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  • Wahre Verbrechen: Geldtransport- und Banküberfälle in der DDR und im "Ostblock"

    Überfälle auf Banken und Geldtransporte dienen Film- und Fernsehproduzenten gerne als Vorlage für ihre Arbeiten. Meist sind es erfundene Taten, die vermeintlichen Kriminellen angedichtet werden. Echte Überfälle gab und gibt es aber - auch in der ehemaligen DDR. Viele Menschen glauben, dass es solche Gewalttaten in der DDR nicht gegeben hat. Falsch: In den letzten 15 Jahren ihres Bestehens zählten die Statistiker 32 Raubüberfälle auf Sparkassen - pro Jahr. Berichtenswert sind einige spektakuläre Fälle - einzuordnen zwischen „dümmlich“ und „abgebrüht“. Die Ost-CDU-Tageszeitung „Neue Zeit“ vom 9. Juli 1990 berichtete auf Seite 6: „ ... Die mit einem pistolenähnlichen Gegenstand bedrohte Kassiererin packt dem Bankräuber geistesgegenwärtig 2.000 Mark der DDR ein. Der etwa 35-jährige Täter glaubt D-Mark in der Tasche zu haben und flüchtet zu Fuß. Anderthalb Stunden später ist seine Beute wertlos. Denn die Geldinstitute schließen die Annahmestellen für DDR-Geld.“ Das war am 6. Juli 1990, einem Freitag-Nachmittag, und bis zu diesem Tag konnte DDR-Geld bei Banken und Sparkassen in D-Mark umgetauscht werden.* Abb. 1: 10 Mark der DDR 1971, Vs., die Scheine mit 7-stelligen, fälschlicherweise als „Computersatz-Ziffern“ bezeichneten Kontrollnummern ergänzten die 10-M-Banknoten mit 6-stelligen, breiten Kontrollnummern ab 5. März 1986. 10. Mai 1983 gegen 12.20 Uhr: Eckartsberga/Thür., Kreis Naumburg, Bezirk Halle. Zwei bis heute unbekannte Männer fuhren mit einem blauen Motorrad MZ ES 125 zur Eckartsbergaer Hauptstraße und hielten am Haus Nr. 94 vor der Geschäftsstelle der Kreissparkasse Naumburg. Beim Eintreten in die Sparkasse waren nur zwei Mitarbeiterinnen im Raum, Kunden waren nicht anwesend. Die Leiterin Ingetraut B. hatte ihren DDR-typischen sog. Haushaltstag, der werktätigen Frauen einmal im Monat zustand, und war daheim. Mit vorgehaltener Pistole forderte einer der Täter zur Herausgabe von Geld aus der Kasse und schrie zu seinem Kumpan „Komm, lass uns abhauen, das reicht, was wir haben“; der aber witterte mehr und zwang die andere Kassiererin, noch mehr Geld aus dem Panzerschrank zu übergeben. Abb. 2: Eingang der Sparkasse mit dem einfach vergitterten kleinen Fenster. Eine eintretende Kundin realisierte die Situation und rannte auf die Straße; auch die beiden Bankräuber machten sich schnell auf und davon und fuhren auf ihrem Leichtmotorrad in Richtung Marienthal. Ein großes Missgeschick in der Provinz damals: einen Alarmknopf gab es nicht, die Kassiererinnen wollten die Volkspolizei unter der 110 anrufen, aber dort hob niemand ab. Erfolg hatten sie jedoch 20 Minuten später beim Volkspolizei-Kreisamt in Naumburg. Die Telefonnummer des ABV (Abschnittsbevollmächtigten) war in der Sparkasse nicht bekannt, so lief eine Mitarbeiterin zu Fuß zu Helmut T., der hatte seinen ersten Urlaubstag, stand aber im Hausflur. Abb. 3: Plakate der Volkspolizei für alle staatlichen Einrichtungen von 1972. Dann lief die Maschinerie der Ermittlungen an – mit einer Einsatzzentrale im damaligen Pionierlager an der Eckartsburg. Die Beute der Täter bezifferte der Staatssicherheitsdienst anfangs mit etwa 300.000 DDR-Mark. Am 10. und am 24. Mai zählten Stasi-Leute 314.000 Mark, aber nach einer Revision der Kreissparkasse Naumburg waren es nur noch 293.890 Mark, z. T. Lohngelder – hat jemand die reichlich 20.000 DDR-Mark nachher entwendet? Das Kennzeichen des Motorrads hatte sich eine der Sparkassenfrauen gemerkt und man gab eine gute Täterbeschreibung zu Protokoll. Auf den Fahndungsplakaten waren die Verbrecher zwischen 18 und 25 Jahre alt, hatten einen blauen bzw. roten Sturzhelm und waren Bartträger. Die Helme der Täter wurden später von einem Großvater und seinem Enkel in einem Waldgebiet bei Marienthal gefunden. Weder die Ringfahndung am 10. Mai 1983, noch die Suche nach dem Motorrad brachten die Ermittler weiter – über 20.000 Motorräder und 1.220 Personen wurden nach 65 Hinweisen aus der Bevölkerung überprüft. Auch der Abgleich abgegebener Haarproben von etwa 3.500 Männern mit den sichergestellten DNA-Spuren brachten kein Ergebnis. Die Stasi-Akte „KD NMB/193“ (Kreisdirektion Naumburg Fall 193) wurde auf Anordnung der MfS-Zentrale Berlin bis zur Wende nicht geschlossen. Abb. 4: nach dem Geldraub wurden etwa 300.000 DDR-Mark für einen Vergleich von Stasi-Leuten gestapelt und vermessen. Von den erbeuteten Banknoten, die z. T. nummernmäßig registriert waren, wurden bis 1990 immer wieder einzelne Scheine gefunden – die beiden Täter aber nie. Abb. 5: 5 Mark der DDR 1975, Vs., Austauschschein; diese Banknoten mit breiten Kontrollnummern waren ab 18. September 1979 im Umlauf und wurden im März 1986 durch die Scheine mit schmalen Kontrollnummern ergänzt. Abb. 6: 20 Mark der DDR 1975, Vs., diese Banknoten mit breiten Kontrollnummern waren ab 15. Januar 1976 im Umlauf und wurden im Mai 1986 durch die Scheine mit 7-stelligen schmalen Kontrollnummern ergänzt. Fast auf den Tag genau sechs Jahre zuvor – Berlin, Stadtbezirk Mitte, Postamt 14 an der Wassergasse 1: der vorbestrafte Stephan H. trat am 12. Mai 1977 gegen dreiviertel Sechs morgens in die Räume des Postamts 14. Die Reinigungskraft Hildegard S. hatte kurz zuvor den Schlüssel im nahen Volkspolizei-Revier ausgehändigt bekommen und spürte im Eingang eine Person hinter sich. Der Mann hielt ihr eine Pistole entgegen, forderte die Tresorschlüssel und fesselte die Frau. Da die Reinigungskraft die Schlüssel für den Panzerschrank nicht hatte, musste der Täter auf den Leiter des Postamts warten. Als dieser eintraf wurde er sofort bedroht, sodass er dem Räuber aus dem Tresor sämtliches Bargeld aushändigte: 69.820 DDR-Mark und 72 Pfennige. Abb. 7: 100 Mark der Deutschen Notenbank 1964, Vs., diese in Moskau gedruckten Banknoten waren bis 31. Dezember 1983 im Umlauf und wurden ab 2. Oktober 1978 durch die Scheine der neuen Serie 1971/75 ersetzt. Die wenigen Spuren und der eingesetzte Fährtenhund brachten kein Ergebnis; trotz Fahndungsblättern wurde der Posträuber nicht gefasst. Die Ermittler der Kriminalpolizei mussten vorläufig aufgeben – bis zwei Jahre später ein „Bekannter“ des Täters sein Wissen zum Postraub der Polizei mitteilte. Gottfried B. war ein Zellengenosse, der zusammen mit Stephan H. 1975 im Gefängnis von Gera in U-Haft saß. Die Aussage des an Krebs erkrankten Informanten, den das Gewissen plagte, führte die Polizei auf den Räuber. Stephan H., der 1974 an der TU Dresden Physik studierte, wurde am 27. März 1979 verhaftet und am 12. September 1979 zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt, aber im Januar 1986 vorzeitig auf Bewährung aus der Haft entlassen. 15. Juni 1977, gegen halb 9 Uhr morgens, Dresdner Südvorstadt: zwei junge Männer machten an diesem Tag größere Beute: Lohngelder in Höhe von 400.000 DDR-Mark. Drei Kilometer vom Dresdner Hauptbahnhof entfernt überfielen sie am Eingang zum Heizkraftwerk Nossener Brücke einen haltenden Pkw „Wartburg 353 Limousine“. Sie nahmen den Geldkoffer und verschwanden; die zwei Frauen, der Fahrer und ein weiterer Begleiter waren machtlos. Die Täter flohen auf einem Motorrad. Sofort wurden von der Volkspolizei Straßensperren errichtet, Spürhunde eingesetzt und ein Hubschrauber angefordert. Eine Sonderkommission mit 200 Volkspolizisten wurde geschaffen und der Staatssicherheitsdienst griff natürlich ein. Der damalige VP-Hauptmann K.-H. Sobierajski fertigte nach nochmaligen ausführlich Befragungen der vier Pkw-Insassen gute Phantombilder an. Die Täter fuhren mit einem Pkw unbehelligt durch die Polizeisperren, da man nur auf Motorradfahrer geachtet hatte. Aufgrund der Fahndungsblätter kamen über 1.000 Hinweise aus der Bevölkerung und brachten die Ermittler auf einige Spuren: das Motorrad der Räuber wurde im Stadtteil Niedersedlitz gefunden und sichergestellt und Kinder fanden den Koffer, aufgeschnitten und leer. Abb. 8: im Wald bei Glashütte gefundener leerer Geldkoffer. Abb. 9: entplombter Geldbeutel der Staatsbank der DDR. Abb. 10: Banderolen für 100 × 10 Mark (oben) und 20 × 50 Mark (unten). Und Monate später beobachteten Männer in einem Waldgebiet des Kreises Pirna einen bis dahin Unbekannten, der im Waldboden grub, und meldeten den Vorfall der Polizei. Die fanden u. a. Münzen und Geldscheinbanderolen, aber keine Banknoten. Erneut ins Visier der Ermittler gerieten zwei Männer, die schon in früheren Vernehmungen ins Fadenkreuz geraten waren, aber damals ein Alibi vorweisen konnten. Unter der Beweislast gestanden beide ihre Tat und wurden später zu langen Haftstrafen verurteilt. Etwa 120.000 DDR-Mark blieben bis zum 1. Juli 1990 verschwunden. Gab es einen dritten Täter? Die Vernehmungsprotokolle lassen eine solche Vermutung zu. Abb. 11: 5 Mark der DNB 1964, Vs., diese Banknoten waren bis 31. Dezember 1983 gültige Zahlungsmittel (die 5-Mark-Scheine der DDR kamen erst ab 18. September 1979 in den Zahlungsverkehr). Abb. 12: 50 Mark der DDR 1971, Vs., diese Banknoten mit breiten Kontrollnummern kamen ab 1. Juni 1973 als erste Scheine der letzten DDR-Serie in Umlauf. Auch in den sog. Bruderländern gab es spektakuläre Überfälle, über die in der DDR jedoch nicht berichtet wurde: In Polen ereignete sich 1962 in Wołów (Wohlau), etwa 45 Kilometer nordwestlich von Breslau, der größte Banküberfall in der Geschichte der Volksrepublik Polen. Der Haupttäter Mieczysław F. und vier weitere Männer ließen sich am 19. August vor Mitternacht in die Kellerräume der Filiale der NBP am Plac Sobieskiego Nr. 6. einschließen. Durch Insider-Wissen erbeuteten sie 12.531.000 Zloty (≈ 2,5 Mio. DDR-Mark). Der Betrag war für die damalige Zeit unvorstellbar; der monatliche Durchschnittslohn betrug seinerzeit in Polen etwa 1.600 Zloty (≈ 320 DDR-Mark). Die Soko W-62 war anfangs nicht erfolgreich. Sämtliche Münzen ließen die Täter liegen und nahmen nur die neuen 500-Zloty- und gebrauchten 100-Zloty-Banknoten mit. Nach Monaten wurden landesweit Scheine aus dem Raubüberfall festgestellt. Die Frau des Haupttäters Stanisław J. wollte zwei Monate nach dem Geldraub im 150 Kilometer entfernten Kluczbork (Kreuzburg in Oberschlesien) mit einem nummernmäßig registrierten 500-er in einem Textilgeschäft bezahlen. Die Verkäuferin verglich die Nummer ... und informierte die Polizei. Die fand im Haus der Eheleute noch 11.572.000 Zloty der Beute; gerade mal 150.000 Zloty hatten sie bis dahin ausgegeben. Fünf Täter wurden sofort und später auch die zwei Komplizen verhaftet. Am 4. Dezember 1962 begann der Prozess gegen die Verbrecher; fünf Personen wurden zu lebenslanger und zwei zu 15 Jahren Haft verurteilt. Der Bankraub diente als Vorlage für den Spielfilm „Hazardzistów“ (Glücksspieler) von 1976. Abb. 13: 100 Złotych 1. Juli 1948, Vs., die Beute enthielt 35.310 Banknoten zu 100 Zloty in gebrauchtem Zustand. Abb. 14: 500 Złotych 1. Juli 1948, Vs., außerdem erbeuteten die Diebe 18.000 Banknoten zu 500 Zloty der Serien AP und AR in druckfrischem Zustand; die Räuber hatten einen Teil der Geldschein-Banderolen in einem Mülleimer geworfen. In der Tschechoslowakei wurde am 19. März 1976 ein Raubüberfall in Brünn (Brno) verübt. Am frühen Abend wurde ein Fahrzeug der Tschechoslowakischen Post auf der heutigen Zborovská-Straße von fünf Männern angehalten und ausgeraubt. Mit vorgehaltener Waffe erbeuteten sie einen Betrag von 1.664.700 ČS-Kronen (≈ 550.000 DDR-Mark) und flohen in einem roten Pkw „Škoda MB 1000.“ Der Pkw und die Kennzeichen waren gestohlen. Lange Zeit liefen die Ermittlungen zum Fall „Brněnský ranec“ (Brünner Ranch) ins Leere, doch die verwendeten Schrauben zum Anbringen des Kfz-Kennzeichens brachte die Polizei auf die Spur eines Mitarbeiters eines Metallbetriebes. J. B. arbeitete mitunter bei der Post; in seiner Wohnung fand man Aufzeichnungen und eine Karte mit ausführlichem Handlungsplan. Im Juni 1976 wurden die Verbrecher J. B., A. S., I.K., B. Š. und M. H. verhaftet. Vier der fünf Täter hatten die Tat gestanden – Milan Hulik jedoch nicht. Die Bande wurde zu hohen Haftstrafen zwischen 12 und 15 Jahren Gefängnis und zur Rückzahlung der Beute verurteilt, die bis heute nicht gefunden wurde. Abb. 15: 100 Korun 1961, Vs., die Scheine der 1. Ausgabe waren ab 1. Dezember 1962 bis 7. Februar 1993 in Umlauf. Abb. 16: 500 Korún 1973, Vs., slowakischer Text, im Umlauf seit 1. November 1973 – am 8. Februar 1993 waren sie ebenfalls kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr. Andere sog. Ostblockländer wurden von Banküberfällen ebenfalls nicht verschont. Kriminelle räumten in der armenischen Hauptstadt Jerewan (Eriwan) am 5. August 1977 in der Filiale der UdSSR-Staatsbank den Geldtresor aus. Obwohl es im ersten Stock des Bankgebäudes eine Polizeistation gab, riskierten die drei Männer um Feliks Kalatschjan den Einbruch in die Bank und erbeuteten in zwei Säcken etwa 1,5 Mio. Rubel damaliger Währung (≈ 6,0 Mio. DDR-Mark). Meist waren es Bündel zu 100 Rubel, die vorwiegend aus der Serie КИ (= KI) stammten. Im heutigen Gjumri führte in der Nacht zum 8. Juni 1978 ein Hinterhalt der Ermittler zur Verhaftung von Nikolai Kalatschjan und der anderen Täter. Die Brüder Kalatschjan wurden zum Tode verurteilt; ihre Begnadigungspapiere kamen zu spät im Gefängnis an: sie wurden nur einen Tag zuvor hingerichtet. Abb. 17: 800.000 Rubel in Bündeln fand man später in einem Ersatzrad des Kalatschjan-Autos; 100.000 Rubel hatten die Täter im Keller eines Hauses vergraben – 600.000 Rubel hatten sie schon ausgegeben. Und in Bukarest erbeuteten sechs Täter am 28. Juli 1959 bei einem Bankraub etwa 1.680.000 Lei (≈ 670.000 DDR-Mark). Zu der vom rumänischen Staatssicherheitsdienst Securitate bezeichneten „banda Ioanid“ (Loanidische Bande) gehörten die früheren und geschassten Staatsdiener Igo Sevianu (Polizist und Mitarbeiter des Innenministeriums), seine Frau Monica Sevianu (Lehrerin, Rundfunkmoderatorin), Alexandruş Ioanid (bis März 1959 Chef der Kriminalpolizei), sein Bruder Paul Ioanid (ehemaliger Leiter der Luftfahrtabteilung der nationalen Militärakademie), Abrașa Glenzstein (aka Sașa Mușat, Geschichtsprofessor und Parteisekretär an der Universität Bukarest) und Haralambie Obedeanu (Dekan der Fakultät für Journalismus). Alle einte der Hass auf das Regime des Kommunistenführers Gheorghe Gheorghiu-Dej. Sie überfielen einen gepanzerten Geldtransporter der Banca Națională a României; im Wagen lagen die Gelder mehrerer Filialen. Die in einem Taxi vorgefahrenen Räuber stiegen aus, bedrohten den Fahrer des Geldtransporters mit Waffen und fuhren davon. Auf einem Feld außerhalb packten sie das Geld um und da sie beobachtet wurden, ließen sie aus Eile einen Sack mit 138.000 Lei liegen und fuhren wieder in die Innenstadt. Dort wurde bald das Fluchtauto gefunden. Die Täter ließen nochmals rund 213.000 Lei zurück. Die ganze „afacerii Ioanid“ kann aber auch ganz anders gewesen sein: ein Racheakt hoher Funktionäre der KPR an den unliebsamen jüdischen Intellektuellen … Abb. 18: nach dem Umladen des Geldes aus dem Taxi, Typ „Moskwitsch“ ließen die Täter Banknoten auf einen Feld zurück, die von Kindern gefunden wurden; nachgestellte Szene aus dem Propagandafilm „28 iulie 1959 jaful – reconstituirea – un remember formidabil pentru Bucuresti“. Abb. 19: von der Securitate auf einem Hausboden gefundener Geldkoffer (Szene aus dem gleichen Film). Durch rücksichtslose Vernehmungen Tausender Personen, darunter viele Bankmitarbeiter – von denen einer zu Tode geprügelt wurde –, kam man auf die Spur der Verbrecher. Die fünf Männer wurden am 18. September 1959 verhaftet und am 22. November 1959 zum Tode verurteilt. Am 18. Februar 1960 wurden sie im Gefängnis von Jilava erschossen. Frau Sevianu erhielt eine lebenslange Haft, wurde 1964 begnadigt und wanderte später nach Israel aus. Michael H. Schöne Quellen: * Anlage I zu dem Vertrag über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik; Art 5. Tag der Umstellung, Abwicklung über Konten bei Geldinstituten Boltze, Harald: „Wer hat am 10. Mai 1983 in Eckartsberga 300.000 Mark geraubt?“, „Naumburger Tageblatt“ 10. Mai 2023 Schurich, Frank-Rainer: „Der Postraub in der Wassergasse“, „Das Blättchen“ 28. März 2022 Weckbrodt, Heiko: „Größter Lohnraub der DDR“, oiger.de  15. Juni 2016 https://adevarul.ro https://ciekawostkihistoryczne.pl https://istotne.pl https://lenta.ru https://www.bundesarchiv.de https://www.nordkurier.de https://www-novinky-cz https://www.polskieradio.pl https://www.sparkassengeschichtsblog.de https://www.youtube.com  „Reconstituirea“ von 1960, Filmstudio Sahia https://taz.de

  • Teutoburger Münzauktion 165: Vorschau auf die Banknoten-Auktion am 16. September 2024

    Am Montag, den 16. September 2024, findet mit der Auktion 165 eine neue Spezialauktion zum Thema Papiergeld mit über 600 Losen der Teutoburger Münzauktion statt. Hier geht es direkt zur Banknoten-Auktion 165! Nachstehend möchten wir einige Beispiele aus der Auktion zeigen. Los 7140 Banknoten, Ausland, Färöer-Inseln: Pick 28 Ausruf: 1.000 EUR Los 7179 Banknoten, Ausland, Französ. Somaliland, Dschibuti: Pick 10As SPECIMEN der Banque de l´Indochine, 1000 Francs o.D. (1938), mit Perforation SPECIMEN und KN O. 00000. PMG Grading 66 Gem Unciculated TOP POP Ausruf: 1.000 EUR Los 7275 Banknoten, Ausland, Schweiz: Pick 79a 1000 Franken 2017. PMG Grading 67 Suberb Gem Unc EPQ Ausruf: 1.300 EUR Los 7324 Banknoten, Altdeutschland, Anhalt, Gesamtstaat, Herzogtum (ab 1863): Pick S140, Grabowski/Kranz 41 100 Mark 1.7.1874. Anhalt-Dessauische Landesbank. rechts oben 2cm eingerissen, mittig oben eingerissen und hinterklebt, sonst II, äußerst selten Ausruf: 1.000 EUR Los 7371 Banknoten, Die deutschen Banknoten ab 1871 nach Rosenberg, Deutsches Reich, 1871-1945: Rosenberg 136, Grabowski DEU-169 50 Billionen Mark 10.2.1924. Serie A. II+, leicht stockfleckig und Ecke unten links geknickt, äußerst selten Ausruf: 2.500 EUR Los 7376 Banknoten, Die deutschen Banknoten ab 1871 nach Rosenberg, Deutsches Reich, 1871-1945: Rosenberg 149, Grabowski WBN-7a Schatzanweisung zu 8,40 Mark Gold = 2 Dollar 25.8.1923. Ein Siegel und handschriftliche Unterschrift. Wz. HVDS-Kreismuster, KN 7-stellig. I-, leicht stockfleckig, äußerst selten Ausruf: 1.000 EUR Los 7394 Banknoten, Die deutschen Banknoten ab 1871 nach Rosenberg, Deutsches Reich, 1871-1945, Länderbanknoten, 1874-1925: Rosenberg 738, Grabowski BAY-25 50 Reichsmark der Bayerischen Notenbank 1.9.1924. Serie C. III, Klebereste der Bayerischen Notenbank auf Vs., äußerst selten Ausruf: 1.000 EUR Los 7431 Banknoten, Die deutschen Banknoten ab 1871 nach Rosenberg, Westliche Besatzungszonen und BRD, ab 1948: Rosenberg 246a, Grabowski WBZ-9a 20 Deutsche Mark (Liberty) o.D. (1948). Serie C/A. Platte 28. I, selten in dieser Erhaltung Ausruf: 1.000 EUR Los 7516 Banknoten, Deutsches Notgeld und KGL, Buchenwald (Thüringen): Rosenberg 246a, Grabowski La 1, 2, 3, 4 RRRR Langenwerke A.-G. Langensalza, Belei III Niederorschel, 0,5, 1, 2 und 5 RM o.D. (1944). Gutscheine zum Einkauf in der Lager-Kantine. Komplette Serie. Alle Scheine im Katalog „Geld des Terrors“ von Grabowski abgebildet. I / I-, von größter Seltenheit Ausruf: 2.000 EUR Los 7595 Banknoten, Lots, Deutschland Kriegsgefangenenlager, hochinteressanter Händlernachlass von ca. 620 Scheinen im Leuchtturm Album. Darunter viele Spitzenstücke gesichtet, meist schon nach Tieste bestimmt und ausgepriesen. Ein Geschenk für den Wiederverkäufer. Unbedingt besichtigen. unterschiedlich erhalten Ausruf: 7.000 EUR Hier geht es direkt zur Auktion: https://www.teutoburger-muenzauktion.de/de/auktion/10693/ Hier geht es direkt zum Papiergeld-Teil 165. Teutoburger Auktion: https://www.teutoburger-muenzauktion.de/de/suche/10693/seite/1/?lot_range=7101-8000 Teutoburger Münzauktion GmbH https://www.teutoburger-muenzauktion.de/de/ Hans-Ludwig Grabowski

  • Lexikon: Kolberg

    Kolberg (Colberg) war bis 1945 eine deutsche Hafenstadt der ehemaligen preußischen Provinz Pommern an der Ostsee. Beim Vormarsch der napoleonischen Truppen wurde Kolberg Anfang 1807 von den Franzosen eingeschlossen und belagert. Die Kämpfe zwischen den Belagerern und den Preußen unter dem damaligen Major von Gneisenau endeten am 2. Juli 1807 aufgrund des bereits am 21. Juni nach der Schlacht von Friedland abgeschlossenen Waffenstillstands. Bis dahin hatte sich Kolberg gegen die feindliche Belagerung halten können. Ein Mangel an Münzen in der eingeschlossenen Stadt führte in den letzten Tagen der Belagerung zur Ausgabe von Notgeld in den Werten zu 2, 4 und 8 Groschen. Von diesen von Schülern des Lyzeums der Stadt mit Tinte geschriebenen Kupons aus Karton gibt es zwei Ausgaben, die sog. "Kommissions-Kupons", für deren Ausgabe eine Kommission verantwortlich war (6 Handunterschriften: Harder, Dresow, Zimmermann, Schröder, Hentzsch und Witt) sowie die sog. "Meinecke-Kupons", deren Ausgabe vom Kriegs- und Domänenrat Meinecke veranlasst wurde (3 Handunterschriften: Michaelis, Liebeherr, Mützell). Colberg: Kommissions-Kupon zu 2 Groschen 1807, Vorder- und Rückseite. Colberg: Meinecke-Kupon zu 8 Groschen 1807, Vorder- und Rückseite. Die Kupons wurden ab dem 26. Juni 1807 hergestellt und ab dem 29. Juni – zum Teil aber auch erst nach der Belagerung – ausgegeben und bis zum 1. Juni 1808 eingelöst. Insgesamt wurden Kupons für rund 5.200 Taler ausgegeben und zwar 13.000 Stück zu 2 Groschen, 7.400 zu 4 Groschen und 8.650 zu 8 Groschen. Nicht eingelöst wurden Kupons im Wert von 89 Talern und 10 Groschen. Von Gneisenau selbst erwähnte die Herstellung der Kupons in einem Brief an Chazot vom 28. Juni 1807: Nun präge ich Papiergeld von meiner Fabrikation und eine Belagerungsmünze. Sogar zur Falschmünzerei habe ich meine Zuflucht genommen. Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung) Literaturempfehlung: Grabowski / Kranz: Das Papiergeld der altdeutschen Staaten Geldscheine der Staaten auf dem Gebiet des 1871 gegründeten Deutschen Reichs von den Anfängen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Titel: Battenberg Verlag ISBN: 978-3-86646-188-8 Auflage: 1. Auflage 2020 Format: 17 x 24 cm Abbildungen: durchgehend farbig Cover-Typ: Hardcover Seitenanzahl: 344 Preis:  69,00 EUR Leseprobe Zum Shop

  • Guyana: 2000-Dollars-Polymer-Gedenkbanknote kommt im Februar 2022

    Am 28. Januar 2022 stellte Dr. Gobind Ganga, Gouverneur der Bank of Guyana, eine neue Gedenkbanknote aus Polymer-Kunststoff vor, die am 14. Februar 2022 in Umlauf gegeben wird. Der Ausgabetag wird um die Zeit von "Mashramani" koordiniert. Mashramani, oft als "Mash" abgekürzt, ist ein jährliches Festival, das feiert, dass Guyana am 23. Februar 1970 eine Republik wurde. Guyana (ehemals British Guiana) erlangte am 26. Mai 1966 die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich als Dominion und wurde vier Jahre später eine unabhängige Republik. Das Land blieb jedoch Mitglied des Commonwealth. Die Ausgabe verzögerte sich zunächst aufgrund der COVID-19-Pandemie. Die neue Gedenkbanknote zeigt das Einheitsthema "One Guyana". Die Vorderseite zeigt das Logo der Bank of Guyana im Vordergrund und die Nationalflagge im Hintergrund. Das Logo der Bank ist in vier Abschnitte unterteilt, die die Reis- (oben links), Holz- (oben rechts), Schiffbau- (unten links) und Mineralienindustrien (unten rechts) repräsentieren. Die Umrisse des Landes sind rechts dargestellt. Ein transparentes Fenster ist auf der linken Seite. Guyanas Nationalblume, Victoria amazonica, die größte der Seerosenfamilie, ist als farbwechselndes Sicherheitsmerkmal unten in der Mitte rechts enthalten. Links unten in der Mitte befindet sich das Logo des Jubiläums: "55TH ONE GUYANA Independence Anniversary". Die Rückseite verstärkt das "One Guyana"-Thema, indem sie die Gesichter von Kindern aus den sechs ethnischen Gruppen des Landes darstellt: Indigene, Ostindianer, Afrikaner, Portugiesen, (andere) Europäer und Chinesen. Rechts neben den Gesichtern der Kinder steht der Text "ONE PEOPLE, ONE NATION, ONE COUNTRY". Links ist ein Wai-Wai-Muster dargestellt, ein kulturelles Erbe des Landes. Die Ureinwohner der Wai Wai leben tief im Wald nahe der Grenze zu Brasilien: Sie wurden erstmals im 19. Jahrhundert von westlichen Reisenden entdeckt. Die Banknote trägt die Signatur von Dr. Gobind Ganga, seit November 2014 Gouverneur der Bank of Guyana, und Bharatt Jagdeo, Vizepräsident von Guyana seit August 2020 (ehemals 7. Präsident von Guyana von 1999–2011). Vermerk: ein schöner Schein aus der Kolonialzeit wurde hier im Blog schon präsentiert: https://www.geldscheine-online.com/post/aus-privaten-sammlungen-2-dollars-des-government-of-british-guiana-von-1942 Donald Ludwig ( polymernotes.org )

  • King-Charles-III-Banknoten-Auktionen erbringen 914.127 Pfund für wohltätige Zwecke

    Im Sommer 2024 führte Spink & Sons vier Wohltätigkeitsauktionen durch, bei denen niedrige Kontrollnummern und ungeschnittene Bögen der neuen Polymerbanknoten mit dem Porträt von König Charles III. zu 5, 10, 20 und 50 Pfund am 13. Juni, 27. Juni, 11. Juli bzw. 24. Juli 2024 angeboten wurden. Zusätzlich zu diesen Auktionen wurden 549 Sätze der ersten Präfixe mit gleichen Kontrollnummern (zwischen 002102 und 002944) in einer Lotterie verlost. Die Chance, einen Satz in der Lotterie zu gewinnen, lag bei etwa 1 zu 3. Ein Lotterie-Satz kostete 127,50 Pfund. Laut der jüngsten Pressemitteilung der Bank of England wurden bei den vier Auktionen 890.795 Pfund und bei der Verlosung 23.332 Pfund eingenommen, insgesamt also 914.127 £ (ca. 1.069.830 €), die zehn Wohltätigkeitsorganisationen zugute kommen. Darunter befinden sich die drei aktuellen "Wohltätigkeitsorganisationen des Jahres" der Bank sowie weitere sieben frühere Wohltätigkeitsorganisationen des Jahres, die seit 2016 nicht mehr von den Erlösen einer Wohltätigkeitsauktion für Polymerbanknoten profitiert hatten. Die drei aktuellen Wohltätigkeitsorganisationen des Jahres sind The Childhood Trust, The Trussell Trust und Shout (unterstützt von der Wohltätigkeitsorganisation Mental Health Innovations). Die anderen Wohltätigkeitsorganisationen, die von diesen 2024-Auktionen und der Verlosung profitiert haben, sind: Carers UK, Demelza, WWF-UK, The Brain Tumour Charity, London's Air Ambulance Charity, Child Bereavement UK und Samaritans. Die Pressemitteilung der Bank of England wurde von mehreren großen internationalen Nachrichtenorganisationen aufgegriffen, darunter CNN, sehen Sie HIER . Eine der vier Wohltätigkeitsauktionen brach den Rekord für das höchste verkaufte Los bei einer Banknotenauktion der Bank of England mit einem ungeschnittenen Bogen von vierzig 50-Pfund-Polymerbanknoten (Kontrollnummern AJ01 713002 - AJ40 713002), der für 26.000 Pfund verkauft wurde. Es folgte die Auktion der 10-Pfund-Banknoten für wohltätige Zwecke, bei der eine einzelne Banknote für 17.000 Pfund verkauft wurde (Kontrollnummer HB01 00002). Die Banknoten mit dem Porträt von König Charles III. sind eine Fortsetzung der aktuellen Serie der Bank of England, und als solche beginnen die Kontrollnummern mit dem nächsten verfügbaren Serien-Präfix, wie diese zuvor bei der Produktion der Banknoten mit Königin Elisabeth II. verwendet wurden. Die ersten neuen Präfixe sind: £5: CA £10: HB £20: EH £50: AJ Die niedrigsten Kontrollnummern im Angebot. (Die SPECIMEN-Überdrucke wurden von Spink & Sons nur zur Abbildung verwendet, der Überdruck erscheint NICHT auf den Banknoten.) Die niedrigsten Kontrollnummern, die bei den Wohltätigkeitsauktionen angeboten wurden, wurden zu diesen Preisen verkauft: 5 £ (CA01 000003): 11,000 £ 10 £ (HB01 000002): 17,000 £ 20 £ (EH01 000002): 7,000 £ 50 £ (AJ01 000003): 14,000 £ Sätze mit gleichen Kontrollnummern wurden sowohl bei der letzten Wohltätigkeitsauktion als auch bei der Verlosung angeboten. Ein Satz mit der Kontrollnummer 002030 wurde bei der Auktion für 3.800 £ verkauft. Der Satz 002088 wurde für 1.500 £ verkauft, der Satz 002100 für 1.200 £, der Satz 002101 für 950 £, während der Satz 002102 und 548 andere in der Verlosung für 127,50 £ verkauft wurden. Ein gewonnener Satz aus der Verlosung für 127,50 £ . Sammler wollen in der Regel einen Satz gleicher Kontrollnummern, was bei vielen Kontrollnummern dieses Mal einfach nicht möglich war. So wurde beispielsweise die Kontrollnummer 000071 für die 5-Pfund-Banknote (jedoch zusammen mit 69 und 70 in einem Los), die 10-Pfund-Banknote (allein in einem Los) und die 20-Pfund-Banknote (zusammen in einem Los) angeboten, aber überhaupt nicht für die 50-Pfund-Note. Dies ist nur ein Beispiel von vielen, das zahlreiche Sammler verärgerte, von denen viele die Auktionen ganz boykottierten. Ich hoffe, dass Spink und die Bank of England dieses Mal aus ihren Fehlern lernen und in der Zukunft die gleichen Kontrollnummern für alle Stückelungen anbieten und die Banknoten bei jeder Auktion auf die gleiche Weise gruppieren (oder alleine anbieten). Dies wurde bei den vier Wohltätigkeitsauktionen für Königin Elisabeth II. korrekt durchgeführt. Doch trotz der Probleme verkauften sich die Banknoten überraschend gut. Wer also kaufte all diese Banknoten zu solch hohen Preisen? Es wurde berichtet, dass bei den Wohltätigkeitsauktionen für Königin Elisabeth II. die Mehrheit der Bieter keine Sammler waren. Und es scheint, dass dies auch bei den Wohltätigkeitsauktionen für König Charles III. der Fall war. Anders, als bei den Wohltätigkeitsauktionen für die Königin wurden diesmal für keine der Auktionen gedruckte Kataloge erstellt. Die neuen Banknoten mit König Charles III. werden sowohl auf Guardian™ von CCL Secure als auch auf Safeguard® von De La Rue gedruckt. Von den bisher in Umlauf gebrachten Banknoten wurden die 5 und 50 £ auf Guardian™ und die 10 und 20 £ auf Safeguard® gedruckt. Was halten Sie also von diesen Wohltätigkeitsauktionen und den Beträgen, die die Leute für bestimmte Kontrollnummern ausgeben? Sind das gute Investitionen? Haben Sie bei den Auktionen oder in der Lotterie Lose gewonnen? Oder haben Sie die Versteigerungen boykottiert? Donald Ludwig (polymernotes.org)

  • Ein künstlerischer Neubeginn

    Die Entwürfe und Noten der zweiten Serie der Bank deutscher Länder von Max Bittrof und Hermann Virl Im zweiten Gesetz zur Neuordnung des Geldwesens vom 20. Juni 1948 (Emissionsgesetz) wurde die Bank deutscher Länder verpflichtet, Noten, die nicht ihren Namen tragen, für eine Übergangszeit von höchstens zwei Jahren auszugeben. Nach diesem Artikel musste die Bank deutscher Länder, die erst im März 1948 gegründet worden war, die Noten der Erstausstattung ersetzen und Banknoten mit der Bezeichnung „Bank deutscher Länder“ ausgeben. Die Erstausstattung war knapp bemessen und der Bedarf hoch. Zudem musste möglichst bald Ersatz für die besonders fälschungsanfälligen Ausgaben beschafft werden. Der Zentralbankrat der Bank deutscher Länder nahm in der 19. Sitzung vom 6. Oktober 1948 unter dem Tagesordnungspunkt 11 das Thema Notendruck auf: „Die Bank deutscher Länder beabsichtigt, den Druck eigener Noten sofort in Angriff zu nehmen, um baldmöglichst die leicht zu fälschenden Bird-Dog-Noten aus dem Verkehr ziehen zu können. Der Zentralbankrat billigt daher die vom Direktorium vorgelegten Pläne und beschliesst: Die Vorbereitungen für die Anfertigung von DM-Noten in der Stückelung zu 100, 50, 20, 10, 5, 2 und 1 DM, die den Namen der Bank deutscher Länder tragen, sind mit größtmöglicher Beschleunigung voranzutreiben. Als erste Note, die den Namen der Bank deutscher Länder trägt, ist der Abschnitt zu 5 DM in einer Auflage von 150 Millionen Stück in Auftrag zu geben, wobei Voraussetzung ist, daß für die unbrauchbaren Bird-Dog-Noten zu 50 und zu 20 DM der Bank deutscher Länder sofort Ersatz geleistet wird. Wird dieser Ersatz nicht geleistet, so ist anstelle des Abschnittes zu 5 DM der Abschnitt zu 20 DM, ebenfalls in der Auflage von 150 Millionen Stück in Auftrag zu geben. Über die Auftragserteilung für den Druck von DM-Noten der anderen Abschnitte wird von Fall zu Fall besonders Beschluß gefaßt." [1] "Die Voraussetzungen für den fristgerechten Druck der dringlich benötigten hochwertigen Banknoten im Tiefdruckverfahren bestehen zurzeit in Deutschland nicht; die Herstellung solcher Banknoten muß daher, bis diese Voraussetzungen geschaffen sind, ausländischen Firmen von Ruf übertragen werden. Mit der Herstellung der 5 DM-Noten oder an deren Stelle der 20 DM-Noten ist vorbehaltlich des Einverständnisses der Alliierten Bankkommission und der Bereitstellung der notwendigen Devisen die Firma Thomas de la Rue und Co., London, zu beauftragen." [2] Da man den Noten wieder ein deutsches Gesicht geben wollte, wurde für die Entwürfe ein beschränkter Wettbewerb ausgeschrieben, zu dem folgende Grafiker herangezogen wurden: Max Bittrof, Frankfurt am Main Hermann Virl, München Albert Gänzle, Neu-Isenburg Hans Bohn, Frankfurt am Main Heinrich Jost, Frankfurt am Main Die ausgewählten Künstler waren schon seit den 1920er Jahren als Gebrauchsgrafiker sowie Schrift- und Buchkünstler etabliert. Hans Bohn und Max Bittrof waren seit März 1949 als Künstler Mitglieder des Prüfungsausschusses für Postwertzeichen des Bundesministeriums für Post- und Fernmeldewesen, Hermann Virl als Kunstsachverständiger. [3] Heinrich Jost war schon Ende September 1948 verstorben. [4] Aufgrund der Entwürfe der Vorderseite einer Note zu 20 DM wurden die Grafiker Max Bittrof und Hermann Virl beauftragt, Entwürfe für eine ganze Serie mit den Nennwerten von 5, 10, 20, 50 und 100 DM zu liefern. [5]  Die Noten zu ein und zwei DM werden in dieser Quelle nicht weiter erwähnt. Während der Entwurf Max Bittrof zu diesem 20 DM-Schein aus Artikeln bekannt ist [6] , war der Entwurf Hermann Virls bislang nicht veröffentlicht. Die Abbildung 1 zeigt den Entwurf Max Bittrofs, Abbildung 2 den von Hermann Virls. Abb. 1: Entwurf einer Banknote der Bank deutscher Länder zu 20 DM von Max Bittrof. Abb. 2: Entwurf einer Banknote der Bank deutscher Länder zu 20 DM von Hermann Virl. Der Entwurf von Max Bittrof zeigt die Europa auf dem Stier, wie sie später auf dem 5 DM-Schein erscheinen wird. Sie ist ein Symbol für Europa, für den gemeinsamen Ursprung der Europäer und ihrer Kultur und für das Miteinander. Hermann Virl wählte den Bassenheimer Reiter, eine Martinsdarstellung des Naumburger Meisters um 1240, die ursprünglich am Westlettner des Mainzer Doms hing. Der Heilige Martin steht für christliche Kultur, Nächstenliebe, Bescheidenheit und soziales Denken. Bittrofs weitere Entwürfe zeigen Goethe, einen Hermeskopf und ein antikisierendes Frauenporträt neben der Europa auf dem Stier auf dem 20 DM-Schein. [7] Auch Hermann Virl griff auf Goethe für die Note zu 100 DM zurück. [8] Goethe ist auf der Vorderseite in einem Medaillon rechts abgebildet. Die linke Seite bildet mit einem leeren weißen Medaillon, das für ein Kopfwasserzeichen vorgesehen ist, das Gegengewicht. Für die Rückseite existiert ein Entwurf, der rechts kein Medaillon, sondern einen Schaurand aufweist. [9] Die Kontrollummern der Vorder- und der Rückseite weichen voneinander ab, sodass man vermuten darf, dass es sich um unabhängige Entwürfe handelt, auch wenn Rahmen und Wertziffern sehr ähnlich sind. Zentral steht auf dieser Rückseite eine deutsche Eiche, die wie ein sich selbst erneuernder Phönix aus den Flammen steigt und dabei ein Kind als Sinnbild für den Neubeginn und das Leben umfasst. Rechts neben der Eiche ist die Silhouette mit Ruinen einer zerbombten Stadt unter einem unwetterartig bewölkten Himmel abgebildet, links der Kölner Dom im Sonnenschein. Virl schafft in dieser Rückseite eine pazifistische, positive Zukunftsversion für ein neuerwachendes Deutschland. Es ist leider nicht bekannt, ob die Entwürfe von Hermann Virl auch in dieser Form eingereicht wurden. Abb. 3: Entwurf einer Banknote der Bank deutscher Länder zu 100 DM von Hermann Virl, Vorderseite. Abb. 4: Entwurf einer Banknote der Bank deutscher Länder zu 100 DM von Hermann Virl, Rückseite. Für die Note zu 50 DM, wie sie der Bank deutscher Länder vorgelegt wurde, bediente sich Hermann Virl des Kopfbildnisses des Kaufmanns Hans Imhof nach einem Gemälde von Albrecht Dürer für die Vorderseite, das schon für eine Reichsbanknote über 5000 Mark von 1922 (DEU-91) verwendet wurde. Der Kopf dominiert die ganze rechte Seite bis in die Mitte hinein. Daneben erscheint die Wertzahl „50“ in leicht versetzter Anordnung vor guillochiertem Hintergrund. Links befindet sich der unbedruckte Schaurand, der über das Wort „FUENFZIG“ in Großbuchstaben mit dem Druckfeld verbunden wird. In den vier Ecken des Druckfeldes erscheinen die Wertzahlen in gleicher Anordnung wie im zentralen Feld. Auf dem Schaurand wird im unteren Teil die Wertzahl wiederholt. Oben befindet sich die Kontrollnummer, die sich ein zweites Mal unter dem Kopfbildnis befindet. Abb. 5: Entwurf einer Banknote der Bank deutscher Länder zu 50 DM von Hermann Virl, Vorderseite. Der aufgeführte 10 DM-Schein ist nicht voll ausgestaltet. Er zeigt einen jungen Mann nach der Mode des 18. Jahrhunderts, wahrscheinlich einen Vertreter der Aufklärung wie Gottfried Wilhelm Leibniz oder Jean-Jacques Rousseau. Der Schein ist ähnlich aufgeteilt wie Virls Entwurf für die Note zu 50 DM und die 10 DM-Banknote vom 2. Januar 1960. Rechts das Kopfbildnis, das die ganze Höhe des Scheins einnimmt und nicht durch ein Medaillon eingeengt wird. Rechts daneben, mittig auf dem Schein die Wertzahl in Guillochen, abgetrennt durch den Wert in Buchstaben, der den Schaurand mit der Druckfläche verbindet. Der Rand der Druckfläche trägt die Inschrift Banknote über 10 Deutsche Mark. Die Ecken zeigen die Wertzahl. [10] Abb. 6: Entwurf einer Banknote der Bank deutscher Länder zu 10 DM von Hermann Virl, Vorderseite. An gleicher Stelle finden wir einen Entwurf zu einer Note von 2 DM. [11] Einem Protokoll des Zentralbankrats vom 5. Oktober 1948 ist zu entnehmen, dass die gesamte Notenserie der Erstausstattung mit den Nominalen von einer Deutschen Mark bis 100 Deutschen Mark ersetzt werden soll, auch wenn die Noten zu einer und zwei DM später nicht mehr ausgegeben worden sind. Dieser Entwurf passt in die ursprüngliche Anforderung der Bank deutscher Länder. Der Entwurf zeigt zentral die Wertzahl „2“, die links von einer Ährengarbe und rechts von einer Bienenwabe inklusive arbeitsamer Bienen flankiert wird. Das Ganze ist auf einem strahlenförmigen Unterdruckmuster aufgebracht. Der Rand trägt den Text „Zwei Deutsche Mark“ und „Deutsche Banknote“ mit der Wertzahl 2, einer Sichel und Getreidehalmen in den vier Ecken. Auf der rechten Seite befindet sich ein unbedruckter Schaurand. Hier wird Platz für ein Wasserzeichen sowie für die Kontrollummer und den Ausfertigungskontrollstempel gelassen. Eine zweite Kontrollnummer ist über der Bienenwabe angebracht. Vage erinnert diese Note an den Schein zu zwei Rentenmark vom 30. Januar 1937. Abb. 7: Entwurf einer Banknote der Bank deutscher Länder zu 2 DM von Hermann Virl. Im Juli 1949 entschied sich das Gremium für die Entwürfe von Max Bittrof. Ihm wurde aufgetragen, Noten zu 5, 50 und 100 DM bis zur Druckreife durchzugestalten. Das Ergebnis waren die Noten der Bank deutscher Länder mit dem Datum vom 9. Dezember 1948. Die Note zu 5 DM mit der barbusigen Europa auf dem Stier auf der Vorderseite wurde ab dem 22. März 1950 ausgegeben. Der 100-DM-Schein mit dem Bildnis des Ratsherrn Jakob Muffel nach einem Gemälde von Albrecht Dürer folgte ab dem 16. Mai 1951 und der Fünfziger mit dem Kopfbildnis des Kaufmanns Hans Imhof (die Person ist nicht sicher zugeordnet und es stehen noch der Patrizier Willibald Pirkheimer und der Rentmeister Lorenz Sterck zur Debatte; es taucht gelegentlich auch der Name des Jobst Planckfelt auf), ebenfalls nach einem Gemälde von Albrecht Dürer, schließlich ab dem 19. September 1951. Abb. 8: Ausgeführte Banknote der Bank deutscher Länder zu 5 DM vom 9. Dezember 1948, Vorderseite, Muster der Firma De La Rue. Abb. 9: Ausgeführte Banknote der Bank deutscher Länder zu 5 DM vom 9. Dezember 1948, Rückseite, Muster der Firma De La Rue. Abb. 10: Ausgeführte Banknote der Bank deutscher Länder zu 50 DM vom 9. Dezember 1948, Vorderseite, Quelle: Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Abb. 11: Ausgeführte Banknote der Bank deutscher Länder zu 50 DM vom 9. Dezember 1948, Rückseite, Quelle: Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Abb. 12: Ausgeführte Banknote der Bank deutscher Länder zu 100 DM vom 9. Dezember 1948, Vorderseite, Quelle: Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Abb. 13: Ausgeführte Banknote der Bank deutscher Länder zu 100 DM vom 9. Dezember 1948, Rückseite, Quelle: Archiv für Geld- und Zeitgeschichte. Beide Künstler wurden eingeladen, die erste Serie der Banknoten der neu errichteten Bundesbank zu gestalten. Hermann Virl verstarb am 2. August 1958 und konnte keine Entwürfe mehr einreichen. [12] Max Bittrofs Entwürfe konnten überzeugen und wurden dann schließlich für die Ersatzserie BBk II für Westdeutschland im "Kalten Krieg" verwendet. Kleine Anmerkung zum Abschluss: Hermann Virl gestaltete auch eine Schutzmarke, die noch heute den meisten an Banknoten Interessierten geläufig sein sollte [13] : Abb. 14: Schutzmarke/ Logo der deutschen Firma Giesecke und Devrient (traditionsreicher Hersteller von Banknoten sowie Wert- und Sicherheitsdrucken). Oliver Herzberg Anmerkungen [1] 19. Sitzung des Zentralbankrats der Bank deutschen Länder, 5. Oktober 1948, Tagesordnungspunkt 11, Absatz I. [2]  19. Sitzung des Zentralbankrats der Bank deutschen Länder, 5. Oktober 1948, Tagesordnungspunkt 11, Absatz V. [3]  Bundesminister für Post- und Fernmeldewesen, Beschluß des Deutschen Bundestages in seiner 30. Sitzung am 25. Januar 1950 zum Antrag der Fraktion der Bayernpartei - Nr. 158 und 336 der Drucksachen - betr. Amtliche Graphik, Münzen, Siegel usw. des Bundes,   Drucksache Nr. 597 der ersten Wahlperiode des deutschen Bundestages, 24. Februar 1950. [4]  https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Jost , abgerufen am 1. April 2024. [5]  Die Noten der Deutschen Bundesbank, Deutsche Bundesbank, Frankfurt am Main, 1964, S. 14-16. [6]  Michael H. Schöne www.geldscheine-online.com/post/nicht-realisierte-geldschein-entwürfe . [7]  Artikel Bundesbank. [8]  Ulrich Rousseaux in Goethe. Auf. Geld, Deutsche Bundesbank, Frankfurt am Main, 2012, S. 24. [9]  Wertpapiere und Banknoten in Hermann Virl, 1903-1958, Verlag Fritz Schmidberger, München, 1961, S. 61. [10]  Wertpapiere und Banknoten in Hermann Virl, 1903-1958, Verlag Fritz Schmidberger, München, 1961, S. 62. [11]  Wertpapiere und Banknoten in Hermann Virl, 1903-1958, Verlag Fritz Schmidberger, München, 1961, S. 62. [12]  Friedel Virl-Gath in Hermann Virl – Jahresgabe für die Mitglieder der typographischen Gesellschaft, München, 1980, S. 10. [13]  Schutzmarken in Hermann Virl, 1903-1958, Verlag Fritz Schmidberger, München, 1961, S. 27.

  • Keimfrei gebügelt: 10 DM mit einem besonderen Stempel

    In den 1950er Jahren wuchs die Wirtschaft der Bundesrepublik sehr schnell. In den Wirtschaftswunder-Jahren herrschte Vollbeschäftigung und den Unternehmen fehlten Arbeitskräfte, die man im Ausland anzuwerben suchte. [1] Anfang der 1970er Jahre zog es Tausende Gastarbeiter nach Deutschland. Unter ihnen Ejub Hodzaj aus Trnja (Gemeinde Ejakowveca) im heutigen Kosovo. Der 22jährige Jugoslawe brach am 11. März 1972 in Kamarak auf. Mit der Eisenbahn ging es über Belgrad zunächst nach München und weiter nach Rosenheim, wo er am 12. März ankam. Da er dort seinen Bekannten nicht antraf, setzte er seine Reise fort und erreichte am 13. März 1972, einem Montag, gegen 21 Uhr Hannover. Die folgenden zwei Nächte fand er Unterschlupf bei zwei Landsleuten. Am 15. März reiste er weiter nach Wolfsburg, wo er die Nacht bei einem Bekannten in einem Gasthof unterkam. Bereits am nächsten Tag kehrte er jedoch nach Hannover zurück und übernachtete in einem Wohnheim. Am nächsten Morgen, dem 17. März, machte er sich auf und sprach beim Arbeitsamt wegen Arbeit vor. Die nächsten Nächte konnte er bei einem ehemaligen Arbeitskollegen in einem anderen Wohnheim schlafen. Durch Vermittlung erhielt er bei einer Baufirma Arbeit und konnte am 20. März anfangen. Gleichzeitig fand er eine Unterkunft in eine Wohnung in der Kaplanstraße 2, in der bereits ein Deutscher, zwei Türken und ein Italiener lebten. Einem Vorarbeiter der Baufirma fiel am 22. März bei Hodzaj „ein Bläschen“ am Kinn auf. Der Mitarbeiter schickte Hodzaj zur Behandlung in die Praxis eines Hals-Nasen-Ohren-Arztes. Der riet ihm wegen des Exanthems [2] einen Hautarzt aufzusuchen, was er am nächsten Tag auch tat. Dieser verschrieb ihm gegen den Ausschlag eine Salbe, die er sich in einer nahegelegenen Apotheke besorgte. Da sich der Ausschlag verschlimmerte, besuchte er am folgenden Tag nochmals den Hautarzt. Schließlich verschlechterte sich sein Allgemeinzustand so sehr, dass der gerufene Notarzt Hodzaj mit Verdacht auf „schwere Windpocken“ in die Hautklinik Hannover-Linden einwies. Bei der Visite des Chefarztes am 27. März, der Patient hat eine Temperatur von 38 Grad, z. T. typische Hautveränderungen (Effioreszenzen) an Mundschleimhaut, Gesicht, Armen, Rücken und Beinen, kam dem Arzt der Verdacht, dass der Patient an Pocken (Variola vera) erkrankt sein könnte. Der Verdacht wurde gegen 20 Uhr vom Prof. Dr. Lies von der Tierärztlichen Hochschule Hannover bestätigt und auch das Hygiene-Institut der Universität Göttingen kam zum selben Ergebnis, sodass der Jugoslawe am 28. März in die Pockenbehandlungsstation Stolzenau verlegt wurde. Die mit den Namen Pocken, Blattern oder Variola bezeichnete Krankheit ist eine hochgradig ansteckende und schwere Infektionskrankheit, die durch Pockenviren (Orthopox variolae) vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen wird: Dabei gelangen die Viren über feinste Sekrettröpfchen mit der Luft, z. B. beim Sprechen, Niesen oder Husten von einem Menschen zum nächsten. Bereits wenige Viren reichen aus, um die Erkrankung hervorzurufen. Seltener breiten sich die Pocken über eine Schmierinfektion, also über infizierte Gegenstände, wie z. B. Bettwäsche, Kleidung oder Türklinken, aus. Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung beträgt 7 bis 19 Tage. Für die Pockenerkrankung typisch sind Hautveränderungen, die verschiedene Stadien durchlaufen: kleine roten Punkte auf Zunge und Rachen – im Gesicht, Armen und Beinen bilden sich typische Papeln, die sich mit virushaltiger Flüssigkeit füllen – die Papeln werden zu Pusteln, die nach etwa fünf Tagen verkrusten – wenn der Schorf abfällt, bleiben deshalb Narben zurück. Drei Arten der Pockenerkrankung sind zu unterscheiden: Die meist tödlich verlaufenden „schwarzen Blattern“; die echten Pocken, bei den die Sterblichkeitsrate etwa 30 Prozent der Infizierten beträgt und schließlich die weißen Pocken, deren Krankheitsverlauf meist harmlos ist.   Da es nicht möglich ist, das Pockenvirus im menschlichen Körper zu bekämpfen, ist die einzige wirksame Maßnahme die Vorbeugung gegen diese Erkrankung durch Impfung sowie die Isolierung möglicher infizierter Personen.   Da Hodzaj lediglich einen an der Grenze zu Albanien gebräuchlichen Dialekt sprach, gestaltete sich die Kommunikation mit ihm recht schwierig, sodass seine Krankengeschichte und die Feststellung der Kontaktpersonen nur schwer zu ermitteln war. Man konnte nur erahnen, wie groß der Kreis der Kontaktpersonen 1. Grades sein würde, die ebenfalls wegen der Gefährlichkeit der Krankheit unter Quarantäne gestellt werden mussten.   Als am Ostermontag fast alle ermittelten Kontaktpersonen 1. Grades als „abgesondert“ gemeldet wurden, hatte man insgesamt 665 Frauen, Männer und Kinder erfasst. Da in Stolzenau nur sechs Plätze zur Verfügung standen, mussten geeignete Einrichtungen gefunden werden, die die 665 Personen aufnehmen konnte. Eine davon war in Bredenbeck. Das Dorf liegt südlich von Hannover am nordöstlichen Rand des Deisters. Abb. 2.1: Deutsche Bundesbank, 2. Januar 1970, 10 DM, mit Stempel, Vorderseite. Abb. 2.2: Deutsche Bundesbank, 2. Januar 1970, 10 DM, Rückseite. Von hier stammen Bundesbanknoten mit einem blauen 58 mm x 28 mm großen Kastenstempel: Mit diesem Stempel wurden wohl die Geldscheine gekennzeichnet, die die isolierten Personen in die Quarantäne-Station mitbrachten und bei Verlassen hitzebehandelt wurden, um so jedes Ansteckungsrisiko auszuschließen. Es ist fraglich, ob diese Prozedur überhaupt notwendig war. Anlässlich der Corona-Pandemie wollten Experten der Europäischen Zentralbank in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Medizinische und Molekulare Virologie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) in einer Studie klären, wie lange Sars-Coronaviren auf Banknoten und Münzen infektiös sind. Das Ergebnis: Unter realistischen Bedingungen ist das Risiko, sich per Bargeld mit Sars-Cov-2 anzustecken, sehr gering. [3]  Dies dürfte sicherlich auch bei Pockenviren zutreffend zutreffen. Die Pocken gehörten zu den größten Seuchen der Menschheit. Zwischen 1947 und 1972 kam es in Deutschland zu zwölf Pockenausbrüchen, bei denen insgesamt 95 Personen erkrankten, von denen 10 verstarben; 81 Erkrankte waren geimpft. Der letzte Ausbruch war der geschilderte Fall in Hannover. Dass es hier bei einer Erkrankung blieb und zu keiner Katastrophe kam, dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass in Deutschland eine Impfpflicht gegen Pocken bestand. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte ab 1967 eine weltweite Impflicht gegen Pocken vorgeschrieben. [4]  Sieht man von einem Laborunfall 1978 ab, trat der letzte Pockenfall 1977 in Somalia auf, sodass am 26. Oktober 1979 die WHO die Welt für pockenfrei erklärte. Uwe Bronnert Literatur   Miriam Funk, Pocken: Ausrotten durch Impfung, https://www.onmeda.de/krankheiten/pocken-id200321/ (29.07.2024). Julia Sasse u. H. R. Gelderblom, Pockenausbrüche nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland, in: Bundesgesundheitsblatt 2015, S. 730 – 737. Pocken in Hannover, Alarmeinsatz: Vorgeschichte und Ablauf, in: Deutsches Ärzteball, 69. Jahrgang / Heft 16, 20. April 1972, S. 943 – 947. Anmerkungen [1]  Die Bundesregierung schloss daher am 20. Dezember 1955 mit Italien das erste Anwerbeabkommen ab. Es folgten Abkommen mit Griechenland und Spanien (1960), der Türkei (1961), Marokko (1963), Portugal (1964), Tunesien (1965) und dem damaligen Jugoslawien (1968). [2]   „Ein Exanthem (von griechisch exantheo, ‚ich blühe auf‘; ἄνθος anthos, ‚Blume‘) ist ein akut auftretender Hautausschlag. Er tritt häufig bei infektiösen Allgemeinerkrankungen wie Masern, Röteln, Windpocken, Scharlach, Typhus, Hand-Fuß-Mund-Krankheit auf.“  (Wikipedia) [3]  Kein besonderes Infektionsrisiko für Sars-Cov-2 durch Bargeld, < https://news.rub.de/presseinformationen/wissenschaft/2021-07-29-virologie-kein-besonderes-infektionsrisiko-fuer-sars-cov-2-durch-bargeld > (03.08.2024) [4]  Am 18. April 1801 führte Johann Friedrich Küttlinger die erste erfolgreiche Pockenimpfung durch. Bereits am 26. August 1807 wurde in Bayern eine Impfpflicht eingeführt. In der Bundesrepublik endete 1976 die Impfpflicht und nur Wiederholungsimpfungen wurden bis 1983 durchgeführt.

  • Aus privaten Sammlungen: Notgeldschein zu 20 Reichsmark 1945 aus Klingenthal

    Spätestens seit Ende März/Anfang April 1945 war die Versorgung der Wirtschaft, der Verwaltung und vor allem der Bevölkerung mit Bargeld durch die Deutsche Reichsbank nicht mehr völlig gewährleistet. Die Reichsdruckerei in Berlin war ebenfalls nicht mehr in der Lage, ausreichend Geldscheine zu drucken und auszuliefern. So kam es zuerst im südwestdeutschen Raum zum spürbaren Mangel an Reichsgeld; es folgten zeitgleich die Vorbereitungen, der Druck und zum Teil die Ausgabe von Notgeld im Norden, in der Mitte und im östlichen Teil der immer kleineren unbesetzten Gebiete Deutschlands. Bei den 1945er Notgeldscheinen sind wenige Unikate nachweisbar, z. B.: 10 Reichsmark vom 19. April 1945 Kreisverband Waiblingen, 10 Reichsmark Sparkasse Postelberg vom 25. April 1945, 50 Reichspfennig Landkreis Bischofteinitz vom 28. April 1945, 2 und 5 Reichsmark Spar- und Girokasse Radeburg vom 30. April 1945, 50 Reichsmark Landkreis Schwarzenberg (Probedruck April 1945), 20 Reichsmark Kreisverband Crailsheim vom 5. Mai 1945, 5, 10, 20 und 50 Reichsmark Stadt Chemnitz 7. Juni 1945 und 20 Reichsmark Stadt Klingenthal. Die Serie der Stadt Klingenthal i. Sa., bestehend aus 5-, 20- und 50-RM-Scheinen, ist wie alle anderen sieben unterschiedlichen Notgeldausgaben in Sachsen interessant – und selten, wie der 50-RM-Schein aus Klingenthal auch. Der Schein, der 2013 in Kanada zum Kauf angeboten wurde, ist ebenso wie der vorgestellte 20er ein Unikat. Klingenthal (Stadtrecht ab Oktober 1919) wurde am 6./7. Mai 1945 von den Amerikanern besetzt. Die seit 1896 in der Oberen Marktstraße befindliche Druckerei Adolf Poller wurde im April 1945 von Max Jahn geführt. Gemeinsam mit dem Schriftsetzer Max Dörfel und dem Drucker Karl Glaß stellten sie die Klingenthaler Gutscheine im Buchdruck her: Vorderseite dreifarbig/Rückseite zweifarbig. Ein Druckereibetrieb findet sich heute nicht mehr unter dieser Anschrift. Es ist nicht bekannt, warum die andere und wirtschaftlich stärkere und von Gustav Bergmann geführte Druckerei nicht mit dem Auftrag für die Herstellung der Gutscheine betraut wurde. Neben dem Wappen ist das Rathaus der Stadt das Hauptmotiv auf allen drei Scheinen. Die Maße des Klischees sind bei den 5- und 50-RM-Scheinen stets 93 mm x 71 mm, beim 20-RM-Schein jedoch nur 92 mm x 69 mm. Das bedeutet, dass die Linien um die Zinkätzung für die Verwendung beim 20er mit einem Klischeehobel entfernt wurden. Eine plausible Erklärung für die Veränderung gibt es dafür nicht. Beim 5er wurde die Abbildung über den Linienrahmen hinaus abgedruckt, so dass es kein Platzproblem für die Einrichtung des Klischees gegeben hat. Wir wissen nicht, wie der vermutete 10-RM-Schein aussah; dort liegt möglicherweise der Schlüssel zu dieser Ursache. Abb. 1: Zeitgenössische Abbildung des Klingenthaler Rathauses neben der ev.-luth. barocken Rundkirche „Zum Friedefürsten“. Auf jeden Fall wurden die 20-RM-Scheine nach dem Druck der 5- und 50-RM-Gutscheine hergestellt. Die Gesamtmenge der gedruckten Klingenthaler Gutscheine könnte anhand der bekannten Kontrollnummern bei über 2,0 Mio. Reichsmark gelegen haben. Leider brachte eine Veröffentlichung in der Zeitung „Freie Presse“ (Lokales Vogtland/Oberes Vogtland) am 29. August 2013 keine weiteren Erkenntnisse. Die Mitarbeiter des Stadtarchivs der Stadt Klingenthal bedauerten, dass alle Recherchen ergebnislos waren; man schrieb aber: „Die Tatsache, dass es in Klingenthal Notgeld gab, ist mehreren Personen bekannt und einige Personen zeigten 5-RM- Scheine, die mit Ihren identisch sind.“ In lokalen Zeitungen wurde weder die Ankündigung der Notgeldausgabe, noch die Bekanntmachung einer Außerkurssetzung gefunden. Ratsprotokolle aus der Zeit von April bis Spätsommer 1945 sind nicht vorhanden. Die Unterschrift des Bürgermeisters Artur Schlott erscheint als Faksimile-Druck „Schlott“; er war Nachfolger des früheren Bürgermeisters Max Götzel. Objekttyp: Gutschein (Notgeldschein) Sammlung: Sammlung Michael H. Schöne Authentizität: Original Land/Region/Ort: Deutsches Reich, Land/Gau Sachsen, Landkreis Auerbach, Stadt Klingenthal Emittent: Stadt Klingenthal, Bürgermeister Nominal: 20 Reichsmark Datierung: 28. April 1945 Vorderseite: Text und Wertangabe im Rahmen, Abbildung des Rathauses, Stadtwappen Rückseite: S traftext (gleichlautend wie auf den Gutscheinen der Stadt vom 15. August 1923), Wertangabe Material: Papier ohne Wasserzeichen Format: 150 mm x 80 mm Druck: Druckerei Adolf Poller, Klingenthal Nummerierung: № 001290 in Rot Umlauf: 1945 Zitat : Nr. 182, in: „Zwischen den Fronten – Papiernotgeld 1945 in Deutschland“ (Schöne, 2014) Michael H. Schöne Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com .

  • Ukraine: 30 Jahre Unabhängigkeit – Die Gedenkbanknoten unter UV-Licht

    Nationalbank der Ukraine: Gedenkbanknote zu 50 Griwen von 2021, Vorderseite.Über mehrere Monate hinweg wurden im Jahre 2021 sechs Gedenkbanknoten zum 30. Unabhängigkeitsjubiläum der Ukraine ausgegeben. Weitere Informationen und Abbildungen sind hier zu lesen/sehen: https://www.geldscheine-online.com/post/ukraine-30-jahre-unabh%C3%A4ngigkeit Normal- und UV-Abbildungen der sechs Nominale wie folgt: 20 Griwen 2021 Nationalbank der Ukraine: Gedenkbanknote zu 20 Griwen von 2021, Vorderseite. Nationalbank der Ukraine: Gedenkbanknote zu 20 Griwen von 2021, Rückseite. 50 Griwen 2021 Nationalbank der Ukraine: Gedenkbanknote zu 50 Griwen von 2021, Vorderseite. Nationalbank der Ukraine: Gedenkbanknote zu 50 Griwen von 2021, Rückseite. 100 Griwen 2021 Nationalbank der Ukraine: Gedenkbanknote zu 100 Griwen von 2021, Vorderseite. Nationalbank der Ukraine: Gedenkbanknote zu 100 Griwen von 2021, Rückseite. 200 Griwen 2021 Nationalbank der Ukraine: Gedenkbanknote zu 200 Griwen von 2021, Vorderseite. Nationalbank der Ukraine: Gedenkbanknote zu 200 Griwen von 2021, Rückseite. 500 Griwen 2021 Nationalbank der Ukraine: Gedenkbanknote zu 500 Griwen von 2021, Vorderseite. Nationalbank der Ukraine: Gedenkbanknote zu 500 Griwen von 2021, Rückseite. 1000 Griwen 2021 Nationalbank der Ukraine: Gedenkbanknote zu 1000 Griwen von 2021, Vorderseite. Nationalbank der Ukraine: Gedenkbanknote zu 1000 Griwen von 2021, Rückseite. 25.000 einzelne Gedenkbanknoten pro Nennwert wurden im Jahre 2021 ausgegeben. Der Gesamtnennwert aller Nominale (20, 50, 100, 200, 500 und 1000 Griwen) beträgt 1.870 Griwen (ca. 58 Euro). Zusätzlich zum Verkauf der einzelnen Gedenkbanknoten verkaufte die Nationalbank der Ukraine am 17.01.2022 folgende Sätze mit gleichen Kontrollnummern: Ein Satz von sechs Banknoten mit gleichen Kontrollnummern in einem Gedenkumschlag, 3000 Sätze, Kontrollnummern 7001 – 10000: Preis 1.956 Griwen. Ein Satz von sechs Banknoten mit gleichen Kontrollnummern in einem Gedenkalbum, 2000 Alben, Kontrollnummern 5001 – 7000): Preis 2.511 Griwen. Donald Ludwig ( polymernotes.org )

  • Neue mongolische Gedenkbanknote

    Die Bank der Mongolei hat eine neue Gedenkbanknote im Nennwert von 5000 Tugrik ausgegeben, um an den 100. Jahrestag der Gründung des modernen Bankensystems im Land zu erinnern. Die neue Banknote wurde auf Anordnung des Gouverneurs der Bank am 31. Mai 2024 (in geringer Stückzahl) in Umlauf gebracht. Die Banknoten wurden mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen unter Verwendung modernster Technologien neu gedruckt, ohne dass die vom Parlament genehmigte Gestaltung des Grundtyps geändert wurde. Auf der Vorderseite ist Dschingis Khan prominent abgebildet. Die Rückseite zeigt einen Innenhof mit einer baumartigen Wasserfontäne. Die Vorderseite weist mehrere verbesserte Sicherheitsmerkmale auf, die auf dem neuesten Stand der Technik sind: ein unter UV-Licht sichtbares, dreifarbiges, versetztes mongolisches SOYOMBO-Nationalsymbol, ein farbwechselndes SPARK-Merkmal, das das Logo zum 100-jährigen Bestehen des modernen Bankensystems zeigt, und einen Reiter in der rechten unteren Ecke. Außerdem befindet sich ein taktiles Sicherheitsmerkmal mit sechs geprägten Linien am rechten und linken Rand der Banknoten, um Sehbehinderten zu helfen. Auf der Rückseite wurde der neueste maschinenlesbare, mikrooptische Sicherheitsfaden BREEZE® von Crane Currency eingesetzt. Donald Ludwig

  • Leserpost: Bisher unbekannte Serie bei Thyssen-Notgeld von Mülheim-Ruhr 1922

    Sehr geehrter Herr Grabowski, heute mal wieder etwas Ungelistetes – jedenfalls im Katalog von Manfred Müller von 2010 unter 3010.1 in der Form nicht aufgeführt: Serie PI und ohne KN. Herzliche Grüße aus Berlin T. Neldner 3010.1a: Mülheim-Ruhr, Thyssen & Co. AG, Gutschein über 100 Mark vom 8. September 1922 mit Serie PI und ohne Kontrollnummer. Antwort der Redaktion Diese Ausführung ist bislang tatsächlich nicht katalogisiert. Ich habe den Autor des Katalogs zum Deutschen Notgeld, Band 4: Die Notgeldscheine der deutschen Inflation (August 1922 bis Juni 1923) separat informiert, damit das bei einer möglichen neuen Auflage berücksichtigt werden kann. Wegen der fehlenden Kontrollnummer und Lochentwertung und der Stempelung "Ungültig" dürfte es sich wahrscheinlich um ein Muster handeln. Hans-Ludwig Grabowski Literaturempfehlung: Manfred Müller: Deutsches Notgeld, Band 4: Die Notgeldscheine der deutschen Inflation von August 1922 bis Juni 1923 Titel: Gietl Verlag ISBN: 978-3-86646-534-3 Auflage: 3. Auflage 2010 Format: 14,8 x 21 cm Abbildungen: zahlreiche Schwarz-Weiß-Abbildungen Cover-Typ: Broschur Seitenanzahl: 760 Preis:  39,90 EUR Leseprobe Zum Shop

  • Lexikon: Koch, Dr. Richard

    Dr. Richard Koch (*15. September 1834 Cottbus, ✝︎15. Oktober 1910 Berlin) war ein deutscher Jurist und Richter. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft und Stellen als Hilfsrichter und Richter in Ratibor, Halberstadt, Danzig und Berlin wurde er 1870 Justitiar der Preußischen Bank und später der Deutschen Reichsbank. Dr. Richard Koch als Reichsbankpräsident im Jahr 1897, nach einem Gemälde von Max Koner (1854–1900). 1886 erhielt Richard Koch die Ehrendoktorwürde der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Von 1887 bis 1890 war er Reichsbankvizepräsident und von 1890 bis 1908 Präsident der Deutschen Reichsbank. Seine Unterschrift befindet sich auf den deutschen Reichsbanknoten von 1891 bis 1907. Deutsche Reichsbank: Reichsbanknote zu 1000 Mark vom 1. Juli 1898 (DEU-14). Die erste Unterschrift mittig unten links ist die des damaligen Reichsbankpräsidenten Dr. Richard Koch. Mit der Verabschiedung in den Ruhestand wurde Koch 1908 in den Adelsstand erhoben. Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung) Literaturempfehlung: Grabowski / Mehlhausen: Handbuch Geldscheinsammeln Ein Leitfaden für Geldscheinsammler und solche, die es werden wollen – Tipps, Tricks und Infos vom Fachmann Titel: Battenberg Verlag ISBN: 978-3-86646-249-6 Auflage: Aktualisierte 2. Auflage 2024 Format: 14,8 x 21 cm Abbildungen: durchgehend farbige Abbildungen Cover-Typ: Broschur Seitenanzahl: 224 Preis:  19,90 EUR Leseprobe Zum Shop

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