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  • Leserpost: Was ist der Grund für Stempel auf den Banknoten?

    Ich bin ein Sammler von alten Banknoten des "Dritten Reichs" und brauche bitte eine historische Erklärung, warum bestimmte Banknoten mit einem Emblem bzw. Stempel der verschiedenen Nazi-Divisionen während der deutschen Besetzung von Jugoslawien ab dem Jahr 1941 (zum Beispiel auf einer ungarischen Banknote, auf einer 5-Reichsmark-Banknote oder auf serbischen Banknoten) versehen sind. Was war der Grund, um solche Stempel auf diesen Banknoten zu platzieren? Ich füge Bilder bei, um meine Aussage zu untermauern. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit zu dieser Anfrage. N. Silva Antwort der Redaktion Wir haben schon öfters in unserer Zeitschrift " Münzen & Sammeln " und im Geldschein-Blog   www.geldscheine-online.com  über solche Abstempelungen berichtet. Leider ist der Grund dafür oft sehr banal. Es handelt sich meist zwar um historische Geldscheine, aber nicht um historische Abstempelungen. Die alten Scheine werden schon seit Jahrzehnten immer wieder mit nachgemachten Stempeln versehen, um sie dann teuerer an Sammler verkaufen zu können, die von seltenen Besonderheiten ausgehen. Bis auf die Abstempelungen, die in der bekannten Katalogliteratur erwähnt werden, gibt es keinen historischen Grund für die Abstempelung von Geldscheinen durch verschiedene deutsche Truppenteile oder Dienststellen (wie zum Beispiel auf den abgebildeten Scheinen einer ungarischen 10-Pengö-Note von 1936 mit einem Stempel der Geiheimen Staatspolizei, auf einer Reichsbanknote zu 5 Mark von 1942 mit einem Stempel des Rates der Stadt Wiesbaden, auf einem Reichskreditkassenschein über 1 Reichsmark mit Stempel der Panzer-Division "Totenkopf" der Waffen-SS oder auf serbischen 100-Dinar-Scheinen mit Stempeln eines preussischen Amtsvorstehers einer "Ortspolizei" oder einer "Preussischen Staatsschuldenverwaltung"). Man konnte schon vor mehr als zehn Jahren im Internet ganze Gummitypen-Matten mit je ca. 50 nachgemachten Stempeln für rund 50 US-Dollars kaufen. Diese gab es nach Themen wie Deutsche Wehrmacht, Waffen-SS, NSDAP und so weiter. Jetzt braucht man nur noch einen historischen Schein, der preiswert zu haben ist und ein Stempelkissen und schon kann man „Raritäten“ erschaffen. Es kommen natürlich auch Fantasiestempel vor und solche mit deutlichen Fehlern (z.B. mit falschem polnischen Stempel „Obercommando der Wehrmacht“ statt „Oberkommando der Wehrmacht“). Der Stempel der Waffen-SS-Div. Totenkopf ist reine Fantasie …! Alles, was mit dem „Dritten Reich“ zu tun hat, verkauft sich gut, ganz besonders in den USA. Leider wird dabei auch Geschäft mit der Unwissenheit der Sammler gemacht. Das ist ganz klar Betrug! Nicht alle Abstempelungen sind aber falsch, die echten und historisch begründeten Stempel findet man in Katalogen, so zum Beispiel in meinem Katalog „Die deutschen Banknoten ab 1871“. Hier findet man etwa auch die Abstempelungen deutscher Banknoten in Luxemburg und Ostbelgien am Ende des Zweiten Weltkriegs oder in Griechenland. Generell ist aber bei allen Stempeln Vorsicht geboten! Hans-Ludwig Grabowski Literaturempfehlung: Hans-Ludwig Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871 Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine Titel: Battenberg Verlag ISBN: 978-3-86646-224-3 Auflage: 23. Auflage 2023/2024 Format: 14,8 x 21 cm Abbildungen: durchgehend farbig Cover-Typ: Hardcover Seitenanzahl: 864 Preis: 39,90 Euro Zur Leseprobe Zum Shop

  • Lexikon: Kopfgeld

    Als Kopfgeld oder Kopfbetrag wird der bei der Währungsreform in den vom vormaligen Deutschen Reich nach dem Zweiten Weltkrieg und der Unterstellung der deutschen Ostgebiete unter polnische bzw. sowjetische Verwaltung verbliebenen Besatzungszonen (in den drei westlichen Besatzungszonen der USA, Großbritanniens und Frankreichs am 20. Juni, in der sowjetischen Besatzungszone am 23. Juni und in den von den westlichen Siegermächten besetzten Teilen Berlins am 24. Juni 1948) im Umtausch gegen alte Reichs- und Rentenmark in neuer Währung (Deutsche Mark) ausgezahlte Betrag pro Kopf der Bevölkerung. Bank deutscher Länder: 10 Deutsche Mark Serie 1948 (WBZ-5), ausgegeben zur Währungsreform am 20. Juni 1948 in den westlichen Besatzungszonen. Sowjetische Besatzungszone: Reichsbanknote zu 10 Reichsmark mit Kupon zur Währungsreform 1948 über 10 DM (SBZ-5, ohne Währungsangabe). Bank deutscher Länder: 5 Deutsche Mark mit B-Stempel für Westberlin (WBZ-16a). Das Kopfgeld betrug für den Umtausch 1:1 gegen alte Reichs- und Rentenmark in den drei Westzonen 60 DM, die in zwei Raten ausgezahlt wurden (zur Währungsreform 40 DM und noch einmal einen Monat später 20 DM), in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) 70 DM und in den Westsektoren Berlins 60 DM. Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)

  • Friedberg: Paper Money of the United States

    Arthur L. & Ira S. Friedberg: Paper Money of the United States – A complete illustrated Guide with Valuations The Standard Reference Work on Paper Money from colonial Times to the Present 23. Auflage 2024 Softcover, 336 Seiten, Format 21,5 x 28 cm, durchgehend farbig. In englischer Sprache. Coin & Currency Institute, Williston. ISBN 9-7808-7184-523-8 Preis: je zwei versch. Ausführungen Print und E-Book siehe Besprechung. Im Juli 2024 hat das Coin & Currency Institute in Williston/Vermont über 70 Jahre nach der Erstauflage des Basiswerks von Robert Friedberg (1912 – 1963) die nunmehr 23. Auflage des bekannten Standard-Katalogs zum US-amerikanischen Papiergeld von Arthur und Ira Friedberg veröffentlicht. 1953 hatte Robert Friedberg Neuland betreten, als er das Finanzministerium um Erlaubnis bat, zum ersten Mal Fotos der US-amerikanischen Banknoten in einem Katalog abdrucken zu dürfen. Der aktuelle Katalog zeigt Noten aus den größten Sammlungen und die meisten großen Seltenheiten in Farbe. Bereits die Erstausgabe enthielt Innovationen, die bis dahin nie versucht wurden und der Katalog wurde zu einem Standardwerk in den Regalen von Sammlungen und Sammlern. In den vergangenen über vier Jahrzehnten haben Arthur L. und Ira S. Friedberg den Katalog vollständig überarbeitet. Die 23. Auflage ist wie jeder andere Bewertungskatalog auch eine Momentaufnahme und zeigt, dass sich der Sammlermarkt zu US-Banknoten stabil entwickelt und steigt. Raritäten und Top-Erhaltungen stellen regelmäßig neue Preisrekorde auf. Die Bewertungen in der neuen Auflage wurden wieder an die aktuellen Marktbedingungen angepasst, meist nach oben. Preisangaben gibt es in bis zu sieben Erhaltungsgraden von Very Good bis Uncirculated. Aufgeführt werden: Continental Currency (Kontinentalausgaben) von 1775 bis 1779 aus dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775–1783) Colonial Curreny (Kolonialausgaben) in den verschiedenen Kolonien: Connecticut (1709–1780), Delaware (1729–1777), Georgia (1735–1786), Maryland (1733–1781), Massachusetts (1690–1780), New Hampshire (1709–1780), New Jersey (1709–1796), New York (1709–1793), North Carolina (1712–1785), Pennsylvania (1723–1789), Rhode Island (1710–1786), South Carolina (1703–1793), Vermont (1781), Virginia (1755–1781) Treasury Notes (Schatzscheine) 1812–1860 Large Size Notes (großformatige US-Dollar-Noten) ab 1861 Fractional Currency (Kleingeldscheine) 1862–1876 Small Size Notes (kleinformatige US-Dollar-Noten) ab 1928 Encased Postage Stamps (Briefmarkenkapselgeld) im amerikanischen Bürgerkrieg Potage Envelopes (Geldersatz auf Briefumschläge) im amerikanischen Bürgerkrieg Postal Notes (Postanweisungen) 1883–1894 Confederate Notes (Papiergeld der Konföderierten Staaten) 1861–1864 Paper Money Errors (Fehldrucke) Die aktuelle Auflage enthält außerdem zahlreiche Ergänzungen und Überarbeitungen, darunter auch bisher unbekannte Scheine. Vom ersten Jahr des US-Bundesgelds im Jahr 1861 bis zur Gegenwart sind alle Scheine von 3 Cents bis 10.000 US-Dollars mit Vorder- und Rückseiten abgebildet. Mit fast 1000 Abbildungen und 10.000 Preisen ist der neue Katalog ein Muss für jeden Sammler von US-Papiergeld. Außerdem sind die Scheine ausführlich beschrieben. Es gibt zahlreiche Einführungen und Texte zur US-amerikanischen Papiergeldgeschichte, darunter zu den kontinentalen und kolonialen Geldzeichen, die zwischen 1680 bis 1788 ausgegeben wurden, zu den Schatzanweisungen von 1812 bis 1861, die von vielen Sammlern und Experten als erste nationale Währung der USA angesehen werden, bis hin zu einer umfassenden Aufstellung des Papiergelds des Konföderierten Staaten von Amerika. Die Auflistung der 14.348 Nationalbanken, die von 1863 bis 1929 existierten, im Anhang zeigt auch die Anzahl der großen und kleinen Banknoten, die für jede Bank, die Geldscheine ausgab, bekannt sind. Der Anhang enthält auch Informationen über ungeschnittene Bögen kleiner Banknoten, einschließlich der modernen Ausgaben, die vom Bureau of Engraving and Printing verkauft werden. Geldscheinsammler verlassen sich auf das System der Friedberg-Nummern, die zum internationalen Standard für US-Papiergeld geworden sind. Die Nummerierung und Hunderte von Fotos ermöglichen eine schnelle Bestimmung und Referenz. Außerdem wurden die Autoren von einem Gremium anerkannter Papiergeldexperten zu exakten Angaben für jeden Geldschein und aktuellen Bewertungen unterstützt. Der komplett farbige Katalog macht Spaß, ist sehr informativ und motiviert zum Sammeln, besser kann es nicht sein! Musterseiten aus der 23. Ausgabe können auf der Website des Buches, www.PaperMoneyoftheUS.com , eingesehen werden. Das Buch ist in zwei gedruckten und zwei elektronischen Versionen erhältlich: Ein Hardcover mit Fadenheftung (ISBN 978-087184-723-2) kostet 69,95 $ und ein Softcover (ISBN 978-087184-523-8) 48,95 $. In den USA ist der Versand kostenlos. Es gibt auch zwei E-Book-Optionen für jeweils 29,95 $. Ein USB-Stick (nur für PC) und eine herunterladbare Version unter https://www.ebookshop.coin-currency.com/us/ , die auch zu einer Tagespauschale für 4,99 $ erworben werden kann. Paper Money of the United States ist im Buchhandel, bei Münz- und Papiergeldhändlern und bei Internet-Buchhändlern erhältlich. Es kann auch beim Herausgeber, Coin & Currency Institute, P.O. Box 399, Williston, VT 05495, gebührenfrei unter 1-800-421-1866 oder online unter www.PaperMoneyoftheUS.com bestellt werden. Hans-Ludwig Grabowski

  • Fehden, Fürsten und Wanderromantik – Die „Thüringer Burgenserie“ aus Kahla

    Die Stadt Kahla in Thüringen dürfte vielen Notgeldsammlern ein Begriff sein. 1921/22 wurde eine für eine Stadt mit damals etwa 7000 Einwohnern sehr hohe Anzahl an Serienscheinen ausgegeben. Die Scheine waren bereits damals überwiegend für Sammler bestimmt und erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit. Von der Gemeinde Kahla wurden 1921 insgesamt zehn Serien ausgegeben. Es war zu dieser Zeit nicht ungewöhnlich, dass auch private Emittenten diese Verdienstmöglichkeit erkannten, so beispielsweise die „Leuchtenburg-Wirtschaft“. Die Serien II und III der „Leuchtenburg-Wirtschaft“ stellen die „Thüringer Burgenserie“ dar. Die Serien wurden mit Gültigkeit vom 15. Juni bis 31. Dezember 1921 in jeweils sechs Motiven zu 50 und 75 Pfennig ausgegeben. Abgebildet darauf sind einige der bekannten, malerischen und geschichtsträchtigen Burgen aus dem historischen Thüringer Land. Die drei Gleichen – Wachsenburg Leuchtenburg-Wirtschaft, Serie III (“Thüringer Burgen“), Gruppe C: "Die drei Gleichen (Wachsenburg)", 75 Pfennig. Die Wachsenburg gehört zu den „Drei Gleichen“. So wird das Berg- und Burgensemble aus Veste Wachsenburg, Mühlburg und der Burg Gleichen zwischen Gotha und Arnstadt genannt. Der Name stammt nicht etwa von „gleichem“ Aussehen (die Burgen sind sehr unterschiedlich) oder gemeinsamen Erbauern oder Besitzern. Er geht auf eine Sage zurück, nach der die drei Burgen am 31. Mai 1231 von einem Kugelblitz getroffen wurden und zum gleichen Zeitpunkt gebrannt haben sollen. Der „Dreinschlag“ wird heute als Feuerwerksspektakel auf den drei Burgen gefeiert. Die Wachsenburg ist die am besten erhaltene Burg der Drei Gleichen. Sie befindet sich auf dem 420 Meter hohen Wassenberg (althochdeutsch für „steiler Berg“), weshalb sie auch bis in das 16. Jahrhundert hinein Wassenburg genannt wurde. Erste Bauten befanden sich dort bereits seit 930. 1140 wurde die Wachsenburg zum ersten Mal urkundlich erwähnt. In den folgenden Jahrzehnten war sie mehrfach Schauplatz von Konflikten zwischen rivalisierenden Kräften innerhalb des Reichs. So nahm im Jahr 1204 Philipp von Schwaben die Burg ein. Danach wechselten die Besitzer zwischen den Grafen von Käfernburg, Orlamünde und ab 1306 Schwarzburg-Blankenburg. Im 14. Jahrhundert erlebte sie ihre Blütezeit. Im Anschluss daran wurde die Burg mehrmals verpfändet und gelangte so in die Hände des Raubritters Apel Vitzthum dem Älteren zu Roßla, der als „Teufel und Brandmeister von Thüringen“ bekannt wurde. Erst nach mehrwöchiger Belagerung der Burg durch die Stadt Erfurt im Jahre 1451 wurde Apel Vitzthum wieder vertrieben. In der Folgezeit verfiel die Burg allmählich und wurde militärisch bedeutungslos. Es gab Umbauten für verschiedene Zwecke, nach dem Dreißigjährigen Krieg diente sie als Festung und bis 1856 als Gefängnis für Militärangehörige. Die zahlreichen Umbauten haben die mittelalterliche Substanz stark zurückgedrängt. Nach den Deutsch-Französischen Kriegen 1870/71 gründete sich das sogenannte „Wachsenburg-Komitee“, das auf der Veste die bedeutenden Wachsenburg-Sammlungen heimat- und völkerkundlichen Inhalts zusammentrug. Die bildnerische Innengestaltung der Burg übernahm seit Anfang des 20. Jahrhunderts der aus Apfelstädt stammende Kunstmaler Eduard Fiedler. Er hinterließ nach seinem Tod 1931 noch umfangreiche Entwürfe zur Ausmalung des Großen Rittersaals mit Motiven aus Burg- und Regionalgeschichte. 1991 wurde das Land Thüringen Eigentümer der Veste. Es erfolgten umfangreiche Restaurierungsarbeiten. Seit 2001 befindet sich die Burg mit Hotel und Restaurant in Privatbesitz. Abgedruckt ist auf dem Schein die erste Strophe des Volksliedes „Wo prangender Hochwald“ (andernorts auch „Gruß an Thüringen“ genannt) von Arthur Rehbein (1902), aus „Des Rennsteigwanderers Liederbuch“ (1907). Des Weiteren befindet sich auf dem Schein ein Verweis auf die „Sage vom zwiebeweibten Grafen von Gleichen“. Dieser Sage nach wurde der Landgraf Ludwig von Thüringen auf einem Kreuzzug vom Sultan gefangen genommen und verliebte sich in dessen Tochter. Die Tochter des Sultans befreite ihn daraufhin. Zurück in Europa ging Ludwig – mit dem Segen des Papstes – eine zweite Ehe ein. Seine Thüringer Gemahlin akzeptierte die Doppelehe und beide sollen mit dem Landgrafen sogar das Bett geteilt haben. Die Wartburg Leuchtenburg-Wirtschaft, Serie III (“Thüringer Burgen“), Gruppe A: "Die Wartburg", 75 Pfennig. Die Wartburg ist die sicherlich bekannteste Burg, die auf der „Burgenserie“ abgebildet ist. Auf dem Schein befinden sich mehrere Hinweise auf die Geschichte der Burg. Verwiesen wird auf die Heilige Elisabeth von Thüringen, die von 1211 bis 1227 auf der Wartburg lebte und wirkte und in Deutschland zeitweise auch als „Nationalheilige“ galt. Die Landespatronin von Thüringen und Hessen war für ihre Armenfürsorge bekannt, starb bereits mit 24 Jahren und wurde 1235 in das Heiligenverzeichnis aufgenommen. Elisabeth ist ebenfalls bedeutende Figur in der „Tannhäuser-Sage“, auf die der Serienschein ebenfalls verweist. Gemeint ist damit wohl Richard Wagners Oper „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg“, die die Volksballade „Tannhauser“ (die eigentlich wenig mit Thüringen und der Wartburg zu tun hat) mit der Sage vom Sängerkrieg auf der Wartburg verknüpft und vermischt. Der dritte Verweis auf dem Wartburg-Serienschein gilt „Dr. Martin Luther“, der als „Junker Jörg“ auf der Burg versteckt wurde. Er war zuvor, nach dem Reichstag zu Worms, mit der Reichsacht belegt worden. Als „Vogelfreier“ wurde er von seinem Schutzherrn Friedrich dem Weisen zum Schein gefangen genommen und zur Wartburg gebracht. Dort fertigte er in nur elf Wochen eine Rohfassung seiner Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche an. Auch in den Jahrhunderten nach Luthers Aufenthalt war die Wartburg immer wieder Schauplatz von für die deutsche Geschichte bedeutsamen Ereignissen. So hielt sich beispielsweise Johann Wolfgang von Goethe zum Ende des 18. Jahrhunderts häufig dort auf und zeichnete die Burg mehrmals. Am 18. Oktober 1817 fand das erste Wartburgfest statt, auf dem hunderte Studenten einen deutschen Nationalstaat mit eigener Verfassung forderten. Im Revolutionsjahr 1848 fand das zweite Wartburgfest statt. Aufgrund der enormen geschichtlichen Bedeutung wurde die Wartburg 1999 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Das auf dem Schein abgebildete Gedicht ist die zweite Strophe des Volkslieds „Wo prangender Hochwald“ von Arthur Rehbein (1902), aus „Des Rennsteigwanderers Liederbuch“ (1907). Die Sorbenburg/Hoher Schwarm Leuchtenburg-Wirtschaft, Serie III (“Thüringer Burgen“), Gruppe E: "Die Sorbenburg (Hoher Schwarm)", 75 Pfennig. Vom guten Zustand der Wachsenburg und der Wartburg ist hier nichts zu sehen: Der „Hohe Schwarm“ ist lediglich als Ruine erhalten. Die Burg liegt am Ostrand der Altstadt von Saalfeld oberhalb der Saale. Sie wurde um 1300 durch die Grafen von Schwarzburg auf einer bereits bestehenden Wehranlage errichtet. Dieser frühmittelalterliche Vorgängerbau geht wohl bis in die Zeit Karls des Großen zurück, wie auch auf dem Schein angemerkt ist. Ihre militärische Bedeutung verlor der „Hohe Schwarm“ bereits im 15. Jahrhundert und schon im 16. Jahrhundert war sie zur Ruine geworden. Zu Beginn wurde sie noch „Sorbenburg“ genannt, später tauchte die Bezeichnung „Hoher Schwarm“ auf. Abgedruckt ist die dritte Strophe des Volkslieds „Wo prangender Hochwald“ von Arthur Rehbein (1902). Die Burg Ranis Leuchtenburg-Wirtschaft, Serie II (“Thüringer Burgen“), Gruppe E: „Burg Ranis u. Schloß Brandenstein“ , 50 Pfennig. Diese Burganlage reicht ebenfalls bis ins 12. Jahrhundert zurück, wurde jedoch hunderte Jahre später im Stile der Sächsischen Renaissance aus- und umgebaut. Genau wie der „Hohe Schwarm“ war die Burg Ranis lange im Besitz der Grafen von Schwarzburg, ehe sie an die Wettiner verkauft wurde. Heute gehört sie zur Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Auch auf der Burg Ranis befindet sich ein Heimatmuseum. Jährlich finden dort die Thüringer Literatur- und Autorentage mit namhaften Gästen statt. Das benachbarte Schloss Brandenstein war Stammsitz der Herren von Brandenstein. Es ist nun in Besitz der Münz- und Kunsthandelsfamilie Kahl. Fabian Kahl dürfte einigen Lesern aus der ZDF-Sendung „Bares für Rares“ bekannt sein. Das auf dem Schein abgedruckte Gedicht ist ein etwas abgeänderter Ausschnitt aus dem Gedicht „Thüringen“ von Ludwig Bechstein. Es ist zu finden im ersten Band seines Werkes „Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes“ von 1835. Die Rudelsburg Leuchtenburg-Wirtschaft, Serie III (“Thüringer Burgen“), Gruppe B: „Die Rudelsburg“, 75 Pfennig. Die nördlich von Burg Saaleck gelegene Rudelsburg ist zu erkennen an ihrem romanischen Bergfried mit charakteristischer, romanischer Spitze. Sie besteht aus einer kleinen Kernburg am westlichen Ende einer großen, etwas höher gelegenen Vorburg (die heute kaum mehr vorhanden ist). Ebenfalls aus romanischer Zeit stammt ein Zwinger, der dem Ostteil vorgelagert ist. Die Burg wurde immer wieder erweitert und aus- und umgebaut. Archäologische Funde deuteten darauf hin, dass auf dem Gelände der Rudelsburg bereits eine frühbronzezeitliche Siedlung bestand. Erst im Frühmittelalter wurde der Bergrücken erneut genutzt. Die Burg in ihrer heutigen Gestalt wurde in der Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet. 1348 wurde die Rudelsburg von den Naumburger Bürgern im Rahmen einer Fehde mit dem Edlen Curtefrund belagert. Manchen Quellen zufolge soll dabei eine der ersten Feuerwaffen verwendet worden sein. Im Sächsischen Bruderkrieg zwischen Friedrich und Wilhelm von Sachsen wurde die Rudelsburg 1450 erneut belagert und ein zweites Mal zerstört. Bei der Leipziger Teilung fiel die Burg der albertinischen Linie zu. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde die Rudelsburg von schwedischen Truppen niedergebrannt. Nach dieser dritten Zerstörung wurde die Burg 1641 von den Bewohnern verlassen. Im 19. Jahrhundert wandelte sich die Rudelsburg zum Treffpunkt romantisch gesinnter Wanderer, besonders der Studenten aus Jena, Leipzig und Halle. Der Zustand der Burg war desolat. Dennoch kamen im Zuge der Burgen- und Wanderromantik und der Entdeckung des Saaletals und seiner Burgenlandschaft immer mehr Besucher. An den Hängen der Burg wurde Wein angebaut. Der Weinbergarbeiter Gottlieb Wagner begann, die Wanderer zu bewirten und richtete einige Jahre später eine Schänke ein. Studenten aus Jena besetzten jubelnd die Burg und gaben dem Wirt den Spitznamen Samiel. Wie der Freischütz in Carl Maria von Webers Oper riefen sie „Hilf, Samiel!“ – aber nicht beim Schuss, sondern beim Bier. Die Rudelsburg wurde aber auch zur Wiege der Burschenschaften. Auf dem Schein abgedruckt sind die ersten Zeilen des berühmten Lieds „An der Saale hellem Strande“, das 1826 vom Studenten Franz Kugler auf der Rudelsburg verfasst wurde. Die Burg Saaleck Leuchtenburg-Wirtschaft, Serie III (“Thüringer Burgen“), Gruppe F: „Burg Saaleck“, 75 Pfennig. Unmittelbar südlich der Ortschaft Saaleck, nur wenige hundert Meter entfernt von der Rudelsburg, liegt die Burg Saaleck. Sie ist nur noch als Ruine erhalten. Ihre beiden über 20 Meter hohen, runden Bergfriede bilden das charakteristische Aussehen der Burg. Die Nähe zur Rudelsburg ist kein Zufall: Vermutlich wurde sie im 12. Jahrhundert von den Markgrafen von Meißen als Gegenstück zur Rudelsburg errichtet. Urkundlich genannt wurde sie erstmals 1140. Sie wechselte im Laufe der Jahrhunderte einige Male die Besitzer, bis sie im 16. Jahrhundert schließlich verfiel und als Steinbruch genutzt wurde. Einer der Türme war 1922 das Versteck der Mörder Walther Rathenaus. Abgedruckt ist die zweite Strophe von „An der Saale hellem Strande“. Die Burg Lauenstein Leuchtenburg-Wirtschaft, Serie II (“Thüringer Burgen“), Gruppe B: „Burg Lauenstein“, 50 Pfennig. Die ältesten Teile der „thüringisch-fränkischen Grenzwarte“ gehen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Die Burg Lauenstein wechselte bis ins 16. Jahrhundert sehr häufig die Besitzer. Von 1551 bis 1554 wurde der heutige Hauptflügel im Stil der Renaissance mit seinen vier Ecktürmen errichtet. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts fiel die Burg an das Kurfürstentum Bayern und schließlich in private Hände, woraufhin sie verfiel und zum Teil abgetragen wurde. Auf der Burg waren Schieferbrucharbeiter, Tagelöhner und Handwerker untergebracht, bis sie 1896 ein Privatmann erwarb und die Burg im Stile des Historismus mit der Wartburg als Vorbild instand setzen ließ. Während des Ersten Weltkriegs fanden auf der Burg die sogenannten Lauensteiner Tagungen statt, mit bekannten Intellektuellen wie Max Weber, Ferdinand Tönnies, Berta Lask und Theodor Heuss. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Burganlage von der Wehrmacht genutzt. In den 1960er und 1970er Jahren wurde sie vom Freistaat Bayern umfassend saniert. In einem Teil der Burg ist ein Museum eingerichtet. Alle zwei Jahre können Besucher beim Lauensteiner Burgfest wieder in längst vergangene Zeiten eintauchen. Die Leuchtenburg Leuchtenburg-Wirtschaft, Serie III (“Thüringer Burgen“), Gruppe D: „Die Leuchtenburg “, 75 Pfennig. Am 15. April 1221 wurde die Leuchtenburg als Burg der Herren von Lobdeburg das erste Mal urkundlich erwähnt. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde sie erheblich ausgebaut. Im 14. Jahrhundert wurde die Burg erst verpfändet, dann verkauft und fiel schließlich den Wettinern in die Hände. Apel Vitzthum der Ältere zu Roßla war während des Sächsischen Bruderkriegs kurzzeitiger Besitzer der Leuchtenburg. Der Raubritter trieb auch auf der Wachsenburg sein Unwesen. Die Burgen von Vitzthum wurden schließlich von den sächsischen Herzogen und umliegenden Adligen zurückerobert. Anders als einige andere Burgen der „Burgenserie“ war die Leuchtenburg stets in einem guten Zustand, weil sie durchgehend genutzt wurde. Noch heute zählt sie zu den „besterhaltenen“ Burgen Deutschlands. Ab Beginn des 18. Jahrhunderts wurde sie als Zucht-, Armen- und Irrenhaus genutzt. Danach dienten Teile der Leuchtenburg erst als Hotel und bis heute als Gaststätte („Leuchtenburg-Wirtschaft“). Seit über 100 Jahren beherbergt die Burg ein Museum, das sukzessive erweitert wurde. Im Burgmuseum sind zahlreiche Führungen, Seminare und Ausstellungen (wie beispielsweise die Porzellanwelten) zu besuchen. Die Veste Coburg Leuchtenburg-Wirtschaft, Serie II (“Thüringer Burgen“), Gruppe D: „Coburg “, 50 Pfennig. Von großer Strahlkraft ist auch die sehr gut erhaltene Veste Coburg. Die Burg, die auch „Fränkische Krone“ genannt wird, wurde 1125 erstmals urkundlich erwähnt. Erste Bauten sollen bereits im 10. Jahrhundert unternommen worden sein. Zu Ende des 14. Jahrhunderts fiel die Burg an das Haus Wettin, in dessen Besitz es auch blieb, bis es 1919 von der Coburger Landesstiftung übernommen wurde. Besonders sehenswert sind heute die Kunstsammlungen der Veste Coburg. Zu bestaunen sind eine Gemälde- und Skulpturensammlung (mit Werken von Lukas Cranach dem Älteren und Albrecht Dürer), ein Kupferstichkabinett, eine Glassammlung und ein Münzkabinett mit circa 20.000 Objekten, vor allem sächsischen Münzen vom 14. bis zum 19. Jahrhundert. Auf dem Serienschein erwähnt ist Martin Luthers Aufenthalt 1530. Er verbrachte dort mehrere Monate, als ihm wegen seines Kirchenbanns und der Reichsacht die Teilnahme am Reichstag zu Augsburg versagt blieb. Zum Andenken an seinen Aufenthalt wurden ihm die sogenannten „Lutherzimmer“ gewidmet, ebenso wie die Lutherkapelle und eine 1913 entworfene Skulptur im Außenbereich der Burg. Von Martin Luther ist auch das Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“, von dem die ersten Zeilen auf dem Schein abgedruckt sind. Die Elgersburg Leuchtenburg-Wirtschaft, Serie II (“Thüringer Burgen“), Gruppe E: „Die Elgersburg“, 50 Pfennig. Die Elgersburg liegt in der gleichnamigen Ortschaft am Nordrand des Thüringer Waldes. Erbaut wurde sie Ende des 11. Jahrhunderts als Schutz- und Trutzburg und wechselte häufig die Besitzer, ehe sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Schloss ausgebaut wurde. Zu DDR-Zeiten war sie Ferieneinrichtung des Gewerkschaftsbundes. Mittlerweile ist das Schloss im Eigentum der Gemeinde Elgersburg und dient als Hotel und Veranstaltungsort. Goethe war mehrmals Gast in Elgersburg, wie auch auf dem Schein angemerkt ist. Hier schrieb er für Charlotte von Stein das Gedicht „Ach wie bist du mir, wie bin ich dir geblieben!“. An seinem letzten Geburtstag 1831 fuhr er mit seinen Enkeln nach Elgersburg: „Wir fuhren über Martinroda zurück; begrüßten unterwegs die dicke Eiche, die ich nun schon bald sechzig Jahre kenne.“ Die Ehrenburg (Plaue) Leuchtenburg-Wirtschaft, Serie II (“Thüringer Burgenserie“), Gruppe C: „Die Ehrenburg Plaue “, 50 Pfennig. Der Bau der Ehrenburg (auch Ernberg, Ernburg, Ernborg oder Gerburg genannt) oberhalb der Stadt Plaue wurde 1324 von Heinrich dem VII., Graf von Schwarzenburg, in Auftrag gegeben. Er musste dazu erst die Erlaubnis des Thüringer Landgrafen Friedrich von Thüringen einholen. Dieser war Schwiegersohn des Deutschen Kaisers Ludwig IV. von Bayern. Da Heinrich mit dem Kaiser befreundet war, bat er Ludwig, die Erlaubnis für den Bau der Burg bei seinem Schwiegersohn zu erwirken. Teile dieser Verhandlungen sind noch heute als Urkunden erhalten. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts verfiel die Burg allmählich. Sie wurde erst im späten 19. Jahrhundert wiederaufgebaut und für die Gastronomie nutzbar gemacht. So wurde sie bis 1988 von Wirtsleuten bewirtschaftet, bis sie nach der Wende wieder an die Alteigentümer übertragen wurde. Ein Immobilienmakler versuchte schließlich, die Burg vollständig für plauesche Bürger zu sperren. Heute ist die Burg wieder teilweise öffentlich zugänglich. Auf dem Burggelände ist auch der älteste Baum Thüringens zu finden. Die Burglinde wurde bereits 1324 gepflanzt und ist noch immer am Leben. Die Ehrenburg ist nicht nur auf dem Serienschein der Leuchtenburg-Wirtschaft zu bewundern, sondern auch auf Notgeldscheinen der Stadt Plaue abgebildet. Die auf dem Schein abgedruckte Lobpreisung des Thüringer Waldes ist dem Gedicht „Die Heimkehr“ von Joseph Viktor von Scheffel (1826–1886) entnommen, erschienen in dessen Gedicht- bzw. Liederband „Frau Aventiure. Lieder aus Heinrich von Ofterdingens Zeit“ von 1863. Die Schwarzburg Leuchtenburg-Wirtschaft, Serie II (“Thüringer Burgen“), Gruppe A: „Schwarzburg“, 50 Pfennig. Die Geschichte der Schwarzburg, des Stammsitzes der Grafen von Schwarzburg und späteren Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt, geht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Sie liegt auf einem von der Schwarza umflossenen Schieferfelsen in der gleichnamigen Gemeinde Schwarzburg. Sie war zunächst eine typische Festungsanlage, und wurde ab 1664 aus Angst vor einer Invasion osmanischer Truppen sogar noch festungsartig erweitert. 1710 wurden die Grafen von Schwarzburg in den Reichsfürstenstand berufen. Als herrschaftlicher Stammsitz wurde die Burg nun zum repräsentativen Barockschloss ausgebaut. 1919 wurde das Schloss Schwarzburg zum Zentrum deutscher Demokratiegeschichte: Friedrich Ebert und die Minister unterzeichneten dort am 11. August 1919 die Weimarer Verfassung. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten gab es Pläne, die Burg zu einem „Reichsgästehaus“ umzubauen. Die meisten Gebäude wurden dafür abgerissen und das Hauptgebäude entkernt. 1942 wurden die Baumaßnahmen auf Befehl Albert Speers eingestellt. Das Schloss wurde in seinem schwer beschädigten Zustand hinterlassen. Erst ab den 1990er Jahren wurden wieder Sanierungsprojekte umgesetzt. Mittlerweile wird das Schloss Schwarzburg wieder für Veranstaltungen genutzt. Auf dem Schein abgedruckt sind Zeilen eines Gedichts des „Wanderschriftstellers“ August Trinius (1851–1919). Elias Heindl Abb. Archiv für Geld- und Zeitgeschichte, Sammlung Grabowski

  • Kupons auf Geldscheinen & Kupon als Bezeichnung für Geldscheine

    Im Beitrag werden zahlreiche Beispiele zum Thema „Kupon“ vorgestellt, darunter auch einige gute Bekannte. Diese Beispiele aus Mittel- und Osteuropa lassen sich im Wesentlichen zwei Gruppen zuordnen. Zum einen sind es Marken oder Kupons, die auf Geldscheine aufgeklebt oder mit ihnen zusammen verwendet wurden, zum anderen Geldscheine mit der Bezeichnung „Kupon“ in unterschiedlichen Sprachen. Beide Varianten wurden bzw. werden in Übergangszeiten genutzt. Die Klebe-Marken sind das Mittel für eine sehr schnelle, kurzfristige Lösung. Geld, das in mehreren Ländern gültig war bzw. gerade ungültig geworden ist, musste kurzfristig gekennzeichnet werden, mit einem Stempelaufdruck oder eben mit einem Kupon. Geld ohne diese Kennzeichnung wurde ungültig. Die mit der Bezeichnung „Kupon“ gedruckten Scheine waren demgegenüber Lösungen für einen längeren Übergangszeitraum. Sie sollten trotzdem dokumentieren, dass es sich noch nicht um das neue, endgültige gute Geld handelt. Begriff „Kupon“ Einleitend sollen die Erklärungen zum Kupon aus einigen wenigen numismatischen bzw. allgemeinen Nachschlagewerken vorgestellt werden. Im „transpress Lexikon Numismatik“ (3. Auflage 1982) werden zum Kupon genannt: erstens Anrechtsscheine auf Dividende von Aktien oder Zinsen von Obligationen und zweitens Spezialkupons bei der Währungsreform 1948 in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands (SBZ). Im „Großen Münzlexikon von A bis Z“ (2005) gibt es keinen Eintrag zum Kupon, unter „Kuponmark“ heißt es: „Reichs- und Rentenmarkscheine ..., auf die ... Spezialkupons aufgeklebt wurden“. Im „Papiergeld-Lexikon“ (1992) steht „Kupon, Coupon, Zins- oder Dividendenschein bei festverzinslichen Wertpapieren ... Es gab auch Geldscheine, die auf Zinskupons gedruckt waren.“ und „Kuponmark, Marken in der neuen DM-Währung, ...[die] auf die alten Reichsbanknoten geklebt wurden.“ Im „Standard Catalog of World Paper Money“ heißt es bei den aufgeklebten Marken in der ČSR „adhesive stamps“. Stellvertretend für das Gebiet „Alltagswissen“ sei Meyers Handlexikon (Leipzig 1977) ausgewertet, hier wird der Kupon/Coupon als Abschnitt, Zinsschein oder Dividendenschein erklärt. Das Duden-Fremdwörterbuch nennt drei Erklärungen: 1) abtrennbarer Zettel als Gutschein oder Beleg, 2) Stück Stoff, 3) Zinsschein bei festverzinslichen Wertpapieren. Bei den genannten Werken fehlt der Begriff „Kupon“ entweder ganz oder es wird zumindest nicht erwähnt, dass es etwas Ähnliches wie die Kuponmark in mehreren Ländern gegeben hat. Bei der Suche im Internet nach dem Begriff „Kupon“ gab es ausschließlich Treffer mit der Bedeutung Zins- bzw. Dividendenschein. Bei der Suche nach Kupon-Mark gab es eine Reihe von Treffern zur Währungsreform in der SBZ. Erst bei der Eingabe von beispielsweise Kupon und Ukraine gab es diesbezügliche Treffer. Entsprechend der deutschen Literatur heißt es im Deutschen Kupon und nach den Aufschriften auf Geldscheinen im Rumänischen Cupon, im Russischen und im Ukrainischen купон (Kupon), im Georgischen Kuponi. Das Wörterbuch Russisch-Deutsch gibt als Übersetzung an: 1) Kupon, 2) Theaterkarte für einen Logenplatz, 3) Stück Stoff. Eine aktuelle Übersetzung aus dem Ukrainischen ergibt „Gutschein“ oder „Wertschein“, wenn als Bezug Geld vorgegeben wird. Kupons auf Geldscheinen Sowjetische Besatzungszone (SBZ) 1948 Als (bei deutschen Sammlern) bekanntestes Beispiel soll die Kuponmark der SBZ an den Anfang des Beitrags gestellt werden. Es gab zwischen den Alliierten Verhandlungen über eine Währungsreform für alle vier Besatzungszonen, die aber zunehmend schwieriger wurden. Die westlichen Alliierten bereiteten eine separate Währungsreform vor, auch in der Sowjetunion wurden erste Vorbereitungen getroffen. Als sich die Gerüchte über eine bevorstehende separate Währungsreform im Westen verdichteten, waren die eigenen Arbeiten zur Herstellung neuer Geldscheine in der SBZ noch längst nicht abgeschlossen. Es musste eine sehr schnelle Lösung gefunden werden. Abb. 1: SBZ, 1 Rentenmark mit Kupon (1 DM), Juni 1948. Die Währungsreform 1948 in der SBZ brachte als Übergangslösung für vier Wochen die mit Kupons beklebten Renten- und Reichsmark-Scheine. Auch Alliierten-Mark werden häufig genannt, allerdings nicht abgebildet und auch nicht in den Katalogen erfasst. Der Begriff „Kupon“ ist hier fest verankert. Im Katalog „Die deutschen Banknoten ab 1871“ (Ausgabe 2021, S. 220ff) heißt es „Kuponausgaben“, „Kuponscheine“ und „Spezialkupons“. Und im Umtauschbeleg bei der zweiten Etappe der Währungsreform im Juli 1948 heißt es „Abgelieferter Betrag in Reichsmark und Rentenmark mit aufgeklebten Spezialkupons“. Gezeigt wird der 1-Rentenmark-Schein vom 30. Januar 1937 mit Kupon „-1- 1948“ (Abb. 1). Die Vorderseite des Scheins enthält Bank- und Wertangabe sowie das Prägesiegel der Deutschen Rentenbank, die Rückseite eine Getreidegarbe. Die Basisscheine waren als Zahlungsmittel im Umlauf ab 5. September 1939, gültig waren sie bis zur Währungsreform. In den Westzonen waren sie nach der Währungsreform noch bis Ende August zu einem Zehntel des Nennwerts gültig, in der SBZ galten sie mit Kupon bis zum 28. Juli 1948. Abb. 2: SBZ, 5 Reichsmark mit Kupon (5 DM), Detail, Juni 1948. Abb. 3: SBZ, 50 Reichsmark mit Kupon, Juni 1948. Abb. 2 zeigt als Ergänzung einen Kupon auf einem 5-Reichsmark-Schein. Der Basisschein ist datiert auf den 1. August 1942. Die heute verbreitete Meinung, nur völlig exakt am Druckrand aufgeklebte Kupons (Abb. 1 und 2) hätten gültige Scheine ergeben, nicht aber „unsauber“ aufgeklebte (Abb. 3), ist sicher falsch. Bei Millionen von quasi über Nacht beklebten Scheinen war dies nicht möglich. [1] Da die Kupons relativ einfach gestaltet und gedruckt waren, war eine Fälschung vergleichsweise einfach möglich. Aufgrund von Hinweisen der Bevölkerung wurde 1948 in Tempelhof eine Fälscherbande ausgehoben, die fabrikmäßig Kupons für 50-DM-Scheine herstellte. [2] Das kann aber natürlich nur in dem sehr kurzen Zeitraum von vier Wochen zwischen Ausgabe und Einlösung der "Kupon-Mark" gewesen sein. Bei aufgeklebten „Kupons“ auf regulären Geldscheinen war es fast immer eine ähnliche Situation wie in der Sowjetischen Besatzungszone im Sommer 1948. Ein Land wird geteilt, die Währung damit natürlich auch. Damit die bei der Währungsumstellung in einem Landesteil ungültig werdenden Geldmengen nicht die eigene Währung kaputt machen, muss sehr schnell eine Übergangslösung geschaffen werden. Tschechoslowakei 1919 Nach dem Zerbrechen der Habsburger Monarchie entstanden aus den einzelnen Landesteilen einerseits mehrere unabhängige Staaten, andererseits schlossen sich Landesteile schon bestehenden Staaten an. Am 28. Oktober 1918 proklamierte der Tschechische Nationalausschuss die Tschechoslowakische Republik (ČSR ), der Slowakische Nationalrat erklärte am 30. Oktober 1918 mit der Deklaration von Martin den Zusammenschluss mit dem tschechischen Volk in einem einheitlichen Staat. Die ČSR entstand aus Böhmen, Mähren, dem österreichischen Teil von Schlesien, der Slowakei und der Karpato-Ukraine [3] . 1928 wurde der schlesische Teil administrativ mit Mähren vereinigt. 1919 wurden die Scheine der Oesterreichisch-Ungarischen Bank mit Kupons bzw. Stempeln der Tschechoslowakischen Republik versehen, und zwar auf der ungarischen Seite der Geldscheine. Abb. 4: ČSR, 10 Kronen, Kupon auf Banknote der Oesterreichisch-Ungarischen Bank. Abb. 4 zeigt den 10-Kronen-Schein. Die alten österreichisch-ungarischen Geldscheine sind damit in Geldscheine der neuen tschechoslowakischen Währung umgewandelt worden. Die Kupons zeigen einen jeweils um den Faktor 100 geringeren Wert – dies war die zu zahlende „Stempelgebühr“ in Höhe von 1% des Nennwerts. 1- und 2-Kronen-Scheine zirkulierten ohne Kennzeichnung weiter, während die Geldscheine zu 25, 200 und 10.000 Kronen aus dem Umlauf genommen wurden. Schwierigkeiten gab es z. B. im slowakischen Grenzgebiet zu Rumänien mit dort bereits abgestempelten Scheinen. Schon am 15. April 1919 (Datum auf den Scheinen) wurde eine komplette Serie vom 1- bis zum 5000-Kronen-Schein (nun tschechoslowakische Kronen!) ausgegeben. Die ersten Münzen folgten 1921. Abb. 5 u. 6: ČSR, Kupons zu 10 Heller bzw. 20 Heller von 1919 (auf Scheinen zu 10 bzw. 20 Kronen). Der Kupon zu 10 Haleru (Abb. 5) enthält die Staats- und Wertangabe auf Tschechisch sowie vier sich teilweise überlappende Wappenschilde. Der Mittelschild mit dem ungekrönten böhmischen Löwen überdeckt dabei teilweise die drei anderen Wappenschilde. Über dem Mittelschild befindet sich das slowakische Wappen, heraldisch rechts vom Mittelschild der geschachtete mährische Adler und diesem gegenüber der schlesische Adler. Der Kupon zu 20 Haleru (Abb. 6) zeigt neben Wert und Staatsbezeichnung nur den bekrönten böhmischen Löwen auf rotem Grund (Schraffur!). Ebenfalls den böhmischen Löwen, allerdings ohne den Rückschild – d.h. freistehend, dafür mit dem slowakischen Wappen als Herzschild – zeigten die ab 1923 ausgegebenen Heller- und Kronen-Münzen. Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen - Jugoslawien Am 6. Oktober 1918 erfolgte die Gründung des Zagreber (Agramer) Nationalrats, der am 29. Oktober die Bildung eines alle südslawischen Gebiete der zerfallenden Habsburger Monarchie umfassenden Staates verkündete. Dies missfiel Serbien, serbische Truppen marschierten ein. Im November 1918 „einigten“ sich die serbische Regierung, das Jugoslawische Komitee und der Zagreber Nationalrat über die Schaffung des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS-Staat). Am 1. Dezember 1918 wurde dieser SHS-Staat als erbliche konstitutionelle Monarchie proklamiert. [4] Zum Bestand dieses Staates gehörten: Serbien, Makedonien (zum Großteil bereits nach dem Zweiten Balkankrieg mit Serbien vereinigt), Montenegro, Slowenien, Kroatien (einschließlich Slawonien), Dalmatien, die Wojwodina und Bosnien-Herzegowina. So umständlich der gewählte Landesname auch war, er schloss viele Völkerschaften aus: Makedonier, Montenegriner, Bosniaken, Ungarn, Albaner, Italiener und die deutsche Minderheit. Am 3. Oktober 1929 wurde der Name des Landes in Königreich Jugoslawien geändert. Das umlaufende Geld in diesem neuen Königreich ergab ein buntes Puzzle. In Serbien gab es Geldscheine in Gold- und Silber-Dinaren mit dem serbischen Wappen: ein Doppeladler, dessen Herzschild mit einem Kreuz und vier Feuereisen belegt ist. Dies war das Wappen des Königreiches Serbien seit 1882. In Montenegro wurden seit 1912 Geldscheine in Perper ausgegeben, das Wappen Montenegros darauf zeigte einen Doppeladler mit schreitendem Löwen im Herzschild. Während des Krieges waren in beiden Ländern die Geldscheine teilweise durch die österreichisch-ungarische Besetzung 1916/18 abgestempelt worden, dazu kamen durch die Besatzer neu ausgegebene Geldscheine. In den ehemals österreichisch-ungarischen Gebieten wurden die alten Geldscheine 1918 durch kommunale Behörden, Banken, Militäreinheiten, Pfarrämter und Postämter abgestempelt. Es entstand eine sehr unübersichtliche Situation. Deshalb wurde 1919 eine zweite Aktion gestartet, jeder Schein von 10 bis 1000 Kronen erhielt einen zweiten Stempel und einen Kupon. Diese Geldscheine wurden später gegen Staatsnoten in den Werten von 1/4 bis 1000 Dinar umgetauscht [5]   . Abb. 7: Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen: 1000 Kronen, Kupon auf Banknote der Oesterreichisch-Ungarischen Bank vom 2. Januar 1902. Ein Beispiel ist der Geldschein zu 1000 Kronen der Oesterreichisch-Ungarischen Bank mit einem Kupon von 1919 (nicht datiert, Abb. 7 und 9). Der Kupon enthält die neue Staatsbezeichnung: KRALJESTVO SRBOV, HRVATOV, SLOVENCEV - Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen und das Wappen vom 28. Februar 1919. Dieses ist nahezu identisch mit dem späteren Wappen vom 28. Juni 1921 bzw. 3. Mai 1922 [6] . Ein silberner Doppeladler auf rotem Schild – über seinen Köpfen schwebt eine große Krone [7] – trägt auf der Brust einen dreifeldrigen Schild. Dieser Adler ist vom serbischen Wappen übernommen. Die Wappen in den drei Feldern stehen für die drei namengebenden Landesteile. Die angegebene Staatsbezeichnung ist in Slowenisch, geschrieben in lateinischer Schrift. Die Kupons für die 1000-Kronen-Scheine gab es ebenso wie die für die 100-Kronen-Scheine in den drei Sprachen Serbisch, Kroatisch und Slowenisch! Abb. 8 u. 9: Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, Kupons auf 10 bzw. 1000 Kronen. Als zweites Beispiel zeigt Abb. 8 den Kupon vom 10-Kronen-Schein, im Zentrum ist ein Mädchen-/Frauenkopf zu sehen. Hier handelt es sich wie bei den Kupons für 20- und 50-Kronen-Scheine um eine dreisprachige Staatsangabe. Die drei Sprachen sind: Serbisch (oben): КРАЉЕВСТВО СРБА, ХРВАТА И СЛОВЕНАЦА Kroatisch (rechts): KRALJEVSTVO SRBA, HRVATA I SLOVENACA Slowenisch (links): KRALJESTVO SRBOV, HRVATOV IN SLOVENCEV Im Stempel ist „Zagreb“ zu erkennen. Die Kupons weisen keine Wertangabe auf. Die Farben unterscheiden sich je nach der Wertstufe: 10 - Orange, 20 - Violett, 50 - Grün, 100 - Braun bzw. Grün und 1000 - Dreifarbig. Abb. 10: ČSR, Kupon auf 500 Kronen von 1944. Tschechoslowakei 1945 Der in Abb. 10 gezeigte Schein zu 500 Kronen ist mit einem blauen Kupon beklebt (SCWPM # 55 auf # 49). Der Schein selbst ist auf 1944 datiert. Er wurde in Moskau bei Goznak gedruckt und von der Roten Armee in der Slowakei in Umlauf gebracht bzw. benutzt. Der Geldschein ist slowakisch beschriftet, dies betrifft die Wertangabe - Pätsto (500) Korun - und den Strafsatz. Die Wertangabe ist zusätzlich in Russisch (links) und Ukrainisch (rechts) vorhanden. Tschechische Informationen gibt es nicht. Nach Mai 1945 waren die Scheine nur noch kurze Zeit gültig, dann wurden sie mit Kupons versehen und relativ schnell durch neue Banknoten ersetzt, die mit der Jahreszahl 1945 datiert sind. Die Kupons zeigen die Staatsbezeichnung, das Porträt von Tomáš G. Masaryk (1850-1937) und den Buchstaben E. Die Wertzahl auf dem Kupon ist offensichtlich nachträglich aufgedruckt worden. Beklebt wurden nicht nur die in Moskau gedruckten Scheine, sondern auch die Ausgaben des Slowakischen Staates. Die Kupons gab es in unterschiedlichen Farben und mit unterschiedlichen Buchstaben. Abb. 11: ČSR, Kupon auf 100 Slowakischen Kronen von 1940. Der Schein des Slowakischen Staates zu 100 Kronen ist auf 1940 datiert (Abb. 11), gedruckt wurde er bei Giesecke & Devrient. Die Vorderseite ist komplett slowakisch beschriftet. Auf der Rückseite gibt es die Wertangabe zusätzlich in Deutsch, Tschechisch und Ungarisch. 1945 waren die Scheine nur noch kurze Zeit gültig, dann wurden sie mit Kupons versehen und relativ schnell durch neue Banknoten ersetzt. Die Kupons zeigen neben Staatsbezeichnung und Porträt den Buchstaben K. Die Kupons gab es in verschiedenen Farben, mit verschiedenen Buchstaben, alle mit dem Porträt von Masaryk. Und zwar fünfmal so wie auf den abgebildeten Beispielen sichtbar – mit Mütze – und einmal ohne Mütze, auf dem 1000-Kronen-Schein von 1940. Warum ausgerechnet eine Marke ohne Mütze gestaltet wurde, ist nicht bekannt. Im SCWPM sind die Varianten für Farbe und Buchstabe zusammengestellt, die 1940er Ausgaben sind die des Slowakischen Staates und die 1944er Ausgaben die in Moskau gedruckten Scheine: 100 Kronen 1940: gelb, K 100 Kronen 1944: blau, E, schwarze Wertzahl 500 Kronen 1941: orange, B 500 Kronen 1944: blau, E, rote Wertzahl 1000 Kronen 1940: rot, Y, anderes Porträt 1000 Kronen 1944: blau, E, rote Wertzahl Aufgabe der Kupons? Vermutlich ging es um das Entwerten von „Schwarz-Geld“, das könnten die Geldbestände in den Händen von Verantwortlichen des Slowakischen Staates (slowakisches Geld) oder von sowjetischen Militärs gewesen sein. Oder war es einfach nur das Ziel, einen Überblick über das im Umlauf befindliche Geld zu erhalten? Die Kupons wurden noch zu Kriegszeiten in England gedruckt, auf Bestellung der tschechischen Exil-Regierung. De la Rue hatte die Druck-Vorlagen von der tschechischen Regierung erhalten. Auch in einem tschechischen Katalog werden nicht alle Kupons vollständig abgebildet und erklärt. Nach Aussagen des Katalog-Autors zeigen aber alle Kupons die gleiche Person, ob mit oder ohne Mütze. Die Mütze ist russischer Herkunft. Österreichische Kriegsgefangene (Erster Weltkrieg) tschechischer, mährischer und slowakischer Herkunft haben in mehreren Ländern, u.a. in Russland, tschecho-slowakische Legionen gegründet und zumindest auf russischer Seite gegen Österreich gekämpft. In den Augen heutiger Tschechen ein dunkles Kapitel der Geschichte – ein Kampf eben auch gegen Landsleute in österreichischer Uniform. Die Schlacht bei Zborov gegen Österreich gehörte zum Gründungsmythos der ČSR. Nach der Oktoberrevolution wollten die Soldaten weg von Russland, sie marschierten Richtung Wladiwostok und kämpften gegen bolschewistische, aber auch gegen weißgardistische Truppen. Masaryk, der sich für die Formierung der tschechoslowakischen Legionen eingesetzt hatte, liebte die alte russische Uniform und auch, als er schon Präsident war, war er in Prag häufig mit alter Bluse und Mütze zu sehen. [8]   Abb. 12: Ungarn, Ungarische Nationalbank, 10.000 Pengö vom 15. Juli 1945 mit Kupon. Ungarn 1945 Die Abb. 12 zeigt den Schein zu 10.000 Pengö vom 15. Juli 1945, ausgegeben von der Magyar Nemzeti Bank (MNB), der Ungarischen Nationalbank. Nach Katalog (SCWPM) gab es den Schein ohne Marke, mit blauer und mit hellgrüner Marke, wie abgebildet. Die Scheine zu 1000, 10.000 und 100.000 Pengö gab es mit und ohne Marke, die Nominale darunter (500 Pengö) und darüber gab es nur ohne Marke. [9]   Wozu dienten diese Marken? Wikipedia (dt.) sagt nichts dazu, Wikipedia (engl.) bringt eine ganz kurze Antwort, Hans-Volkmar Gaitzsch [10] erklärt es ein wenig ausführlicher. Eine Verordnung vom 19. Dezember 1945 sollte die Geldmenge etwas reduzieren. Man kaufte diese Marke zum Dreifachen des Geldschein-Nominals, mit der aufgeklebten Marke behielt der Schein seinen Wert. Ohne Marke war er nach dieser Aktion nur noch ein Viertel wert. Es war eine einmalige Kapitalabgabe – aber nur auf Bargeld, oder? Außerdem waren ja inzwischen auch höhere Nominale ausgegeben worden, wie die auf den 16. November 1945 datierten Scheine zu 1 Million Pengö. Da war der mit Kupon versehene Schein zu 10.000 Pengö doch nur noch Kleingeld. Slowakei und Tschechische Republik 1993 Nach der „Samtenen“ Revolution wurde der Staatsaufbau der ČSSR geändert, die neue Staatsbezeichnung ČSFR und die föderale Basis waren aber auch nur eine kurze Zwischenetappe. Danach – am 1. Januar 1993 – trennten sich die beiden Republiken, beide kennzeichneten die alten gemeinsamen Geldscheine mit Kupons / Klebemarken. Eigentlich waren die 100-Kronen-Scheine der 1961er Ausgabe bereits aus dem Umlauf genommen und durch die neuen 100er mit der Jahreszahl 1989 und dem Porträt von Klement Gottwald ersetzt worden. Nach der Revolution wurden die neuen Geldscheine mit dem ungeliebten Porträt umgehend wieder eingezogen, sie wurden zum 31. Dezember 1990 als Zahlungsmittel ungültig. Die alten Scheine, die offensichtlich noch nicht geschreddert waren, wurden wieder reaktiviert und 1993 mit Kupons beklebt. Der Geldumtausch fand ab 4. Februar 1993 statt, gültig waren die mit Kupon versehenen Scheine ab dem 8. Februar. In den Wochen zuvor hatten bis zu 13.000 Staatsdiener in beiden Landesteilen die Scheine mit den Kupons beklebt. Wechselstuben sollen es in Böhmen und Mähren 4.100 und in der Slowakei 2.300 gewesen sein, in bar wurden zunächst jeweils 4.000 Kronen gewechselt. [11]   Abb. 13: Tschechische Republik, 100 Kronen, Kupon auf 100 Kronen der ČSSR. Die gezeigte Banknote zu 100 Kronen – Sto Korun Československých – wurde 1961 von der Staatlichen Bank der Tschechoslowakei ausgegeben. Dominant sind auf der Vorderseite Bäuerin und (Stahl)arbeiter vor einer Industrielandschaft, auf der Rückseite die Karlsbrücke mit Prager Burgberg (Hradschin) und das sozialistische Wappen der ČSSR. Abb. 13 zeigt den Schein mit dem tschechischen Kupon, Maße ca. 25 x 22 mm. Dargestellt sind lediglich die Wertstufe und in den Ecken jeweils ein „C“. In der Tschechischen Republik wurden lediglich die höheren Nominale zu 100, 500 und 1000 Kronen mit Kupons versehen. Das „C“ auf dem 100er ist die Wertangabe in römischen Zahlen, auf den beiden anderen Wertstufen sind es dementsprechend „D“ und „M“. Parallel wurde am 8. Februar bereits der neue 200-Kronen-Schein ausgegeben, basierend auf einem Entwurf für eine ČSFR-Banknote. Am 12. Mai folgte der neue 1000-Kronen-Schein. 2023, am 8. Februar, gab die Tschechische Nationalbank eine Gedenkbanknote zum 30. Jahrestag der Einführung der tschechischen Krone heraus. Die Banknote basiert auf dem normalen 1000-Kronen-Schein, versehen mit einem zusätzlichen Aufdruck „ČNB / 1993 / 30 / 2023“ und der Abbildung eines Kupons von damals. Abb. 14: Slowakische Republik, 100 Kronen, Kupon auf 100 Kronen der ČSSR. Abb. 14 zeigt den 100-Kronen-Schein mit dem slowakischen Kupon, Maße 17,5 x 25 mm. Dargestellt auf dem Kupon sind die Staatsbezeichnung, die Wertstufe und das Wappen der Slowakischen Republik. Das Wappen zeigt auf blauem Berg (waagerechte Schraffur) ein silbernes Patriarchenkreuz auf rotem Grund (senkrechte Schraffur). In der Slowakei wurden die Wertstufen von 20 bis 1000 Kronen mit Kupons versehen. Neu gestaltete Banknoten wurden ebenfalls noch 1993 ausgegeben, die Ausgabe startete am 1. August mit 50 Kronen, am 1. September folgten 20 und 100 Kronen und am 1. Oktober 500 und 1000 Kronen. 200- und 5000-Kronen-Scheine gab es erst 1995. Abb. 15: Georgien, Übergangswährung Kuponi, 4. Ausgabe, 150.000 georgische Rubel. Georgien Seit dem 3. August 1993 war der am 5. April des Jahres eingeführte Georgische Rubel, im Wert gleich 1 Russischer Rubel, alleiniges Zahlungsmittel. Bezeichnet wurden diese Scheine als „Kuponi“, also Gutschein oder Wertschein. Seit 1993 gibt es mehrere Ausgaben dieser neuen Geldscheine, alle ohne Wappendarstellung. Im Standard Catalog World Pape Money (SCWPM) werden diese Kuponi-Ausgaben fälschlicherweise bereits mit der Währungsangabe „Lari“ aufgeführt. Airapetian und Gryckiewicz [12] haben in ihrem Buch Informationen zur Geldgeschichte Georgiens zusammengestellt. Nachdem Russland Ende 1992 die Rubel-Versorgung eingestellt hatte, wurden die Kuponi eingeführt. Bei den Autoren wird „Kuponi“ als Währungseinheit benutzt. Mit dem Kuponi sollten alle Rechnungen, mit Ausnahme von aus Russland importierten Waren (Benzin u. a.), bezahlt werden. Aber nur in den ersten zwei Wochen wurden die Kuponi im vorgegebenen Verhältnis von 1 : 1 akzeptiert. Dann stieg der Preis in Kuponi um 20 bis 25 % gegenüber dem Rubelpreis, im Juni wurde bereits der 2- bis 3-fache Preis verlangt. Ab 3. August 1993 war dann, wie bereits genannt, der Kuponi alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel. Trotz Verbot wurden aber auch 1994 viele Einkäufe kurzlebiger Produkte noch in Rubel getätigt, langlebige Produkte mussten mit US-Dollar bezahlt werden. Lediglich für vom Staat garantierte Leistungen wie Brot und öffentliche Verkehrsmittel wurden Kuponi akzeptiert. Ende August 1993 mussten 8000 Kuponi für 1 US-Dollar, Ende Dezember bereits etwa 100.000 Kuponi für 1 US-Dollar bezahlt werden. 1993 wurden drei nahezu gleich gestaltete Serien ausgegeben. Auch die Scheine der vierten, völlig neu gestalteten Serie sind vom 250- bis zum 1-Million-Kuponi-Schein alle gleich gestaltet, sie unterscheiden sich lediglich in der Farbe. Im Gegensatz zu den ersten drei Serien sind diese Scheine hier aber auch datiert (1993 bzw. 1994). Abb. 15 zeigt aus dieser 4. Serie den Geldschein zu 150.000 Georgischen Rubel. Die Scheine sind wie die der ersten drei Serien ausschließlich in Georgisch beschriftet. Die Vorderseite enthält Bank- und Wertangabe. Links auf dem Rand steht separat „Kuponi“, dies passt m.E. eher zu der Angabe der Geldscheinart „Wertschein“ als zur Angabe der Währungseinheit. Die georgische Textzeile oberhalb der bildlichen Darstellung – zwei Greife halten ein rundes Ornament – heißt „Georgische Nationalbank“. Vom 25. September bis zum 2. Oktober 1995 wurden dann in einer zweiten Währungsreform 1 Million Georgische Rubel (GEK) gegen 1 Lari (GEL) = 100 Tetri getauscht. Der Lari erwies sich seitdem als relativ stabile Währung. Der Startkurs lag im September 1995 bei 1 US-$ = 1,3 Lari, seither hat der Lari gegenüber US-Dollar und Euro an Wert verloren, aber bei weitem nicht so dramatisch. Anfang Januar 2024 lag der Kurs bei 2,98 Lari für 1 Euro. Gedruckt wurden die Scheine in Frankreich durch die Firma François Charles Oberthur Fiduciare, gestaltet hatten sie Nodar und Bachana Malazonia. Abb. 16: Moldawien (Sowjetrepublik), Ausschnitt aus Blatt mit "Cupons" in der Summe von 20 Rubel. Abb. 17: Republik Moldawien, Übergangswährung Cupon, 200 Rubel. Moldawien Die Abb. 16 und 17 zeigen zwei Varianten der moldawischen Kupons, als "Cupon" bezeichnet. In Abb. 16 ist es ein Ausschnitt aus einem größeren Blatt mit relativ einfach gestalteten und gedruckten Kupons, die Summe der kleinen Abschnitte ergibt 20 Rubel. Vermutlich mussten diese Kupons zusammen mit den alten Rubelscheinen verwendet werden, gültig waren sie ab Juni 1992. Als Staatsbezeichnung tragen sie die Abkürzung R. S. S. M. für „Sozialistische Sowjet-Republik Moldawien“. Beschriftet sind die Kupons mit dem lateinischen Alphabet. Die Noch-Sowjetrepublik Moldawien hatte bereits 1989 beschlossen, Moldawisch/Rumänisch zur einzigen Amtssprache zu machen, zu schreiben in der rumänischen Variante des lateinischen Alphabets. Abb. 17 zeigt demgegenüber einen als „Cupon“ bezeichneten Geldschein, datiert mit „1992“, ausgegeben von der Nationalbank Moldawiens. Es gibt diese Scheine auch mit der Datierung 1993. Eine Währungsbezeichnung tragen diese Scheine nicht, in der Tageszeitung wird von einem Umtausch der Russischen Rubel in Moldawische Rubel, in der Kurzform vermutlich immer noch Rubel, gesprochen. Denn auch in der UdSSR lautete die moldawische Währungsbezeichnung „Rubel“. Der Umtausch in Geldscheine einer neuen eigenen Währung erfolgte dann nur wenige Monate später in der Währungsreform am 29. November 1993, 1000 Moldawische Rubel (Cupon) wurden in 1 Leu getauscht. [13]   Die Wappendarstellung auf dem Schein zeigt das am 3. Nivember 1990 eingeführte Staatswappen der Republik Moldova. Dieses ist dem 1992 eingeführten neuen rumänischen Wappen (bzw. dem rumänischen Wappen von 1921) sehr ähnlich. 1992 strebte zumindest ein Teil der Moldawier eine baldige Vereinigung mit Rumänien an. Immerhin war Moldawien – das frühere Bessarabien – ein Teil Rumäniens gewesen, der von Stalin annektiert worden war [Anmerkung der Redaktion]. Der freischwebende Adler mit dem (goldenen) Kreuz im Schnabel ist von der Gestaltung nahezu identisch mit dem rumänischen Adler. Statt Zepter und Schwert hält er in seinen Fängen allerdings das Zepter und einen Ölzweig als Zeichen des Friedens. Der Herzschild enthält „lediglich“ das alte Wappen Bessarabiens, den Stierkopf (Auerochse), begleitet von Rose, Halbmond und Stern (alles in Gold), auf einem einfach geteilten Schild. Diese Schildteilung zeigt allerdings die Wappendarstellung des Geldscheins nicht. Abb. 18: Ukraine, Kupon 1 Karbowanez, 1991. Ukraine Als Übergangslösung vom alten sowjetischen Rubel zur neuen Währung Griwna (oder Griwnja) gab es zunächst Kupons als Zusatzbelege zu den alten Rubelscheinen. Sie sahen nahezu identisch aus wie die in Abb. 16 vorgestellten moldawischen Kupons. Die Summe der einzelnen Abschnitte auf einem Blatt beträgt 20, 50, 75 bzw. 100 Karbowanez. „Karbowanez“ war auf den sowjetischen Geldscheinen die ukrainische Bezeichnung für den Rubel. Diese Kupons wurden mit dem aufgedruckten Monat ausgegeben von November 1990 bis Januar 1992 (SCWPM). Als Staatsbezeichnung erscheint auf den einzelnen Abschnitten die Abkürzung „УРСР“ (URSR) für Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik. Es folgten als „Kupon“ bezeichnete Geldscheine mit der Währungsbezeichnung „Karbowanez“. Die Geldscheinausgabe startete mit Scheinen von 1 bis 100 Karbowanez, datiert auf 1991, die Abb. 18 zeigt den Schein zu 1 Karbowanez. Scheine zu 250 und 500 Karbowanez waren vorbereitet, wurden aber nicht ausgegeben. Die Scheine sind alle gleich gestaltet, auf der Vorderseite eine Frauenfigur – es ist Lybid. Sie ist die Schwester der drei Brüder, die Kiew gegründet haben. Auf der Rückseite gibt es eine Ansicht der Kiewer Sophien-Kathedrale, eine Wappendarstellung gibt es auf diesen Scheinen noch nicht. Die Umstellung auf eine stabile Währung dauerte deutlich länger als erwartet. Ein paar Nachrichten aus der "Berliner Zeitung" sollen dies belegen: 27.11.1991: In den kommenden 2 Monaten sollen Kupons als Übergangswährung eingeführt werden, voraussichtlich für einen Zeitraum von 6 Monaten. 10.01.1992: Seit heute sind die neuen Kupons verfügbar. 05.10.1992: In einem Großteil der Ukraine wird der Rubel seit Monaten durch spezielle Kupons ersetzt. 26./27.03.1994: Seit 3 Tagen wird der Griwno, das neue ukrainische Geld, gedruckt, er soll demnächst den Karbowanez ablösen. Die Inflation führte zu immer höheren Nominalen. Das höchste Nominal war ein Schein zu 1 Million Karbowanez, datiert auf 1995. Erst als man sicher war, die Inflation unter Kontrolle zu haben, wurden auf der Basis des Präsidenten-Dekrets vom 25. August 1996 im Zeitraum vom 2. bis zum 16. September 100.000 Karbowanez in 1 Griwna gewechselt. [14] Die beiden Währungseinheiten hatte es 1917/18 bereits gegeben. Der Name „Karbowanez“ war allerdings durch den Sowjetrubel – im Ukrainischen „Karbowanez“ – in Verruf geraten, die neue Währungsbezeichnung war frei von dieser Belastung. [15] 1918 war der Kurs beim Währungswechsel noch 1 Karbowanez gleich 2 Griwna! Weißrussland Auch in Weißrussland gab es ähnlich wie in Moldawien und der Ukraine Kupons parallel zu den alten, im Umlauf befindlichen Rubelscheinen - Sowjetrubel und russische Rubel. Wie diese Kupons genutzt wurden, ist unklar. In der Berliner Zeitung vom 16.12.1991 heißt es, vom kommenden Jahr an soll ein Teil der Rubel durch Kupons ersetzt werden. 60% der Löhne sollten in Bezugsscheinen (Kupons) und 40% in Rubel gezahlt werden. Bürger mit geringem Einkommen würden nur Bezugsscheine bekommen, die gegen die meisten Waren eingetauscht werden könnten. Einen Monat später, am 16.1.1992, wird in einem Zeitungsbeitrag die Einführung einer eigenen Währung angekündigt. Der erste Schritt sei bereits mit der Einführung von Kupons für die meisten Lebensmittel und Industriewaren getan. Abb. 19: Weißrussland / Belarus, Blatt mit Kupons im Wert von 20 Rubel. Abb. 19 zeigt ein Blatt mit Kupons (КУПОН) im Gesamtwert von 20 Rubel, zusammengesetzt aus 2 x 5 und 10 x 1 Rubel. Als Staatsbezeichnung ist „Republik Belarus“ angegeben. Ein vorgegebener Zeitraum wie bei den ukrainischen Scheinen ist nicht aufgedruckt. Seit dem 25. Mai 1992 gelangten neue Geldscheine - „Verrechnungsscheine der Nationalbank“ - in den Umlauf, wie die Kupons gleichwertig 10 Sowjetrubel bzw. russische Rubel. Beide Währungen waren offensichtlich über einen längeren Zeitraum gleichzeitig im Gebrauch – mit unterschiedlichem Wert. Wie geht das eigentlich? Erst zum 20. August 1994 sollen die Preise auf ein Zehntel gesenkt worden sein, also an den belorussischen Rubel angepasst. [16] Ab dem 19. Oktober 1994 ist der belorussische Rubel alleiniges (offizielles) Zahlungsmittel im Land. [17] Die Inflation in den Folgejahren war beträchtlich, am 1. Januar 2000 wurden beim belorussischen Rubel 3 Nullen gestrichen und am 1. Juli 2016 noch einmal 4 Stellen. Transnistrien Transnistrien (russ. приднестровье, engl. Transnistria) ist ein schmaler Gebietsstreifen östlich vom Dnestr – „am“ bzw. „hinter“ dem Dnestr, der sich 1990 durch russische Separatisten von Moldawien abgetrennt hat. [18] 1989, noch vor der Unabhängigkeitserklärung Moldawiens, war Rumänisch / Moldawisch als einzige Landessprache für Moldawien festgelegt worden, zu schreiben im lateinischen Alphabet. In der hier betrachteten Region war der Anteil Russisch bzw. Ukrainisch sprechender Menschen, jeweils etwa ein Drittel, besonders hoch, sie fühlten sich diskriminiert. Nach der Abspaltung ihrer Region brauchten sie eigenes Geld. Zunächst waren wie in den anderen Regionen der ehemaligen UdSSR die sowjetischen Rubel und dann die russischen Rubel der Ausgaben 1991 und 1992 im Umlauf. Ab Juli 1993 wurden diese Geldscheine mit den Wertstufen 10 bis 10.000 Rubel mit Kupons versehen. [19] Die Kupons enthielten ein Porträt und das Nominal des Scheines in Ziffern. Abb. 20: Transnistrien, Kupon auf Banknote der Staatsbank der UdSSR, 10 Rubel, Ausgabe 1991. Abb. 20 zeigt einen solchen 10-Rubel-Schein. Auch nach der Ablösung der mit Kupons beklebten Scheine könnten „unzirkulierte“ Stücke noch für den Sammlermarkt hergestellt worden sein. Abb. 21: Transnistrien, Kupon 1 Rubel, 1994. Abgelöst wurden sie ab August 1994 durch neue Geldscheine, bezeichnet als Kupon (купон), mit der Währungseinheit Rubel. 1000 alte, beklebte Rubel wurden gegen einen neuen transnistrischen Rubel getauscht. Das Wort „Kupon“ steht hier also für die Art des Scheines. Übersetzt heißt es Wertschein oder Gutschein. Das Porträt ist bei der Mehrzahl der ausgegebenen Scheine das gleiche wie auf den vorher verwendeten Klebemarken. Es zeigt den russischen Feldherrn Alexander Wassiljewitsch Suworow (1730-1800). Die niedrigen Wertstufen sind auf 1994 datiert (Abb. 21), die höheren von 50 bis 5000 Rubel auf 1993. Letztere zeigen anstelle des Porträts das Reiterstandbild von Suworow in Tiraspol, der "Hauptstadt" Transnistriens. Die Landesbezeichnung auf den Scheinen ist in Russisch, die Bankbezeichnung dagegen ist dreisprachig – in den drei Amtssprachen der Region: Moldawisch (Rumänisch) in kyrillischer Schrift, Russisch und Ukrainisch. 2001 war eine nächste Währungsreform notwendig geworden. 1 Million der (nun) alten Rubel wurden gegen einen neuen transnistrischen Rubel getauscht. Mit diesem Währungsschnitt wurden erstmalig auch Münzen ausgegeben. Die Scheine sind vermutlich mehr als nur Propagandaartikel oder Sammlerobjekt. Die 2014 ebenfalls ausgegebenen Kunststoffmünzen zu 1, 3, 5 und 10 Rubel sind jedenfalls im Rahmen einer im Fernsehen gezeigten Reisedokumentation im Umlauf gefunden worden. Auch sie zeigen das Porträt von Suworow. Wer war Suworow? Er war ein überaus erfolgreicher russischer Militärstratege. Im Laufe seiner Karriere war er an der Einnahme von Berlin (1760), Warschau (1769) und Krakau (1772) beteiligt. 1774 besiegte er ein deutlich größeres türkisches Heer und schlug anschließend den Pugatschow-Aufstand im Wolgagebiet nieder. 1792 wurde er in die Ukraine versetzt, hier gründete er Odessa und Tiraspol (die heutige Hauptstadt von Transnistrien) und ließ Sewastopol zu einer starken Festung ausbauen. Denkmäler gibt es nicht nur in Russland, sondern auch in der Ukraine, in Rumänien, Polen und der Schweiz. Nach Wikipedia sei 2012 über die Einführung des russischen Rubel gesprochen worden. 2014 wurden aber die Kunststoffmünzen neu ausgegeben, seitdem hat es praktisch keine neuen Nachrichten gegeben. Abb. 22: „Donezker Republik“, Kupon auf Banknote der Ukraine, 1 Griwna. Donezker und Lugansker Republik Nach der Abspaltung von Teilen der Oblaste Donezk und Lugansk von der Ukraine im Jahr 2014 erklärten sich beide Regionen zu unabhängigen Republiken, eigenes Geld wurde eingeführt und propagandistisch verwendet. Dazu wurden Kupons auf die Banknoten der Nationalbank der Ukraine geklebt. Abb. 22 zeigt einen 1-Griwna-Schein mit einem Kupon der „Donezker Volksrepublik“. Ob diese Scheine tatsächlich im Umlauf verwendet wurden oder werden – oder nur der Propaganda dienen oder vielleicht auch nur für den Sammlermarkt hergestellt wurden, entzieht sich der Kenntnis des Autors. Entsprechend einem Wikipedia-Beitrag im Jahr 2022 wird als Währung in der Region der Russische Rubel verwendet. Wie viel war ein Griwna? Im Jahr 2014 war der Gegenwert von 1 Griwna ca. 6 Eurocent, in den Jahren 2017 bis 2022 ca. 3 Eurocent, der Schein war also Kleingeld. Wobei auch klar ist, dass sich Außen- und Binnenwert einer Währung deutlich unterscheiden können. In jedem Fall eine Produktion für den Sammlermarkt sind die auf der World Money Fair im Juli 2022 angebotenen ähnlichen „Produkte“, d. h. ukrainische Geldscheine mit Aufklebern der unabhängigen Republiken Kiew, Charkow, Cherson, Sumy, Mikolajew und Saporoshje! Das Set sollte jeweils 40 Euro kosten. Abb. 23: Georgien, Übergangswährung Kuponi, 1. Ausgabe, 5000 georgische Rubel, Fake-Kupon Weitere Erfindungen zum Schaden des Sammlers Bei längerem Suchen finden sich sicher weitere Beispiele. Drei  seien hier genannt. Auf Sammlermärkten gab es / gibt es Scheine der ersten georgischen Kuponi-Ausgaben ebenso wie Rubelscheine der UdSSR, beklebt mit georgischen Briefmarken, die teilweise mit dem Nennwert des Scheins überdruckt sind. Es sind Fälschungen zum Schaden der Sammler! Der Autor hat auf der World Money Fair 2009 einen solchen georgischen Geldschein der ersten Kuponi-Serie fotografiert. Abb. 23 zeigt den Kupon, sprich die Briefmarke mit Überdruck, auf dem 5000-Rubel-Schein. Auch gestandene Sammler ließen sich davon täuschen. In einem kurzen Beitrag in der Ausgabe 3/2001 der MünzenRevue wurden die Scheine zu Notgeld für Armee-Kantinen erklärt. Es waren aber Fantasie-Produkte zum Schaden der Sammler. [24] Aus der Tschechoslowakischen Republik (ČSR) gibt es „Fundstücke“ von für den Krisenfall vorbereiteten Ersatzgeldscheinen. Dabei wurden die Banknoten der Ausgabe 1953 mit speziellen Kupons beklebt. Die Banknoten sind echt und die Kupons wurden vermutlich auf zeitgenössischem Briefmarkenpapier gedruckt. Zu einer eventuellen Vorbereitung von Ersatzgeld gibt es keine Informationen, in die aktuellen Kataloge wurden sie nicht aufgenommen. Dabei sind die Kupons seit etwa 25 bis 30 Jahren bekannt. Einige Jahre später tauchten dann die mit Kupons versehenen Banknoten auf und noch etwas später dann Scheine mit der Perforation „Specimen“ bzw. „Neplatne“ (ungültig). Tschechische Sammler gehen davon aus, dass es sich um Fälschungen zum Schaden der Sammler handelt.  Für deutsche Sammler zum Schmunzeln: Im Internet gab es Angebote von 50-DM-Ost-Scheinen des Jahrgangs 1948, beklebt mit Briefmarken mit den Porträts von Ernst Thälmann, Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht. Für Sammler aus Übersee sind sie vielleicht ein interessantes "Schnäppchen", aber natürlich handelt es sich um Manipulationen. Abb. 24: Freiheitsanleihe über 100 Rubel vom Frühjahr 1917, hier Serie II, mit Zinskupons zu jeweils 2,50 Rubel. Die Abschnitte 1 - 5 fehlen hier bereits, Abschnitt 6 war einlösbar ab März 1920.   Verwendung der Zinskupons von Anleihen als Notgeldscheine Neben den beiden Hauptthemen „Kupons auf Geldscheinen“ und „Geldscheine mit der Bezeichnung Kupon“ gibt es die oben schon erwähnten Zinskupons, die zeitweise als Geldersatz / Notgeldscheine verwendet wurden. Der Wert des Notgeldscheins war gleich dem Wert des Zinsscheins. Eigentlich unkompliziert – weil der Zinsabschnitt hatte ja einen wirklichen, aufgedruckten Geldwert! Und er brauchte nicht erst gedruckt zu werden, er war schon da! Belegt ist dies für Deutschland Ende 1918 für einen kurzen Zeitraum und nur für wenige dieser Kupons. Grabowski bildet in seinem Katalog sechs dieser als Notgeld genutzten Zinskupons ab. Er bezeichnet sie als „Zinskupon“, auf den Abschnitten selbst heißt es aber „Zinsschein“. Mit der Verordnung vom 22. Oktober 1918 galten die am 2. Januar 1919 fälligen Zinskupons der Kriegsanleihen 1915 bis 1918 mit dem Buchstaben q im Zeitraum vom 23.10.1918 bis zum 02.01.1919 als Zahlungsmittel. Der Wert des Notgeldscheines war gleich dem Wert des Zinsscheines: 2,5% des Anleihebetrages [21]   . Das waren 2,50 Mark bei der 100-Mark-Anleihe bis 125 Mark bei der 5000-Mark-Anleihe. In Russland gab es im Vergleich mit Deutschland eine ungeheure Vielzahl von als Notgeld genutzten Zinskupons. Senkevich listet in seinem Katalog [22]    249 verschiedene in Russland als provisorische Zahlungsmittel genutzte Zinskupons auf! Von der Freiheitsanleihe vom Frühjahr 1917 wurden die Kupons der vier Serien I … IV verwendet. Pro Jahr gab es zwei Zinskupons, zahlbar im März und September. Die Obligationen hatten Wertstufen von 20 bis 25.000 Rubel, die Zinskupons hatten dementsprechend einen Wert von 50 Kopeken bis 625 Rubel. Abbildung 24 zeigt eine Freiheitsanleihe über 100 Rubel, bei 5 % jährlichen Zinsen ist jeder Kupon 2,50 Rubel wert gewesen. Ob aber alle Kupons oder nur die mit vorgegebenem Einlösungszeitpunkt als Geldersatz dienten, wird von Senkevich nicht mitgeteilt. Insgesamt ist aber für beide Länder – Deutschland und Russland – unklar, welche Rolle die Zins-Kupons tatsächlich im Zahlungsverkehr gespielt haben. Abb. 25: Ungarn, Gutschein der Hotel- und Restaurantkette Pannonia. Fazit Alle drei vorgestellten Kupon-Arten haben eine (völlig) unterschiedliche Aufgabe: Zinsabschnitte: Notgeld, eine sehr schnelle, preiswerte Lösung für den Mangel an Kleingeld (Münzen) und Scheinen. Die Zinskupons waren „echtes“ Geld, aber die tatsächliche Bedeutung ist unklar. Klebemarken: eine vergleichsweise schnelle Lösung zur Kennzeichnung „gültigen“ Geldes, z. B. bei der Aufteilung eines Währungsraumes zur Kennzeichnung der im eigenen Land gültigen Geldscheine, alternativ / parallel zum Abstempeln. Das Bekleben mit Kupons war deutlich aufwendiger, aber auch fälschungssicherer als das Stempeln. Kupon als Geldschein-Bezeichnung: als durchaus auch längerfristige Übergangslösung bis zur Einführung einer neuen Währung. Es soll vermieden werden, die neue „endgültige“ gute Währung den Wirren / der Inflation der Übergangszeit auszusetzen – deshalb die Bezeichnung als Gutschein /Kupon! Daneben gibt es als vierte Variante: Kupon „einfach“ als Gutschein, vermutlich in unendlicher Vielfalt. Hier sei nur ein Beispiel vorgestellt, der in Abb. 25 gezeigte ungarische Gutschein der Hotel- und Restaurant-Kette Pannonia aus dem Jahr 1981. Der „Coupon“ zu 10 Forint ist das Restgeld eines DDR-Urlaubers, etwa 2 DDR-Mark entsprechend. Zu dieser Gruppe gehören sicher auch die von Dr. Sven Gerhard ausführlich vorgestellten Valuta-Mark-Kupons zur Leipziger Frühjahrsmesse 1949. [23]    Obwohl das Wort „Kupon“ auf den Scheinen nicht vorkommt. Prof. Dr. Rainer Geike Anmerkungen [1] Die Abbildungen im von den Experten der Staatsbank erstellten Katalog „Die Banknoten und Münzen der Deutschen Demokratischen Republik“, Berlin 1989, bestätigen dies. Hier gibt es auch Geldscheine mit mittig auf dem unbedruckten Rand oder schräg aufgeklebten Kupons. [2] Quelle: Julius Mader, im Jahrbuch des Arbeitskreises Geldscheine und Wertpapiere im Kulturbund der DDR, 1981. [3] Auch Karpato-Russland oder Ruthenien, Hauptstadt Uzhorod bzw. Uschgorod (Deutsch: Ungwar, heute: Užgorod / Ukraine, kurz hinter der slowakischen Grenze). [4] Burkhard Müller: Vereinigtes Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. In: Berliner Zeitung v. 24.4.1998. [5] Albert Pick: Papiergeld-Lexikon, Regenstauf 1992, S. 155. Siehe auch Holm Sundhausen: Die jugoslawische Währungsreform von 1920: Zur Interdependenz ökonomischer und politischer Integrationsprobleme in einem multinationalen Staat. In: Österreichische Osthefte 27(1985), H. 1, S. 19-39. [6] Ottfried Neubecker / Wilhelm Rentzmann: Wappenbilderlexikon, München1974, S. 254, hier aber fälschlicherweise bereits als Königreich Jugoslawien bezeichnet. [7] Im Gegensatz dazu ist im Wappenbilderlexikon (wie Anm. 6, S. 254) und im Zigarettenbilderalbum der Firma York: Länderwappen und Nationalfarben (ca. 1933/34) der Doppeladler ungekrönt. [8] Info: Jiri Novak, Prag. [9] SCWPM und Wikipedia. [10] Hans-Volkmar Gaitzsch: Zur Hyper-Inflation in Ungarn von 1945 bis 1946. In: DGW-Information 2021/1, S. 2-7. 11 Berliner Zeitung vom 4.2.1993. [12] A. Airapetian u. M. Gryckiewicz: Transcaucasian Banknotes, S. 42f. [13] Wikipedia engl. Auf der Web-Seite der Bank gibt es keine Informationen dazu. [14] Web-Seite der Nationalbank. [15] Im Deutschen klingt die alte Währungsbezeichnung bei ungeeigneter Pluralbildung noch unangenehmer. Die taz überschrieb am 26.8.1996 ihren Beitrag zur Währungsumstellung mit „Karbowanzen-Plage“. [16] Wikipedia russ. [17] MünzenRevue 4/2001. [18] Im Land selbst wird die Bezeichnung „Transnistrien“ (verständlicherweise) nicht benutzt, es ist in jedem Fall eine Fremdzuschreibung. Sinn macht der Name aus rumänischer Sicht, hier ist es das Land hinter dem Dnestr. [19] Wikipedia, Beitrag zum transnistrischen Rubel. Nach SCWPM gab es diese mit Kupons versehenen Scheine erst ab Januar 1994. [20]  A. Airapetian u. M. Gryckiewicz: Transcaucasian Banknotes, S. 122. [21] Auf die Anleihen gab es 5 % Zinsen, bei halbjährlicher Auszahlung also 2,5 % auf jeden Abschnitt. Die Nummern der Zinsscheine im Katalog von Hans-Ludwig Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871 sind DEU-63 bis DEU-66. [22] D. A. Senkevich: State Paper Money of RSFSR and USSR 1918 - 1961. Moskau 1989. [23] Sven Gerhard: Die Valuta-Mark-Kupons zur Leipziger Frühjahrsmesse 1949. In: Münzen & Sammeln 9/2023, S. 129ff. [24]   A. Airapetian u. M. Gryckiewicz: Transcaucasian Banknotes, S. 122.

  • Wahre Verbrechen: Der raffgierige Stasi-Offizier G. W.

    „Wir werden sein Andenken und seine Arbeit in Ehren halten.“ So hieß es in einer Dankanzeige vor über 40 Jahren; ein geläufiger, aber befremdlicher Text. Die Hinterbliebenen Günter Wurms ließen ihn in der SED-Parteizeitung „Neues Deutschland“ abdrucken. Wurm war am 10. September 1983 im DDR-Haftkrankenhaus Leipzig-Meusdorf angeblich durch Herzversagen aufgrund unverträglicher Medikamente verstorben. Doch was waren seine ehrenhafte Arbeiten? Das waren Unterschlagungen in großem Ausmaß – die umfangreichsten in der früheren DDR. Günter Wurm wurde am 12. Juni 1935 geboren und studierte von 1965 bis 1969 an der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft der DDR in Potsdam-Babelsberg. Er absolvierte sein Fernstudium als „Finanzökonom“. Da war der 30-Jährige schon Angehöriger des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Im Januar 1962 wurden auch private Schließfächer in Banktresoren von DDR-Sparkassen und -Banken von der Stasi beschlagnahmt ... und ausgeraubt. 21.000 Schließfächer waren betroffen. Günter Wurm war in die MfS-Aktion „Licht“ eingebunden und hatte sich dabei im Sinne der Vorgesetzten bewährt. Manche Eigentümer wurden genötigt, erpresst und mussten ihren Besitz – oft ersatzlos – an den Staat abgeben, der im Ausland für etwa 4,1 Mio. D-Mark verkauft wurde. Innerhalb des DDR-Ministeriums für Außen- und Innerdeutschen Handel wurde am 1. Oktober 1966 die berüchtigte Abteilung KoKo (Kommerzielle Koordinierung) gegründet, sie unterstand der Stasi-Hauptabteilung XVIII und wurde anfangs von Stasi-Oberst Alexander Schalck-Golodkowski geführt. Hauptaufgabe war die Beschaffung von Devisen für die DDR-Wirtschaft. Wichtigster Mitarbeiter wurde Günter Wurm, der für seine Aktivitäten im westlichen Ausland aufgebaut wurde. So war er als Vermittler und Händler mehr als geeignet, Kaufinteressierte und Firmen in der Bundesrepublik und in Westeuropa mit wertvollen Kulturgütern und „hochwertigem Trödel“ zu versorgen. Dafür gründete er die Scheinfirma „Industrievertretung“; seine „konspirative Wohnung“ mit dem Tarnkürzel „NB“ befand sich in der Niederbarnimstraße in Ostberlin. Bis 1970 lieferten Wurm und seine Geliebte alle Erlöse in Höhe von über einer halben Million DM jährlich an den damaligen DDR-Finanzminister Siegfried Böhm ab – in bar und ohne Quittung. Böhm wurde unter bisher ungeklärten Umständen im Mai 1980 durch Kopfschuss getötet; ein Täter wurde nie ermittelt. Einen besonderen Coup landete Wurm 1976 bei der Ablieferung von ausgesonderten DDR-Banknoten an die Staatsbank der DDR. In der Operation „Note“ hatten Stasi-Leute 20-Mark-Scheine in Höhe von über 581.000 Mark sichergestellt: wahrscheinlich handelte sich es dabei um schlecht gedruckte Scheine der 1975er Ausgabe, die ab Januar 1976 in Umlauf kamen. Durch Druckunregelmäßigkeiten ließen die verschmierten Banknoten wohl einen Hitler-Kopf erkennen. Anders ist die Vermutung nicht zu begründen, denn wer hatte die Möglichkeit, solch eine großen Menge in kurzer Zeit zu verunstalten und absichtlich in Umlauf zu bringen. Günter Wurm erhielt den Auftrag, die „schlechten Banknoten“ im Gewicht von 30 Kilogramm zur Staatsbank der DDR zu bringen, wo sie vernichtet werden sollten. Im Austausch forderte er„saubere Banknoten“. Die DDR-Banker kamen seiner Forderung – angeblich auf Weisung – nach ... aber Wurm behielt das Geld einfach für sich. Abb. 1: über 29.050 verschmierte 20-Mark-Banknoten „mit Hitler-Kopf“ wurden 1976 aufgespürt – in der allgemeinen Öffentlichkeit wurde diese Affäre nicht bekannt und Abbildungsbelege sind nicht verfügbar. Ins Visier von MfS-Minister Mielke geriet Wurm im Sommer 1980 durch die ausgeuferten Renovierungskosten des bebauten Stasi-Grundstücks im brandenburgischen Siehdichum. Über eine halbe Million Ostmark kostete die Sanierung des Forsthauses und das benachbarte Fischerhaus verschlang nochmals eine viertel Million. Mielke ordnete die Überprüfung von Günter Wurm und eine Durchsuchung seiner konspirativen Wohnung im Berliner Stadtbezirk Friedrichshain an. Nach Stasi-Akten befanden sich im Kachelofen der Wohnung 160.000 D-Mark und 26 Kilogramm Gold in Barren. Der „nur“ zum Major degradierten Wurm wurde als „Offizier im besonderen Einsatz“ in ein Dresdner Möbel-Kombinat nach Hellerau zwangsversetzt. Anschließend wurde auch das Gelände in Siehdichum durchsucht und man wurde fündig: weitere 44 Kilogramm Gold fand man in drei Teekesseln im Wald; in einer Garage hatte Wurm 1.100 Flaschen Cognac und 1,5 Millionen West-Zigaretten gelagert, Im Februar 1981 lag der Abschlussbericht vor und Wurm wurde aufgefordert, die Handelsfirma „Industrievertretung“ abzuwickeln und alle Wertgegenstände und Gelder abzuliefern. Das befolgte Wurm nur teilweise. Er beklagte das Verhalten hoher SED-Funktionäre und wollte nicht wahrhaben, dass er in Ungnade gefallen war. Er begann zu trinken, beschwerte sich über seine Behandlung bei Ministern und wurde bald zur Bedrohung des Apparats. Deshalb wurde er im September 1981 wegen Verdachts auf „Fahnenflucht“ verhaftet. Insgesamt wurden um die 85 Kilogramm Gold, 1,6 Millionen D-Mark, 2,2 Mio. DDR-Mark, US-Dollars und weitere zahlreiche Westwährungen, Münzen, Brillanten und Schmuck sowie japanische Heimelektronik beschlagnahmt. Der 1. Militärstrafsenat beim Obersten Gericht der DDR verurteilte das Duo unter strengster Geheimhaltung, mit Sperrung des Ganges 8 im Gericht und mit Ausschluss der Öffentlichkeit am 3. Dezember 1981 zu 15 bzw. 8 Jahre Haft. Die Anklage lautete abgeschwächt auf „gemeinschaftlich begangenen verbrecherischen Diebstahl zum Nachteil sozialistischen Eigentums“; man befürchtete weitere Aussagen von Wurm, da er mit Bekanntgabe kompromittierender Einzelheiten über MfS-Obere, Minister und hohe Politfunktionäre drohte. Den Vorwurf der Fahnenflucht ließ man fallen; er hätte das gleiche Schicksal mit Werner Teske geteilt; der Stasi-Hauptmann wurde ein halbes Jahr zuvor zum Tode verurteilt. Auch Teske hatte Finanzökonomie studiert und bis 1980 ebenfalls Gelder unterschlagen: über 20.000 D-Mark und über 21.000 DDR-Mark. Wurms Mittäterin verurteilte man zu acht Jahren, sie wurde aber nach vier Jahren vorzeitig entlassen, da sie sich zu „strengstem Stillschweigen“ verpflichtet hatte. Abb. 2: schweizer Goldbarren und Goldmünzen; G. Wurm ließ diese im Tausch gegen die veruntreuten Gelder bei einem Westberliner Händler aus der Schweiz besorgen und bunkerte sie in seiner Wohnung und auf dem Stasi-Gelände am Hammersee; der damalige Gesamtwert des Goldes lag bei angenommenen 19,0 Mio. DDR-Mark – tatsächlich lag er bei 1,35 Mio. US-Dollars bzw. 3,4 Mio. D-Mark. Abb. 3: 1,63 Mio. D-Mark gehörten zum sog „Reptilienfonds“ von Wurm – das würde eine Menge von bspw. 3.260 Banknoten zu 500 DM umfassen. Abb. 4: das Bargeld in Höhe von 2,2 Mio. DDR-Mark hätte bspw. 44.000 Banknoten zu 50 Mark entsprochen. Abb. 5: 24.000 US-Dollars wurden im Besitz von Wurm gefunden; in 100-$-Scheinen wären das 240 Banknoten gewesen. Abb. 6: Banknoten verschiedener Währungen werden in Stasi-Akten genannt; Mengen einzelner Devisenwerte in Österreichischen Schillingen, Britischen Pfund, Schweizer Franken und Schwedischen Kronen sind nicht bekannt. Abb. 7: aus den Stasi-Dokumenten ist nicht ersichtlich, welche einzelne Wertgegenstände von Wurm gehortet wurden; es soll sich um Gold-Schmuck, Brillanten und andere Edelsteine gehandelt haben – Briefmarken haben sich ebenfalls darunter befunden. Abb. 8: weit über 1.000 hochwertige Spirituosen im 5-stelligen DM-Wert wurden gefunden. Abb. 9: „Westzigaretten“ in Millionenhöhe in über 7.500 Stangen lagen in Wurms Verstecken. Obwohl Günter Wurm mit einem monatlichen Gehalt als Oberstleutnant in Höhe von 2.300 DDR-Mark und seinen genehmigten Verkaufsprovisionen von 5 bis 10 Prozent in Westmark je Deal hätte gut leben können, reichten ihm seine Privilegien nicht ... und er handelte aus Geldgier zusammen mit seiner Freundin Ursula Schmidt (Leiterin einer Grenzübergangsstelle zu Westberlin) und seinem Mitarbeiter IM »Felix« außerordentlich kriminell. Resultat: unvergleichbare Verbrechen in der ehemaligen DDR, die erst durch den Zugang zu den Staatssicherheitsakten nach 1989 bekannt wurden. Der langjährige Vorgesetzte von Günter Wurm setzte sich nach der Maueröffnung nach Westberlin ab: Schalck-Golodkowski floh mit seiner Frau aus der DDR, da er ahnte, dass ihn seine dubiosen Geschäfte zum Verhängnis würden. Er wurde später tatsächlich wegen Untreue und Steuerhinterziehung in Höhe von 100,0 Millionen D-Mark angeklagt. Schalck-G. erlitt im März 2003 einen Herzstillstand und lag wochenlang im Koma. Am 21. Juni 2015 starb der an Krebs erkrankte Schalck am Tegernsee in Bayern. Abb. 10: Information von Generalleutnant Wolfgang Schwanitz vom 3. Dezember 1989 an alle AfNS-Einheiten über die Flucht von Schalck-Golodkowski nach Westberlin. Schwanitz war Leiter des Amtes für Nationale Sicherheit (Nachfolge-Dienst des MfS bis März 1990); Schalck-G. wurde vom bekannten Ostberliner Anwalt Wolfgang Vogel über den ausgestellten Haftbefehl von DDR-Behörden informiert – außerdem wurden insgesamt 30 führende KoKo-Mitarbeitern zur Fahndung ausgeschrieben. Am 6. Dezember 1989 hatte sich Schalck-G. den Westberliner Behörden gestellt, darauf wurde von DDR-Seite „ein Rechtshilfeersuchen nebst Haftbefehl wg. Veruntreuung mit der Bitte um Zulieferung des Sch.“ an das Westberliner Kammergericht gestellt; der Bundesnachrichtendienst stellte am 15. Dezember fest: „In Führungskreisen des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit besteht geradezu ‚panische Angst‘ davor, dass sich Schalck westlichen Stellen gegenüber eröffnen und Interna seiner langjährigen Tätigkeit … preisgeben könne“; immerhin hatte Schalck-G. jährlich über 1,0 Mrd. D-Mark auch in illegalen Aktionen – u. a. Waffengeschäfte – für die DDR erwirtschaftet. Michael H. Schöne Quellen: https://de.wikipedia.org https://www.bpb.de https://www.bundesarchiv.de https://www.capital.de https://www.focus.de https://www.hdg.de https://www.mdr.de https://www.welt.de

  • Bermuda stellt um! Neue 2- und 5-Dollars-Polymerbanknoten

    Am 30. Oktober 2024 gab die Bermuda Monetary Authority (BMA) bekannt, dass im Herbst dieses Jahres neue 2- und 5-Dollars-Polymerbanknoten in Umlauf gebracht werden. Ein genaues Ausgabedatum wurde noch nicht bekannt gegeben. Die neuen Polymerbanknoten werden von De La Rue auf dem Safeguard®-Polymersubstrat gedruckt. Sie werden das vertraute Erscheinungsbild der bestehenden Hybridbanknoten über zwei und fünf Dollars beibehalten, die traditionell auf Baumwolle gedruckt werden. Die derzeit zirkulierenden Noten und die neuen Polymerbanknoten werden gleichzeitig in Umlauf zu finden sein, d. h. die Hybridbanknoten bleiben auf absehbare Zeit gesetzliches Zahlungsmittel. Es ist nicht geplant, die 2- und 5-Dollars-Hybridbanknoten aus dem Verkehr zu ziehen. Die neuen Polymerbanknoten weisen fortschrittliche Sicherheitsmerkmale auf, darunter einen ARGENTUM™-Thunfisch und verbesserte GEMINI™-Muster, die unter UV-Licht sichtbar sind. Das ARGENTUM™-Sicherheitsmerkmal ist eine spezielle Silberdruckfarbe, die spiegelnde Freiformen auf der fertigen Banknote ermöglicht. GEMINI™ ist ein unverwechselbares und vielseitiges Druckmerkmal, das sich unter ultraviolettem Licht offenbart; das verborgene Bild erscheint bei UV-Beleuchtung als zwei Farben und ist eng mit dem Bild oder Muster des sichtbaren Drucks verbunden. Die neuen Banknoten sind mit voll- und teiltransparenten Halbfenstern versehen, die einen wolkenverhangenen Himmel und eine Unterwasserszene zeigen, die von beiden Seiten betrachtet werden können. Um diese Fenster herum sind Sicherheitsmerkmale wie ILLUMINATE und ROTATE vollständig in das schillernde Tintenmotiv aus Wellen, mehreren Fischen und einer Sonne integriert, das erscheint, wenn die Banknoten gekippt werden. ILLUMINATE sorgt für Textur, kräftige Farben und Faszination rund um das Fenster, während ROTATE eine Designtechnik ist, die ein vollständiges Bild auf beiden Seiten der Polymernote erzeugt. Die neuen Banknoten sind mit taktilen Punkten versehen, um Sehbehinderten das Erkennen und Unterscheiden von Nominalen zu erleichtern. Die 2-Dollars-Note hat taktile Punkte in Form eines Dreiecks, während die 5-Dollars-Banknote solche in Form eines Kreises aufweist. Diese Polymerbanknoten werden auch zu den ersten gehören, auf denen das Bildnis von König Charles III. zu sehen ist. In den kommenden Tagen werden die Bürgerinnen und Bürger nach Angaben des BMA eine Postkarte mit Abbildungen der Sicherheitsmerkmale der neuen Polymerbanknoten und entsprechenden Informationen erhalten. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keinen Termin für die Produktion und Ausgabe der übrigen Stückelungen als Polymerbanknoten. Höhere Nennwerte werden nach Rücksprache mit den Interessengruppen eingeführt. Im folgenden Video werden die neuen Polymerbanknoten vorgestellt: Donald Ludwig (polymernotes.org)

  • Teutoburger Münzauktion: Vorschau auf eine ganz besondere Auktion 166!

    Vom 9. bis 13. Dezember 2024 findet die 166. Teutoburger Münzauktion statt, zu der schon jetzt Vorgebote abgegeben werden können. Nach den Teilen I (Gold), II (Hauptkatalog) und III (Briefmarken) folgt am 13. Dezember der Teil IV zu den Banknoten mit 2000 Positionen, der dieses Mal viele Raritäten – besonders bei altdeutschen Geldscheinen – bietet. Ohne Übertreibung kann man speziell für diesen Bereich der deutschen Papiergeldgeschichte von einer "Jahrhundert-Auktion" sprechen! Ganz nebenbei wird auch die Fachbibliothek von Albert Pick angeboten, die sich seit Ende der 1980er Jahre im Gietl Verlag befand und hier über die Jahre ständig erweitert wurde. Hier geht es direkt zum Banknotenteil der 166. Teutoburger Münzauktion Nachfolgend stellen wir eine kleine Auswahl an Losen aus dem Banknotenteil vor: Los 4192:   Banknoten, Altdeutschland, Anhalt-Gesamtstaat, Herzogtum (ab 1863). Grabowski/Kranz 41, Pick S140. Banknote, 100 Mark 1.7.1874. Anhalt-Dessauische Landesbank 1864 - 1874. Dieser Schein im Grabowski/Kranz abgebildet. I- / II+, leichter Mittelknick 1874. Serie XVII. Dieser Schein im Grabowski/Kranz abgebildet. III, kl. Risse, äußerst selten. Ausruf: 2.500 EUR Los 4197:   Banknoten, Altdeutschland, Baden. Grabowski/Kranz 52, Pick S901. Bankschein, 10 Gulden 1.12.1870. Badische Bank, Lit. A. III. Ausruf: 3.000 EUR Los 4200:   Banknoten, Altdeutschland, Bayern, Königreich. Grabowski/Kranz 60, Pick S157 Bank-Note, 100 Gulden 1.6.1839. Bayerische Hypotheken- und Wechselbank 1834 - 1874. Serie XVII. Dieser Schein im Grabowski/Kranz abgebildet. III, kl. Risse, äußerst selten. Ausruf: 5.000 EUR Los 4203: Banknoten, Altdeutschland, Bayern, Königreich . Grabowski/Kranz 67, Pick S164. Banknote, 10 Gulden 1.7.1865. Bayerische Hypotheken- und Wechselbank 1834 - 1874. Serie XXXII. Dieser Schein bei Grabowski/Kranz abgbildet. III. Ausruf: 1.500 EUR Los 4212:   Banknoten, Altdeutschland, Bremen, Freie und Hansestadt. Grabowski/Kranz 109, Pick S209. 100 Mark der Bremer Bank 1.7.1872. Lochentwertet. III, Rs. Klebereste. Ausruf: 4.000 EUR Los 4215:   Banknoten, Altdeutschland, Frankfurt am Main, Stadt (bis 1866). Grabowski/Kranz 113 M (LP), Pick S216. Bankschein, 35 Gulden 1.1.1855. Frankfurter Bank 1855. Musterschein mit Fol. 1 und No. I, Vs. mit schwarzem Balkenstempel „AUSSER COURS“. Dieser Schein im Grabowski/Kranz abgebildet (Titelstück). II+, von größter Seltenheit. Ausruf: 15.000 EUR Los 4230:   Banknoten, Altdeutschland, Hessen-Darmstadt. Grabowski/Kranz 144, Pick S269. Kassenschein, 10 Gulden 1.7.1865. Großherzoglich Hessische Staatsschulden-Tilgungscasse-Direction 1848 - 1865. Litera L. II+, leichte Kleberreste auf Rs. Ausruf: 1.500 EUR Los 4238:   Banknoten, Altdeutschland, Hessen-Homburg. Grabowski/Kranz 168, Pick S291. Banknote, 5 Gulden 1.1.1855. Landgräflich Hessische Concessionierte Landesbank 1855. Lit. B, Ser. II. IV+, etwas restauriert. Ausruf: 2.500 EUR Los 4242:   Banknoten, Altdeutschland, Lübeck, Freie Hansestadt. Grabowski/Kranz 181, Pick S317. Banknote, 50 Thaler 2.1.1858. Credit- und Versicherungs-Bank in Lübeck 1858. Lit. V, Serie E. Dieser Schein bei Grabowski/Kranz abgebildet. III. Ausruf: 2.500 EUR Los 4250:   Banknoten, Altdeutschland, Mecklenburg-Strelitz, Großherzogtum. Grabowski/Kranz 214, Pick S356. Rentei-Cassen-Schein, 25 Thaler 1.6.1869. Großherzoglich Mecklenburgische Finanz-Commission 1866 - 1869. KN. 4-stellig, Lit. C I. Dieser Schein bei Grabowski/Kranz abgebildet. I. Ausruf: 1.500 EUR Los 4252:   Banknoten, Altdeutschland, Nassau, Herzogtum. Grabowski/Kranz 217, Pick S361. Landescreditkassenschein, 1 Gulden 3.12.1840. Nassauische Landes-Credit-Casse-Direction 1840 - 1847. IV, 2cm eingerissen, selten. Ausruf: 2.000 EUR Los 4259:   Banknoten, Altdeutschland, Oldenburg Großherzogtum. Grabowski/Kranz 237, Pick S381. 100 Mark 1.4.1875. Oldenburgische Landesbank 1875. Mit neunfache entwertung „CASSIERT“. II, etwas wellig, von größter Seltenheit. Ausruf: 10.000 EUR Los 4282:   Banknoten, Altdeutschland, Preußen, Königreich, Gesamtstaat. Grabowski/Kranz 300, Pick S442. Banknote, 50 Thaler 31.7.1846. Preussische Haupt-Bank, Haupt-Bank-Directorium 1846 - 1874. Ser. A. Dieser Schein bei Grabowski/Kranz abgebildet. IV, etwas restauriert, von größter Seltenheit. Ausruf: 10.000 EUR Los 4284:   Banknoten, Altdeutschland, Preußen, Königreich, Gesamtstaat. Grabowski/Kranz 310, Pick S450. Banknote, 100 Thaler 19.12.1864 Preussische Haupt-Bank, Haupt-Bank-Directorium 1846 - 1874. Lit. C. IV+, etwas restauriert, von größter Seltenheit. Ausruf: 10.000 EUR Los 4287:   Banknoten, Altdeutschland, Preußen, Königreich, Gesamtstaat. Grabowski/Kranz 314, Pick S454. Banknote, 100 Mark 1.5.1874. Preussische Haupt-Bank, Haupt-Bank-Directorium. Ser. b. Dieser Schein im Grabowski/Kranz abgebildet. III. Ausruf: 3.500 EUR Los 4294:   Banknoten, Altdeutschland, Preußen, Ostpreußen, Provinz. Grabowski/Kranz 357, Pick S541. Banknote, 50 Thaler 13.10.1866. Königsberger Privat-Bank 1857 - 1866. Ser. II. Dieser Schein im Grabowski/Kranz abgebildet. III- / IV+, von größter Seltenheit. Ausruf: 10.000 EUR Los 4300:   Banknoten, Altdeutschland, Preußen, Posen, Provinz. Grabowski/Kranz 380, Pick S576. Banknote, 10 Thaler 18.3.1867. Provinzial-Actien-Bank des Großherzogtums Posen 1857 - 1883. Lit. A. Dieser Schein bei Grabowski/Kranz abgebildet. III, von größter Seltenheit. Ausruf: 10.000 EUR Los 4303:   Banknoten, Altdeutschland, Preußen, Westpreußen, Provinz. Grabowski/Kranz 433, Pick S528. Note, 50 Thaler 2.1.1865. Danziger Privat-Actien-Bank 1857 - 1887. Dieser Schein bei Grabowski/Kranz abgebildet. I / I-, von größter Seltenheit. Ausruf: 15.000 EUR Los 4304:   Banknoten, Altdeutschland, Preußen, Westpreußen, Provinz. Grabowski/Kranz 434, Pick S529. Note, 100 Thaler 1.7.1867. Danziger Privat-Actien-Bank 1857 - 1887. Dieser Schein bei Grabowski/Kranz abgebildet. I-, Fleck, von größter Seltenheit . Ausruf: 15.000 EUR Los 4310:   Banknoten, Altdeutschland, Sachsen, Kurfürstentum und Königreich (ab 1806). Grabowski/Kranz 449a, Pick S616. Interims-Cassen-Schein, 1 Reichs-Thaler 18.12.1815. Königlich Sächsische Interims-Cassen-Scheine 1815. Dieser Schein bei Grabowski/Kranz abgebildet. III+ / III. Ausruf: 1.200 EUR Los 4319:   Banknoten, Altdeutschland, Sachsen, Kurfürstentum und Königreich (ab 1806). Grabowski/Kranz 469, Pick S950. Banknote, 100 Mark 1.1.1874. Sächsische Bank zu Dresden 1866 - 1890. Lit. F, Ser. XVII. Dieser Schein bei Grabowski/Kranz abgebildet. I, äußerst selten. Ausruf: 2.000 EUR Los 4331:   Banknoten, Altdeutschland, Schleswig-Holstein, Herzogtümer. Grabowski/Kranz 524, Pick S761. Zettel, 5 Reichsthaler 1801. Schleswig-Holsteinische Leihe-Institut Altona, Kopenhagen (Cassa-Admin. Altona) 1801 - 1810. Serie A. Dieser Schein bei Grabowski/Kranz abgebildet. III. Ausruf: 2.000 EUR Los 4347:   Banknoten, Altdeutschland, Thüringen, Reuß jüngere Linie, Fürstentum. Grabowski/Kranz 617, Pick S597. Banknote, 100 Mark 1.1.1874. Geraer Bank 1856 - 1874. III, Fleck. Ausruf: 1.500 EUR Los 4360:   Banknoten, Altdeutschland, Thüringen, Sachsen-Weimar-Eisenach, Großherzogtum. Grabowski/Kranz 649, Pick S731. Banknote, 100 Mark 1.1.1874. Weimarische Bank, Weimar 1854 - 1874. Lit. A. Dieser Schein bei Grabowski/Kranz abgebildet. III- / IV+, etwas restauriert. Ausruf: 1.000 EUR Los 4378:   Banknoten, Altdeutschland, Belagerungs-Ausgaben, Erfurt. Grabowski/Kranz 711, Pick S1461a. „Blokade-Schein“, 2 Groschen 1.11.1813. Kaiserlich Französisches Militair-Gouvernement 1813. Dieser Schein bei Grabowski/Kranz abgebildet. III, kl. Loch. Ausruf: 2.000 EUR Los 4396:   Banknoten, Die deutschen Banknoten ab 1871 nach Rosenberg, Deutsches Reich, 1871-1945. Rosenberg 4, Grabowski DEU-1. 100 Mark 1.1.1876. Muster mit gekreuztem Aufdruck „Muster-Abdruck - werthlos.“ und vier Perforationen „DRUCKPROBE“, Rs. KN. „000000“ und Serie a. I, von größter Seltenheit. Ausruf: 15.000 EUR Los 4398:   Banknoten, Die deutschen Banknoten ab 1871 nach Rosenberg, Deutsches Reich, 1871-1945. Rosenberg 7, Grabowski DEU-49. 20 Mark 10.1.1882. Serie D. II, selten. Ausruf: 3.500 EUR Los 4453:   Banknoten, Die deutschen Banknoten ab 1871 nach Rosenberg, Deutsches Reich, 1871-1945. Rosenberg 137, Grabowski DEU-170. 100 Billionen Mark 15.2.1924. Serie A. I- / II+, etwas wellig u. leichter Knick auf der rechten Seite, äußerst selten. Ausruf: 7.000 EUR Los 4454:   Banknoten, Die deutschen Banknoten ab 1871 nach Rosenberg, Deutsches Reich, 1871-1945. Rosenberg 160, Grabowski DEU-205. 500 Rentenmark 1.11.1923. Serie A, 4x perforiert „DRUCKPROBE“. I / I-, winz. Fleck, äußerst selten. Ausruf: 10.000 EUR Los 4656:   Banknoten, Deutsches Notgeld und KGL, Bielefeld (Westfalen), Notgeld besonderer Art. Grabowski P31.1 Variante. 100 Mark Leinen schwarz statt gelblich, einseitige Probe der Rs., für die bestickten Scheine mit Bogenrand, in der Mitte mit Stadtwappen statt dem Rübchen. I-II, äußerst selten, in dieser Form nicht bekannt, Unikat !. Ausruf: 7.000 EUR Los 4661:   Banknoten, Deutsches Notgeld und KGL, Bielefeld (Westfalen), Notgeld besonderer Art. Grabowski P34. Probe, zu 100 Mark 15.7.1921. Mehrfarbdruck auf weißer Seide, mit Umschrift „Nichts Schrecklicheres“, dieses Exemplar im Grabowski abgebildet. II, etwas fleckig, äußerst selten. Ausruf: 5.000 EUR Los 4761:   Banknoten, Deutsches Notgeld und KGL, Bielefeld (Westfalen), Notgeld besonderer Art. Grabowski P101. 2 Goldmark Seide, weiß Ruhrhilfe 1.2.1923. Seiten separat gedruckt und kopfstehend zusammengenäht, Druck blau/gelb/rot/schwarz. Bis jetzt konnte diese Ausführung zu 2 Goldmark nicht nachgewiesen werden, hiermit ist die Existenz nun bestätigt. I-, von größter Seltenheit. Ausruf: 10.000 EUR Los 4769:   Banknoten, Deutsches Notgeld und KGL, Bielefeld (Westfalen), Notgeld besonderer Art. Grabowski P113 Variante. 20 Goldmark Samt, gelb 15.12.1923, Druck einseitig schwarz, mit Zackenrand. In der Literatur ist bisher nur von einem Exemplar die Rede, dieses wurde 2022 in unserer 151. Auktion für 15.500,00€ versteigert. Hiermit möchten wir Ihnen das zweite Stück in anderer Ausführung präsentieren. I, von größter Seltenheit. Ausruf: 15.000 EUR Los 2644:   Numismatische Literatur, Mittelalter und Neuzeit, ZUSAMMENSTELLUNGEN UND LOTS. Bibliothek des Numismatikers Albert Pick (1922 Köln bis 2015 Garmisch-Partenkirchen). Tausende Bücher, Hefte, Auktionskataloge, Zeitschriften, Ordner, Notizen, und und und in 77 Umzugskartons. Pick verkaufte diese Bibliothek Ende der 1980er Jahre für 50000 DM an einen numismatischen Verlag, dessen wechselnde Inhaber den Bestand über die Jahrzehnte hinweg immer wieder um neue Publikationen erweiterten. Enthalten sind numismat. Bücher, viel über Papiergeld, aber auch über Geschichte, Porzellan, Möbel, u.v.m. Eine ausführliche Besichtigung ist ratsam. Bitte viel Zeit einplanen. Ausruf: 10.000 EUR Zur Teutoburger Münzauktion 166!

  • Aus privaten Sammlungen: Unfertiger Druck zu 10 Złotych für das Generalgouvernement 1940

    Nach dem erfolgreichen Polenfeldzug der Deutschen Wehrmacht im September 1939 wurden vormals deutsche Gebiete wieder dem Reich angeschlossen. Während der Ostteil des Landes, der nach dem Polnisch-Sowjetischen Krieg 1918–1921 an Polen gefallen war, von der Sowjetunion zurückerobert wurde (Russisch-Polen), bildete die deutsche Besatzungsmacht aus dem Rest Polens das sog. „Generalgouvernement“ unter deutscher Verwaltung, das jedoch weiter als Ausland galt. Da die polnische Regierung geflüchtet war und neben dem Staatsschatz auch sämtliche Druckplatten für die polnischen Banknoten mitgenommen hatte, musste man bald eine eigene Versorgung mit Zahlungsmitteln sichern. Nach dem erfolgreichen Beginn des sog. „Russlandfeldzugs“ wurde das Generalgouvernement am 1. August 1941 um den Distrikt Galizien (Ostgalizien mit der Hauptstadt Lemberg) erweitert. Mit Gründung der Emissionsbank in Polen, die ihren Sitz in Krakau hatte, erfolgte die Versorgung des Generalgouvernements mit Banknoten, die den polnischen Scheinen aus der Zeit vor dem Krieg nachempfunden waren, aber auf polnische Hoheitszeichen verzichteten. Der eingeführte Zwangskurs lag bei 1 RM = 2 Złote. Trotz der inflationären Entwicklung des Złoty wurde auch in der Folge an diesem Kurs festgehalten. Ausgehend vom Ausgabeort wurden die Emissionsbanknoten von der polnischen Bevölkerung auch „Krakauer Złoty“ genannt. Sie gelangten ab 27. März 1940 in den Umlauf. Von der ersten Serie 1940 waren ohne den höchsten Nennwert insgesamt 26 Millionen Stück bei der Reichsdruckerei gedruckt worden. Der Fünfhunderter wurde in der Staatsdruckerei Warschau hergestellt. Die erste Serie musste im August 1941 wegen der zahlreich vorkommenden Fälschungen ersetzt werden. Die Emissionsbank in Polen gab ihre Noten bis zum 10. Januar 1945 aus. Bei den Scheinen der Emissionsbank in Polen kommen immer wieder auch sog. unfertige Drucke (Makulaturen) und Entwürfe vor, die teilweise von den tatsächlich ausgegebenen Banknoten abweichen. Ein solches Stück soll hier vorgestellt werden. Es handelt sich um den unfertigen Druck (nur Unterdruck auf der Vorderseite) eines 10-Złotych-Scheins vom 1. März 1940. Die Rückseite ist gänzlich unbedruckt. Besonders schön kommt das Wasserzeichen zur Geltung. Das Stück habe ich vor ca. 25 Jahren persönlich von Holger Rosenberg gekauft. Objekttyp: Banknote (unfertiger Druck, Makulatur) Sammlung: Archiv für Geld- und Zeitgeschichte (Sammlung Grabowski) Authentizität: Original Land/Region/Ort: Polen, Generalgouvernement, Krakau Emittent: Emissionsbank in Polen (Bank Emisyjny w Polsce) Nominal: 10 Złotych (ohne Angabe) Datierung: 1. März 1940 (ohne Angabe) Vorderseite: Unterdruck mit Mädchen in Tracht mit Blumenkranz im Schaurand sowie zwei allegorischen Figuren für Wissenschaft und Kunst links und rechts eines Ovals mit Guillochen Legende: ohne Rückseite: unbedruckt Material: Papier mit Wasserzeichen Zickzackwellen Format: ca. 171 mm x 84 mm Druck: Reichsdruckerei, Berlin Nummerierung: ohne Umlauf: nicht im Umlauf Zitate : ZWK-29 (Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871) Ro/Gra 574 (Rosenberg/Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871) SCWPM 94 (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II – General Issues) 94 (Miłczak: Banknoty Polskie i Wzory, Tom I) Hans-Ludwig Grabowski Literaturempfehlung: Grabowski, Hans-Ludwig: Die deutschen Banknoten ab 1871 Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine Titel: Battenberg Verlag ISBN: 978-3-86646-224-3 Auflage: 23. Auflage 2023/2024 Format: 14,8 x 21 cm Abbildungen: durchgehend farbig Cover-Typ: Hardcover Seitenanzahl: 864 Preis:  39,90 EUR Zur Leseprobe Mehr lesen / Zum Shop Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com .

  • Argentinien: Eine 20.000-Pesos-Banknote kommt noch dieses Jahr

    Wenn alles nach Plan läuft, wird in Argentinien Ende November 2024 eine neue Banknote in Umlauf gebracht, eine 20.000-Pesos-Note, die die kürzlich ausgegebene 10.000er als die Banknote mit dem höchsten Nennwert im Umlauf ablösen wird. Über die Ausgabe der 10.000-Pesos-Banknote wurde HIER im Blog berichtet. Beide Banknoten sind Teil der im Mai 2022 angekündigten Familie der "Heldinnen und Helden des Vaterlandes". Der vorläufige Entwurf für die neue 20.000-Pesos-Banknote. Der Druck der Banknoten wurde von der Zentralbank der Argentinischen Republik (BCRA) an ein chinesisches Unternehmen vergeben, was in einigen Teilen der argentinischen Politik, die den Beziehungen zu China ablehnend gegenüberstehen, für Unbehagen gesorgt hat. Die BCRA rechtfertigt sich jedoch, dass die Struktur der argentinischen Casa de la Moneda (Münzanstalt) modernisiert werden muss und die Anlage die technischen Voraussetzungen für die Herstellung der geforderten 230 Millionen Banknoten nicht erfüllen kann. Daguerreotypie von Juan Bautista Alberdi, aufgenommen in Valparaíso, Chile ca. 1850–1853. (restauriert). Die 20.000-Pesos-Banknote zeigt das Porträt des Nationalhelden Juan Bautista Alberdi (1810–1884), eines Politikers aus San Miguel de Tucumán. Obwohl er die meiste Zeit seines Lebens im Exil in Montevideo, Uruguay, und in Chile lebte, beeinflusste er den Inhalt der argentinischen Verfassung von 1853 entscheidend. Auf der Grundlage seiner klassisch-liberalen und föderalen Verfassungsvorstellungen versuchte Alberdi gleichzeitig, die gegensätzlichen sozialen Interessen zu befriedigen und ein Gleichgewicht zwischen der politischen Zentralisierung auf nationaler Ebene und der Dezentralisierung der Verwaltung auf Provinzebene herzustellen. Er war der Ansicht, dass beide Lösungen zur Konsolidierung und Entwicklung des ursprünglichen Wesens der einzelnen Nationen beitragen würden. Alberdi kehrte 1879 nach Argentinien zurück, nachdem er mehr als vierzig Jahre im Ausland gelebt hatte.Nach Europa gesandt, erlitt er auf der Reise einen Schlaganfall, an dem er im Juni 1884 in der Nähe von Paris starb. Donald Ludwig

  • Argentinien gibt eine neue 10.000-Pesos-Banknote heraus

    Am 7. Mai 2024 führte die Banco Central de la República Argentina eine neue 10.000-Pesos-Banknote ein, die das gleiche Design verwendet, das ursprünglich zwei Jahre zuvor als eine 500-Pesos-Banknote vorgestellt aber nie ausgegeben wurde. Eine neue 20.000-Pesos-Note mit dem Bildnis von Juan Bautista Alberdi wird voraussichtlich im vierten Quartal 2024 eingeführt. Auf der Vorderseite der neuen Banknote sind María Remedios del Valle und Manuel Belgrano abgebildet. María Remedios del Valle (ca. 1768-1847), auch bekannt als "Madre de la Patria" (Mutter des Vaterlandes), war eine afro-argentinische Soldatin, die am argentinischen Unabhängigkeitskrieg teilnahm. Bis zur Wende zum 21. Jahrhundert, als argentinische Historiker begannen, die Beiträge schwarzer Argentinier einzubeziehen, war sie weitgehend in Vergessenheit geraten, doch heute wird ihr Beitrag zur Unabhängigkeit des Landes allgemein anerkannt. Das argentinische Parlament erklärte 2013 den 8. November zum Nationalen Tag der Afro-Argentinier und der afrikanischen Kultur. María Remedios del Valle (ca. 1768-1847), "Mutter des Vaterlandes". Manuel José Joaquín del Corazón de Jesús Belgrano y González (1770-1820), meist Manuel Belgrano genannt, war ein argentinischer Staatsbeamter, Wirtschaftswissenschaftler, Rechtsanwalt, Politiker, Journalist und Militärführer. Er nahm an den argentinischen Unabhängigkeitskriegen teil und entwarf die spätere Nationalfahne Argentiniens. Die Argentinier betrachten ihn als einen der wichtigsten Gründerväter des Landes. Manuel Belgrano, einer der wichtigsten Gründerväter Argentiniens. Auf der Rückseite der Banknote sind Soldaten zu Pferd abgebildet, die der argentinischen Flagge die Treue schwören (27.02.1812). Auf der Vorderseite ist rechts oben ein OVI-Sicherheitsmerkmal mit Sonnenschliff zu sehen und ein gefensterter Sicherheitsfaden ist auch eingearbeitet. Das Wasserzeichen zeigt María Remedios del Valle, Manuel Belgrano und die Elektrotypen "MV" und "MB". Die Papierbanknote wurde von der China Banknote Printing and Minting Corporation gedruckt und misst 155 x 65 mm. Auch im Wasserzeichen der neuen Banknote sind María Remedios del Valle und Manuel Belgrano abgebildet. Im folgenden Video wird die neue Banknote vorgestellt: Donald Ludwig

  • Mauretaniens 50-Ouguiya-Gedenkbanknote, ein genauerer Blick

    Am 18. Juni 2023 gab die mauretanische Zentralbank (la Banque Centrale de Mauritanie) eine 50-Ouguiya-Gedenkbanknote in einer Auflage von 30 Millionen Stück aus, um das 50-jährige Bestehen der Landeswährung zu feiern. Diese Gedenkbanknote wurde HIER erstmals angekündigt. Über den Präsentationsfolder und die Ersatznote wurde HIER berichtet: Die derzeit in Mauretanien im Umlauf befindliche Banknotenserie (sechs Stückelungen) ist auf dem Polymersubstrat Guardian™ gedruckt. Es war in der Tat überraschend, dass die Zentralbank ankündigte, dass diese Gedenkbanknote auf drei verschiedenen Substraten hergestellt wurde und in Umlauf gebracht werden sollte, von denen keines Guardian™ war! Präfix A: ein Sandwich-Hybrid: eine Polymerschicht zwischen zwei feinen Papierschichten (Durasafe®-Substrat von Landqart AG). Bislang wurden Banknoten mit dem Präfix AA und dem Suffix L gemeldet. Es sind keine Ersatzscheine bekannt. Präfix B: Baumwollpapier gemischt mit Sisalfasern (Agave sisalana) (Papier von VHP Security Paper B.V.). Bislang wurden Banknoten mit den Präfixen BA und BB mit dem Suffix V gemeldet. Es wurden keine Ersatzscheine gemeldet. Präfix C: ein Sandwich-Hybrid: eine Papierschicht zwischen zwei feinen Polymerschichten (Hybrid ADDvance® Substrat von Papierfabrik Louisenthal GmbH). Bislang wurden Banknoten mit den Präfixen CA und CZ mit dem Suffix G gemeldet. Die CZ-Banknoten sind der Ersatz für die CA-Banknoten. Sowohl die vorangestellten Buchstaben als auch die nachgestellten Buchstaben jeder Kontrollnummer ermöglichen eine einfache Identifizierung der Substrate. Die Suffix-Buchstaben L, V und G wurden für jedes Substrat so gewählt: L: Landqart AG (Hersteller des Durasafe®-Substrats) V: VHP Security Paper B.H. (Hersteller von Highlink Sisal) G: G+D (Druckerei - Hybrid ADDvance® von Louisenthal) Die Banknoten wurden von OBERTHUR FIDUCIAIRE SAS und Giesecke+Devrient gedruckt. Es ist nicht bekannt, welche Banknoten von welcher Druckerei hergestellt wurden. Es ist in der Tat recht ungewöhnlich, dass eine Banknote gleichzeitig auf drei verschiedenen Substraten ausgegeben wird: dies ist das erste Mal. Es wurde berichtet, dass dies geschah, um die Substrate zu vergleichen und zu sehen, welches in Bezug auf Sicherheit und Haltbarkeit am besten abschneidet. Sammler und Händler, die Mauretanien im/ab Sommer 2023 besuchten, berichteten, dass die Banknoten mit den Präfixen A und B relativ schnell aus dem Umlauf verschwunden waren und man nur noch Banknoten mit dem Präfix C im Umlauf fand. Die folgenden Fragen bleiben unbeantwortet: Bedeutet dies, dass die Tests schnell abgeschlossen wurden und die Zentralbank beschloss, nur noch die Banknoten mit dem Präfix C in Umlauf zu bringen bzw. behalten? Wenn ja, warum wurden dann so große Mengen aller Präfixe hergestellt? Und wenn die Banknoten mit den Präfixen A und B nicht weiter ausgegeben werden sollten, warum wurden dann zusätzlich Banknoten mit dem Präfix BB hergestellt? Werden irgendwann mehr Banknoten mit den Präfixen A und B in Umlauf gebracht? Banknoten mit dem Präfix C sind auf dem Sammlermarkt leicht und zu niedrigen Preisen zu finden. Banknoten mit den Präfixen A und B werden seltener angeboten und verkaufen sich für mehr als die Banknoten mit dem Präfix C. In den ersten Pressemitteilungen wurde berichtet, dass zu den Sicherheitsmerkmalen ein großer 50 SICPA SPARK® (optische Effekt-Tinte) auf der Vorderseite, ein goldfarbener Pulsar™-Sicherheitsfaden (von VHP Security Paper) und eine mauretanische Flagge oben rechts gehören, die nur unter UV-Licht erscheint. Das Wasserzeichen zeigt einen älteren, bärtigen Mann. Diese Banknote wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Koenig & Bauer Banknote Solutions, SICPA, OBERTHUR FIDUCIAIRE SAS, Giesecke+Devrient und Landqart AG entwickelt. OBERTHUR FIDUCIAIRE SAS und Giesecke+Devrient haben die Banknoten gedruckt. Die Frage nach welchem Sicherheitsfaden genau bleibt aber offen, denn in einer späteren Pressemitteilung des Keesing Platform heißt es, dass ein Galaxy®-Sicherheitsfaden (der Papierfabrik Louisenthal GmbH) verwendet wurde. Derzeit wird davon ausgegangen, dass der Pulsar™-Sicherheitsfaden in die Banknoten aus VHP-Papier (mit Präfix B) und der Galaxy®-Sicherheitsfaden in die anderen Banknoten (Präfixe A und C) eingebettet wurde. Schauen wir uns nun die drei Substratvarianten genauer an, welche Unterschiede gibt es? Der erste große Unterschied besteht darin, dass sich die Banknoten tatsächlich unterschiedlich anfühlen. Die Durasafe®-Note (Präfix A) fühlt sich schwerer und dicker an als die VHP-Papiernote (Präfix B), die sich etwas dicker und schwerer anfühlt als die Hybrid ADDvance®-Note (Präfix C). Der Unterschied in der Haptik zwischen den beiden letzteren ist sehr gering. Bei normalem Tageslicht sind diese Unterschiede zu erkennen: Der goldfarbene Sicherheitsfaden ist bei den Banknoten mit den Präfixen B und C in sieben Abschnitte unterteilt (drei sichtbare und vier nicht sichtbare). Auf der Banknote mit dem Präfix A ist er dagegen nur in drei Abschnitten sichtbar (oben nicht sichtbar, dann ein großer sichtbarer Abschnitt in der Mitte und im unteren Teil der Banknote, gefolgt von einem nicht sichtbaren Teil unten [der dann in den nicht sichtbaren Abschnitt der nächsten, darunter gedruckten Banknote auf dem Bogen "übergeht"]). Das große 50 SICPA SPARK® Sicherheitsmerkmal auf den Banknoten mit den Präfixen AA, BB, CA und CZ ist SPARK Flow™. Sowohl SPARK Flow™ als auch SPARK® Live erscheinen auf Banknoten mit dem Präfix BA, SPARK Flow™ auf den höheren Kontrollnummern aber SPARK® Live auf den niedrigeren Kontrollnummern – es ist nicht bekannt, warum dies geschah: aus Versehen oder vielleicht als Teil des Tests? Präfix BA mit dem SPARK® Live -Sicherheitsmerkmal. Auch sehen die Wasserzeichen ganz anders aus: Unter ultraviolettem Licht können diese Unterschiede beobachtet werden: 1. Die Banknoten mit den Präfixen A und B enthalten Fasern, die unter UV-Licht lumineszieren, die Banknoten mit dem Präfix C weisen diese lumineszierenden Fasern nicht auf. 2. Auf der Rückseite der Banknoten leuchtet die Rückseite des Sicherheitsfadens bei den Banknoten mit den Präfixen B und C stark. Auf den Banknoten mit dem Präfix A ist die Lumineszenz sehr schwach. Präfix A unter UV-Licht (Vorder- und Rückseite). Präfix B unter UV-Licht (Vorder- und Rückseite). Präfix C unter UV-Licht (Vorder- und Rückseite). Diese Details und Beobachtungen wurden vom Autor und einigen engagierten Sammlern zusammengetragen. Wenn Sie eine der Fragen beantworten oder etwas hinzufügen können – vorzugsweise mit einer Bestätigung durch die Zentralbank oder eine der beteiligten Herstellungsfirmen – wenden Sie sich bitte an den Autor. Donald Ludwig ( polymernotes.org )

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