerierung DDR-24c (Computersatz, KN 7-stellig) zuordnen? Wie Sie schon richtigerweise hingewiesen haben, werden sicherlich noch weitere Serienbuchstaben vorliegen. Ich wollte damit nur einen kleinen Beitrag zur weiteren Vervollständigung geben. H.-L. Holzapfel Antwort der Redaktion Herzlichen Dank für die Meldung mit Abbildung. Ich habe die Serie OS gleich im Katalog unter DDR-24c ergänzt. Ihre Zuordnung ist also korrekt, nur die Serie OS war bislang nicht im Katalog verzeichnet. Wir sind auf Meldungen von Sammlern und Händlern angewiesen, weil die Staatsbank der DDR keine Unterlagen zu den ausgegebenen Serien hinterlassen hat. Jede einzelne Meldung ist deshalb wichtig und hilft, die Katalogisierung zu vervollständigen. Aktuell gibt es inzwischen übrigens die 23. Auflage des Katalogs (siehe Literaturempfehlung). Hans-Ludwig Grabowski Literaturempfehlung: Hans-Ludwig Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871 Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine Titel: Battenberg Verlag ISBN: 978-3-86646-224-3 Auflage: 23. Auflage 2023/2024 Format: 14,8 x 21 cm Abbildungen: durchgehend farbig Cover-Typ: Hardcover Seitenanzahl: 864 Preis: 39,90 Euro Zur Leseprobe Zum Shop

  • Lexikon: Kossuth, Lajos

    Lajos (Ludwig) Kossuth von Udvard und Kossuthfalva (19. September 1802, Monok – 20. März 1894, Turin) war ein ungarischer Staatsmann und gilt bis heute als Nationalheld. Lajos Kossuth, Lithographie von  August Prinzhofer aus dem Jahr 1848 mit Unterschrift von Lajos Kossuth. Abb. Wikimedia Commons. 1847 trat Kossuth an die Spitze der ungarischen Opposition gegen Österreich, ab 3. März 1848 war er als Finanzminister der eigentliche Führer der ungarischen Revolutionsregierung. Am 14. April 1849 folgte die Unabhängigkeitserklärung und die Wahl von Kossuth zum Reichsverweser. Im August 1849 floh er in die Türkei, wo er bis 1851 gefangen gehalten wurde. 1851/52 war er in den USA und später in England und 1863 in Turin. Er wurde 1867 amnestiert, blieb jedoch im Exil. Staatspapiergeld des ungarischen Finanzministeriums über 100 Forint / Gulden vom 1. September 1848 mit Unterschrift von Lajos Kossuth (rechts) als Finanzminister, Vorderseite. Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Außer dem von ihm 1848/49 in Ungarn ausgegebenen Papiergeld gibt es zahlreiche Scheine aus seiner Exilzeit, über deren Ausgabe er die ungarische Unabhängigkeitsbewegung unterstützen wollte. Relativ Häufig sind die 1852 in den USA ausgegebenen "Staatsnoten" über 1, 2 und 5 Forint, von denen es auch heute noch ganze Druckbogen zu kaufen gibt. Staatspapiergeld des ungarischen Finanzministeriums in Philadelphia (USA) über 2 Forint ohne Datum aus dem Jahr 1852 mit Unterschrift von Lajos Kossuth, Druck einseitig. Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Ebenfalls 1852 in den USA hergestellt wurden 1, 5, 10, 50 und 100 Forint des "Hungarian Fund". Alle diese Scheine tragen die Unterschrift von Lajos Kossuth , die 50- und 100-Forint-Scheine sogar seine Handunterschrift. Beide vorgenannten Ausgaben waren eigentlich kein Papiergeld, sondern eine Art Spendengeld zur Unterstützung der Errichtung einer unabhängigen ungarischen Regierung. Wegen der in England 1860 hergestellten Scheine verklagte die österreichische Regierung Kossuth und gewann den Prozess. Die Scheine mussten vernichtet werden und sind daher sehr selten. Note der Ungarischen Nationalbank über 20 Pengö vom 2- Januar 1930 mit Porträt von Lajos Kossuth auf der Vorderseite. Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Note der Ungarischen Nationalbank über 100 Forint vom 15. Januar 1992 mit dem Porträt von Lajos Kossuth auf der Vorderseite.  Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Abbildungen von Kossuth auf Banknoten finden sich auf den 20-Pengö-Scheinen von 1926 und 1930, außerdem auf den Scheinen zu 1 und 10 Millionen Pengö sowie 1 und 10 Millionen Milpengö und 1- und 10 Millionen B-Pengö (1 Milpengö = 1 Million Pengö, 1 B-Pengö = 1 Billion Pengö) von 1945/46 und auf allen 100-Forint-Scheinen von 1947 bis 1996. Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)

  • Alexandria – Auf der Suche nach der verlorenen Stadt

    "Eine außergewöhnliche Biografie und ein Juwel von einem Buch" (Sunday Times). Edmund Richardson: Alexandria – Auf der Suche nach der verlorenen Stadt 1. Auflage 2024 Hardcover mit Schutzumschlag, 344 Seiten, Format 14,8 x 21 cm, mit farbigem Bildanhang. Midas Verlag, Zürich ISBN 978-3-03876-560-8 Preis: 24,00 EUR Zu beziehen direkt über den Verlag www.midas.ch und überall im Buchhandel Leseprobe unter: https://www.yumpu.com/de/document/read/68821748/alexandria-leseprobe Wer historische Belege der Geldgeschichte sammelt, der interessiert sich in aller Regel auch für die geschichtlichen Hintergründe. Bei vielen Sammlern schlägt das Herz für antike Münzen, da ist der Name Alexandria natürlich ein schon fast mystischer Begriff. Die Entdeckung der verlorenen Stadt Alexanders des Großen ist eine der außergewöhnlichsten Erzählungen der Geschichte – eine Geschichte von Königen und Heiligen, von Spionage und imperialer Macht, von extremer Gewalt und grenzenloser Hoffnung. Jahrhundertelang trafen sich Orient und Okzident in Alexandria unter den Bergen. Dann verschwand die Stadt. Im Jahr 1833 entdeckte sie der unwahrscheinlichste Mensch, den man sich vorstellen kann, in Afghanistan wieder: Charles Masson, ein einfacher Arbeiterjunge aus London, der vom Deserteur zum Pilger, dann zum Arzt und Archäologen und schließlich zum angesehenen Wissenschaftler wurde. Charles Masson trank Tee mit Königen, reiste mit heiligen Männern und wurde zum Meister der hundertfachen Verkleidung; er sah Dinge, die kein Europäer vor ihm gesehen hatte und nur wenige seither gesehen haben. Er spionierte für die Ostindien-Kompanie und wurde gleichzeitig der Spionage für Russland verdächtigt, denn es war die Zeit des Großen Spiels, als die imperialen Mächte in diesen atemberaubend schönen Ländern aufeinander trafen. Masson entdeckte zehntausende Zeugnisse der afghanischen Geschichte, darunter das 2.000 Jahre alte goldene Reliquiar von Bimaran mit dem ältesten bekannten Gesicht Buddhas. Ihm wurde ein eigenes Königreich angeboten, er wollte die Welt verändern und die Welt wollte ihn zerstören. Der umfangreich Anhang umfasst ab Seite 273 Endnoten (Anmerkungen), eine Bibliografie, Bildnachweise, Danksagungen, einen Index sowie Bildtafeln auf Kunstdruckpapier mit insgesamt 30 farbigen Abbildungen, davon drei zu antiken Münzen. Das spannende Buch über die abenteuerliche Geschichte des Charles Masson ist übrigens nicht nur Sammlern antiker Münzen zu empfehlen, sondern allen, die sich eine natürliche Neugier auf die Vergangenheit bewahrt haben, damit sie die Welt von heute besser verstehen lernen. Hans-Ludwig Grabowski Zum Autor EDMUND RICHARDSON ist Professor für Klassische Philologie und Alte Geschichte sowie Mitglied des Instituts für Nahost- und Islamwissenschaften an der Universität Durham, Großbritannien. Er ist der Autor des Buchs "Classical Victorians: Scholars, Scoundrels and Generals" und wurde von der BBC zu einem der "New Generation Thinkers" ernannt. Pressestimmen "Eine brillante und anregende Biografie, geschrieben mit vollendeter Sachkenntnis, grandiosem Stil und viel Witz. Durch das Studium eines einzigen Mannes erhellt Richardson eine ganze Welt." Daily Telegraph "Eine der großen Geschichten der Archäologie, Forschung und Spionage wird zum ersten Mal vollständig erzählt – und das mit Leidenschaft, Stil, Sachkenntnis, Empathie und Furor." William Dalrymple "Massons Geschichte wird von Edmund Richardson brillant erzählt. Eine luzide, spannende und auch poetische Erzählung auf der Höhe des Themas". Literary Review "Wir haben unseren eigenen Indiana Jones!" Sunday Times "Hervorragend! Dieses Buch hat das Tempo und die kunstvoll verwobene Komplexität eines Romans von John Le Carré." The Guardian

  • Gewappnet für alle Fälle, Teil 2: Die Ersatzbanknoten-Serie BBk II der Deutschen Bundesbank für West-Deutschland

    Ende der 1990er Jahre erfuhr die breite Öffentlichkeit, dass die Deutsche Bundesbank über viele Jahrzehnte eine Ersatzbanknoten-Serie in ihren Tresoren aufbewahrt hatte, die aber mittlerweile vollständig vernichtet worden sei. Dabei war die Existenz einer Ersatzbanknoten-Serie nie ein Geheimnis gewesen. Bereits im Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom November 1962 war auf Seite 4 zu lesen, dass die Bundesbank „eine verkürzte (d. h. auf die Werte zu 10, 20, 50 und 100 DM beschränkte) Ersatzserie aus den Entwürfen des Frankfurter Graphikers Max Bittrof zusammengestellt [hat]“.  Im Buch „Die Noten der Deutschen Bundesbank“ (1964) findet sich auf Seite 58 folgender Hinweis: „Außerdem wurde eine auf die Werte zu DM 10, 20, 50 und 100 beschränkte zweite Serie aus den Entwürfen des Graphikers Max Bittrof für den Druck in Aussicht genommen, die als Reserve dient und vorerst nicht in Umlauf gelangen wird.“ Nur wenige Zeitungen nahmen von der Existenz der Ersatzzahlungsmittel Kenntnis: Bei der Bundesbank / Ersatzgeld liegt bereit (Rheinische Post vom 28. Juli 1966) „Theatergeld“ in den Tresoren der Bundesbank / Millionenreserven gegen Blüten (Hannoversche Presse vom 12. August 1966) Notgeld im Bundesbankbunker / Ersatzbanknoten bei einer ernsten Gefahr für unser Geld (Frankfurter Neue Presse vom 20. Juli 1972) Deutschlands geheime Währung – Die Schatten Mark (Süddeutsche Zeitung vom 15. November 2004) Zu Beginn der 1960er-Jahre waren keine wirtschaftlichen Faktoren, sondern die weltpolitische Lage die akuteste Bedrohung der Geldreserven: die Bundesbank fürchtete den Atomkrieg (Handelsblatt vom 16. Oktober 2010) Zwar widmete das Buch „50 Jahre Deutsche Mark“ aus dem Gietl Verlag 1998 ein Kapitel der „Ersatzserie BBk II“, jedoch enthielt es wenig gesicherte Erkenntnisse. [1]  Immerhin weisen die Autoren auf Abbildungen im oben genannten Buch der Bundesbank hin, auf denen die Herstellung einer 20-DM-Banknote abgebildet wird. Dabei handelt es sich eindeutig nicht um die Umlaufnote. [2] Erst Dr. Reinhold Walburgs Vortrag im Geldmuseum der Deutschen Bundesbank informierte die Papiergeld-Sammler-Gemeinde über Einzelheiten der Ersatzserie. [3] Mittlerweile sind weitere Akten im Historischen Archiv der Deutschen Bundesbank zugänglich, sodass ein neuer Versuch gewagt werden soll, das Dunkel um die Ersatzbanknoten-Serie BBk II weiter zu lüften. Mit Gesetz über die Deutsche Bundesbank vom 26. Juli 1957 (BGBl. I S. 745) wurde die Deutsche Bundesbank geschaffen. Sie trat am 1. August 1957 an die Stelle der Bank deutscher Länder. Das Direktorium der Bundesbank war natürlich bestrebt, die alten Noten der Bank deutscher Länder möglichst schnell durch eigene zu ersetzen. Erste Planungen dazu reichen in die Jahre vor 1957 zurück. „In ein offizielles Stadium trat die Angelegenheit mit einer Vorlage des damaligen Bundesbankvizepräsidenten Wilhelm Könneker für die 22. Sitzung des Zentralbankrates am 24. April 1958, mit der das Gremium ‚… über die Pläne des Direktoriums für den Neudruck von Banknoten und den Stand der Vorbereitungsarbeiten hierzu‘ unterrichtet wurde.“[4] Ausgewählte Grafiker wurden aufgefordert, Entwürfe für die geplante Banknotenserie BBk I einzureichen. Anfang 1959 entschied man sich für die des Grafikers Hermann Eidenbenz, der als künstlerischer Mitarbeiter bei der Firma H. F. und Ph. F. Reemtsma in Hamburg arbeitete. Aufgrund der Angebote von Giesecke & Devrient vom 11. August 1959 und der Bundesdruckerei vom 20. August 1959 erteilte die Bundesbank mit Schreiben vom 25. November 1959 an Giesecke & Devrient (200 Mio. Noten zu 20 DM) und an die Bundesdruckerei (180 Mio. Noten zu 50 DM) die ersten Druckaufträge. [5]  In den nächsten Jahren druckte Giesecke & Devrient die Noten zu 5, 20, 100 und 1000 DM, während die Bundesdruckerei den Druck den Noten zu 10, 50 und 500 DM besorgte. Abb. 1.1: Deutsche Bundesbank, 10 DM (BBk I), 2. Januar 1960, Vorderseite. Abb. 1.2: Deutsche Bundesbank, 10 DM (BBk I), 2. Januar 1960, Rückseite. Abb. 2.1: Deutsche Bundesbank, 20 DM (BBk I), 2. Januar 1960, Vorderseite. Abb. 2.2: Deutsche Bundesbank, 20 DM (BBk I), 2. Januar 1960, Rückseite. Abb. 3.1: Deutsche Bundesbank, 50 DM (BBk I), 2. Januar 1960, Vorderseite. Abb. 3.2: Deutsche Bundesbank, 50 DM (BBk I), 2. Januar 1960, Rückseite. Abb. 4.1: Deutsche Bundesbank, 100 DM (BBk I), 2. Januar 1960, Muster, Vorderseite. Abb. 4.2: Deutsche Bundesbank, 100 DM (BBk I), 2. Januar 1960, Muster, Rückseite In einem bankinternen Papier wurde auch erstmals über den Druck einer Ersatzserie nachgedacht. Möglicherweise führte das explosionsartige Falschgeldvorkommen in den ersten Jahren nach der Währungsreform – 1949 mit 160.000 Falsifikaten und 1950 mit 136.000 Falschstücken – zu dieser Überlegung? Zwar schien ein Wiederholungsfall unwahrscheinlich, da die neuen Banknoten nach dem neuesten Stand der Sicherungstechnik hergestellt wurden, aber eine latente Gefahr besteht immer. Ebenso fürchtete man sich unter dem Eindruck des "Kalten Krieges" vor politisch motivierten Falsifikaten aus den Staaten des Ostblocks. Hatte nicht Lenin gesagt: „Wer eine Gesellschaft zerstören will, muss ihre Währung ruinieren.“ Als weiteres Argument wurde vorgebracht, dass auch andere Notenbanken für alle Fälle Ersatzplatten zur Hand hätten, um bei einer Falschgeldschwemme sofort völlig neue Geldscheine drucken zu können. Am 20. Januar 1959 wurde beschlossen, die Platten für eine volle Serie – beschränkt auf die Werte 10, 20, 50 und 100 DM – fertigen zu lassen. Um den Aufwand möglichst gering zu halten, griff man auf Entwürfe des Grafikers Max Bittrof zurück. Für die Bank deutscher Länder hatte Bittrof die 1950/51 ausgegebenen 5-, 10- und 100-DM-Banknoten entworfen, darunter auch den berühmt-berüchtigten Fünfer mit seiner angeblich unsittlichen Darstellung „Europa auf dem Stier“. „Warum Bittrofs ursprüngliche Entwürfe für die BBk I-Serie für die Gestaltung der Ersatzserie ausgewählt wurden, bleibt unklar. Im Rahmen des BBk I-Auswahlverfahrens kamen sie nicht in die engere Wahl.“ [6]  Erhalten geblieben ist lediglich eine kurze handschriftliche Notiz: „Herr Bittrof wurde (am) 19.5.59 über die von ihm eingereichten Entwürfe und ihre Verwendung für eine Ersatzserie (DM 10, 20, 50, 100) von Herrn Könneker, MdD < Mitglied des Direktoriums >, unterrichtet.“ [7] Bereits Anfang Februar 1960 lagen die überarbeitet Rückseiten-Entwürfe vor. Die überarbeiteten Vorderseiten behielten die Kopfbildnisse der Noten der Serie BBk I. Zuerst sollten die Ersatznoten im Ausland gedruckt werden. Nachdem Herr Otto eine Ausweitung der Druckkapazität anbot, sprach sich die Abteilung H am 23. Mai 1960 dafür aus, den Druckauftrag für die Noten der Bittrof-Serie zu 10 und 50 DM an Giesecke & Devrient zu vergeben. Bereits am 24. Mai 1960 stimmte Herr Könneker dem Vorschlag zu. Mit Schreiben vom 2. Juni 1961 informierte die Bundesbank die Bundesdruckerei darüber, dass sie wegen der Sicherheitsprobleme beim Transport nicht mit Aufträgen zum Druck des „kontinuierlichen Nachholbedarfs von Banknoten“ rechnen kann. Begründet wurde die Absage auch mit den Versicherungskosten für den Banknotentransport von im Umlauf befindlichen Noten. Stattdessen stellte man Druckaufträge für die Noten zu 20 und 100 DM der Ersatznoten in Aussicht; die auch in den folgenden Jahren erteilt wurden. [8] Zu Druckbeginn im Jahr 1963 belief sich die Gesamtsumme der umlaufenden Bankboten auf DM 25.426.593.695, was 93,647 % des Gesamtbargeldumlaufs entsprach. Diese Größe war offensichtlich Richtschnur für die Ersatzserie …“ [9]   Mit der Fertigstellung der 10-DM-Note im Jahr 1974 endete das Vorhaben. Nach den Aufzeichnungen der Hauptabteilung Hauptkasse wurden DM-Banknoten der Ersatzserie BBk II im Gesamtbetrag von 25.281.000.000 DM hergestellt: Die Scheine der Ersatzserie sind einheitlich auf den 1. Juli 1960 datiert. Größe und Farbgebung entsprechen den BBk I-Noten. Dies gilt auch für die Farbtönung des Papiers. Ein Vergleich der Porträt-Darstellungen der Bittrof-Serie mit denen der Umlaufserie zeigt leichte Abweichungen. Obwohl bei beiden Serien dieselben Kopfbildnisse verwendet wurden, fallen die unterschiedlich großen Ausschnitte auf. Obwohl die Herstellung der Umlauf- und der Ersatzserie zeitgleich erfolgte, waren es zwei eigenständige Arbeitsabläufe, bei dem kein Material der Hauptserie für die Ersatzserie verwendet werden konnte. Dies galt selbst für das Notenpapier, das zunächst von zwei ausländischen Unternehmen produziert wurde. Die Bundesdruckerei bezog ihr Papier von der englischen Firma Portals Ltd. in Whitchurch, während Giesecke & Devrient das Papier vom französischen Office Française des Papiers Fiduciaires et Surfins aus dessen Papierfabrik Crévecoeur bezog. Die mehrstufigen Kopfwasserzeichen ähneln dem jeweiligen Hauptmotiv der Vorderseite, unterscheiden sich jedoch deutlich von denen der Umlaufserie. Um Fälschungen zu erschweren ist ferner ein Sicherheitsfaden auf der linken Scheinseite eingebettet, allerdings wurden nur bei der Note zu 100 DM blau fluoreszierende Fasern in das Papier eingestreut. Gravierende Unterschiede bestehen bei der Gestaltung der Rückseiten. Die Ersatzserie verwendet hier ausschließlich Ornamente. Die Scheine wurden im Stichtiefdruck und indirektem Hochdruck hergestellt, die Kontrollnummern im Hochdruck. Die Ersatznoten tragen wie die Umlaufnoten die Unterschriften des damaligen Präsidenten der Deutschen Bundesbank, Karl Blessing [* 5. Februar 1900 in Enzweihingen, Württemberg; † 25. April 1971 in Rasteau im Département Vaucluse, Frankreich] und des damaligen Vizepräsidenten der Deutschen Bundesbank, Dr. Heinrich Troeger [* 4. März 1901 in Zeitz; † 28. August 1975 in Bad Nauheim]. Nach Hans-Ludwig Grabowski wurden folgende Serien gedruckt: [10] Abb. 5.1: Deutsche Bundesbank, 10 DM (BBk II), 1. Juli 1960, Vorderseite. Abb. 5.2: Deutsche Bundesbank, 10 DM (BBk II), 1. Juli 1960, Rückseite. Abb. 6.1: Deutsche Bundesbank, 20 DM (BBk II), 1. Juli 1960, Vorderseite. Abb. 6.2: Deutsche Bundesbank, 20 DM (BBk II), 1. Juli 1960, Rückseite. Abb. 7.1: Deutsche Bundesbank, 50 DM (BBk II), 1. Juli 1960, Vorderseite. Abb. 7.2: Deutsche Bundesbank, 50 DM (BBk II), 1. Juli 1960, Rückseite. Abb. 8.1: Deutsche Bundesbank, 100 DM (BBk II), 1. Juli 1960, Vorderseite. Abb. 8.2: Deutsche Bundesbank, 100 DM (BBk II), 1. Juli 1960, Rückseite. Aufgrund des gestiegenen Banknotenumlaufs deckte die Ersatzserie bereits im Jahr 1980 nur noch 43 Prozent der damals in Umlauf befindlichen Stücklungen an Banknoten zu 10 bis 100 DM. 1974, bei Abschluss der Beschaffung, lag der Wert noch bei 61 Prozent. Um der Funktion einer Ersatzserie auch bei wachsendem Notenumlauf gerecht werden zu können, war in der Vergangenheit wiederholt eine Bestandsaufstockung angeregt worden. In seiner 552. Sitzung am 13. März 1980 beschloss daher der Zentralbankrat eine Erhöhung der besonders knappen Bestände an 100-DM-Noten um 400 Millionen Stück. Für die übrigen drei Werte sollten die entsprechenden Herstellungsunterlagen erstellt werden. Der Beschluss wurde jedoch aufgegeben, als klar wurde, welche Fälschungsmöglichkeiten die neuen Techniken – z. B. durch moderne Fotokopierer – boten. Stattdessen sprach sich der Zentralbankrat in seiner 577. Sitzung am 19. März 1981 dafür aus, eine vollkommen neue Banknotenserie auszugeben, die dem aktuellen Sicherheitsstandard für Banknoten voll entsprach. Nachdem die Entwicklungsarbeiten für die neue Banknotenserie BBk III so weit vorangeschritten waren, dass der Ausgabetermin absehbar war, schlug die Hauptabteilung Hauptkasse am 5. Mai 1988 in einer Vorlage an den Zentralbankrat vor, die Bestände an Banknoten der Serie BBk II zu vernichten. Dafür sprächen die folgenden Gründe:  [11] Die Noten der Ersatzserie seien sicherungstechnisch nicht besser ausgestattet als die eventuell zu ersetzenden Noten der BBk I/IA-Serie. „Eine Ersatzserie hat dann einen Sinn, wenn sie sicherungstechnisch besser ausgestattet ist als die eventuell zu ersetzenden Noten. Bei gleichem Sicherheitsstandard könnte ein Fälscher unter Anwendung der heute verfügbaren modernen Reproduktionstechniken von der Ersatzserie in kürzester Zeit ebenso gut Fälschungen herstellen wie von der Umlaufserie.“ Darüber hinaus seien die Banknoten der Serie BBk IA seit Mitte der 1970er Jahre mit automationsspezifischen Merkmalen ausgestatte worden, die eine maschinelle Echtheitserkennung ermöglichten. Die BBk II-Noten enthielten solche Merkmale nicht und konnten mit diesen Maschinen daher nicht bearbeitet werden. Da zwischenzeitlich alle größeren Zweiganstalten die maschinelle Geldbearbeitung eingeführt hatten, würde die Ausgabe von BBk II-Noten die Bank vor große technische Probleme stellen. Unabhängig davon würden die vorhandenen BBk II- Bestände nicht ausreichen, um die umlaufenden Noten der BBk I-Serie zu ersetzen. Ein rascher Nachdruck der BBk II-Banknoten sei unter anderem deshalb nicht möglich, da keine besonderen Druckunterlagen vorgehalten wurden. Da die Ersatznoten nicht mehr ihren Zweck erfüllen würden, könnten sie auch vernichtet werden, zumal man in der Zeit bis zur Ausgabe der BBk III-Banknoten [12]  bei einem groß angelegten Fälschungsfall nicht unvorbereitet sei.  In der Vorlage heißt es: „Bei unserer Papierfabrik werden im Zuge der BBk III-Entwicklungsarbeiten z. Z. die produktionstechnischen Voraussetzungen für die Herstellung von Banknotenpapier mit metallisch, z. B. aluminiumbeschichtetem Fenstersicherheitsfaden geschaffen. Die rechtlichen Voraussetzungen hierfür liegen bereits seit längerem vor. Damit besteht die Möglichkeit, die gegenwärtig umlaufenden Noten (BBk I/IA) im Eventualfall – zusätzlich zu dem vorhandenen Faden – in kurzer Zeit mit dem neuen Faden auszustatten und sie in dieser sicherungstechnisch verbesserten Form anstelle der ursprünglichen Noten in den Zahlungsverkehr zu geben ebenso wie dies in Großbritannien geschah. Nach uns von der Papierfabrik vorliegenden Informationen könnte die großtechnische Produktion des neuen Papiers bereits im Oktober d. J. aufgenommen werden. Um für den Eventualfall noch besser gerüstet zu sein, schlage ich vor, in den Stückelungen zu 10 bis 100 DM vorsorglich eine kleinere Menge Papier mit metallisch beschichteten Fenstersicherheitsfaden, und zwar für jeweils 10 Mio Noten (= großproduktionstechnisch erforderliche Mindestmenge) herstellen und mit dem Druckbild der gegenwärtigen BBk I/IA-Serie der Stücklungen zu 10 bis 100 DM ausdrucken zu lassen. Wir könnten uns dadurch einen kleinen Handbestand an Ersatznoten für den Erstbedarf anlegen und hätten zugleich von unserer Papierfabrik den Nachweis der jederzeit gewährleisteten großtechnischen Produktion. … Wir würden uns mit der Herstellung dieser Noten aufwendige Großversuche in der Anlaufphase der BBk III-Produktion ersparen.“ [13] Aufgrund der Vorlage beschloss der Zentralbankrat in seiner 750. Sitzung am 19. Mai 1988 die vorhandenen Bestände der Bittrof-Serie nach Maßgabe der gegebenen technischen Kapazitäten Nach und Nach zu vernichten. Bereits zu diesem Zeitpunkt waren nicht mehr alle Ersatzbanknoten vorhanden. Lt. Protokoll Nr. 67 vom 22. Dezember 1966 waren bereits Noten im Wert von 3.000.000 DM und lt. Protokoll Nr. 111 vom 4. August 1980 Noten im Wert von 3.599.640 DM vernichtet worden: Bei einer Revision der Bestände der Bittrof-Serie am 21. März 1980 war darüber hinaus festgestellt worden, dass von den in Frankfurt lagernden Notenbestände der Serie je zwei Noten jeder Stücklung fehlten. Den betreffenden Notenpaketen lag eine von Herrn Bundesbankdirektor Stamm unterschriebene Bescheinigung vom 9. Oktober 1969 bei, wonach die Banknoten für das Direktorium entnommen wurden. In der Sitzung am 1. Oktober 1980 ordnete das Direktorium an, nach dem Verbleib der Bittrof-Noten zu forschen. Bei allen in Betracht kommenden Stellen wurde nach dem Verbleib der Scheine gefahndet. Hierbei kam ein Buchungsbeleg vom 7. November 1969 zum Vorschein, dass auch zwei Sätze der ersten Ausgabe (BBk I) an das Direktorium ausgehändigt wurden. [14] Nach der schriftlichen Äußerung des früheren Hauptabteilungsleiters Kempe wurden die beiden Sätze der Ersatzserie anlässlich des Ausscheidens aus dem Dienst dem damaligen Präsidenten Blessing und Vizepräsidenten Dr. Troeger als Abschiedsgeschenk überreicht. Hierbei handelte es sich um die folgenden Scheine: Den Verantwortlichen in der Revisionsabteilung bereitete dies heftige Bauchschmerzen. Im Schreiben vom 23. Juni 1988 an das Direktorium bat man zu entscheiden, ob die Hauptabteilung H versuchen sollte, die Bittrof-Banknoten zurückzuerhalten. Begründet wurde dies folgendermaßen: „Die Noten dürften – insbesondere nach der bereits angelaufenen Vernichtung der Ersatzserie – einen bedeutenden Sammlerwert haben. Sollten die Noten, zum Beispiel im Zusammenhang mit einer Nachlaßverwertung, in die Öffentlichkeit gelangen, sind negative Auswirkungen für die Bundesbank nicht auszuschließen. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Briefmarken-Affäre der Deutschen Bundespost in einem ähnlich gelagerten Fall.“ [15] Das Direktorium kam bei seiner Sitzung am 4. Juli 1988 überein, die acht Banknoten, die an frühere Mitglieder des Direktoriums verschenkt wurden, nicht wieder zurückzuerbitten, auch wenn die übrigen Stücke vernichtet werden. Im Tresor der Hauptkasse in Frankfurt am Main und im Tresor des Bunkers in Cochem-Cond lagerten also noch Noten im Wert von 25.274.400.000 DM. In der Notenverbrennungsanlage des BBk-Direktoriums wurden in der Zeit vom 16. Juni 1988 bis 7. November 1988 BBk II-Banknoten im Gesamtwert von 6.135.620.000 DM vernichtet. Die Verbrennung erfolgte unter Einhaltung der bei der Notenverbrennung üblichen Sicherheitsvorkehrungen, die früher mehrfach geprüften worden sind und – abgesehen von Beanstandungen geringeren Gewichts – für in Ordnung befunden wurden. Unmittelbar vor dem Beschicken der Verbrennungsanlage sind bei jedem Verbrennungstermin von einem Angehörigen der Hauptabteilung Revision einige Packbeutel überschlägig geprüft worden. Bei diesen Prüfungen ergaben sich keine Bemerkungen. Aufgrund der begrenzten Kapazität der Notenverbrennungsanlage des BBk-Direktoriums suchte die Bank nach anderen Wegen, den Bestand an BBk II-Banknoten zu vernichten. Hierzu wurden bei den Firmen Mandausch, Frankfurt, und Papierfabrik Louisenthal der Firmengruppe Giesecke & Devrient, Gmund, Versuche durchgeführt. Nach dem Test entschied sich die Bank für die Firma Mandausch. Hier wurde der größte Teil der Banknoten geschreddert und die Schredderabfälle bei der städtischen Müllverbrennungsanlage entsorgt. Der Transport zur Firma Mandausch erfolgte mit firmeneigenen Fahrzeugen. Sie transportierten die durch Plomben und Vorhängeschlösser gesicherten Transportbehälter (Stahlcontainer), begleitet von drei Bankangehörigen, die auch das Schreddern der Banknoten überwachten. Das Schreddergut wurde im Beisein eines Bankangehörigen bei der städtischen Verbrennungsanlage angeliefert. Alle Beteiligten bestätigten durch Unterschrift, dass sie und auch keine anderen Beteiligten vollständige Banknoten an sich genommen haben. Nach Beendigung jedes Schreddervorgangs wurde die Schreddermaschine selbst und ihr Umfeld gründlich gereinigt. Für den Transport und die Vernichtung der Banknoten sowie für die Ablieferung der Schredderabfälle an die städtische Müllverbrennungsanlage mussten insgesamt 0,6 Mio. DM bezahlt werden. Einschließlich der Personalkosten, zu denen keine detaillierten Aufzeichnungen vorliegen, wurden die Gesamtkosten für die Vernichtungsaktion auf mindestens 0,75 Mio. DM geschätzt. [16] Von den ursprünglich hergestellten BBk II-Ersatzbanknoten wurden Banknoten im Gesamtbetrag von 180.360 DM nicht vernichtet, und zwar: Von jeder Stücklung befinden sich 999 Banknoten im Geldmuseum. Außerdem wurden bekanntlich von jeder Stückelung zwei Banknoten verschenkt und jeweils eine Serie mit „ungültig“ perforiert, die dem zuständigen Dezernenten der Hauptabteilung Hauptkasse am 25. Oktober 1989 ausgehändigt wurde. Ein besonderes Kapitel stellen die Musternoten dar. In derselben Akte finden sich auch Hinweise auf Noten der Bittrof-Serie, die mit dem Aufdruck „Muster/Specimen“ gekennzeichnet wurden. Von jedem Wert wurden ursprünglich 5000 Noten hergestellt und eingelagert. Am 3. April 1989 waren von den ehemals 20.000 Scheinen noch 19.919 Scheine vorhanden, und zwar: Die Aufstellung der Abteilung H 130 vom 8. Oktober 1980 gibt Auskunft über den Verbleib der „fehlenden“ Noten: [17] Über den Verbleib der an Dr. Klasen übergebenen Noten ist nichts bekannt. Da die Hauptabteilung für diese Musterscheine keine Verwendung hatte, sollten sie ebenfalls verbrannt werden.   An dieser Stelle danke ich Herrn Reibe vom Historischen Archiv der Deutschen Bundesbank für die freundliche Unterstützung. Uwe Bronnert Anmerkungen [1]  Helmut Kahnt, Michael H. Schöne und Karlheinz Walz, 50 Jahre Deutsche Mark, 1948 – 1998, Die Geschichte der deutschen Nachkriegswährungen in Ost und West, Regenstauf 1998, S. 107 f. [2] Deutsche Bundesbank (Hrsg.), Die Noten der Deutschen Bundesbank, Frankfurt am Main 1964, S. 74 (Bild 2), Seite 75 (Bild 4), Seite 85 (Bild 11) und Seite 87 (Bild 15). [3]  Dr. Reinhold Walburg, „… für alle Fälle …“ – Die geheimnisvollen Banknoten aus der Zeit der Deutschen Mark, in: Deutsche Bundesbank (Hrsg.), Vorträge zur Geldgeschichte 2010 im Geldmuseum, Frankfurt am Main 2011, S. 61 – 106. [4]  Ebenda, S. 64. [5]  Hist. Archiv der Deutschen Bundesbank, B 330/75504, Dokumentation über die Zusammenarbeit der Bank deutscher Länder/Deutsche Bundesbank mit der Firma Giesecke & Devrient, München, und der Bundesdruckerei, Berlin, vom 16. Dezember 1986. [6]  Reinhold Walburg, S. 65. [7]  Ebenda, S. 66. [8]  Hist. Archiv der Deutschen Bundesbank, B 330/75504, Dokumentation über die Zusammenarbeit … [9]  Reinhold Walburg, S. 71. [10]  Hans-Ludwig Grabowski, Die deutschen Banknoten ab 1871, Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine, 23. Überarbeitete und erweiterte Auflage 2023/24, Regenstauf 2023, S. 306 ff. [11]  Hist. Archiv der Deutschen Bundesbank, B 330/64854. Vorlage für den Zentralbankrat vom 5. Mai 1988, S. 2. [12]  Es war vorgesehen, die beiden ersten BBk III-Werte (100 und 200 DM) im Herbst 1990 und die übrigen Werte Zug um Zug möglichst innerhalb der anschließenden zwei Jahre auszugeben. [13]  Hist. Archiv der Deutschen Bundesbank, B 330/64854. Vorlage für den Zentralbankrat vom 5. Mai 1988, S. 5. [14]  Hist. Archiv der Deutschen Bundesbank, B 330/75501. [15]  Ebenda. [16]  Hist. Archiv der Deutschen Bundesbank, B 330/50909. [17]  Hist. Archiv der Deutschen Bundesbank, B 330/75501.

  • Bankovky 6: Eine Banknotenauktion mit vielen Highlights

    Am 15. und 16. November fand die jährliche Papiergeldauktion des Auktionshauses Bankovky mit Sitz in Prag statt. Diese wurde – wie in den vergangenen Jahren – ausschließlich online und über die tschechische Auktionsplattform Livebid abgewickelt.   Bankovky (deutsch: Banknoten) unter Leitung von Aleš Kohout hat sich in den vergangenen Jahren zum einen der führenden Auktionshäuser für Geldscheine insbesondere aus der k&k-Monarchie und deren Nachfolgestaaten entwickelt. Auch in diesem Jahr haben viele Spitzenstücke aus diesen Sammelgebieten ihren Weg in die Auktion gefunden, und zum Teil atemberaubende Zuschläge erzielen können – der Markt für österreichisch-ungarisches und für tschechisch-slowakisches Papiergeld verzeichnet weiterhin eine kräftige Nachfrage insbesondere nach Stücken in sehr guten Erhaltungen. Mit Aufgeld für umgerechnet 1 Million Euro zugeschlagen - 5000 Korun des Bankamtes der Tschechoslowakei vom 15. April 1919 gegradet von PMG in Erhaltung "30" (Very Fine). Quelle: Bankovky.com Ausgerufen wurden 1508 Positionen verteilt auf zwei Tage. Klarer Favorit war das Los Nummer 189, ein Schein des Bankamtes der Tschechoslowakei zu 5.000 Kronen vom 15. April 1919, die erste Staatsnote dieser Wertstufe des wenige Monate zuvor unabhängig gewordenen Landes, gedruckt in der Druckerei für Wertpapiere der österreichisch-ungarischen Bank. Der Schein lief nur kurz und in geringen Stückzahlen um. Gegradet von PMG mit „30“ (Very Fine) und mit einem Ausruf von 2.500.000 Millionen Tschechischen Kronen (umgerechnet rund EUR 99.000) gestartet, erzielte das Stück einen Zuschlag von sagenhaften 21.400.000 tschechischen Kronen (EUR 831.000). Dazu kommt ein Aufgeld von 20 Prozent – der Erwerber oder die Erwerberin zahlte also rd. 1 Million Euro! Die Banknote dürfte damit zu den teuersten Sammlerbanknoten weltweit gehören.   Auch andere Geldscheine erzielten Spitzenpreise, darunter viele österreichisch-ungarische Guldenscheine in oft sehr ansprechenden Erhaltungen, sowie die frühen Noten der Tschechoslowakei. Die Erstausgabe eines Gutscheins der staatlichen Devisenläden der Tuzex zu 50 Haleru wurde in gebrauchter Erhaltung für 750.000 tschechische Kronen (EUR 29.700) plus 20 % Aufgeld zugeschlagen, ein 50 Kronen-Gutschein der Tuzex von 1970 erzielte 340.000 Kronen (EUR 13.500) plus 20 % Aufgeld. Auch gebrauchte Scheinen verkauften sich nach teilweise heftigen (online-)Bietergefechten überdurchschnittlich. Alle Auktionsergebnisse können auf https://livebid.cz/en/organisator/Bankovky/archived nachgesehen werden.   Die Abwicklung der Auktion über die anwenderfreundliche Auktionsplattform Livebid verlief reibungslos und unkompliziert, das Portal ist intuitiv zu bedienen und funktioniert auch auf mobilen Endgeräten ohne Einschränkungen. Trotz des Formates als online-Auktion erhielten Bestandskunden von Bankovky rechtzeitig vor der Auktion zusätzlich einen hochwertig gemachten Auktionskatalog mit zahlreichen Abbildungen per Post, der durchaus als Referenzwerk dienen kann.   Glückwunsch an Aleš Kohout für die auch dieses Jahr wieder beeindruckende Zusammenstellung einer Banknotenauktion von sehr hoher Qualität.   Die nächste Bankovky Auktion findet vermutlich im Herbst 2025 statt. Dr. Sven Gerhard

  • "Reich wie ein Argentinier" – 100 Pesos Moneda Nacional der Caja de Conversion 1931

    „Reich wie ein Argentinier“ – das war Anfang des 20. Jahrhunderts eine gebräuchliche Redewendung. Sie stand sprichwörtlich für den hohen Wohlstand Argentiniens, der noch heute in zahlreichen prachtvollen Bauen in der Hauptstadt Buenos Aires zum Ausdruck kommt. Heute kaum mehr zu glauben, hatte Argentinien vor dem Ersten Weltkrieg eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen der Welt, das sogar über dem von Deutschland lag. Exporte von Weizen und Fleisch nach Europa hatten das Land wohlhabend gemacht. Argentinien profitierte zudem von der Nahrungsmittelknappheit in Europa während und nach dem Ersten Weltkrieg, als argentinische Nahrungsmittelexporte insbesondere nach England für die Bevölkerung überlebenswichtig waren. Durch die Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre wurde das argentinische Agrarexport-Modell, welches Grundlage der Wirtschaft war, schwer beeinträchtigt und nach dem Zweiten Weltkrieg verlor es zunehmend an Bedeutung – der Stern der argentinischen Wirtschaft begann zu sinken. Im November 1881 löste der auf dem Goldstandard beruhende Peso Moneda Nacional den in Argentinien bisher umlaufenden Peso Corriente ab. Zunächst gaben zahlreiche private Notenbanken eigene Banknoten aus. Dieses System erwies sich jedoch aufgrund der zu schwach kapitalisierten Banken als instabil und mündete 1890 in eine Finanzkrise. Um Ordnung in das System der Banknotenausgaben zu bekommen und die Einhaltung des Goldstandards der argentinischen Währung sicher zu stellen, wurde daher im selben Jahr die Caja Conversion gegründet. 1895 wurde den bis dahin emittierenden Notenbanken die Banknotenausgabe untersagt. Die Caja de Conversion emittierte im selben Jahr zunächst auf den Staat Argentinien (La Nacion) lautendes Papiergeld, bevor sie 1899 mit der Ausgabe eigener Banknoten begann. Die Goldbindung des Peso Moneda Nacional wurde 1914 aufgehoben. 1927 erfolgte für kurze Zeit eine Bindung des Pesos an den US-Dollar. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise wertete, wie viele Währungen, auch der Peso gegenüber dem US-Dollar ab. Sein Wechselkurs blieb bis nach dem Zweiten Weltkrieg gegenüber dem US-Dollar mit einem Verhältnis von um die vier Peso je US-Dollar recht stabil.   Ab Ende der 1940er Jahre verfiel der Wechselkurs des Peso zunehmend. Betrug er im Januar 1950 noch etwa 15 Pesos je US-Dollar, waren es im Ende 1959 bereits 83,30 Pesos, fünf Jahre später - im Januar 1965 - 215 Pesos und Ende 1969 schließlich 350 Pesos. Der Peso Moneda Nacional wurde am 1. Januar 1970 im Verhältnis 100:1 durch den Peso Ley ersetzt. Die Banknotenemission in Argentinien ging durch Gesetz vom 28. März 1935 Ende Mai 1935 auf die Zentralbank von Argentinien über. Die Caja de Conversion beendete ihre Tätigkeit am 31. Mai 1935. Im Ausgabejahr 1931 entsprach der vorgestellte Schein einem Gegenwert von etwa 30 US-Dollars oder 130 Reichsmark. Ende 1969 waren es nur noch 0,29 US-Dollar. Objekttyp: Banknote Sammlung: Sammlung Dr. Sven Gerhard Authentizität: Original Land/Region/Ort: Argentinien Emittent: Caja de Conversion Nominal: 100 Pesos Moneda Nacional Datierung: ohne (Serie 1931) Vorderseite: Wertangabe und Unterschriften, sitzende Göttin (Progreso) mit Fackel und Staatswappen, den Fortschritt symbolisierend Rückseite: Ornamente, Staatswappen Unterschriften: Mallea Gill und Avellanda Material: Papier mit Wasserzeichen Wertangabe „100 Pesos“ und Logo „RA“ Format: 180 mm x 88 mm Druck: Casa de Moneda de la Republica Argentina Auflage: 1.638.000 für diese Serie Nummerierung: 06,344,197 B Umlauf: 1931 bis 31. Dezember 1969 Zitate : 247a (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II–General Issues), B243f (The Banknote Book), 391 a (Colantonio). Dr. Sven Gerhard Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com .

  • Das nationalsozialistische Deutschland auf Banknoten

    Gibt es Banknoten, die das nationalsozialistische Deutschland zeigen? Vielleicht die 20 Reichsmark vom 16. Juni 1939 oder der stramme Jüngling auf der 5-Reichsmark-Note vom 1. August 1942? Vielleicht auch das Hakenkreuz auf den Noten zu 100 und 1000 Reichsmark der zweiten Serie der Reichsbank von 1935 und 1936? Auch der alte 10-DM-Schein der 1960er bis 1980er Jahre ist nicht gemeint. Schließlich handelt es sich um die Gorch Fock II auf der Rückseite, die erst 1958 in Dienst gestellt wurde, und nicht um die Gorch Fock I von 1933. Schwesterschiffe sind manchmal schwer zu unterscheiden.   Neue Reichsbanknoten braucht das Land In diesem Artikel möchte ich auf keine dieser Banknoten eingehen. Sie haben nationalsozialistische Attribute und entsprechen dem Geschmack der damaligen Zeit, sind hier aber nicht gemeint. Es geht um eine Serie, die 1939/40 von der Reichsdruckerei vorbereitet wurde, doch nie über das Entwurfsstadium hinauskam. Stattdessen wurden neue Entwürfe in Auftrag gegeben, die in der aktuellen Auflage des Katalogs „Die deutschen Banknoten ab 1871“ von Hans-Ludwig Grabowski als Druckproben und Entwürfe im Zeitabschnitt 1933 bis 1945 abgebildet werden. Wo sind diese Entwürfe? Warum sind sie nirgends zu finden? Das ist schwer zu sagen, da sie wahrscheinlich während der Krieges verloren gegangen sind. Dass wir trotzdem von ihnen wissen, ist einem kleinen Absatz in den Akten der Reichsbank zu verdanken. Dabei hat man sich erlaubt, die Banknoten kurz zu beschreiben. Die ursprünglich beigelegten Farbtafeln mit den fünf Banknoten-Entwürfen sind nicht mehr vorhanden. Ich hoffe, in diesem Artikel einen Eindruck von den vorbereiteten Reichsbanknoten geben zu können.   Mit der Entlassung von Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht und eines Großteils des Reichsbankdirektoriums im Januar 1939 und dem Reichsbankgesetz vom 15. Juni 1939 hatten sich die Grundlagen für die Ausgabe von Reichsbanknoten geändert. Neben einer neuen Unterschriftenliste musste der Text „Ausgegeben auf Grund des Bankgesetzes vom 30. August 1924“ angepasst werden. Da die Banknoten der zweiten Serie in ihrer Gestaltung aus der "Weimarer Zeit" stammten, bestand der Bedarf, neue, damals zeitgemäße Reichsbanknoten auszugeben. Die nationalsozialistische Propaganda sollte das ganze Leben durchdringen und keiner durfte der Botschaft der neuen Herren entkommen, selbst nicht an der Kaufmannskasse oder am Bankschalter. Ein Konzept, das wir heutzutage verstärkt auf modernen Banknoten wiederfinden und inzwischen erforscht wird. [1] Ende des Jahres 1940 wurde die Reichsbank aktiv und ließ eine Notiz „Zur Frage der Erlangung von Entwürfen für neue Reichsbanknoten“ erstellen. [2] In dieser Notiz wurde eher auf die lange Zeitspanne hingewiesen, die es braucht, um neue Reichsbanknoten zu entwickeln und herzustellen. In der Wahl der verschiedenen Möglichkeiten wird deutlich, dass die Reichsbanknoten das "Neue Deutschland" repräsentieren dürfen. Während die Reichsbank über ein Jahr nötig hatte, um in Aktion zu treten, war die Reichsdruckerei ihr weit voraus. Sie hatte eine Banknotenserie vorbereitet, auf der politische und militärische Repräsentanten des nationalsozialistischen Deutschlands abgebildet waren. Die Entwürfe stellten nicht nur bei den Motiven etwas Neues auf den Reichsbanknoten dar. Statt eines großen Kopfbildnisses auf der rechten Seite der Vorderseite, wie es seit der Inflationszeit auf deutschen Banknoten üblich war, wurden zwei kleinere Bildnisse in Medaillonform auf der linken und rechten Seite platziert. Um sich ein Bild von der möglichen Wirkung machen zu können, kann man das mit dem Reichskreditkassenschein zu 5 Reichsmark vergleichen. Dieser Schein weist ebenfalls zwei Kopfbildnisse in Medaillonform links und rechts vom Text auf der Vorderseite auf. Vermutlich hatte sich die Reichsdruckerei bei der Gestaltung dieses Scheins, der schon Mitte der 1930er Jahre in Druck ging, bedient. Da er nicht im Reichsgebiet umlief, war es unwahrscheinlich, dass es auffiel, dass auf diese Note zurückgriffen wurde.   Abb.1: Vorderseite des Reichskreditkassenscheins zu 5 Reichsmark, ohne Datum, 125 x 70 mm; der Text wird links und rechts von zwei Charakterköpfen (Bauer und Arbeiter) flankiert.   Für die Rückseite wurden repräsentative Bauwerke des „Führers“ gewählt, die in den ersten Jahren des Nationalsozialismus geplant und gebaut wurden. Auch hier sind Anleihen zum Reichskreditkassenschein zu 5 Reichsmark auffällig. Auf dessen Rückseite ist die Schinkelsche Neue Wache zu sehen. Sie ist zentral in einem Medaillon platziert. Umgeben wird sie von Guillochen und der Wertzahl „5“. Der Strafsatz in verkürzter Form befindet sich jeweils links und rechts vertikal ausgerichtet am Rand des Scheins. Die Neue Wache wurde zu dieser Zeit schon als Ehrenmal der Gefallenen des Ersten Weltkriegs genutzt. Bereits vorher wurde sie als Denkmal für die Befreiungskriege verstanden. Sie verkörperte in dieser Symbolik die militärische Tradition und die Opferbereitschaft Deutschlands. Aus der damaligen Sicht ging man ungeschlagen und siegreich aus beiden Kriegen hervor. Vor dem Hintergrund, dass die Reichskreditkassenscheine ähnlich den Darlehenskassenscheinen im Ersten Weltkrieg dafür vorgesehen waren, im Kriegsfall Engpässe bei den Zahlungsmitteln zu überbrücken, ist die Verbindung zu früheren kriegerischen Auseinandersetzungen eine deutliche Botschaft. Bei den Scheinen zu 20 und 50 Reichsmark ist auf der Rückseite mit dem Brandenburger Tor und der Marienburg des Deutschritterordens eine ähnliche Botschaft enthalten.   Abb. 2: Rückseite des Reichskreditkassenscheins zu 5 Reichsmark, ohne Datum, 125 x 70 mm; zentral befindet sich die Schinkelsche Neue Wache in Berlin.   Die neue Serie der Reichsdruckerei – Was sieht man denn? Für die neue Banknotenserie wurde man konkreter und griff auf direkte Repräsentanten des Nationalsozialismus zurück. Zwar sind Details zu dieser Serie nicht überliefert, doch darf man davon ausgehen, dass das Format der Scheine von den Vorgängerserien übernommen wurde. Bei der Farbauswahl war man nicht festgelegt, es ist aber wahrscheinlich, dass man traditionell geblieben wäre und den 10er grün, den 20er braun, den 100er blau und den 1000er braun gestaltet hätte. Für den 50er hatte sich noch keine Farbe durchgesetzt.   Die 10 Reichsmark-Note (Größe 75 x 150 mm) Der Reichsbanknote zu 10  Reichsmark zeigte auf der Vorderseite einen „Pimpf“ und ein „Jungmädel“. Beide bezeichneten die 10- bis 14-jährigen Mitglieder der Hitlerjugend (HJ) beziehungsweise des Bundes Deutscher Mädel (BDM), die bei den Jungen im Deutschen Jungvolk und bei den Mädchen im Jungmädelbund  organisiert waren.  Die Mitglieder des Deutschen Jungvolks nannten sich offiziell „Jungvolkjungen“, umgangssprachlich wurden sie „Pimpf“ genannt. Ziel der Organisationen war es, die Jugend im Sinne des Nationalsozialismus und in Loyalität zu Adolf Hitler zu erziehen und vormilitärisch auszubilden. [3] Entsprechend wurde Uniform getragen, die zum Beispiel aus dem klassischen Braunhemd und altersgemäß einer schwarzen kurzen Hose bestand. Die Jungmädel machten keine Ausnahme und trugen ebenfalls Uniform (Siehe Uniformtafel Abb. 3).   Abb. 3: Uniformtafel mit Jungvolkjungen und Jungmädel in Uniform (Ausschnitt) [4] Abb. 4: Jungvolkjunge („Pimpf“) (Ausschnitt) [5] / Abb. 5: Jungmädel in Uniform (Ausschnitt) [6] Die Rückseite zeigte, passend zu den 10- bis 14-Jährigen auf der Vorderseite die Jugendherberge in Berchtesgaden, die nach Adolf-Hitler benannt wurde. Abb.6: Jugendherberge „Adolf-Hitler“ Berchtesgarden [8]   Berchtesgaden hatte 1933 keine eigene Jugendherberge. Durch Hitlers besondere Beziehung zum Obersalzberg war der Ort als Wahlheimat des „Führers“ zu neuer Bedeutung gekommen. Im Herbergsverband kam man auf die Idee, Hitler als Namensgeber für die neu zu errichtende Jugendherberge zu gewinnen. Anfang Juni 1933 fragte man in der Reichskanzlei um Erlaubnis an: „Die Tatsache, dass der Führer des neuen Deutschlands, Reichskanzler Adolf Hitler, Berchtesgaden mit besonderer Vorliebe aufsucht und in seinem auf dem Obersalzberg liegenden Anwesen häufig weilt, lässt das Fehlen ...einer Jugendherberge als besonders misslich empfinden. … Er (der Verband) glaubt der Liebe und Verehrung für den deutschen Volkskanzler, der selbst die Jugend liebt, keinen besseren Ausdruck verleihen zu können, als indem er der neuen Jugendherberge den Ehrennamen Adolf-Hitler-Jugendherberge gibt.“ Das Kalkül, das auch dahinter steckte, ging auf und die Finanzierung, die anfangs auf wackeligen Beinen stand,  so wie die Versorgung mit Baumaterial war sichergestellt. Die Jugendherberge wurde im Heimatstil errichtet. Sie sollte ein Ausdruck der Landschaft sein, in der sie steht, und Kulturmittelpunkt des jugendlichen Lebens darstellen. Sie war mit geplant 1000 Betten im neuen Typ der Groß-Jugendherbergen gebaut und auf den Massenbetrieb ausgerichtet. Neben dem reinen Jugendherbergsbetrieb wurden Tagungen und Seminare abgehalten. Schnell entwickelte sie sich zu einem Wallfahrtsort und zur Pilgerstätte der Hitlerverehrung. [7]   Die 20 Reichsmark-Note (Größe 80 x 160 mm) Auf der Vorderseite der Reichsbanknote zu 20 Reichsmark war mit einem Hitlerjungen und einem BDM-Mädel die nächste Altersstufe der Hitlerjugend vertreten. Abb. 7: Beispiel eines BDM-Mädels (Ausschnitt) [9] Abb. 8:  Beispiel eines Hitlerjungen (Ausschnitt) [10] Auf die Rückseite sollte die Drachenloch-Reichsautobahnbrücke bei Stuttgart, die im Verlauf der Autobahn A8 zwischen den Anschlussstellen Mühlhausen und Hohenstadt liegt (siehe Abb. 9). Die A8 war eine der Autobahnen, die früh gebaut und als Weltneuheit und besondere Errungenschaft von den Nationalsozialisten gepriesen wurde . Noch bis heute besteht der Mythos fort und der Bau der Autobahnen wird mit Adolf Hitler in Verbindung gebracht. Die Autobahnen bildeten nicht nur ein umfangreiches Straßennetz, die die Verkehrsinfrastruktur deutlich verbesserten, sondern waren ein Investitions- und Arbeitsbeschaffungsprogramm, das nach den Krisen der letzten Jahre tausende Arbeitsplätze schuf und der Bevölkerung einen gewissen Wohlstand brachte. Die Brücke stand stellvertretend für die Autobahnen. Die Drachenlochbrücke wurde von Paul Bonatz entworfen und in den Jahren 1936/37 gebaut. Die Stahlbetonbrücke wies zehn Bögen auf. Die neun Meter breite Fahrbahnplatte war für zwei Fahrstreifen ausgelegt. Die Gesamtlänge betrug 230 m bei einer Höhe von 40 m [11] Abb. 9: Die Drachenlochbrücke bei Stuttgart, © Dr. Eugen Lehle.   Im Gegensatz zum 10-Reichsmarkschein wurde die Auswahl des Bauwerks als weniger geglückt bezeichnet und schaffte keinen direkten Bezug zu den Personen auf der Vorderseite. Die Symbolik kann aber weiter gefasst werden und beschränkt sich nicht nur auf die technische Errungenschaft. Der verbindende Charakter, wie er heute bei den Euro-Banknoten oder den Banknoten Dänemarks der Serie von 2009 gesehen wird, wurde ausgeblendet. Die Brücke auf dieser Note zusammen mit den Vertretern der Jugend kann als Aufbruch in die neue, fortschrittliche Zukunft als „Ein Volk, ein Reich und ein Führer“ verstanden werden.   Die 50 Reichsmark-Note (Größe 85 x 170 mm) Der 50-Reichsmarkschein war ganz im Zeichen der Partei gestaltet. Die Vorderseite zeigte einen SA- und einen SS-Mann. Die Schutzstaffel (SS) und die Sturmabteilung (SA) waren Kampfverbände der NSDAP, die die „nationale Revolution“ voranbringen, die Partei verteidigen und die Ideologie verbreiten sollten. Gegner und Menschen, die nicht ins Weltbild der NSDAP passten, wurden von ihnen rücksichtslos verfolgt und brutal ausgeschaltet. Wie in allen totalitären Ideologien üblich, zählte der Mensch nichts, die Partei und ihre Werte aber alles. Die Morde an politischen Gegnern, Minderheiten und den Juden dürfen nie vergessen werden. Abb. 10: SA-Mann (Ausschnitt) [12] / Abb. 11: SS-Mann (Ausschnitt) [13]  Die Rückseite zeigte die Ordensburg Vogelsang. Abb. 12: Ordensburg Vogelsang [14] , © Sammlung Thormann.   Zur Ausbildung ihres Führungspersonals beschloss das NS-Regime, Parteischulen zu gründen. Unter der Aufsicht des Reichsorganisationsleiters der NSDAP und Chefs der "Deutschen Arbeitsfront" Robert Ley entstanden drei Schulungslager, die durch ihre monumentale Landschaftsarchitektur der nationalsozialistischen Selbstdarstellung entsprachen. Die sogenannten NSDAP-Ordensburgen wurden am Ufer des Krössinsees in Pommern (heute Polen), in Sonthofen im Allgäu und ab 1934 in Vogelsang in der Eifel errichtet. Nachdem der erste Bauabschnitt fertiggestellt war, wurde die Ordensburg Vogelsang 1936 von Hitler eröffnet. [15] Der Gebäudekomplex iliegt oberhalb der Urft-Talsperre auf dem Berg Erpenscheid bei Schleiden-Gemünd im heutigen Nordrhein-Westfalen. Das verbliebene Bauwerk umfasst eine Bruttogeschossfläche von mehr als 50.000 m² und gilt nach den Parteitagsbauten in Nürnberg mit fast 100 ha bebauter Fläche als das größte erhaltene Beispiel der Architektur im Nationalsozialismus in Deutschland.   Abb. 13: Ansicht der Ordensburg Vogelsang von oben [16] , ©Vogelsang IP gemeinnützige GmbH   Insgesamt war der Komplex für 1.000 Menschen ausgelegt (500 Bedienstete und 500 Gäste). Eingangswache, Schulungs- und Wirtschaftsgebäude, Flugfeld sowie Unterkünfte befinden sich als Kasernengelände auf einem Höhenrücken über dem Urft-Stausee. Am Rand des Hangs befinden sich das Gemeinschaftshaus mit Adlerhof und Galerien mit großem Parkplatz sowie der die Ordensburg überragende Turm. Die Kameradschafts- und Hundertschaftshäuser schließen sich nach unten terrassenförmig an. In zentraler Lage davor liegt der Thingplatz über einer Turn- und Schwimmhalle sowie weiteren Sportanlagen in Ufernähe. Der Gesamthöhenunterschied der Terrassenanlage liegt bei rund 70 m. [17] Vogelsang galt wegen seiner architektonischen Gestaltung wie auch durch die Einbettung in die umgebende Landschaft als bedeutendste der drei Ordensburgen der NSDAP. Die Architektur wechselt zwischen Heimatschutz, geplantem Neoklassizismus und „neuem Bauen“ und kann als Herrschaftsarchitektur verstanden werden, die nationalsozialistische Ideologie abbilden soll. Sie diente neben der von 1936 bis 1939 betriebenen Schulung von Nachwuchsführern der NSDAP als repräsentative Kulisse für Selbstdarstellungen der Partei. Nach der Eröffnung des Schulbetriebs nutzte die politische Prominenz des Dritten Reichs Vogelsang auch als Repräsentationsort. Adolf Hitler sowie weitere führende Mitglieder des NS-Staates besuchten mehrfach die Ordensburg. [18] Neben der ideologischen Schulung war Sport ein wesentliches Element der Ausbildung. Die Lehrgangsteilnehmer sollten körperlich und ideologisch zum „neuen deutschen Menschen“ geformt werden und sich als „Herrenmenschen“ verstehen. Der Reitsport wurde besonders gefördert und stellte einen Bezug zur ritterlichen Elite des Mittelalters dar, wie es auf der Postkarte (Abbildung 14) zu erkennen ist. Abb. 14: Postkarte der Ordensburg Vogelsang mit Ritter und NS-Reiter. [19]   Die 100 Reichsmark-Note (Größe 90 x 180 mm) Für die Reichsbanknote zu 100 Reichsmark wurden ein Soldat mit Stahlhelm und eine Rote-Kreuz-Schwester gewählt, die den Krieg repräsentieren, der seit dem 1. September 1939 das Leben vieler Deutscher zu bestimmen begann. Die Rote-Kreuz-Schwester wurde in der Besprechung in Frage gestellt. Ein Panzersoldat sei besser geeignet. Die Gründe werden nicht erwähnt, aber eine Rote-Kreuz-Schwester kann als Verwundbarkeit des deutschen Soldaten verstanden werden, während der Panzersoldat in seinem stählernem Tank geschützt und unverwundbar erscheint. Die Erfolge der Panzerwaffe haben seinen Stellenwert deutlich erhöht und ihn zur Elite stilisiert, der dem Gegner durch seine Kraft und Schnelligkeit keine Chance gibt. Ihm gegenübergestellt ist der Wehrmachtssoldat, der durch seinen typischen Stahlhelm von anderen Soldaten unterschieden werden kann. Er steht in der Tradition des Kämpfers aus dem Ersten Weltkrieg, der aufgrund der "Dolchstoßlegende" als im Felde ungeschlagen galt. Abb. 15: Soldat mit Stahlhelm [20] / Abb. 16: Rote-Kreuz-Schwester [21] / Abb. 17: Panzersoldat [22] Für die Rückseite dieser Banknote war der sogenannte „Führerbau“ in München bestimmt. Er wurde  zwischen 1933 und 1937 nach Plänen des Architekten Paul Ludwig Troost errichtet und diente in erster Linie repräsentativen Zwecken in der „Hauptstadt der Bewegung“, München.   Abb. 18: Ehrentempel für die Gefallenen und „Führerbau“ am Königsplatz in München. [23] Abb. 19: „Führerbau“ am Königsplatz in München. [24]   „Ab 1933 entstand um den Königsplatz das Parteiviertel der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Zahlreiche Dienststellen und NS-Organisationen mit fast 6.000 Beschäftigten nutzten mehr als 60 Gebäude. Diese wurden angemietet, gekauft, neu erbaut oder rücksichtlos in Beschlag genommen. Von München aus steuerte die Reichsleitung der NSDAP die weit verzweigte Parteiorganisation im gesamten Reichsgebiet. Zum Jahresbeginn 1931 wurde die Parteizentrale in das Palais Barlow in der Brienner Straße verlegt. Das klassizistische Anwesen war ein Jahr zuvor angekauft und vom Architekten Paul Ludwig Troost aufwendig zum ‚Braunen Haus‘ umgebaut worden. Der Umzug in den vornehmen Stadtteil symbolisierte ein neues Selbstverständnis und zugleich den ungebremsten Machtanspruch. Die NSDAP hatte inzwischen über 100.000 Mitglieder, war keine Splitterpartei mehr und verzeichnete erste Wahlerfolge. In München und im Reich konnte sie auf die Unterstützung einflussreicher, großbürgerlicher Kreise zählen. Das ‚Braunen Haus‘ war der erste Schritt zum Aufbau des neuen Machtzentrums der Partei, das sich ab 1933 um den Königsplatz herum entwickelte. Der Platz geht auf den bayerischen Kronprinzen und späteren König Ludwig I. zurück. Er schuf einen Ort, um die Kultur der klassischen Antike zu feiern und seine Herrschaft mit dem Glanz dieser Epoche zu verbinden. Der Königsplatz diente schon immer als Ort öffentlicher Veranstaltungen und politischer Versammlungen. Im Zuge des schnellen Wachstums der Stadt und der politischen Veränderungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen wiederholt Vorschläge auf, den Platz umzugestalten. Aber erst die Nationalsozialisten sollten seinen Charakter und seine Bedeutung durchgreifend verändern. Im Verlauf des Jahres 1933 wurden alte Gebäude abgerissen und die Bäume im Osten des Platzes gefällt. Bis 1935 wurde nördlich der Brienner Straße der ‚Führerbau‘ und südlich der ‚Verwaltungsbau der NSDAP‘ in symmetrischer Form errichtet. Die repräsentativen, neoklassizistischen Parteigebäude wurden flankiert von zwei ‚Ehrentempeln‘. Dort wurden Sarkophage für die 1923 beim Hitler-Putsch erschossenen Männer eingelassen. Uniformierte Ehrenwachen und brennende Feuerschalen unterstrichen die kultische Inszenierung rund um diese von den Nationalsozialisten zu ‚Märtyrern der Bewegung‘ stilisierten Männer. Der Königsplatz selbst wurde 1935 zu einem Aufmarschplatz umfunktioniert. Die Grünflächen mussten Granitplatten weichen und der Platz wurde für den Straßenverkehr gesperrt. Zwei 33 Meter hohe, mit Adlern und Parteisymbolen versehene Fahnenmasten markierten ihn weithin sichtbar als Mittelpunkt des neuen Parteiviertels. Der ursprünglich den Künsten gewidmete Ort diente fortan als Kulisse für Aufmärsche, Propagandaveranstaltungen und die pseudoreligiöse Inszenierung des nationalsozialistischen Totenkults, der alljährlich am 9. November – dem Jahrestag des Hitler-Putsches – zelebriert wurde. Die Parteispitze um Hitler orientierte sich seit der Machtübernahme zunehmend nach Berlin und später zum Obersalzberg, auch Teile der Parteiorgane siedelten in die Reichshauptstadt um. Dennoch blieb München das organisatorische und bürokratische Zentrum. Zudem wurde ein Mythos um den Ort der Parteigründung geschaffen: Offiziell verlieh Adolf Hitler der Stadt 1935 den Titel ‚Hauptstadt der Bewegung‘. Die Stadtregierung um Oberbürgermeister Karl Fiehler, die die Bezeichnung vorgeschlagen hatte, versuchte den Status für ihre Zwecke zu nutzen: im Tourismus, bei Förderanträgen oder städtebaulichen Maßnahmen. Mit der Machtübernahme hatte sich der Parteiapparat erheblich vergrößert – und damit auch der Raumbedarf. Neben der Kernpartei mit ihren Unterabteilungen und Ämtern sowie den Gauen, Orts- und Kreisgruppen, Zellen und Blöcken, gab es NS-Organisationen wie die Hitlerjugend (HJ) oder die NS-Frauenschaft und an die Partei angeschlossene Verbände wie den NS-Studentenbund oder die Deutsche Arbeitsfront (DAF). Dieses engmaschige Netzwerk sollte die Gesellschaft in vielen Teilbereichen ideologisch durchdringen, kontrollieren und auf Linie bringen. 1933 erhielt Paul Ludwig Troost den Auftrag, in unmittelbarer Umgebung des ‚Braunen Hauses‘ zwei monumentale Neubauten, den ‚Führerbau‘ und den ‚Verwaltungsbau der NSDAP‘, sowie zwei ‚Gedächtnishallen‘ für die Toten des 9. November 1923 zu errichten. Troost, eigentlich ein Spezialist für Schiffseinrichtungen, verstand es, Hitlers Vorstellungen von Inszenierung und Propaganda architektonisch umzusetzen. Die aggressive Ideologie und der Machtanspruch kamen in einem grobkantigen, reduzierten Neoklassizismus zum Ausdruck. Die Bauten wurden 1937 fertiggestellt und dienten als Stil-Vorbilder für fast alle weiteren Repräsentationsbauten in der NS-Zeit.“ [25]   Die 1000 Reichsmark-Note (Größe 95 x 190 mm) Als letzter Schein dieser Serie zeigte der Tausender zwei Soldaten der verbliebenen Waffengattungen der deutschen Wehrmacht, der Kriegsmarine und der Luftwaffe. Beide Waffengattungen waren klein im Verhältnis zum Heer, doch wurden sie hochstilisiert und für die Propaganda genutzt. Die Flieger lebten dabei am Anfang des Krieges noch vom Bonus des Ersten Weltkriegs mit Fliegergrößen wie Manfred von Richthofen, Ernst Udet,  Max Immelmann und schließlich auch Hermann Göring. Die Zeit der Fliegerasse sollte sich erst im weiteren Verlauf entwickeln. Die Marine konnte gleich nach dem Kriegsbeginn einen Helden vorweisen. Günther Prien, der mit U-47 Scapa Flow, den Heimathafen der britischen Home Fleet, angriff und das Schlachtschiff „Royal Oak“ versenkte. Dieser Angriff wurde nicht nur als überlegene Leistung deutscher Kriegskunst propagiert, vielmehr als gelungene Revanche für die Übergabe der Schiffe der deutschen Kriegsmarine nach dem Ersten Weltkrieg und der Selbstversenkung vor Scapa Flow 1919. Die Ehre der Kriegsmarine war damit wieder hergestellt.   Abb. 20: Flieger der Luftwaffe. [26]  / Abb. 21: Marinesoldat der Kriegsmarine. [27]   Passend zur Luftwaffe befand sich auf der Rückseite eine Abbildung des Flughafens Berlin-Tempelhof. Zur Geschichte und Architektur des Flughafens sei auf die Webseite Flughafen Tempelhof: Architektur des Flughafenbaus ( thf-berlin.de ) verwiesen, die sehr anschaulich dessen Entstehung und Monumentalität beschreibt und damit seine bedeutende Stellung in der Architektur des Nationalsozialismus hervorhebt: „Der in der Zeit des Nationalsozialismus geplante und fast fertiggestellte Flughafen Berlin-Tempelhof sollte als ‚Weltflughafen‘ dem damals neuesten Stand des Flughafenbaus entsprechen, zugleich aber auch der propagandistischen Selbstdarstellung des NS-Regimes dienen. Bereits zu Beginn der 1930er Jahre war der Vorgängerbau, der von 1923 bis 1929 in mehreren Etappen auf dem Gelände des Tempelhofer Feldes angelegte Flughafen, aufgrund des rasant wachsenden Passagieraufkommens an die Grenzen seiner Kapazität und seiner technischen Möglichkeiten gestoßen. Er bedurfte dringend einer Erweiterung. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 begannen Planungen, die von Adolf Hitler persönlich vorangetrieben wurden. 1934 veranlasste er den Ausbau des Flughafens und stellte die Weichen für eine doppelte Nutzung als Zivil- und Militärflughafen. Das Reichsluftfahrtministerium unter Leitung von Hermann Göring übernahm die Finanzierung und wurde Bauherr des Projekts. 1935 erhielt Ernst Sagebiel den Auftrag für den Entwurf des neuen Flughafens. Im Frühjahr 1936 war Baubeginn für den Flughafen Tempelhof. Nach zunächst zügigen Fortschritten – im Jahr des Richtfests 1937 wurde bereits der erste Gebäudeteil bezogen – kamen die Bauarbeiten kriegsbedingt zum Erliegen. Die für das Jahr 1939 vorgesehene Eröffnung konnte nicht mehr erfolgen. [28] “   Abb. 22: Luftaufnahme des Flughafens Berlin-Tempelhof. [29]   „Die Flughafen-Anlage wird aus der Ellipse des Flugfelds und einem imposanten, an ihrem nordwestlichen Rand angeordneten Gebäudekomplex gebildet. Die gesamte Anlage ist axial auf Karl Friedrich Schinkels Kreuzbergdenkmal von 1821 ausgerichtet, in der NS-Zeit ein Ort völkischer Sonnwendfeiern. Der Gebäudekomplex besteht aus verschiedenen hintereinander gestaffelten Bauteilen: Die ursprünglich kreisförmig geplante Platzanlage ist von viergeschossigen Flügelbauten umgeben, die unter anderem die Verwaltungen der Deutschen Lufthansa und der Berliner Flughafen-Gesellschaft sowie Abteilungen des Reichsluftfahrtministeriums aufnehmen sollten. Die Bauten umschließen einen Vorhof von 90 Metern Länge, der zu dem monumentalen Empfangsgebäude hinleitet. Auf diesen Querbau folgt das längsgerichtete, 18 Meter hohe Abfertigungsgebäude. Den Abschluss der Bauten bildet der 1.230 Meter lange, durch wehrhaft wirkende Treppentürme gegliederte Bogen der Flugzeughallen und des Flugsteigs. Für die bemerkenswerte Bogenform der Anlage gab es Vorbilder, unter anderem Wettbewerbsentwürfe für den Vorgängerbau des Flughafens Tempelhof und für den Flughafen München-Oberwiesenfeld aus den 1920er Jahren sowie das von 1926 bis 1928 nach dem Entwurf von Friedrich Dyrssen und Peter Averhoff errichtete Empfangsgebäude des Flughafens Hamburg-Fuhlsbüttel." [30] Abb. 23: Flughafen Berlin-Tempelhof Architektenmodell. [31] Abb. 24: Heutige Ansicht des Flughafen Berlin-Tempelhof [32] , © Kase Fue. Was passierte dann? Die von der Reichsdruckerei vorbereitete Banknotenserie war eine Propagandaserie für den Nationalsozialismus. Typische Vertreter der Partei und des Militärs, die die verschiedenen Organisationen der Partei und Waffengattungen der Wehrmacht darstellten, vermittelten den „neuen Menschen“ und seine Berufung auf der Vorderseite, während die Rückseite die architektonischen Errungenschaften des Nationalsozialismus feierte. Jeder sollte erkennen, dass sich Deutschland verändert und an Größe gewonnen hatte. Die Banknoten wären eine Visitenkarte für das „Großdeutsche Reich“ im Ausland gewesen. Im Inland hätten sie ihren Zweck, die nationalsozialistische Identität zu stärken, sicher erfüllt. Trotzdem entschied man sich gegen diese Serie und begann eine andere Banknotenserie zu erstellen, die auf dem sogenannten „Tirolerschein“, der Reichsbanknote zu 20 Reichsmark mit Datum vom 16. Juni 1939, aufbauen sollte. Die Entwürfe der Reichsdruckerei verschwanden im Archiv und sind wahrscheinlich beim großen Luftangriff am 3. Februar 1945 verbrannt. Ich hoffe, dass dieser Artikel zumindest einen Eindruck geben konnte, wie diese verschollene Serie ausgesehen haben könnte. Oliver Herzberg Anmerkungen [1]  Siehe unter anderem: Richard Adams, IMF Working paper 1995/ 026: Design and Printing of Banknotes, 1. März 1995; Christian Thiel, Banknoten als Untersuchungsgegenstand einer visuellen Soziologie in „Der schöne Schein, Symbolik und Ästhetik von Banknoten“, Battenberg Gietl Verlag GmbH, 1. Auflage 2016, S. 191- 216; Hans de Heij, „From symbolism to identity“, Präsentation auf dem 3. Konferenzen der Banknotendesigner, Montreal, 8.-11. September 2014 [2] BArch R 2501/ 11749 [3] Wikipedia „Jungvolk“ https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Jungvolk , abgerufen 04. Juli 2024 [4] Unbekannter Künstler, „Ein Blick in den Unterbau der Parteiorganisationen“in Signal, Deutscher Verlag, Berlin, Heft 8, 1941, S. 26 [5] Axster-Heudtlass, Propagandaplakat „Unser Ziel – Der Sieg“, 1943 [6] Unbekannt, Ausschnitt aus Propagandaplakat „Alle 10-jährigen zu uns“, 1943 [7] Eva Kraus,  Die Adolf-Hitler-Jugendherberge in Berchtesgaden, Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte, 2007 [70, 3] S. 887-910 [8] Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst 36 [1937] 226 [9] Axster-Heudtlass, Ausschnitt aus Propagandaplakat „Wir sammeln – Ihr gebt“, 1943 [10] Ottomar Anton, Ausschnitt aus Propagandaplakat für die SS „Auch Du“, 1943 [11] © Dr. Eugen Lehle auf Wikipedia „Drachenlochbrücke“, https://de.wikipedia.org/wiki/Drachenlochbr%C3%Bccke , abgerufen am 05. Juli 2024 [12] Axster-Heudtlass, Ausschnitt aus Propagandaplakat „Ewiges Deitschland für dich steht die SA!“, 1941 [13] Axster-Heudtlass, Ausschnitt aus Sammlerpostkarte der KdF, Serie Kampf um die Freiheit, 1941 [14] Ordensburg Vogelsang 1939 auf https://vogelsang-ip.de/de/leitmarken/ns-dokumentation-vogelsang/galerie.html ; Quelle an: © Sammlung Thormann abgerufen 13. Juli 2024 [15] Ordensburg Vogelsang auf Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/NS-Ordensburg_Vogelsang abgerufen am 13. Juli 2024 [16] ©Vogelsang IP gemeinnützige GmbH [17] Wikipedia: Ordensburg Vogelsang auf https://de.wikipedia.org/wiki/NS-Ordensburg_Vogelsang ; abgerufen am 13. Juli 2024 [18] Michael Schröders, Tagungsbericht: „Ihr seid die Fackelträger der Nation“. Ursprünge, Praxis und Folgen der NS-Elitebildung in den NS-Ordensburgen, In: H-Soz-Kult, 23.05.2009, www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-121261 . [19] Georg Sluytermann von Langweyde, Ausschnitt aus Holzschnitt von, „Ordensburg Vogelsang“, Serie von deutschen Sprüchen, 1939 [20] Ernst Kretschmann, Zeichnung „Sieg“, 1940 [21] Ernst Kretschmann, Titelbild der Frauen-Warte, Heft 13, 10. Jahrgang, 1942 [22] Ernst Kretschmann, Zeichnung „Panzerspähmann“, 1940 [23] Postkarte Führerbau und Ehrentempel für die Gefallenen auf dem Königsplatz auf https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Atelier_Troost#/media/Datei: Postkarte_Koenigsplatz.jpg ; abgerufen 29. Juli 2024, Privatbesitz, gemeinfrei [24] Postkarte Führerbau von Rolf Kellner, 1937 [25] Königsplatz und Parteiviertel der NSDAP auf https://www.nsdoku.de/historischer-ort/parteiviertel , abgerufen 13. Juli 2024 [26] Ernst Kretschmann, Zeichnung „Deutscher Flieger“, 1940 [27]  Axster-Heudtlass, Ausschnitt aus Sammlerpostkarte der KdF, Serie Kampf um die Freiheit, 1941 [28] St. Endlich, M. Geyler-von Bernus, B. Rossié, Flughafen Tempelhof: Architektur des Flughafens auf der Webseite Flughafen Tempelhof: Architektur des Flughafenbaus ( thf-berlin.de ) ; abgerufen 14. Juli 2024 [29] Flughafen Berlin Tempelhof, https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Berlin_Tempelhof_Airport_aerial_photo_c1948.jpg ; abgerufen 29. Juli 2024 [30] St. Endlich, M. Geyler-von Bernus, B. Rossié, Flughafen Tempelhof: Architektur des Flughafens auf der Webseite Flughafen Tempelhof: Architektur des Flughafenbaus ( thf-berlin.de ) ; abgerufen 14. Juli 2024. [31] 1936-1939, Tempelhof Airport model, Berlin-Tempelhof, Germany, Ernst Sagebiel auf http://architecture-history.org/schools/PIC/1936-1939,%20Tempelhof%20Airport%20model , %20Berlin-Tempelhof,%20Germany,%20Ernst%20Sagebiel.jpeg [32] © Kase Fue, Wikipedia Luftbrückendenkmal, https://de.wikipedia.org/wiki/Luftbr%C3%Bcckendenkmal#/media/Datei:Tempelhof_Luftbr%C3%Bccke_Berlin_Juli_2021_4.jpg ; abgerufen 29. Juli 2024 [33] St. Endlich, M. Geyler-von Bernus, B. Rossié, Flughafen Tempelhof: Architektur des Flughafens auf der Webseite Flughafen Tempelhof: Architektur des Flughafenbaus ( thf-berlin.de ) ; abgerufen 14. Juli 2024 [34] Ebenda.

  • Sudan gibt eine neue 1000-Pfund-Banknote heraus

    Am 9. November 2024 gab die sudanesische Zentralbank (CBoS) eine neue 1000-Pfund-Banknote heraus. Dies ist Teil der Bemühungen der Bank, ihre Währung zu modernisieren, die Sicherheitsstandards beim Gelddruck zu verbessern und so Fälschungen zu bekämpfen und das Vertrauen in die nationale Währung zu stärken. Die Zentralbank teilte in einer Presseerklärung mit, dass es zu ihren Aufgaben gehöre, die nationale Währung zu schützen, ihren Wechselkurs zu stabilisieren und zur wirtschaftlichen Stabilität beizutragen. Die CBoS sollte sich mit den negativen Auswirkungen des anhaltenden Krieges im Lande befassen. Sie beklagt die weit verbreitete Plünderung des Hauptsitzes der CBoS und der Sudan Currency Printing Company in Khartum durch so genannte "Rebellenmilizen". "Dies führte zur Verbreitung großer Mengen von Banknoten unbekannter Herkunft, die nicht den technischen Spezifikationen der 1000er- und 500er-Noten entsprachen, was zu einem deutlichen Anstieg der Bargeldliquidität führte und sich negativ auf die Stabilität des allgemeinen Preisniveaus auswirkte", erklärte die Bank. Die arabisch-sprachige Vorderseite der neuen Banknote zeigt Port Sudan, das Getreidesilo, Goldbarren, die Wertzahl 1000 in echten arabischen Ziffern oben links und unten rechts sowie das Ausgabedatum, Juni 2024. Die Rückseite zeigt ein Bild des CBoS-Hauptquartiers, "One Thousand Sudanese Pounds" in englischer Sprache und den Betrag in standardisierten arabischen Ziffern. Die Banknote weist eine Reihe fortschrittlicher Sicherheitsspezifikationen und -merkmale auf, zu denen ein flexibler Sicherheitsstreifen gehört, der deutlich sichtbar wird, wenn man die Banknote kippt. Das Format beträgt 158 x 70 mm. Die Grundfarben sind Gelb- und Grüntöne. Das Wasserzeichen zeigt einen Falken. Donald Ludwig

  • Der Sammlermarkt für Banknoten brummt – mehr als 500 Millionen US-Dollars Umsatz pro Jahr

    Im Sammlermarkt für Banknoten werden weltweit jährlich Umsätze von mehr als 500 Millionen US-Dollars (umgerechnet 460 Millionen Euro) getätigt – dass jedenfalls behauptet das Wall Street Journal in einem Artikel in ihrer Ausgabe vom 2. November 2024, und beruft sich dabei auf Aris Maragoudakis, Abteilungsleiter für Weltbanknoten by Stack's Bowers Galleries, einem der großen US-amerikanischen Auktionshäuser für Münzen und Papiergeld. Quelle: Pixabay Das Wall Street Journal wartet mit weiteren beeindruckenden Zahlen auf – so verzeichnete im Geschäftsjahr 2016 die Abteilung World Paper Money von Stack's Bowers einen Umsatz von etwa 4 Millionen US-Dollars. Bis zum Geschäftsjahr 2024 stieg dieser Umsatz auf 14,5 Millionen US-Dollars – umgerechnet aktuell etwa 13,3 Millionen Euro – ohne das Segment US-Banknoten, dessen Umsatz deutlich höher liegen dürfte. Das Londoner Auktionshaus Noonans Mayfair London erzielte nach Angaben eines Sprechers dort im Jahr 2023 mit Weltbanknoten einen Umsatz von 5 Millionen Pfund (umgerechnet gut 6,5 Millionen Euro) gegenüber 2,5 Millionen Pfund im Vorjahr. Der Sammlermarkt für Weltbanknoten brummt. Ein Grund hierfür sieht das Wall Street Journal im Aufstieg digitaler Technologien, die dazu beigetragen haben, die Sammlerbasis zu erweitern. Online-Auktionen, Sammlerforen und Datenbanken haben es Sammlern erleichtert, über das Hobby zu recherchieren, Kontakte zu Händlern, Auktionshäusern und nicht zuletzt zu anderen Sammlern zu knüpfen, Sammlungsstücke weltweit zu erwerben und zu verkaufen. Der einfachere Zugang zu Informationen sowie zu Sammlungsstücken selbst hat das Geldscheinsammeln zu einer strategischen Beschäftigung gemacht, bei der Banknotenliebhaber aktiv nach wertvollen Stücken suchen und eine Sammlung aufbauen können, die auch eine alternative Form der Geldanlage sein kann. Des einen Freud ist des anderen Leid – die geschilderte Entwicklung hat sich in den letzten Jahren in einem deutlichen Preisanstieg insbesondere bei gesuchten und seltenen Banknoten bemerkbar gemacht. Dr. Sven Gerhard

bottom of page