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- Blgarski banknoti Katalog 1885–2017
Blgarski banknoti Katalog 1885–2017 191 Seiten, jeder Schein vorder- und rückseitig farbig abgebildet, Format 14,3 cm x 21,5 cm, Klebebindebroschur, Sofia 2017. Preis 19,90 Euro Deutsche Sammler wird es verwundern, wie viele verschiedene, gute Kataloge zu bulgarischem Papiergeld bereits erschienen sind. Eine Erklärung dafür ist, dass das Papiergeldsammeln in Bulgarien immer beliebt war und durch den umfangreichen Verkauf des Bestands der Bulgarischen Nationalbank vor einigen Jahren nochmals starke Impulse erhielt. Die Numismatische Gesellschaft in Sofia „Georgi S. Rakowski“ hat nun von Luben Angelowski und Iwan Iwanow als Verfasser mit den Konsultanten Latin Jurukow, Naycho Iwanow und Nikolai Jerew ein weiteres, ausgezeichnetes Werk zu den Geldscheinen von 1885 bis heute vorgelegt, das in Bulgarisch und Englisch verfasst und hervorragend illustriert ist. Grundlegend Neues gibt es angesichts der Literaturlage und dem Forschungsstand natürlich nicht, aber die sachkundigen Verfasser und Konsultanten können Handel und Sammler mit aktuellen Preisinformationen überraschen. Dem starken Anstieg der Sammlerschaft weltweit steht nur ein sehr kleines Kontingent gut erhaltener älterer und sogar modernerer Scheine gegenüber. Das Buch beginnt mit den Ausgaben von 1878 bis zur Gründung des Königreichs 1908. Hier ist der erste Schein die 20-Lewa-Note von 1885, die den meisten Sammlern fehlen dürfte. Für diese Note sind von den fünf Preisspalten G, F, VF, EF und UNC nur zwei „gefüllt“, dies ist „schön“ mit 3.300 Lewa und „fine“ mit 7.000 Lewa (2 Lewa = 1 Euro). Dieser Preissprung nach oben dürfte Geldscheinfreunden zu denken geben, denn in früheren Katalogen (z. B. von 2016!) „kostete“ der Schein in VF in Erhaltung R5 mit Unterschrift Geschof/Tropchiev „nur“ 6.000 Lewa. Ähnliche Preissprünge von 100% sind bei älteren Noten mehrfach anzutreffen. Es gibt allerdings auch andere Einschätzungen bei den Preisen, bei denen die Steigerungsraten nicht so hoch sind. Auch im Kapitel „Königreich Bulgarien 1908 – 1946“ gibt es reichlich Überraschungen. Hier sind übrigens oft Musterscheine abgebildet, dazu gibt es auch Fotokopien von Unterschriftsleisten, was das Auffinden von Scheinen erleichtert. Beim ersten Schein, den 1910er 5-Lewa-Schein „Orlew“ (Pick 2) sind die Preise für die unzirkulierten Noten verdoppelt, bei den schlechteren Qualitäten hingegen nur wenig erhöht worden. Das spricht dafür, dass auch in Bulgarien immer mehr auf Qualität geachtet wird. Es gibt dazu aber noch diverse „Nebengebiete“, wie die Kassen-Bonds, die Staats-Schatz-Bonds und Steuergutscheine „Tax Bonds“, dazu die Balkantourist-, Corecom-Gutscheine und Anleihen, die auch gern gesammelt werden. Der Katalog kann Sammlern und Händlern schon wegen der neuen Preise empfohlen werden. Falls es Beschaffungsprobleme gibt, so hilft gern der BMV MEHLHAUSEN, 13125 Berlin, Florastraße 24A, und liefert diesen für 19,90 plus 4,50 Euro Versandspesen als E-Brief. Bestellung auch über E-mail mehlhausen@snafu.de. Telefonische Bestellung sind nicht möglich. Wolfgang J. Mehlhausen Münzen & Sammeln, Ausgabe 2017/05 #Weltbanknoten #Europa #Bulgarien #Mehlhausen
- Katalog des österreichischen Notgeldes 1914 – 1924
Johann Kodnar/Norbert Künstner: Katalog des österreichischen Notgeldes 1914 – 1924 inkl. Großgeld und Spendenscheine zwei Bände, 1212 Seiten, durchgängig farbig bebildert, Format 14,8 cm x 21 cm, Klebebindebroschur, Wien 2017. Preis: 79,90 Euro. ISBN: 978-3-9504334-0-1. Endlich geschafft! Mit den zwei umfangreichen und mit über 8.500 farbigen Abbildungen reich bebilderten Bänden des bereits von ihren Katalogen zu den österreichischen Banknoten bekannten Autoren-Duos liegen nun aktuelle Katalogwerke zum Notgeld Österreichs vor. In den 1920er Jahren gab es in Österreich, ähnlich wie in Deutschland, eine Vielzahl von amtlichen und privaten Notgeldausgaben. Die beiden Bände verzeichnen mehr als 59.000 Scheine von über 1.500 Ausgabestellen. Notgeld wurde schon damals in beiden Ländern rege gesammelt, woraus in Deutschland die sog. Serienschein-Ausgaben und in Österreich die sog. Sonderserien resultierten, die nicht mehr für den Umlauf, sondern nur noch für die Alben der Sammler hergestellt wurden. Die Einteilung in österreichische Normal- und Sonderserien geht auf die zeitgenössisch erschienenen Werke von Fred Robert von der Trelde zurück. In Österreich gab es damals geschätzte 100.000 Sammler der geld- und kulturhistorisch wie auch regionalgeschichtlich sehr interessanten Notgeldscheine. Auch heute noch wird österreichisches Notgeld vor allem im Ursprungsland und Deutschland, aber auch in den Ländern der ehemaligen Donau-Monarchie gesammelt. Trotz einiger neuerer Katalogisierungen (Kreunz, Meirhofer, Mayer und digital Scholz), die aber wenig Verbreitung fanden, fehlte es an einem repräsentativen Katalogwerk, das die österreichischen Notgeldscheine zusammenfasst und aktuell bewertet. Immer noch galten deshalb die Kataloge von Karl Jaksch aus dem Jahr 1971 bzw. Jaksch/Pick zu Normalserien von 1977 als Zitierwerke, obwohl diese hinlänglich bekannte Schwächen aufwiesen. Die beiden nun erschienenen Bände lassen das Herz jedes Österreich-Sammlers höher schlagen. Aufgeführt werden alle Normal- und Sonderserien mit ihren zum Teil vielfältigen Varianten mit Detail-Abbildungen und aktuellen Bewertungen. Dabei wurden auch einige bisher unbekannte Ausgaben gelistet, vor allem bei Spendenscheinen, sowie bislang nicht edierte Varianten. Viele seltene Scheine, die zuvor kaum ein Sammler zu sehen bekam, werden hier auch erstmals abgebildet. Über Wertansätze kann man bekanntlich trefflich streiten, und so erscheinen einige im ersten Moment etwas hoch, doch darf man nicht vergessen, dass das Sammelgebiet wegen der fehlenden aktuellen Katalogisierung in einen Jahrzehnte langen Dornröschenschlaf verfallen war, aus dem es nun Dank der neuen prächtigen Bände hoffentlich wieder erwachen wird. Ähnliches geschah durch die komplett farbigen Kataloge des Gietl Verlags mit den deutschen Serienscheinen, die heute wieder zahlreiche Liebhaber gefunden haben. In absehbarer Zeit werden dann wohl österreichische Notgeldscheine nicht mehr nur in großen Lots auf Auktionen versteigert werden, weil endlich eine aktuelle Bewertungsgrundlage vorliegt. Die beiden Bände sind im Eigenverlag erschienen und können bestellt werden über Norbert Künstner, Gumpendorferstraße 99 in A-1060 Wien, Internet: www.internumis.at, E-mail: kuenstner@internumis.at oder über Johann Kodnar, Internet: www.geldschein.at, E-mail: johann.kodnar@gmx.at. Hans-Ludwig Grabowski Münzen & Sammeln, Ausgabe 2017/03 #Weltbanknoten #Europa #Österreich #Grabowski
- Katalog popularny banknotow Polskich 2017
Andrzej Fischer und Adam Lanowy: Katalog popularny banknotow Polskich 2017 72 Seiten, jeder Schein vorder- und rückseitig farbig abgebildet, Format 14,8 cm x 20,7 cm, Klebebindebroschur, 7. völlig überarbeitete und ergänzte Auflage, Bytom 2017. Preis: 10,– Euro. ISBN: 978-83-62457-59-2 Der kleine Katalog umfasst alle polnischen Papiergeldausgaben von 1919 bis heute. Dabei sind die polnischen Staatsgeldausgaben vorangestellt, die Ausgaben für die Freie Stadt Danzig und die deutschen Ausgaben für das Generalgouvernement finden wir hinten, ebenso wie Getto-Ausgaben. Die Scheine sind alle perfekt in Farbe abgebildet, dazu gibt es Varianten-Informationen, vor allem Serien-Nummern- und Ziffern-Angaben und Preise in Zloty in teilweise vier Erhaltungen. Was die Preise in Zloty, die leicht mit 4:1 in Euro umzurechnen sind, anbelangt, so scheint auch hier der Markt in Polen deutlich nachzugeben, zumindest bei den häufigeren Scheinen. Bei den Noten der „Mark-Periode“ sind teilweise 30% niedrigere Preise gegenüber 2016 notiert, was vorrangig für die guten Erhaltungen zutrifft, wenngleich man hier bei den fast sammelunwürdigen „stan IV“ gleiche Preise vorgibt. Bei den frühen Scheinen der „Zloty-Periode“ sind keine bemerkenswerten Reduzierungen zu finden. Gleiches trifft auch für die VRP zu. Scheinbar hat sich nicht einmal der Verkauf von Banknoten-Alben durch die Nationalbank auf das Preisniveau der enthaltenen Noten ausgewirkt. Bemerkenswert ist, dass es bei den Gedenkbanknoten (S. 39) sogar kräftige Preissteigerungen gibt, so Nr. 104 – 10 Zloty Pilsudski. Hier ist beim kassenfrischen Schein 50% mehr als im Vorjahr notiert. Allerdings muss kritisch bemerkt werden, dass bei diesen Noten auch vier Erhaltungsgrade aufgeführt sind, bei denen natürlich selbst schlimm aussehende Stücke noch den Nominalwert haben. Aber kaum ein Sammler würde einen leicht gebrauchten schein für 30 Zloty kaufen, den er kaum je wieder über Nominalwert „loswerden“ würde. Was die Aktualität angeht, so kann darauf verwiesen werden, dass die letzte Gedenkbanknote vom 12.4.2016 „1050 Jahre Christianisierung“ nicht nur aufgenommen, sondern auch deutlich höher bewertet ist als die vorletzte, weil sie schnell nach Erscheinen bei der Bank vergriffen war. Spezialsammler dürften gerade bei den im Umlauf befindlichen Scheinen viel Freude haben, denn in der VII. Auflage gibt es hier massenhaft ganz neue, interessante Informationen zu Seriennummern. Der Schein auf der Titelseite: 100 Zloty Nr. 117 war in der 2016er Ausgabe mit einer Position erfasst, nun sind es gleich neun Varianten, bei denen praktisch alle über Nominalwert notieren in Erhaltung I. Wer also ernsthaft polnisches Papiergeld bis heute sammelt, sollte sich diesen Katalog unbedingt zulegen, denn gerade für das Kapitel bei den neuesten Noten trifft der Zusatz „völlig neu bearbeitet und ergänzt“ zu und ist nicht nur übliche Floskel. Geldscheinsammler wissen ohnehin, dass bei den meisten Gebieten, gerade Europas die Nachfrage nach gutem Material noch immer höher als das Angebot ist, was auch für Polen zutrifft und sich in dem Preiskatalog widerspiegelt. Aus diesem Grund sind das Internet und die diversen Auktionsplattformen schon wegen fehlender Angebote nicht sehr geeignet bei der Preisfindung von besseren Scheinen. Daher kann das Buch wirlklich nur empfohlen werden, zumal die meisten Sammler gewöhnlich bei Literatur ihres Gebiets auch ohne Sprachkenntnisse zurechtkommen. Das Buch ist bei vielen polnischen Briefmarken- und Münzhandlungen zu bekommen, natürlich auch im Internet. Anderenfalls kann hier die Fa. BMV Mehlhausen in 13125 Berlin, Florastraße 24 A, helfen. E-mail-Adresse: mehlhausen@snafu.de. Telefonische Bestellmöglichkeiten bestehen nicht. Wolfgang J. Mehlhausen Münzen & Sammeln, Ausgabe 2017/03 #Weltbanknoten #Europa #Polen #Mehlhausen
- Eesti Raha 100 – Money of Estonia
Allan Tohv: Eesti Raha 100 – Money of Estonia 384 Seiten, durchgängig farbig bebildert, Format 22,5 cm x 32 cm, Festeinband, Tallin. 2016. Preis: 95,00 Euro + Versandkosten. ISBN: 978-9949-81-189-2 Der Numismatikern, insbesondere wenn sich diese für das Baltikum interessieren, nicht unbekannte Autor hat zusammen mit dem Grafikgestalter Mart Anderson ein Werk geschaffen, das schon jetzt dem 100. Jahrestag der Ausrufung der ersten Republik Estland am 24. Februar 2018 gewidmet und einzigartig gelungen ist. Dokumentiert werden die Münzen und Geldscheine Estlands von 1918 bis 1940 und für die zweite Republik von 1990 bis 2016. Unter den mehr als 1.600 hochwertigen Farbabbildungen finden sich u.a. Hunderte bisher nicht veröffentlichte Abbildungen von Entwürfen, Mustern, Scheinen mit niedrigen Kontrollnummern und von Fälschungen. Das in Estnisch und Englisch verfasste Werk dokumentiert zuerst Münz-Entwürfe aus den Jahren 1921 bis 1940, gefolgt von den Mark-Münzen 1922 bis 1926 und denen in Sent und Kronen von 1928 bis 1939. Den Fehlprägungen und Fälschungen aus der Zeit der Ersten Republik folgen Entwürfe und Münzen der Zweiten Republik ab 1990 (ebenfalls mit Fehlprägungen und Fälschungen) bis hin zu den modernen estnischen Euro-Münzen. Den Hauptteil des eindrucksvollen Buchs macht jedoch die Dokumentation des estnischen Papiergelds aus. Auch hier findet man wieder Abbildungen von seltenen Entwürfen, so aus dem Bestand des Estnischen Kunstmuseums und der Estnischen Bank. Das erste Papiergeld nach der Unabhängigkeit waren die 1919/1920 genutzten scheckähnlichen Gutscheine des Revaler Börsen- Komitees und der Revaler Kaufmannskammer in Mark-Währung. Es folgten Gutscheine der Revaler Abrechnungskammer und verzinsliche Schatzscheine der Republik Estland, die man in solcher Abbildungsvielfalt zuvor nie gesehen hat. Jetzt erst folgen die Kassenscheine der Estnischen Republik, die teils auch dreisprachig in Estnisch, Deutsch und Russisch ausgeführt waren und mit denen die meisten Estland-Sammlungen ab 1919 beginnen. Über viele Seiten kann man Entwürfe und Musterscheine bewundern, die man in keinem Standard-Katalog zu sehen bekommt, vom ersten estnischen Papiergeld bis hin zum letzten vor Einführung des Euro. Den Abschluss bildet Regionalgeld, wobei die auch für viele deutsche Sammler interessanten Kreditscheine der Zementfabrik „Port-Kunda“ unter deutscher Besatzung im Zweiten Weltkrieg natürlich nicht fehlen dürfen. Zu jedem Kapitel gibt es einleitende Texte und am Ende noch Übersichtstabellen zu allen estnischen Münzen und Geldscheinen. Das, was der Autor und ein Grafiker hier auf die Beine gestellt haben, ist aller Ehren wert. Ein ähnliches Werk für deutsche Geldzeichen zu schaffen, wäre ein kaum bezahlbarer Traum. Interessenten wenden sich bitte direkt an den Autor über E-mail: allan.tohv@gmail.com oder Tel. +3725132812. Hans-Ludwig Grabowski Münzen & Sammeln, Ausgabe 2017/01 #Weltbanknoten #Europa #Estland #Grabowski
- Catalogus Nederlands Papiergeld 1573 – 2002
Patrick Plomp: Catalogus Nederlands Papiergeld 1573 – 2002 478 Seiten, durchgängig farbig bebildert, Format 14,8 cm x 21cm, Assendelft. 2015. Preis: 34,95 Euro. ISBN: 978-90-822546-0-0 Bereits 2015 erschien ein neuer Niederlande-Katalog aus der Feder eines engagierten Sammlers. Der Katalog umfasst die gesamte niederländische Papiergeldgeschichte, beginnend beim Staatspapiergeld 1814 bis 2002, über lokales Notgeld von 1573/1574 (Pappmünzen aus Leiden und Middelburg), um 1795 sowie aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg; desweiteren Lagergeld, Reichskreditkassenscheine und Gutscheine des Niederländischen Winterhilfswerks (Winterhulp) unter deutscher Besatzung bis hin zu Schiffs- und Bordgeld sowie Militär-Kantinengeld. Mit diesem Umfang ist der Katalog bislang einzigartig, vor allem, weil auch das gesamte niederländische Notgeld aufgeführt wird. Perfekt wäre er, würde er auch noch die Geldscheine der niederländischen Kolonien beinhalten, was leider nicht der Fall ist. Man denke nur an die wunderschönen Ausgaben für Niederländisch-Indien. Der Katalog ist einsprachig in Niederländisch gehalten, was für deutsche Sammler keine unüberwindbare Hürde darstellen sollte. Neben den vielen farbigen Abbildungen, muss man die sehr ausführliche Auflistung von Varianten, Austauschnoten, Serien und deren gesonderte Bewertungen hervorheben. Ein wirklich empfehlenswerter Katalog, der für Niederlande-Sammler natürlich ein absolutes Muss ist. Etwas nachteilig ist das eigene Nummern-System ohne Konkordanzen zu anderen Standard-Katalogen. Im Anhang findet man dann noch eine ausführliche Auflistung inkl. Abbildungen verschiedener Abstempelungen, Lochungen und Perforationen zur Entwertung niederländischer Geldscheine. Interessenten wenden sich bitte direkt an den Autor: Patrick Plomp, Dorpsstraat 265, NL-1566 BA Assendelft, Tel. 0031/6/44194619, Internet: www.patrickP.nl, E-mail: patrickp.nl Hans-Ludwig Grabowski Münzen & Sammeln, Ausgabe 2016/12 #Weltbanknoten #Europa #Niederlande #Grabowski
- Ukrainian Paper Money 1917 – 2017
Dmitri Kharitonov: Ukrainian Paper Money 1917 – 2017 135 Seiten, durchgängig farbig bebildert, Format 14,8 cm x 21cm, Broschur, Kiew. 2016. Preis: 25,– Euro. ISBN: 978-966-137-066-0 2017 werden die Ukrainer der Ausrufung der Ersten Republik vor dann 100 Jahren gedenken. Eine Republik, deren Unabhängigkeit vorerst noch laut dem Friedensvertrag von Brest-Litowsk durch deutsche und österreichisch-ungarische Truppen gegen Rotgardisten verteidigt werden konnte. Bei der Reichsdruckerei in Berlin waren dann auch die staatlichen Kreditscheine der Ukraine mit der Jahresangabe 1918 gedruckt worden. Erst als sich die deutschen und österreichischen Truppen nach den Friedensbedingungen der Alliierten zurückziehen mussten, marschierten im Januar 1919 die Roten Garden in Kiew ein und proklammierten die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik. Nach einer turbulenten Übergangszeit und verschiedenen Hetmanaten wurde die Ukraine dann 1924 Teil der Sowjetunion. Erst mit der Auflösung der UdSSR 1991 wurde das Land wieder unabhängig. Der Geldscheinsammlern wohl bekannte Autor nahm den runden Gedenktag zum Anlass, einen völlig neu bearbeiteten und komplett farbig bebilderten Katalog zum Papiergeld der Ukraine vorzulegen. 1917 begann die urkainische Papiergeldgeschichte mit staatlichen Kreditscheinen zu 100 Karbovantsiv, die gleichsam zum Symbol der Unabhängigkeit wurden. Es folgten staatliche Schatzscheine der Zentral-Rada in Kiew, aber auch der Parallel-Regierung der Sowjets in Charkow von 1918. Vom 29. April bis 14. Dezember 1918 stand das Land unter Verwaltung von Hetman Skoropadski. Der ukrainische Staat gab nun Briefmarken-Ersatzgeld, verzinsliche staatliche Schatzanweisungen, staatliche Kreditscheine und staatliche Schatzscheine aus. Vom 14. Dezember 1918 bis zum 20. November 1920 bestand die Ukrainische Nationalrepublik. Für Geldscheinausgaben zeichnete nun das „Direktoria“ verantwortlich. 1919 kamen dann staatliche Schatzscheine in Griwna- und in Karbowanez-Währung in Umlauf. 1920 wurden noch Proben zu neuen Schatzscheinen in Wien gedruckt, die aber nie mehr ausgegeben wurden. Im „World Paper Money“ zwar erwähnt, aber nicht abgebildet und bewertet, finden wir hier im vorliegenden Katalog hochwertige Farbabbildungen. Vom 6. Januar bis 28. Juni 1919 übernahm der sog. Rat der Volkskommissare die Macht in der Sowjetrepublik Ukraine. Ein letztes Mal wurden staatliche Schatzscheine ausgegeben, bevor der Sowjet-Rubel das Land überrollte. Von 1941 bis 1944 liefen unter deutscher Besatzung die Karbowanzen der Zentralnotenbank Ukraine um. Die Noten der Emissionsbank Kiew von 1941, von denen nur ein Mustersatz und wenige Einzelstücke bekannt sind und die als Besatzungsausgaben für die gesamte Sowjetunion gedacht waren, wurden nicht ausgegeben. 1991 erklärte die Ukraine erneut ihre Unabhängigkeit und das erste neue ukrainische Papiergeld waren staatliche Kupons in Karbowanez-Währung, die ausgehend von ihrer inflationären Entwicklung immer höhere Nominale hervorbrachte. 1996 löste die Griwna im Verhältnis 1:100.000 den Karbowanez endgültig ab. Sämtliche Geldscheinausgaben werden in chronologischer Reihenfolge inkl. Muster- und Austauschnoten sowie Proben aufgelistet. Mit der Aufnahme bisher völlig unbekannter Probeserien und in seiner Gesamtheit, ist der neue zweisprachige Katalog (Ukrainisch/Englisch) von Kharitonov die kompletteste Dokumentation des ukrainischen Papiergelds, die es jemals gab. Natürlich werden alle Scheine nicht nur abgebildet, sondern auch beschrieben und aktuell in Euro bewertet. Außerdem gibt es Konkordanz-Nummern zu den Standard-Katalogen „World Paper Money“ aus den USA. Interessenten wenden sich bitte direkt an den Autor (E-mail: kharitonov@volny.cz) oder an den Fachhandel. Hans-Ludwig Grabowski Münzen & Sammeln, Ausgabe 2016/12 #Weltbanknoten #Europa #Ukraine #Grabowski
- Katalog banknot od rossiiskoi imperii do rossiiskoi federazii 1769–2016
Katalog banknot od rossiiskoi imperii do rossiiskoi federazii 1769–2016 (Katalog der Banknoten des Russischen Imperiums bis zur Russischen Föderation 1769 – 2016) 137 Seiten, farbig bebildert, Format 14 cm x 20,5 cm, Klebebindung, St. Petersburg 2016. Preis: 20,– Euro ISBN: 978-5-9906833-3-4 Ein Büchlein, das gleich alles staatliche Papiergeld des Zarenreichs, der Sowjetzeit und der neuen Russischen Föderation erfasst, hat die Firma NUMISMANIJA (St. Petersburg) im Mai 2016 herausgegeben. Die Herausgeber kann man auf der Seite: www.numizmaniya.ru kennenlernen. Auf gerade einmal 137 Seiten wird das gesamte Papiergeld katalogisiert und in Rubel bewertet, dazu gibt es eine gute Ausnutzung der Seiten, viele Tabellen und relativ wenig (ziemlich kleine) Schrift. Die Geldscheine sind teilweise sehr stark verkleinert, dennoch gut erkennbar. Für die ersten Ausgaben trifft das aber nicht zu, weil sie eben schwer abzubilden sind. Frühes russisches Papiergeld ist sehr selten, entsprechend hoch sind die Preise. Für normale Sammler gibt es spätere Perioden, wo noch viel Material am Markt zu bekommen ist oder sich bereits in den Sammlungen befindet. Dies nach Raritäten durchzusehen, ist eine Freude für viele Sammler, die gern verborgene Schätze heben wollen, wie seltene Unterschriften oder Jahrgänge. Besonders bei dem Material vor und im Ersten Weltkrieg gibt es auch für wenig Geld, noch viele Typen zu beschaffen. Sehr viel Material entstand, als Ende der 1980er Jahre der Rubel ständig an Wert verlor und die Menschen durch mehrere Inflationsschübe ständig neue Geldscheine erhielten, die dann bald wertlos waren. Hier gibt es nach wie vor viel zu entdecken. Wer schon länger russisches Papiergeld sammelt wird wissen, dass die erste Ausgabe der heute umlaufenden Währung mit 1997 schon viele Raritäten aufweist. Diese Noten gibt es lange schon nicht mehr im Umlauf, es folgten mehrere „Modifikationen“ bis 2010, bei denen es auch einiges zu entdecken gibt. Alles in allem ist dieser gut aufgebaute Katalog ein brauchbares Mittel, um Scheine zu bestimmen, denn am Ende gibt es noch Tabellen mit den Unterschriften der Kassierer, die zu kennen natürlich ganz wichtig ist. Gesamttabellen mit farbigen Kennzeichnungen von ausgegebenen Nominalen gibt es auf Seite 132 und 133. Diese sind ideal als Bestands- und Fehlliste zu benutzen. Wer sich ein wenig mit Papiergeld Russlands auskennt, wird ohnehin davon ausgehen, dass ein solches Büchlein natürlich nur ein grober Leitfaden für Sammler sein kann. Die Bewertung der Geldscheine in der heutigen russischen Währung Rubel, die zeitweilig im „freien Fall“ nur eine Kursentwicklung gegenüber Hartwährungen wie Dollar und Euro kannte, ist sehr relativ. Ein reines Umrechnen der Zahlen mit Faktor 1:70 bringt recht wenig, zumal die echten Raritäten bei Münzen wie Antiquitäten und Geldscheinen in Russland nach wie vor in Dollar berechnet und teilweise auch bezahlt werden. Dieses nicht sehr teure und gut gemachte Büchlein ist aber eine ideale Ergänzung zu den amerikanischen Papiergeld-Katalogen. Leider fehlen beim russischen Papiergeld solche Werke, die es bei Münzen gibt. Wer ein Minimum an Russischkenntnissen besitzt oder zumindest kyrillische Schrift entziffern kann, wird schon einigen Nutzen von dem Buch haben. Falls es Beschaffungsprobleme im Münzen- oder Buchhandel gibt, versucht gern der BMV Mehlhausen, 13125 Berlin, Florastraße 24 A, zu helfen, E-mail: mehlhausen@snafu.de. Er liefert das Buch für 20 Euro plus Versandspesen. Eine telefonische Bestellung ist nicht möglich. Eine Erfolgsgarantie allerdings kann auch nicht gegeben werden, weil die Auflage des Büchleins auf 5000 Stück begrenzt ist. Wolfgang J. Mehlhausen Münzen & Sammeln, Ausgabe 2016/12 #Weltbanknoten #Europa #Russland #Mehlhausen
- DGW Information für Papiergeld- & Wertpapiersammler 2016-2
DGW (verschiedene Autoren): Information für Papiergeld- & Wertpapiersammler, Heft 2016-2 48 Seiten, durchgehend farbig und schwarzweiß bebildert, Format 21 cm x 29,7 cm. Heftung. Berlin 2016. ISBN: ohne. Preis: 6,90 Euro (für Miglieder des DGW kostenlos) Das zweite Heft der Informationen des Deutschen Geldschein- und Wertpapiersammler e.V. (DGW) hat einen erweiterten Seitenumfang von 48 Seiten, da alle eingereichten Beiträge der DGW-Mitglieder veröffentlicht werden sollten. Schwerpunkt-Themen im neuen Heft sind: • Deutsche Diamanten in Afrika • Die Varianten des Tausenders von 1922 • Notgeldausgaben von Jena (Teil 2) • Das Geld im Gebiet Eupen-Malmedy • Das Notgeld von Bischofstein 1914 • Serienscheine der „neuen Generation“ • Einkommen in der DDR • Konsum-Gutscheine von Schiepzig. Wer sich für die Geschichte Deutsch-Südwestafrikas interessiert, dem sei ganz besonders der Beitrag von Jörg Zborowska empfohlen, in dem es zwar nicht direkt um Geld, aber um Diamantenfunde und Wertpapiere deutscher Diamanten-Gesellschaften geht. Im zweiten Teil der geschichtlichen Untersuchungen zu Einkommen in der ehemaligen DDR befasst sich Rainer Geike mit Renten und Sozialversicherung. Siegfried Seipold steuert Ergänzungen zu Unterschriftsvarianten bei Noten der Sächsischen Bank zu Dresden bei. Das Gebiet Eupen-Malmedy im Spannungsfeld zwischen Belgien und Deutschland ist Thema von Eberhard Wühle. Das rheinländische Gebiet, das Geldscheinsammlern nicht unbekannt sein dürfte, musste trotz Volksentscheid für den Verbleib beim Deutschen Reich nach dem Ersten Weltkrieg an Belgien abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg wurde es wieder deutsch und am Ende des Kriegs erneut belgisch. Die wechselvolle Geschichte spiegelt sich auch bei notaphilen und philatelistischen Zeitdokumenten wider. Heute ist das Gebiet ein autonomer Teil des Königreichs Belgien und Deutsch dritte Amtssprache des Landes. Wenn sich Wieland Knetsch mit Notgeld der thüringischen Stadt Jena beschäftigt, dann nicht mit dem, was bereits die meisten Geldscheinsammler aus Katalogen kennen. Vorgestellt werden zahlreiche Entwürfe verschiedener Künstler, die größtenteils so nie umgesetzt wurden. DGW-Mitglieder erhalten das Heft wie immer unmittelbar nach Erscheinen kostenlos. Der Heftpreis für Nicht-Mitglieder beträgt 6,90 Euro. Interessenten wenden sich bitte direkt an den Deutschen Geldschein- und Wertpapiersammler e.V., c/o Jürgen Morgenstern, 12685 Berlin, Pöhlbergstraße 30, Mobil: 0173/23323 93, Internet: www.dgwev.de, E-mail: info@ dgwev.de. Hans-Ludwig Grabowski Münzen & Sammeln, Ausgabe 2016/11 #Europa #Deutschland #Grabowski
- Notgeld Salzburg
Rudolf Richter: Notgeld Salzburg – Spezial-Edition 200 Jahre Salzburg bei Österreich 156 Seiten, durchgehend farbig bebildert, Format 20 cm x 26 cm. Broschur. Salzburg 2016. Preis: 29,00 Euro ISBN: ohne. Der Autor ist bereits vielen Sammlern durch seine Kataloge zum Papiergeld Österreichs und zu österreichischem Not- und Lagergeld bekannt. Nun legt er einen prächtig mit über 800 farbigen Abbildungen illustrierten Band zum Notgeld der Stadt und des Landes Salzburg vor. Nach der Einleitung, die auch eine Übersicht zu den verschiedenen Währungen ab 1762 bietet, folgt eine informative „Vorgeschichte“ zum frühen Geldwesen in Salzburg und Erläuterungen zum Notgeld als solches. Die Katalogisierung beginnt beim Notgeld der Halleiner Bürger aus den Jahren 1848 – 1855. Hierbei handelte es sich in diesen für ganz Europa unruhigen Zeiten um private Ersatzmünzen verschiedener Firmen auf Messingblech, die heute echte Raritäten sind. Ebenfalls aus dieser Zeit stammen private Notgeldscheine aus Salzburg und in Mauterndorf gab eine Eisengewerkschaft Notgeldscheine ohne Datum aus, die bis 1861 umliefen. Es folgen einige private Notmünzen, die während oder nach dem Ersten Weltkrieg ausgegeben wurden. Wenn man von österreichischem Notgeld spricht, sind aber meist die Kleingeldscheine aus der Zeit von 1917 bis 1922 gemeint, die es von zahlreichen österreichischen Gemeinden gibt. In alphabetischer Reihenfolge nach Ausgabeorten werden sämtliche Not- und Sonderausgaben von Abtenau bis Zell am See mit Varianten aufgeführt und aktuell bewertet. Sehr hilfreich sind die grafischen Hinweise auf Details zur Bestimmung von Varianten. Positiv hervorzuheben sind außerdem die Angaben zu Einwohnerzahlen sowie Beschlüssen und Genehmigungen der Notgeldausgaben sowie zu Entwerfern und Auflagezahlen. Tatsächlich waren aber damals bereits – vergleichbar mit den deutschen Serienscheinen – viele Ausgaben nur für die Alben der Sammler und für private Spekulationen bestimmt. Als die sog. Sonderausgaben schließlich überhand nahmen und das Notgeld verboten wurde, ging 1922 das Interesse daran deutlich zurück. Heute – fast 100 Jahre später – sind die österreichischen Kleingeldscheine wieder zu einem beliebten Sammelgebiet für Regionalsammler geworden. Diesem umfangreichsten Teil der Katalogisierung folgt mit Wohlfahrtsausgaben sog. „Bettlergeld“ aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise und ihrer unmittelbaren Folgen von 1929 bis ca. 1933. Doch damit nicht genug! Der Autor hat sich das Ziel gesetzt, alles Salzburgische rund ums Geld zu dokumentieren. So folgt Festgeld und Regionalgeld von etwa 1990 bis heute (sowohl Gutscheine als auch Einkaufsmünzen), Wertmarken und Kantinengeld der US-Armee. Im Anhang findet man zahlreiche Abbildungen zu Notgeldausstellungen sowie zu nicht realisierten Entwürfen, Proben, Originalbogen und Bogenteilen, Makulaturen und Phasendrucken, Dokumenten, antisemitischen Abstempelungen, Werbung und mehr. Der sehr gelungene Regional-Katalog ist nicht nur Heimat-Interessierten und Sammlern aus dem Land Salzburg zu empfehlen, sondern allen Sammlern österreichischen und, da ein Blick über den Tellerrand nicht schaden kann, auch deutschen Notgelds zu empfehlen. Interessenten wenden sich bitte direkt an den Verlag Frühwald, Gaisbergstraße 18 in A-5020 Salzburg, Tel. 0043 (0)662/643127, Fax: 0043 (0)662/643276, Internet: www.fruehwald-shop.com, E-mail: office@fruehwald-shop.com. Hans-Ludwig Grabowski Münzen & Sammeln, Ausgabe 2016/10 #Weltbanknoten #Europa #Österreich #Grabowski
- Georgien: Neue Lari-Noten 2016
Die Georgische Zentralbank hat die Entwürfe für die neuen 20-, 50- und 100-Lari-Noten veröffentlicht, die ab Februar 2016 ausgegeben werden sollen. 5- und 10-Lari-Scheine sollen später folgen. Entworfen wurden die neuen Scheine von Bacha Malazonia. Die Entwicklung und Einbringung der diversen Sicherheitsmerkmale erfolgte mit Unterstützung der renommierten Druckereien De La Rue, Giesecke & Devrient sowie Oberthur Fiduciare. Bei wem die Banknoten letztlich gedruckt wurden, ist derzeit allerdings nicht bekannt. Der Zwanziger zeigt das Porträt des Autors, Dichters und Journalisten Fürst Ilia Tschawtschawadse (1837 – 1907), der auch als eine Leitfigur der georgischen Nationalbewegung gilt. Der Fünfziger zeigt Königin Tamar (1160 – 1213), die Herrscherin über das mittelalterliche Georgien war, als das Land im „Goldenen Zeitalter“ auf dem Höhepunkt seiner Macht stand. Der Hunderter bildet den Dichter Schota Rustaveli (ca. 1172 bis ca. 1216) ab, einen bedeutenden Literaten des Mittelalters. Alle drei Banknoten weisen rechts vom Porträt dasselbe verkleinert als Hologramm auf. Karlheinz Walz Münzen & Sammeln, Ausgabe 2016/03 Abbildungen: Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de #Nachrichten #Weltbanknoten #Asien #Georgien #Lari #Walz
- Der schöne Schein – Symbolik und Ästhetik von Banknoten
Stefan Hartmann/Christian Thiel (Hrsg.): Der schöne Schein – Symbolik und Ästhetik von Banknoten 308 Seiten, durchgängig farbig bebildert, Format 14,8 cm x 21 cm, Klebebindung, Regenstauf 2016. Preis: 29,– Euro. ISBN: 978-3-86646-850-4 Vom 17. bis 19. Oktober 2014 fand an der Universität Augsburg die erste interdisziplinäre wissenschaftliche Tagung zum Thema Banknoten in Deutschland statt. Deren Initiatoren sind auch Herausgeber des nun erschienenen Tagungsbands. In ihm sind die wichtigsten Vorträge der international besetzten Teilnehmerliste der Tagung zusammengefasst. Die Wissenschaft hat die Notaphilie entdeckt und am Ende der Tagung waren viele Teilnehmer von dem überrascht, was die Beschäftigung mit Geldgeschichte und Geldscheinen alles offenbart. Nach einer Einleitung der beiden Herausgeber berichtet Prof. Dr. Gottfried Gabriel (ehem. Friedrich-Schiller-Universität Jena) von der Ästhetik und Rhetorik des Geldes. Dr. Christian Thiel (Universität der Bundeswehr) beschäftigt sich mit Banknoten im Blickpunkt der Wissenschaft. Prof. Dr. Heinz Tschachler von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt setzt sich mit den US-Dollars auseinander. Unter dem Motto „O Washington – O Father“ zeigt er auf, wie George Washington in einer „vaterlosen Gesellschaft“ zum Gesicht der Nation wurde und bis heute die Papier-Dollars prägt. Dr. Reinhold Zilch von der Akademie der Wissenschaften Berlin-Brandenburg – engagierten Sammlern durch seine wissenschaftliche Arbeit „Okkupation und Währung im Ersten Weltkrieg“ bekannt – beschäftigt sich mit der numismatischen Ikonografie von Nachfolgestaaten nach dem Ersten Weltkrieg. Dr. Peter Leisering, den viele Leser auch von seinen fundierten Beiträgen über die Ausgaben der Deutschen Notenbank und der Staatsbank der DDR kennen, bleibt auch hier dem Thema treu. Er betrachtet die Banknoten der DDR als Spiegel der gesellschaftlichen Situation. Die Bedeutung der Adler-Arabeske in der syrischen Geld-Tradition untersucht MA Esam Aljaber Abou-Fakher von der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. MA Katharina Depner, wissenschaftliche Mitarbeiterein der HVB Stiftung Geldscheinsammlung in München, untersucht die Ikonografie von Banknoten afrikanischer Länder im Zusammenhang mit der Herausbildung unabhängiger Staaten. MMag. Dr. Stefan Hampl von der Sigmund Freud Privatuniversität Wien setzt sich intensiv mit der Gestaltung der Euro-Banknoten auseinander und erläutert dabei Details, die den allermeisten Sammlern unbekannt sein dürften. Mag.art. Mila Moschik aus Wien hat Restaurierung/Konservierung mit dem Schwerpunkt Papier und Fotografie sowie Kunstgeschichte studiert. Ihr geht es um Material-Illusionen auf Wertpapieren, also darum, dass ein Wertpapier einen materiellen Wert vortäuscht, der in Wirklichkeit nicht vorhanden ist. Dr. Stefan Hartmann von der Universität Augsburg beschäftigt sich mit „Banknoten- Fakes“, also Scherz- und Fantasienoten. Das Thema von Dr. Meropi Tzanetakis vom Vienna Centre for Social Security hat zwar nicht direkt mit Banknoten zutun, ist aber dennoch äußerst interessant. Ihr geht es darum, wie aus visueller Symbolik ein Vertrauen schaffendes System der virtuellen Währung Bitcoin entsteht. Der reichhaltig illustrierte Tagungsband sei jedem Numismatiker empfohlen, der nicht nur Geldscheine sammelt, sondern sie auch im Kontext der Zeitgeschichte betrachtet, in dem sie sowohl Wertpapier als auch Kunstobjekt verkörpern. Bezogen werden kann der Band über den Battenberg Gietl Verlag oder den Buch- und Fachhandel. Hans-Ludwig Grabowski Münzen & Sammeln, Ausgabe 2016/03 #Weltbanknoten #Grabowski
- 1000 Dollars mit Zinsen
Präsident und Vizepräsident auf einem Geldschein der Südstaaten Es sind bemerkenswerterweise ehemalige Staatsführer der Nordstaaten, die auf dem 1000-Dollars-Schein der Südstaaten, der Confederate States of America, zu sehen sind. Letztere bestanden aus elf Staaten, die sich Ende 1860 bzw. Anfang1861 von den Vereinigten Staaten von Amerika, der Union, abgespalten hatten. In zwei weiteren Staaten, Missouri und Kentucky, gab es dagegen zwei Lager. Einzelne Regimenter beider Bundesstaaten kämpften entweder für den Norden oder für den abgespaltenen Süden, wobei aber der Austritt aus der Union und die Zugehörigkeit zu den Konföderierten nie eindeutig geregelt waren. Dennoch trug die Flagge der Confederate States 13 Sterne, schloss also zumindest hier diese beiden Staaten in ihren Bund mit ein. Anlass für die Abspaltung der Gliedstaaten vom Norden war die Wahl von Abraham Lincoln zum Präsidenten im Herbst 1860. Der tiefere Grund aber lag in der vom Norden abgelehnten Sklaverei, auf die die Staaten im Süden nicht bereit waren zu verzichten, da sie wirtschaftliche Nachteile gegenüber den Nordstaaten befürchteten. Lincoln war ein, wenn auch gemäßigter, Gegner der Sklaverei. Zudem hatten sich Süden und Norden seit Jahren politisch, gesellschaftlich und ökonomisch sehr unterschiedlich entwickelt. Während im Norden die Industrialisierung voranschritt, dominierten im Süden die Plantagenbewirtschaftung, Ackerbau und Viehzucht. So kam es letztlich zum Bürgerkrieg, der als Sezessionskrieg in die Geschichtsbücher eingegangen ist und erst 1865 mit dem Sieg der Union beendet werden konnte. In den folgenden Jahren wurden die abtrünnigen Staaten nach und nach wieder in die Vereinigten Staaten eingegliedert. Die vorliegende 1000-Dollars-Note datiert vom 28. Mai 1861 und zeigt rechts das Porträt des siebten US-Präsidenten Andrew Jackson. „Old Hickory“, so sein Spitzname, regierte das Land zwei Amtsperioden lang von 1829 bis 1837. Er ging als Gründer der Demokratischen Partei und als einer der prägendsten Präsidenten in die US-amerikanische Geschichte ein. Er war übrigens der erste US-Präsident, auf den ein Attentat verübt wurde. Als er am 30. Januar 1835 das Kapitol verließ, feuerte der arbeitslose Engländer Richard Lawrence zwei Pistolen auf ihn ab. Da es an diesem Tag regnete, zündete infolge der hohen Luftfeuchtigkeit das Pulver beider Waffen nicht. Der Legende nach hat Jackson anschließend den Attentäter mit seinem Spazierstock fürchterlich verprügelt. Andrew Jackson starb 78-jährig am 8. Juni 1845 an den Folgen einer Lungenentzündung, die er sich angeblich zugezogen hatte, als er an einem kühlen Tag ohne Hut und Mantel zum Weißen Haus geritten war. Seit 1928 finden wir sein Porträt in wechselnder grafischer Darstellung auf der 20-Dollars-Note. Das linke Porträt-Oval dieser Staatsnote, die laut Notentext dem Inhaber 12 Monate nach Ausgabedatum die Auszahlung des Gegenwerts, zuzüglich Zinsen von 10 Cent pro Tag, versprach, zeigt das Bild von John Caldwell Calhoun, des siebten Vizepräsidenten der USA. Er hatte von 1825 bis 1832 unter John Quincy Adams und Andrew Jackson das zweithöchste Staatsamt inne. 1832 trat er im Zug der sog. Nullifikationskrise von seinem Amt zurück (es ging um die Frage, ob ein einzelner Bundesstaat das Recht habe, innerhalb seiner Staatsgrenzen ein Bundesgesetz zu nullifizieren, also aufzuheben). Calhoun war dann von 1844 bis 1845 Außenminister in der Administration von Präsident John Tyler. John C. Calhouns Porträt findet sich im Übrigen auf weiteren Noten der Konföderierten Staaten. Die Scheine waren nach Ende des Sezessionskriegs allesamt völlig entwertet. Auch für diesen 1000-Dollars-Schein gab es infolge der hohen Kosten für die Kriegsfinanzierung bald nicht mehr viel zu kaufen. Nichtsdestotrotz ist er heute, wie auch alle anderen Konföderierten-Noten, ein grafisch ansprechendes, beliebtes und in diesem Falle auch recht teueres Sammlerstück. Karlheinz Walz Münzen & Sammeln, Ausgabe 2016/03 Abbildungen: 1. Wikipedia, 2. Karlheinz Walz #Weltbanknoten #Amerika #USA #Dollar #Walz